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Nepomurks

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2019

Hochspannung mit kleinen Schwächen...

R.I.P.
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Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich seit langem ein großer Fan der Bücher von Yrsa Sigurdardottir bin. "R.I.P." ist nun der 3. Teil der Reihe rund um Kommissar Huldar und Psychologin Freya und behandelt ...

Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich seit langem ein großer Fan der Bücher von Yrsa Sigurdardottir bin. "R.I.P." ist nun der 3. Teil der Reihe rund um Kommissar Huldar und Psychologin Freya und behandelt wieder einen neuen packenden Fall. Ein Mörder geht um und verfährt auf sehr perfide Weise.. Man hat zunächst keinerlei Anhaltspunkte, wer hinter den grausamen Verbrechen stecken könnte und offensichtlich haben hier viele Personen etwas zu verbergen oder verharren eisern in Schweigen. Doch die Zeit spielt gegen die Ermittelnden und man muss schlicht alles daran setzen, den Mörder dingfest zu machen..
Der Schreibstil von Yrsa Sigurdardottir ist wie üblich sehr eingängig und flüssig zu lesen. Der Plot ist zudem meiner Meinung nach recht raffiniert, man hat viele Spannungsmomente und der Thriller hält viele Überraschungen und knifflige Wendungen bereit. Leider war mir in dieser Übersetzung die Sprache auch wieder einmal zu schnodderig oder ausdrucksstark (z.B. "Halt die Fresse!") und an manchen Stellen der Verlauf bzw. die Entwicklung der zwischenmenschlichen Problemchen (wenn der Kommissar einen One-Night-Stand mit der Chefin hatte, aber eigentlich scharf auf die mit ermittelnde Psychologin ist, den jungen Kollegen dazu überhaupt nicht leiden kann.. etc pp) auch allzu stark herbei stilisiert und oftmals klar unter der Gürtellinie. Ich finde, das hätte nicht sein müssen und der Thriller hat diese überflüssigen Momente und Nebenschauplätze überhaupt nicht nötig. Vielmehr erweckt es hier den Eindruck, dass die Verläufe durch sinnlose Seitenfüller gestreckt werden sollten, was zudem der Logik nicht entgegen kommt... Die Figuren hätten demnach gerne weniger dramatisch sein dürfen (auch wenn man das aus Buch 1 + 2 schon kannte) und mehr Energie in die Fälle stecken können..
Trotzdem ist das Buch, wie ich finde, sehr lesenswert und bietet enorm viel Spannung in den Ermittlungen und Morden. Deshalb für "R.I.P." 4 Sterne.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Skurril, witzig und überspitzt... Aber absolut lesenswert!

Scharnow
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Bela B. Felsenheimer legt also mit „Scharnow“ seinen ersten Seiten füllenden Roman vor. Ein Roman, von dem man wohl einigen Wortwitz und Raffinesse erwarten konnte, wenn man denn die Songtexte Bela B.‘s ...

Bela B. Felsenheimer legt also mit „Scharnow“ seinen ersten Seiten füllenden Roman vor. Ein Roman, von dem man wohl einigen Wortwitz und Raffinesse erwarten konnte, wenn man denn die Songtexte Bela B.‘s ein wenig kennt. Doch das, was man tatsächlich vorgelegt bekommt, übertrifft jegliche Vorstellungskraft. Die Sprache ist zunächst einmal recht ungeschönt und erdig, also kräftig und teils durchsetzt mit Ekel anregenden Metaphern oder Inhalten. Häufig laufen die Gedanken und Handlungen der Protagonisten in Spitzen zu und man muss (wie ich finde) doch ein wenig hartgesotten sein, um manche Szenen nach dem Lesen auch wieder aus dem Kopf zu bekommen. Bela B. schlägt hier meines Erachtens sprachlich in voller Länge zu – und kann sich auch einige Seitenhiebe gegen die allgemeine Leserschar nicht ganz verkneifen. ;)
Die Charaktere sind allesamt außergewöhnlich, skurril oder zumindest ein wenig neben der Spur. Normales lässt sich in „Scharnow“ eigentlich kaum finden – oder lediglich als Sprungbrett ins nächste erdachte Chaos. Es ergeben sich aber genau durch die ungewöhnlichen Charaktereigenschaften zum Teil absurde bis urkomische Szenen und Situationen, bei denen man um ein Schmunzeln manches Mal nicht herum kommt. Leider wirken die Szenen wegen der enormen Übersteigerung nicht immer besonders authentisch oder stringent, vielleicht ist aber gerade das auch so gewollt. Durch diverse Handlungsbrüche und Szenenwechsel wird ein zunehmend absurd wirkendes Gesamtkonstrukt erschaffen und Bela B. Felsenheimer tobt sich als Autor auf ganzer Linie aus. Mein Gedanke beim Lesen war oft: Wie kommt man nur auf solch abstruse Einfälle?! Dennoch liest sich das Buch sehr flüssig und es baut auch eine gewisse Spannung auf. Man muss jedoch meiner Meinung nach eine gesunde Portion Humor bereithalten, um Gefallen an dem Buch zu finden. Ich fand es inhaltlich überraschend, manchmal allzu übertrieben und zynisch – aber auf jeden Fall lesenswert (es sei denn man mag kein „Kopfkino“).. Von mir gibt es deshalb eine Lese-Empfehlung und 5 Sterne für den vielleicht seltsamsten Roman des Jahres.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Leider nicht wirklich zu empfehlen..

Das Women's Health Yoga-Buch
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Das „Women‘s Health Yoga Buch“ kommt zunächst einmal als klassisches Yoga-Buch daher und bietet dem Leser und Yoga-Interessierten eine Fülle an Übungen und Asanas aus dem herkömmlichen und altbekannten ...

Das „Women‘s Health Yoga Buch“ kommt zunächst einmal als klassisches Yoga-Buch daher und bietet dem Leser und Yoga-Interessierten eine Fülle an Übungen und Asanas aus dem herkömmlichen und altbekannten Yoga-Spektrum. Die Gestaltung ist auch zunächst einmal übersichtlich und zu jeder Übung wird ein Foto dargestellt. Die Einleitung und sämtliche Anleitungen sind zudem recht verständlich und einfach gehalten. Es werden zu Beginn auch einige wichtige Fragen beantwortet, die sich dem Einsteiger ggf. allgemein zum Thema Yoga stellen.
Und hier beginnt auch schon meine Kritik.. Ich finde, dass das Buch zwar den Eindruck erweckt, auch für Anfänger/innen geeignet zu sein. Doch das ist meiner Meinung nach ganz und gar nicht so. Wer sich ein klein wenig mit Yoga auskennt, weiß wohl ziemlich genau, als wie schwierig sich selbst manch leicht erscheinende Übung erweisen kann. Gerade zu Anfang hat man meist mit verkürzten Sehnen und mangelnder Beweglichkeit in den Extremitäten oder auch Hüfte und Becken zu kämpfen. Meines Erachtens sind die Übungen im „Women‘s Health Yoga Buch“ deshalb wesentlich zu schwer und verleiten womöglich vielfach auch zu falscher Umsetzung. Die Fotos, welche es zu jeder Übung gibt, sind zwar nachvollziehbar, aber meines Erachtens fachlich an mancher Stelle eher mangelhaft. Zudem fehlen in fast jeder Hinsicht alternative Lösungsansätze oder Vorschläge, die sich normalerweise leicht mit kleineren Hilfsmitteln herstellen lassen. Ich kann das Buch von meiner Seite deshalb leider überhaupt nicht empfehlen und würde maximal 2 gut gemeinte Sterne in der Bewertung vergeben – für die Einleitung, die in einigen Punkten sehr aufschlussreich ist.

Veröffentlicht am 20.04.2019

Sehr informativ und lesenswert!

Was Tiere können
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Dr. Emmanuelle Pouydebat hat sich beruflich als Tier-Verhaltensforscherin einen Namen gemacht und legt mit „Was Tiere können“ nun erstmals eine Zusammenfassung ihrer Studien und Erkenntnisse vor. Ich fand ...

Dr. Emmanuelle Pouydebat hat sich beruflich als Tier-Verhaltensforscherin einen Namen gemacht und legt mit „Was Tiere können“ nun erstmals eine Zusammenfassung ihrer Studien und Erkenntnisse vor. Ich fand das Buch trotz einiger Fachbegriffe und -themen sehr verständlich gschrieben und inhaltlich auch sehr interessant, selbst wenn es stellenweise doch ein wenig in die Tiefe geht. Die Themen sind vielfältig und zeigen auf, wie komplex und unerwartet das Verhalten der Tiere doch ist und wie wenig der Mensch bisher überhaupt darüber auszusagen vermag. Die Autorin beschreibt verschiedene Blickwinkel, also Forschungsbereiche in einzelnen Kapiteln und geht damit auf psycho-soziale Beziehungen, aber vor allem auch auf das Faktum Intelligenz ein. Wie kann der Mensch tierische Intelligenz erfassen und wie sehr hindern menschliche Assoziationen die Forschung daran, tierische Verhaltensweisen überhaupt erfassen und „messen“ zu können. Zu diversen fachlichen Auseinandersetzungen und Erläuterungen lässt Dr. Emmanuelle Pouydebat hier auch vor allem den ethischen und kulturellen Aspekt nicht außer Acht. Insgesamt liest sich das Buch durch die große Vielfalt an Themen und die unterschiedlichsten Perspektiven sehr gut, es ist aufschlussreich und durchweg informativ. Es werden in nahezu jedem Kapitel Denkweisen hinterfragt und neue Sichtweisen provoziert. Mir gefiel das Buch genau aus diesen Gründen besonders gut! Deshalb würde ich es auch uneingeschränkt weiterempfehlen und mit guten 5 Sternen bewerten.

Veröffentlicht am 20.01.2019

Super Buch!

Yoga gibt dir Raum
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Schon einmal vorweg: „Yoga gibt dir Raum“ ist ein überraschend tolles Yoga-Buch! Zuerst war ich skeptisch wegen der äußeren Aufmachung und auch wegen der Autorin Skadi van Paasschen. Es sah mir ein wenig ...

Schon einmal vorweg: „Yoga gibt dir Raum“ ist ein überraschend tolles Yoga-Buch! Zuerst war ich skeptisch wegen der äußeren Aufmachung und auch wegen der Autorin Skadi van Paasschen. Es sah mir ein wenig zu sehr nach „Hipster-Yoga-Buch“ aus – was sich leider meist negativ auf den Inhalt auswirkt. Aber weit gefehlt.. Das Buch ist toll aufgebaut und beinhaltet neben zahlreichen Informationen äußerst gut zusammengestellte und detailliert erklärte Yoga-Asanas und -Sequenzen! Die Inhalte beziehen sich vorwiegend auf Yin Yoga, eine Yoga Art, die sich meist durch ruhige und dehnende Asanas auszeichnet. Hier steht weniger die muskuläre Kräftigung, als vielmehr die Stärkung des Bindegewebes (auch Faszien) im Vordergrund.
Eine gute Strukturierung führt durch das Buch, es gibt diverse Bilder zu den Übungen und vor allem die Anleitungen gefallen mir sehr gut. Die einzelnen Schritte sind klar aufgeteilt und vermitteln die direkte Wirkungsweise (Organe / Teilbereiche des Körpers), die bestmögliche Art der Durchführung inklusive weiterführender Tipps und Korrekturhinweise. Insgesamt finde ich die Anleitungen gut nachvollziehbar und kompakt, aber leicht umsetzbar. Die Asanas selber stellen sich aus klassischen Übungen zusammen, aber auch das ist der Autorin und Yoga-Frau Skadi van Paasschen in Punkto Auswahl sehr gut gelungen.
Schon durch die meiner Ansicht nach gute Einleitung und den klaren Erläuterungen (ein wenig weg von der klassischen Yoga-Sprache, bzw. verständlich „übersetzt“) kommt man gut in das Thema und das Buch hinein. Yin Yoga, insbesondere die hier gezeigten Asanas sind auch für Anfänger / Einsteiger geeignet und nicht allzu schwer nachzumachen.
Insgesamt hat mich das Buch ziemlich positiv überrascht und auch überzeugt und ich nehme es nun neben ein paar anderen Büchern häufiger zu Hilfe. Ich würde das Buch damit uneingeschränkt weiterempfehlen, deshalb volle 5 Sterne.