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Nepomurks

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2020

Eine wunderbare Geschichte!

Der Bär und die Nachtigall
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Mit „Der Bär und die Nachtigall“ ist Katherine Arden eine wundervolle Geschichte, wenn nicht gar ein großartiges, auf Legenden beruhendes Märchen gelungen! Es verbinden sich hier Mythen mit viel Spannung ...

Mit „Der Bär und die Nachtigall“ ist Katherine Arden eine wundervolle Geschichte, wenn nicht gar ein großartiges, auf Legenden beruhendes Märchen gelungen! Es verbinden sich hier Mythen mit viel Spannung und das Buch lässt sich wegen des eingängigen Erzählstils sehr gut lesen. Auf sprachlicher Ebene sind zwar zu Beginn die russischen Namen (die sich bei ein und derselben Person durch verschiedene Koseformen schnell einmal ändern können) noch ein wenig ungewohnt, aber das schadet meiner Meinung nach nicht dem Lesefluss. Die Gestaltung der Charaktere und die Atmosphäre der Schauplätze sind Katherine Arden toll gelungen. Der Roman verströmt nach kurzer Anlaufzeit eine düstere Stimmung und sorgt für schaurige wie packende Momente. Für mich unerwartete Hochspannung und viel subtiler Nervenkitzel.. Ein wenig schade fand ich dann, dass das Ende des Romans fast schon ein wenig überhastet erschien und für meinen Geschmack noch ausführlicher hätte ausfallen können.. Ansonsten ist „Der Bär und die Nachtigall“ meiner Meinung nach eine wunderschöne Geschichte mit stimmigen Charakteren und überraschend vielen packenden Lesemomenten! Ich würde mir viel mehr von dieser Art Schauergeschichten wünschen, deshalb dafür ganz klar 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Kein klassischer "Gerritsen-Thriller" und für mich leider eine echte Enttäuschung...

Das Schattenhaus
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Ein altes Kapitänshaus, mysteriöse Vorkommnisse und zudem noch ungeklärte Todesfälle.. „Das Schattenhaus“ von Thriller-Königin Tess Gerritsen ließ zunächst einmal wieder viel Nervenkitzel und Spannung ...

Ein altes Kapitänshaus, mysteriöse Vorkommnisse und zudem noch ungeklärte Todesfälle.. „Das Schattenhaus“ von Thriller-Königin Tess Gerritsen ließ zunächst einmal wieder viel Nervenkitzel und Spannung erhoffen. Doch für mich persönlich war es eher eine Enttäuschung - und zudem definitiv kein klassischer Gerritsen-Thriller.
Die Food-Autorin Ava zieht an der Küste Maines in ein altes Kapitänshaus, in dem es vom ersten Tag ihres Aufenthaltes an zu spuken scheint. Es erscheint ihr des Nachts der Erbauer des Hauses, Kapitän Brodie – der eigentlich seit rund 150 Jahren tot sein müsste. So weit so gut, entwickelt sich der Roman meines Erachtens genau wegen dieses Plots in die falsche Richtung. Die Story erinnerte mich weniger an einen packenden Thriller, sondern vielmehr an Schmachtfetzen aus der Sado-Maso-Sparte à la „50 Shades of Grey“… Leider überhaupt nicht mein Fall. Fessel- und Sexspielchen hat die Autorin meiner Meinung nach wirklich nicht nötig für ihre eigentlich immer äußerst stimmigen Thriller, denen es an Spannung nie mangelt. Authentische Charaktere, ausgefeilte Plots mit Nervenkitzel auf allerhöchstem Niveau und atmosphärische Schausplätze.. Auch „Das Schattenhaus“ hatte grundsätzlich viel Potenzial, doch Tess Gerritsen ist hier zu früh falsch abgebogen. Eine Hauptfigur, die dem Alkohol sehr zugetan ist, sich von einem Geist oder was auch immer verführen lässt, sich in ihren persönlichen Dramen verliert.. Zudem unglaubwürdige Inhalte und wenige schlüssige Verläufe. Schade, vielleicht wäre ein wenig „Mystery“ noch passend gewesen, doch die wenig authentischen und eher langweiligen Charaktere, sowie zu viele unnötige Sexszenen stampfen das Potenzial meiner Meinung nach ein. Für mich wie gesagt eine Enttäuschung, deshalb nur 1 Stern.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Facettenreicher Familienroman, in dem auch der "Wahnwitz" nicht zu kurz kommt..

Dreck am Stecken
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Vier teils schrullige Halbbrüder, die bei ihrem Großvater aufwachsen, irgendwie ihre herausfordernde Jugend überstehen und mittlerweile zu Männern mit ihren ganz eigenen Problemfeldern und Familienkonstrukten ...

Vier teils schrullige Halbbrüder, die bei ihrem Großvater aufwachsen, irgendwie ihre herausfordernde Jugend überstehen und mittlerweile zu Männern mit ihren ganz eigenen Problemfeldern und Familienkonstrukten geworden sind, stehen nach dem Tod des Opas vor vielen rätselhaften Fragen zu ihrer eigenen Familiengeschichte, die eh schon wenig normal erscheint. Sie suchen Antworten und gehen aus diesem Grund auf Reise – denn eines ist ganz offensichtlich: „Opa hatte Dreck am Stecken“.

Alexandra Fröhlich hat mit ihrem neuesten Buch einen tollen Familienroman vorgelegt, der sich nicht nur mit den Familienangelegenheiten und vielen Eigenheiten der vier Halbbrüder und ihrem Großvater auseinandersetzt, sondern auch Geschichte, sowie Schuld und Reue behandelt. Allerdings schreibt die Autorin wie gewohnt mit so viel Witz und trotz manch derbem Sprachgebrauchs der Charaktere mit so viel Feingefühl, dass das Lesen des Buches großen Spaß macht. Es ist sehr facettenreich und die Figuren, sind trotz aller Kuriosität liebevoll in Szene gesetzt und gut in ihre jeweilige Rolle eingefügt. Ich finde, der Roman lässt sich sehr leichtgängig lesen und bietet viele eher lustige, aber einige auch spannende Szenen. Die Erzählung ist in ihrem Fluss zum Ende hin vielleicht nicht zu 100% authentisch (zu viel „Ganoventum“), aber im Gesamtrückblick trotzdem noch sehr stimmig. Meines Erachtens war der Vorgänger-Roman „Gestorben wird immer“ zwar noch etwas besser, aber auch „Dreck am Stecken“ ist eine wahre Lesefreude. Deshalb von meiner Seite für das Buch 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.12.2019

Packend, informativ und hochinteressant!

Der Trompeter von Sankt Petersburg
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Christian Neef ist langjähriger Spiegel-Korrespondent für Russland, bzw. die ehemalige Sowjetunion, lebte viele Jahre vor Ort und hat nun mit seinem Buch „Der Trompeter von Sankt Petersburg“ ein hochinteressantes ...

Christian Neef ist langjähriger Spiegel-Korrespondent für Russland, bzw. die ehemalige Sowjetunion, lebte viele Jahre vor Ort und hat nun mit seinem Buch „Der Trompeter von Sankt Petersburg“ ein hochinteressantes und informatives Werk über die längst vergangenen Jahrzehnte des frühen 20. Jahrhunderts verfasst. Er schildert eindrucksvoll die Lebensweisen der damaligen Deutschen in Sankt Petersburg, besonders derer die die ehemalige Metropole mitprägten und beleuchtet somit insbesondere das Leben und Schaffen einiger besonders einflussreicher oder tragender Familien. Hier spielt auch der Trompeter Oskar Böhme eine maßgebliche Rolle. Die wechselnden Perspektiven und sicherlich auch die unterschiedlichen Interessenslagen der jeweiligen Familien machen das Buch zu einem Spiegel der vergangenen Zeit und Einflussnahmen. Packend und definitiv sehr interessant.
Nichtsdestotrotz stand für mich persönlich in erster Linie der große politische Umbruch in St. Petersburg im Vordergrund, der nicht zuletzt durch den sehr eingängigen und packenden Schreibstil des Autors beinahe greifbar wird. Ich fand Neefs Schilderungen der Familienschicksale, die größtenteils auf reellen Begebenheiten beruhen, sowie die dargestellten und verknüpften politischen Entwicklungen sehr anschaulich, teils dramatisch, aber durchweg authentisch erzählt. Es wird eine schwierige wie schwerwiegende Umbruchszeit mit teils fatalen Folgen für die in Sankt Petersburg lebenden Deutschen beleuchtet, die bis heute wohl eher wenig behandelt wurde. Ein Wandel der Zeit in Sankt Petersburg, nicht zuletzt deswegen heißt es im Untertitel des Buches „Glanz und Untergang der Deutschen an der Newa“. Meiner Meinung nach ist dieses Buch absolut lesens- und empfehlenswert, deshalb von meiner Seite 5 Sterne dafür.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Ein wirklich tolles Buch zum Brotbacken!

Brot backen mit Christina
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Christina Bauer hat mit "Brot backen mit Christina" ein wirklich tolles und brauchbares Buch herausgebracht. Einfache Rezepte, verständliche Anleitungen und eine gute Auswahl an Brot und Brötchen, ob nun ...

Christina Bauer hat mit "Brot backen mit Christina" ein wirklich tolles und brauchbares Buch herausgebracht. Einfache Rezepte, verständliche Anleitungen und eine gute Auswahl an Brot und Brötchen, ob nun mit Sauerteig, für Weizenmischbackwaren oder Süßes. Ich finde, das Buch ist der YouTuberin und Bloggerin in Zusammenstellung, Aufbau und Übersichtlichkeit wirklich gut gelungen. Alle Rezepte sind gut verständlich, es gibt immer ein Bild dazu und wenn doch noch Fragen offen sind, so gibt es zu Anfang eine sehr gute (wenn auch kurz gehaltene) Einleitung und alle nötigen Erläuterungen (zum Beispiel zur Herstellung eines eigenen Sauerteiges). Es kann eigentlich gleich los gehen mit dem Backen.
Das einzige Manko, dass ich an diesem Buch und den Rezepten sehe, ist dass es durch den österreichischen Hintergrund des Löwenzahn-Verlages und der Autorin hier und da nötig wird, Zutaten auszutauschen (was aber in der Praxis bei mir bisher - ich habe 4 Brote und einmal Brötchen nachgebacken - kein Problem war). Zum Beispiel "Sauermilch" war mir überhaupt noch nicht geläufig und ich habe es durch Buttermilch ersetzt. Die Mehlsorten werden in Österreich anders betitelt, dazu gibt es im Buch jedoch eine Transferierung, also Übersetzung für hiesige / deutsche Mehle. Trotzdem konnte ich eine Mehlsorte nicht bekommen und habe auch hier mit dem nächstliegenden Mehl ausgetauscht. Kein Problem! Die Brote und Brötchen waren allesamt sehr schmackhaft, gut gelungen und sind bei der Familie sehr, sehr gut angekommen. Der Arbeitsaufwand (ohne eigenen Sauerteig) war dabei wirklich sehr gering, was mir manchmal aus Zeitgründen auch sehr entgegen kommt.
Ich kann das Buch nur absolut empfehlen! Meiner Meinung nach können selbst Backanfänger gut damit einsteigen und dürften zu guten Resultaten kommen. Deshalb volle 5 Sterne!