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Veröffentlicht am 29.03.2019

Ein Rendez-vous mit Edith Piaf im Nachkriegs-Paris

Madame Piaf und das Lied der Liebe
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In der Zeit nach der deutschen Besatzung Frankreichs wird Edith Piaf der Kollaboration angeklagt und ihr wird mit einem Auftrittsverbot gedroht. In ihrem Privatleben lernt sie den aufstrebenden Sänger ...

In der Zeit nach der deutschen Besatzung Frankreichs wird Edith Piaf der Kollaboration angeklagt und ihr wird mit einem Auftrittsverbot gedroht. In ihrem Privatleben lernt sie den aufstrebenden Sänger Yves Montand kennen und sie nimmt ihn unter ihre Fittiche.

Der Roman bietet einen sehr gut recherchierten, glaubhaften Einblick in das Leben Edith Piaf's und die Inspiration zu La Vie En Rose. Ich habe bisher nur eine Verfilmung über ihr Leben gesehen und höre ein paar ihrer Lieder gerne, so dass mich das Cover neugierig gemacht hat.

Die Geschichte ist gut erzählt und man möchte gerne weiterlesen. Der Schreibstil gefiel mir gut und ist flüssig. Ich mochte die Einteilung des Buches in verschiedene Abschnitte Piaf's Leben zu dieser Zeit. Es verleiht dem Leser einen guten Einblick in ihr Leben und ihre Persönlichkeit wirkt sehr authentisch. Ich bin kein großer Liebes-Roman-Fan, so dass mir die, manchmal sehr subtile, Liebesbeziehung in diesem Roman sehr gut gefiel und mit nicht zu viel geworden ist, da nicht nur die Liebesgeschichte im Vordergrund steht. Der Roman behandelt auch das Talent und die Stärke einer bewundernswerten Frau. Ich hatte ein sehr angenehmes Leseerlebnis und konnte komplett abschalten.

Die Umgebung ist so gut beschrieben, dass ich manchmal dachte einen Abstecher durch das Nachkriegs-Paris mit Piaf zu machen. Dieses Buch ist wirklich gut zum Abschalten geeignet und um in eine komplett andere Welt einzutauchen. Die ganze Buchreihe des Aufbau-Verlags finde ich sehr schön gemacht, wie auch diese Cover beweist, und ich werde sicher mir noch das ein oder andere zulegen müssen.

"Madame Piaf und das Lied der Liebe" ist etwas für Liebhaber historischer Romane und Liebhaber der Schönheit und dem Flair von Frankreich und seinen Chansons.

Veröffentlicht am 07.03.2019

Spannend für YA Leser

The Hurting
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Nell lebt ein schwieriges Leben und muss sich immer für andere klein machen, bis sie Lukas begegnet.

The Hurting ist ein spannender YA-Roman, der für mich mal was anderes war. Ich liebe spannende Geschichte, ...

Nell lebt ein schwieriges Leben und muss sich immer für andere klein machen, bis sie Lukas begegnet.

The Hurting ist ein spannender YA-Roman, der für mich mal was anderes war. Ich liebe spannende Geschichte, aber lese nicht viel YA. Aber dieser Roman hat mich irgendwie angesprochen, da ich Sturmhöhe von Emily Bronte auf der Uni gelesen habe und die Idee einer Neu-Umsetzung hat mir gut gefallen. Die Charaktere und die Story spiegeln eindeutig Sturmhöhe wieder, auch wenn ich mir kurz nicht sicher war, welche Figur Nell wohl ist, was die Sache wieder interessant gemacht hat.

Der Schreibstil war für mich am Anfang gewöhnungsbedürftig, da die Autorin eher kurze Sätze schreibt, was die Story auch prägnant macht. Zwischendurch wollte ich ehrlich gesagt kurz aufgeben, aber es war dann doch spannend und hat mir alles in allem gut gefallen. Die Umgebung ist wirklich gut beschrieben, und mir wurde zwischendurch richtig kalt. Die Autorin hat das Überleben in der Wildnis gut geschildert und packend erzählt.

Fazit: YA-Leser finden in The Hurting sicher ein gutes Leseerlebnis. Für Leser, die Sturmhöhe kennen, ist dies ein neues Erlebnis die Geschichte zu lesen und stellenweise wiederzuerkennen.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Doyle vs. Sherlock-Fan: wer löst das Rätsel zuerst?

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete
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London 1910: Arthur Conan Doyle versucht nach einem Attentat auf sein Leben den Tod eines Mädchens zu lösen.
2010: Herold wird in die "Baker Street Irregulars" aufgenommen und findet im gleichen Hotel ...

London 1910: Arthur Conan Doyle versucht nach einem Attentat auf sein Leben den Tod eines Mädchens zu lösen.
2010: Herold wird in die "Baker Street Irregulars" aufgenommen und findet im gleichen Hotel die Leiche von Alex Cale, der die verschwundenen Tagebücher Doyle's gefunden hat und auf der Konferenz der Irregulars vorstellen wollte.

Graham Moore's Roman spielt in diesen zwei Zeitsträngen und ergibt ein interessantes Bild eines Autors der Sherlock Holmes sterben lies um endlich seine Ruhe von ihm zu haben, und eines Sherlock-Fans, der sich manchmal mit Sherlock vielleicht zu sehr identifiziert.

Doyle's Zeitstrang gefiel mir sehr gut. Ich denke Moore hat gute Recherchearbeit geleistet und somit die Geschichte sehr glaubwürdig gemacht. Es tauchen auch einige Zeitgenossen Doyle's auf, und besonders Bram Stoker macht die Geschichte umso besser. Ich habe mich immer auf diese Kapitel gefreut, da sie auch, meiner Meinung nach, am spannendsten waren. Doyle's manchmal grimmige Art machten ihn sympathisch und menschlich. Der Mordfall und seine Ideen dazu waren gut gemacht.

Der Zeitstrang in 2010 fokussiert sehr stark Herold's Glaube daran so wie Sherlock denken zu können und den Mordfall so zu lösen. Herold war mir zwar sympathisch mit seiner Deerstalker-Jagdmütze, aber hatte manchmal einige Schwächen und ich war mir nicht immer einig mit seinen Entschlüssen.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und da die Zeitstränge abwechselnd in einem eigenen Kapitel abgehandelt werden, unterbricht es nicht den Lesefluss und man fühlt sich sofort in die richtige Zeit versetzt. Moore hat einige Parallelen in die Zeitstränge eingebaut und es hat mich immer gefreut diese zu finden und zu verknüpfen.

Fazit: Ein Spaß für jeden Sherlock Leser und die, die es vielleicht mal werden möchten. Der Zeitstrang mit Arthur Conan Doyle ist auf jeden Fall lesenswert und ein guter historischer Krimi.

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  • Atmosphäre
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  • Lesespaß
Veröffentlicht am 03.03.2019

Sonntag-Nachmittags Roman

Das namenlose Mädchen
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Ein Mädchen wird in Maine (USA) auf der Straße von einem Ehepaar gefunden und in die Obhut des Sozialamts übergegeben. Der Fall landet auf Delia Lamont's Schreibtisch, als drei ermordete Personen in der ...

Ein Mädchen wird in Maine (USA) auf der Straße von einem Ehepaar gefunden und in die Obhut des Sozialamts übergegeben. Der Fall landet auf Delia Lamont's Schreibtisch, als drei ermordete Personen in der Nähe gefunden werden. Von dem Mädchen, Haley, ist nur der Vorname bekannt, und so beginnt für Delia die Suche nach dessen Eltern als ihr letzter Fall bevor sie mit ihrer Schwester eine Bäckerei eröffnet.

Der Klappentext verspricht Spannung, daher dachte ich sofort, dass dieses Buch etwas für mich sein könnte. Das Buch als solches ist eher langsamer als ein typischer spannungsgeladener Krimi. Das namenlose Mädchen ist wirklich ein gut geschriebener Roman mit einer Prise Spannung. Die Ermittlungen im Falle des Mädchens sind stellenweise spannend und man will wirklich wissen, wie es weitergeht. Dazwischen erfahren wir mehr über Delia und ihre Schwester Juniper. Vor allem dreht es sich um das Liebesleben, die Eröffnung der Bäckerei und die Vergangenheit der Schwestern. Man erfährt auch etwas über die Arbeit als Sozialarbeiterin und wie Delia es schafft von einem traumatisierten Kind Informationen zu erhalten.

Der Schreibstil gefiel mir sehr gut und da ich schon viel Mord ist ihr Hobby und andere Serien, die in der Gegend von Maine spielen, habe ich mir immer diesen Hintergrund vorgestellt. Die Charaktere sind gut aufgebaut und man erfährt viel über jeden, ohne dass man mit Informationen überladen wird.

Fazit: Ein interessanter Roman, der durch die Ermittlungen zu Haley's Fall Spannung erhält. Wäre das Buch ein Film, würde ich sagen, dass dies ein Sonntag-Nachmittag-Film ist. Es ist zwar unterhaltsam, aber für mich eher was für Zwischendurch.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Spannender Krimi. Nicht nur für Katzenliebhaber.

Kamikatze
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Eine entführte Katzenagentin wird von ihrem anscheinend narkoleptischen Bruder gesucht. Dazu braucht er ein Team, das genauso verschiedene Fähigkeiten hat, wie es auch unterschiedlich ist. Im Buch wird ...

Eine entführte Katzenagentin wird von ihrem anscheinend narkoleptischen Bruder gesucht. Dazu braucht er ein Team, das genauso verschiedene Fähigkeiten hat, wie es auch unterschiedlich ist. Im Buch wird das iCats- Team auch als Bremer Stadtmusikanten beschrieben, und die Beschreibung kommt absolut hin. Unteranderem begegnen wir einem modischen Hund der für den BND arbeitet, einem Spatz als Luftunterstützung und einer sprengbegeisterten Ratte.
Kamikatze ist ein sehr realistischer Tierkrimi, der sehr relevante Themen der Jetztzeit aufgreift und für den Leser in die Tierwelt geschickt verpackt (es ist doch wirklich viel realistischer, dass ein Maulwurf die Unterwelt regiert, als irgendein Mensch). Der Krimi ist dazu noch mit Spannung vollgepackt, dass man es kaum zwischen dem lesen hinlegen möchte.
Kamikatze fokussiert vor allem auf der Geschichte der Agentin Indy und ihrem Bruder Ian. Diese Abwechslung der Perspektiven, und dass dazwischen auch andere Charaktere im Mittelpunkt stehen, macht das Buch sehr abwechslungsreich und es bleibt spannend. Alles ist sehr gut beschrieben, dass man sich die Szenen sehr bildlich vorstellen kann, was auch (vor allem in den Kapiteln in der Unterwelt) auf eine gute Recherche der Autorin hinweist. Als Katzenliebhaberin waren einige Kapitel für mich etwas heftig, da Tierversuche eine Rolle spielen (nichts allzu blutiges, aber man hat Mitleid mit den Katzen). Aber ich denke, dass dieser Aspekt leider zur Realität gehört und darauf aufmerksam gemacht werden sollte. Zwischendurch wird das Ganze auch durch lustige Szenen aufgelockert und es macht einem richtig Lust weiterzulesen.
Die Abenteuer der Geschwister wird zu einer Geschichte über Zusammenhalt und Vertrauen gegenüber einem von der Natur bestimmten Feind. Ich denke, man kann etwas als Mensch lernen, wenn ein Kater mit einem Spatz und einer Ratte das Böse bekämpft.
Das Buch ist für jeden Katzenfreund und Tierliebhaber der Krimis mag sehr empfehlenswert.