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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2022

Auf der Suche nach einer neuen Identität

Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
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Inhalt:

„Zwei Frauen auf der Flucht. Eine Entscheidung, die alles verändert. Und kein Weg zurück.

New York, Flughafen JFK: Heute wird Claire endlich ihrer gewalttätigen Ehe entfliehen. Minutiös hat sie ...

Inhalt:

„Zwei Frauen auf der Flucht. Eine Entscheidung, die alles verändert. Und kein Weg zurück.

New York, Flughafen JFK: Heute wird Claire endlich ihrer gewalttätigen Ehe entfliehen. Minutiös hat sie alles vorbereitet. Doch ihr Plan fliegt in letzter Minute auf, und wenn Claire in das Flugzeug steigt, wird es ihr Ende sein. In diesem Moment wird sie von Eva angesprochen, die auf einen Flug nach Kalifornien gebucht und ebenfalls auf der Flucht ist. Im Bruchteil einer Sekunde beschließen die beiden, ihre Bordkarten zu tauschen. Doch als Claire in Kalifornien landet, stellt sie fest, dass Eva ihr nicht die Wahrheit gesagt hat. Der Tausch entpuppt sich nach und nach als Albtraum …"





Schreibstil/Art:

Ohne viel Schnickschnack wird abwechselnd aus zwei Perspektiven erzählt. Claire begleitet der Leser in der Gegenwart und Eva in der Vergangenheit, ihr Leben vor dem Absturz. 
Luftig-locker fliegt man nur so durch die Seiten. Die Darstellung der Ausweglosigkeit hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ich hatte mit beiden Frauen Mitleid und Freude empfunden und mich ihren Fluchtplänen gerne angeschlossen. 





Fazit:

Die Autorin hat viele gute Momente erwischt und auf diesem Weg ordentlich für Drama gesorgt. Jedoch fehlte mir manchmal der Thrill. Nach dem ich aber zum Ende hin eine Seite nach der anderen verschlungen hatte, nahm ich wahr, dass mich der spontane Tickettausch und seine Folgen völlig in seinen Bann gezogen haben.

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Veröffentlicht am 03.02.2022

Mysterythriller der besonderen Art

Dunkle Seele
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Inhalt:
„Wer ist Opfer, wer ist Täter?

Detective Inspector Joanna Harper wird zu einem Tatort gerufen. Ein Mann liegt verblutend in der Badewanne, am Hinterkopf eine schwere Wunde. Er fällt ins Koma. ...

Inhalt:
Wer ist Opfer, wer ist Täter?

Detective Inspector Joanna Harper wird zu einem Tatort gerufen. Ein Mann liegt verblutend in der Badewanne, am Hinterkopf eine schwere Wunde. Er fällt ins Koma. Die Nachbarin sagt aus, dass eine Frau mit einem kleinen Kind auf dem Arm die Treppe hinuntergerannt sei. Die Fahndung nach der Frau mit dem Kind läuft. Was Harper noch nicht weiß: Sie jagt jemanden, der ihr sehr vertraut ist.

Und plötzlich wacht der Patient im Krankenhaus aus dem Koma auf. Ist er wirklich das unschuldige Opfer, das er zu sein scheint? Harper muss einen komplizierten Fall entwirren, in dem nichts so ist, wie es scheint.“


Schreibstil/Art:
„Erst wenn sie einen Schritt zurücktrat von den herumliegenden Puzzleteilen, erkannte sie plötzlich, wo die Verbindungen, wo die Lücken waren, wie Licht ins Dunkel zu bringen war. Sie drehte jeden Fakt um, suchte nach den Besonderheiten, den jeweiligen Anschlusspunkten.“

So in etwa würde ich auch mein Leseerlebnis beschreiben. Zunächst kam es mir wie ein großes Kuddelmuddel vor aber nach dem ich eine grobe Übersicht bekommen und mich ein wenig eingelesen hatte, lief es gut. Denn einige der Charaktere wirkten ziemlich geheimnisumwoben und verliehen dem Ganzen einen Hauch Mystik. Zudem scheint es so, als wäre es ein kleines Markenzeichen der Autorin. Diese Besonderheit hebt sich ein wenig von der Norm ab, mir hat es gefallen.


Fazit:
Ein ziemlich gut durchdachter Mysterythriller mit einigen originellen und komplexen Handlungen. Außergewöhnlich - muss man mögen!

Ich zieh einen halben Stern ab, weil mir die Einführung in die Geschichte ein wenig schleppend vorkam und ich meines Empfindens nach zu lange gebraucht habe um mich einzufinden.

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Veröffentlicht am 14.11.2021

Ein fieberhaftes, verrücktes Fangspiel

Sie beobachtet dich
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Inhalt:

„Da war es wieder! Dieses Gesicht in der Menge, das Edie jedes Mal erschrocken und zitternd zurückließ. Sie blickte genauer zu der Frau, doch es war nicht Heather. War es nie. Und trotzdem fuhr ...

Inhalt:

„Da war es wieder! Dieses Gesicht in der Menge, das Edie jedes Mal erschrocken und zitternd zurückließ. Sie blickte genauer zu der Frau, doch es war nicht Heather. War es nie. Und trotzdem fuhr ihr der Schreck in alle Glieder. Zurück in ihrer Londoner Wohnung dachte Edie wieder mal an die Zeit, als sie noch jung und voller Träume war. Bis zu dem Tag, als alles sich änderte und dunkler wurde. Plötzlich klingelt es an der Tür. Als Edie öffnet, muss sie sich am Türrahmen festklammern. Das kann nicht sein! »Hallo, Edie«, sagt Heather lächelnd und betritt die Wohnung.





Schreibstil/Art:

Es scheint als wäre dieser Psychothriller entzweit. Die Vergangenheit wird ausschließlich von Heather und die Gegenwart von Edie erzählt. Dieser Schachzug hat mir unglaublich gut gefallen da man die Weiterentwicklung der beiden Mädels/Frauen aus der jeweiligen Perspektive sehr gut mitverfolgen konnte. 

Jedoch könnten sie unterschiedlicher nicht sein; Edie - unersättlich und offen, Heather - eine Außenseiterin, die verspottet und gemobbt wird. 
Man stellt Vergleiche auf, sucht nach Gemeinsamkeiten und versucht zu verstehen was passiert ist und warum Heather plötzlich wieder da ist. Raffiniert dargestellte Kehrtwende der Charaktere, denn als Leser:in wird man gewissermaßen dazu gezwungen sich auf eine Seite zu stellen. 





Fazit:

Eine Geschichte über eine Freundschaft die völlig aus dem Ruder läuft und nur eine falsche Entscheidung den Stein ins Rollen bringt. Die Auflösung hat meinen Erwartungen entsprochen, nur vereinzelte Spannungsmomente verloren sich zwischendurch mal.

Der Ausbruch des Jähzorns (quasi beiderseits) hatte einen schleichenden Prozess und führte die kurzverlorenen und losen Fäden zusammen. Gut gemacht!

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Geister der Vergangenheit

Regen von unten
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Inhalt:

„Als Paulo in das abgelegene Dorf seines Großvaters gelangt, verliebt er sich – in ein Mädchen, das vor 57 Jahren spurlos verschwand. Ein Mädchen, dem er nicht hätte begegnen dürfen. Deren Geschichte ...

Inhalt:

„Als Paulo in das abgelegene Dorf seines Großvaters gelangt, verliebt er sich – in ein Mädchen, das vor 57 Jahren spurlos verschwand. Ein Mädchen, dem er nicht hätte begegnen dürfen. Deren Geschichte niemals hätte anfangen oder enden dürfen.

Wie Regen, der von unten nach oben fließt, entfesselt sich tröpfchenweise ein furchteinflößendes Geschehen, das in einer Nacht 1961 seinen Anfang nahm und noch lange nicht vorbei ist …"


Schreibstil/Art:

Das Buch liest sich tatsächlich ein wenig wieder der Titel selbst. Denn die verschiedenen Genres; Krimi, Fantasy, Thriller, Mystik, Romantik und Drama, vermischen sich zu einem Ganzen und hinterlassen den Eindruck als würde sowohl der Stil als auch die Geschichte, einen zunächst von unten und dann aus allen Richtungen treffen. 



Die Zeitsprünge in das Jahr 1961 helfen dabei sich besser in diesem Buch zu orientieren. Durch den spannenden Aufbau kommen schnell immer mehr Beteiligte hinzu, so spielt nicht nur der Protagonist Paulo die Hauptrolle. Außerdem entsteht so das Gefühl, dass man einfach niemanden trauen kann und jede:r auf irgendeine Art und Weise tiefer hineingeraten ist.





Fazit:

„Falsch­aus­sa­gen, Ge­heim­nis­se und Lei­chen pflas­ter­ten die­ses Dorf, und al­le Be­woh­ner wa­ren dar­in ver­strickt“

Zwischendurch haben mich die vielen Mitwirkenden durcheinandergebracht. Trotzdem hat mir der Dominoeffekt, der mit einer böswilligen Tat anfing und sich durch alle Schicksale zog, überzeugt. 


Beeindruckt hat mich außerdem die Ausdrucksweise in diesem Buch. Viele Zeilen lesen sich wie bildhafte Metaphern und wirken dadurch poetisch. 


Das dazu passend erhältliche Gedichtband ist zum Teil mit in das Verschwinden von Emilia eingebaut und untermauert die Sprachkunst.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Gefangen in einer dunklen Spirale

Sei still, mein Kind
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Inhalt:
„Hinter der Idylle wartet das Grauen

Kinderpsychologin Robin Löf kehrt nach zwölf Jahren zurück an den Ort, an dem sie aufgewachsen ist: Vråkören, eine abgelegene Villenkolonie vor den Toren Helsinkis. ...

Inhalt:
Hinter der Idylle wartet das Grauen

Kinderpsychologin Robin Löf kehrt nach zwölf Jahren zurück an den Ort, an dem sie aufgewachsen ist: Vråkören, eine abgelegene Villenkolonie vor den Toren Helsinkis. Seit Robins Bruder Lukas unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen ist, hat sie ihre Mutter hier nicht mehr besucht. Robin bemerkt rasch, dass die Anwohner ihrer Mutter feindselig gegenüberstehen. Auch im Wald, der die Siedlung umgibt, scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen: Robin fühlt sich verfolgt. Als ein Unbekannter versucht, sie zu ermorden, überschreitet sie alle Grenzen, um die Wahrheit herauszufinden.“


Schreibstil/Art:
An Robins Seite zu sein, war nicht durchgehend einfach. Ihre Ansichten konnte ich nicht immer nachvollziehen und trotzdem ihre Ängste förmlich spüren, aber auch den Drang verstehen endlich Klarheit zu verschaffen. 

Alte, erschreckende und mysteriöse Geheimnisse werden von ihr ausgegraben. Nicht jeder ist mit ihrer Anwesenheit einverstanden. Die rätselhaften Bewohner von Vråkören untermauern die ständige Bedrohungslage.


Fazit:
Jeder hat eine Maske auf, Robin. Fast ununterbrochen.“



Die unfassbar gut beschriebenen Details, egal ob von den Landschaften, den Bewohnern selbst oder dem seltsamen Verhalten ihrer Mutter, haben den Spannungsbogen immer wieder nach oben gepusht. Actionreiche, dramatische Szenen sind zwar vorhanden, die Spannung selbst, lebt aber davon, dass vieles psychologisch gut durchdacht ist.

Die ungewisse Entwicklung verrät anfangs noch nicht viel, erst zum Schluss entsteht ein grauenhaftes Bild. Meine Ahnungslosigkeit bescherte mir viele nervenaufreibende Lesestunden.

Als Kritikpunkt muss ich nur anmerken, dass mir die Zeitenwechsel innerhalb eines Kapitels manchmal zu plötzlich waren.

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