Leben oder verrecken
LieblingstochterInhalt:
„Sarah Jollien-Fardel erzählt die Geschichte einer Befreiung, die unter die Haut geht: In den Walliser Bergen wächst die kleine Jeanne mit einem gewalttätigen Vater, einer verängstigten Mutter ...
Inhalt:
„Sarah Jollien-Fardel erzählt die Geschichte einer Befreiung, die unter die Haut geht: In den Walliser Bergen wächst die kleine Jeanne mit einem gewalttätigen Vater, einer verängstigten Mutter und der eingeschüchterten Schwester auf. Alle im Dorf wissen von der willkürlichen Brutalität des Vaters, alle schauen weg. Jeanne flüchtet in ihre Phantasie, in die Welt der Bücher und später ins Internat. Sie errichtet einen Schutzwall, der sie am Leben hält. Als junge Frau sucht Jeanne die körperliche Nähe von anderen Frauen. Mit jeder Begegnung rückt der Vater ein Stück weiter weg. Doch dann verliebt sich Jeanne in Paul, und sie muss sich entscheiden. Sarah Jollien-Fardel schreibt so berauschend wie klar über eine Frau, die ihre Vergangenheit um jeden Preis abstreifen will - um frei zu leben und zu lieben.“
Schreibstil/Art:
Dieses Büchlein hat es in sich, denn Jeannes Kind- und Jugendzeit ist keinesfalls einfach gewesen. Die krassen bildhaften Beschreibungen über die Wutausbrüche und die körperlichen Misshandlungen, sind ungeschönt und brutal. Solche traumatische Erlebnisse prägen und formen einen Menschen, Jeanne ist leider das perfekte Beispiel hierfür. Die ständige Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit ist anstrengend und kräftezerrend, das spürt man hier förmlich.
Und trotz des bedeutungsvollen Themas, konnte mich das Buch leider nicht komplett überzeugen.
Der sperrige Schreibstil machte es mir schwer. Die Ich-Perspektive wirkte auf mich ziemlich nüchtern/neutral und stellenweise fast schon gefühlsarm. Ich fühlte mich stets distanziert. Zudem hatte ich Probleme mit den Zeitsprüngen im Fließtext.
Fazit:
„Er hat jede unserer Freuden beschlagnahmt. Er hat jede Lust niedergemetzelt.“
Ein Roman über häusliche Gewalt, Missbrauch aber auch Selbstfindung. Eine Geschichte die neue Wege beleuchtet, sich selbst zu befreien, neu zu erfinden. Konnte mich aufgrund des Schreibstils nicht packen aber die Thematik selbst schon.