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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2022

Taktisches Verwirrspiel

Was ich euch verschweige
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Inhalt:
„Detective Chief Inspector Jonah Sheens genießt mit seiner kleinen Tochter gerade die Sonne, als ihm eine Jugendliche entgegenstolpert, blass und blutüberströmt. Ihr Name ist Keely Lennox. Sie ...

Inhalt:
„Detective Chief Inspector Jonah Sheens genießt mit seiner kleinen Tochter gerade die Sonne, als ihm eine Jugendliche entgegenstolpert, blass und blutüberströmt. Ihr Name ist Keely Lennox. Sie versichert dem besorgten DCI, dass es ihr gut gehe. Sorgen müsse er sich allein um ihre verschwundene Schwester Nina machen. Jonah Sheens ist alarmiert: Hat Keely ihrer Schwester etwas angetan? Ist sie Täterin, Zeugin, Opfer? Was ist geschehen? Keely will diese Fragen erst beantworten, wenn sie zuvor ihre Geschichte erzählen darf – eine Geschichte, die Jonah Sheens das Blut in den Adern gefrieren lässt.“


Schreibstil/Art:
Eins muss ich der Autorin lassen: falsche Fährten legen und den Leser völlig verwirren, das hat sie echt drauf. Sie versteht es Aussagen und Beschreibungen nicht gewöhnlich klingen zu lassen. Nein, hier wird der Leser gefordert, denn aufmerksames und genaues Lesen ist gefragt. Zwischen den Zeilen sind unheimlich viele kleine Hinweise versteckt, den Zusammenhang versteht man oft erst sehr viel später. Man merkt auch schnellstens, dass der Plot wendig konstruiert ist.
Die Charaktere haben alle durchweg Ecken und Kanten und wirken deshalb auch sehr menschlich, vor allem aber die beiden Lennox-Schwestern. Ihr Werdegang hat es echt in sich und schockt nicht nur ein Mal.


Fazit:
Ich habe grundsätzlich nicht viel auszusetzen. Ich habe nur den Fehler gemacht und parallel noch andere Bücher gelesen. Das hat mich stellenweise total aus dem Konzept gebracht und ich musste mich jedes Mal aufs Neue sortieren und einlesen.

Ich habe auch relativ spät erfahren, dass es sich quasi um eine Ermittler Buchreihe handelt (wobei diese nicht maßgeblich in der richtigen Reihenfolge gelesen werden muss). Deren Privatleben und Probleme kommen deshalb auch nicht zu kurz. Ansonsten top!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.09.2022

Autorin zeigt ihr ganzes Können

TRUE CRIME. Der Abgrund in dir
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Inhalt:
„Mit den hier versammelten Fallerzählungen führt Romy Hausmann den Beweis, dass kein Thrillerautor auch nur annähernd so bizarre Verbrechen schreiben kann wie das Leben. In einfühlsamen Gesprächen ...

Inhalt:
„Mit den hier versammelten Fallerzählungen führt Romy Hausmann den Beweis, dass kein Thrillerautor auch nur annähernd so bizarre Verbrechen schreiben kann wie das Leben. In einfühlsamen Gesprächen mit Angehörigen und Opfern, Tätern und Ermittlern, mit renommierten Richtern, Forensikern, Medizinern und Traumaexperten spürt sie den Fragen hinter dem Offensichtlichen nach. Die Ergebnisse dieser Gespräche verdichtet sie zu einer sehr persönlichen Tagebucherzählung über die Macht der Gefühle von Opfern und Hinterbliebenen, zerstörte Leben und den Versuch, einen Abschluss zu finden.“


Schreibstil/Art:
Diese Seite der Autorin gefällt mir wirklich richtig gut. Man spürt von Anfang an wie feinfühlig sie ist und dass sie sich mit der Idee und den Fällen richtig auseinandergesetzt hat. Persönliche Tagebucheinträge von Romy selbst lassen tief in ihre Psyche während der ganzen Entstehung blicken.

Zu den Fällen selbst kann ich nur sagen, dass sie mir bisher unbekannt gewesen sind und umso schockierter war ich dann auch. Kaum zu glauben, dass es wahre abscheuliche Taten gewesen sind. Die Durchleuchtung aus den verschiedenen Perspektiven bringt die Ereignisse dem Leser noch näher. Auch die Erklärungen unterschiedlichster Fachleute sind total spannend eingebunden.


Fazit:
Was für ein Buch, was für Fälle! Die Vielfalt der Verbrechen ist kaum zu überbieten. Wenn man denkt man kennt schon einiges, kommt ein Fall der einen echt umhaut.

Trotz meiner Faszination und Sprachlosigkeit musste ich aufgrund des harten Tobaks Pausen einlegen, weil die Verbrechen es echt in sich haben. Als erfahrene Thrillerautorin weiß Romy aber natürlich auch wie sie den Leser fesseln kann, denn nach fast jedem Fall musste ich das Gelesene sacken lassen und meine Gedanken sortieren.

Ich bin ein großer True Crime Fan und kenne echt schon vieles aber Romy bringt das Ganze auf ein ganz neues Level! Mega gut gemacht!
Romy, die vielen schlaflosen Nächte haben sich gelohnt. Ich hoffe darauf, dass sie in ein paar Jahren wieder so ein ähnliches Buch rausbringt.

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Digitale Welt in ein analoges Buch gepackt

Watch Dogs: Aiden Pearce – Sternenbanner
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Inhalt:
„Aiden Pearce, "der Fuchs", ist ein Herumtreiber, der sich von einem zwielichtigen Hacker-Job zum nächsten hangelt. In Baltimore wird er von einem mysteriösen Agenten gefangen genommen, der darauf ...

Inhalt:
„Aiden Pearce, "der Fuchs", ist ein Herumtreiber, der sich von einem zwielichtigen Hacker-Job zum nächsten hangelt. In Baltimore wird er von einem mysteriösen Agenten gefangen genommen, der darauf besteht, dass nur Pearce in der Lage ist, eine verschwundene Fracht voller transhumanistischer Technik zu finden. Als Schmeicheleien nicht funktionieren, wird er erpresst, den Job anzunehmen. Schlimmer noch, er wird wieder mit dem skrupellosen Jordi Chin zusammengebracht. Was wie eine einfache Untersuchung aussieht, entwickelt sich bald zu einer ruchlosen Verschwörung, die bis ins Weiße Haus führt. Doch warum sollte Aiden einem Land helfen, das ihn nur hinter Gittern sehen will?“


Schreibstil/Art:
Die Beschreibungen und der komplette Handlungsablauf passen inhaltlich perfekt zum Spiel. Die Einführung in die Geschehnisse der Akteure ist gut und verständlich, außerdem ist das Tempo passend gewählt.

Schön ist es auch, dass die Geschichte am Ende dorthin zurückkommt wo das erste Spiel aufgehört hat und einfach wieder anknüpft.


Fazit:
Die Spannung wird bis zum Ende aufrecht erhalten. Empfehlenswert ist das Buch nicht nur an Liebhaber/Fans des Spiels sondern auch Interessierte, die das Spiel noch nicht kennen oder gespielt haben.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Eingeschränkte Weiterempfehlung

Die Welt zum Zittern bringen, nur weil man da ist
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Inhalt:
„Marie lebt in den Bäumen, will den Boden nicht berühren. In geschlossenen Räumen hält sie es nicht aus, darum ist sie aus jedem Heim, jeder Pflegefamilie abgehauen. Denn seit dem Tag, an dem ihr ...

Inhalt:
„Marie lebt in den Bäumen, will den Boden nicht berühren. In geschlossenen Räumen hält sie es nicht aus, darum ist sie aus jedem Heim, jeder Pflegefamilie abgehauen. Denn seit dem Tag, an dem ihr Stiefvater gestorben ist, ist da das Rot. Es brüllt, tobt und bedroht Marie, die sich nur in den Bäumen halbwegs sicher fühlt. Das Rot ist die Wahrheit, der sich Marie nicht stellen kann. Dass sie es war, die zum Messer gegriffen hat, damit ihr brutaler Stiefvater ihre Mutter nicht umbringt. Doch so sehr Marie auch aneckt, sie ist nicht allein. Da ist Schlappe, die ihr Kuchen bringt, ihre Schwester Lisa, die Frau vom Jugendamt, die sich für sie einsetzt, und Jori, den Marie ganz nah an sich ranlässt. Und schließlich kann sie sich dem Rot stellen.“


Schreibstil/Art:
Ehrlich gesagt fiel es mir anfangs schwer in die Geschichte reinzukommen, denn Marie hat den Menschen, die ihr helfen wollen, Spitznamen gegeben z.B.: „Pfosten“, „Die Karierte“, „Die Gute“ oder „Die Schlappe“. Zunächst hab ich es nicht verstanden, erst später konnte auch ich die Personen auseinanderhalten. Das flüssige Lesen erschwerten mir außerdem die verschiedenen Perspektivenwechsel innerhalb eines Kapitels.

Der Schreibstil der beiden Autoren ist dennoch emphatisch sowie tiefgreifend und kann auch erwachsene Leser mit auf eine aufwühlende aber auch emotionale Lesereise mitnehmen.


Fazit:
Eine Handlung mit vielen gedankentiefen Beschreibungen und zerwühlenden Gefühlen. An manchen Stellen hätte ich mir mehr Leichtigkeit gewünscht da die Thematik an sich schon hart ist. Eine Weiterempfehlung ist daher nur schwer möglich da das ein oder andere Thema heftig triggern könnte.

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Veröffentlicht am 07.09.2022

Zerfall einer Bilderbuchfamilie

Vier mal Angst
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Inhalt:
„»Die Dunkelheit war so dicht und erdrückend, dass David sich vorkam, als hätte man ihn lebendig in einen Sarg gesteckt und den Deckel zugenagelt. Und wie in einem Sarg, gab es in diesem Keller ...

Inhalt:
»Die Dunkelheit war so dicht und erdrückend, dass David sich vorkam, als hätte man ihn lebendig in einen Sarg gesteckt und den Deckel zugenagelt. Und wie in einem Sarg, gab es in diesem Keller nur zwei Dinge: Finsternis und jede Menge Zeit. Zu viel Zeit.«

Die Kramers sind das Ebenbild einer perfekten Familie, da sie miteinander über ihre Probleme reden, bevor sie zu solchen werden können. Alles ist bestens. Bis eines Tages das Schweigen über die vier hereinbricht und aus ihren Ängsten ein Albtraum heranwächst, dem keiner von ihnen entkommen kann.“


Schreibstil/Art:
Die tiefen Einblicke wechseln sich mit kurzen Kapiteln ab, sodass man jeden Charakter gut kennenlernt. Zu Anfang scheint noch alles harmlos zu sein, doch der Zerfall dieser Bilderbuchfamilie nimmt ungebremst seinen Lauf.

Was mir besonders gefallen hat, ist die Verwobenheit bei den Problemen untereinander. Das untermauert die durchgehende Spannung und lädt zum Spekulieren ein. Der Schwerpunkt in diesem Buch liegt klar in den psychischen Problemen der Charaktere. Der Autor bleibt dem Genre „Psychothriller“ also vollkommen treu und lässt die Beteiligten lange in ihren Wahn irren und nach Wegen und Möglichkeiten suchen um sich selbst oder der Situation zu entkommen.


Fazit:
Es schien als würde ein Unheil über die Familie hereinbrechen. Ab einem gewissen Zeitpunkt kämpfte jeder allein mit sich und seinem Problem. Der Countdown ließ Wut, Hass, Halluzinationen sowie psychische Probleme aufeinander prallen. Die Auflösung ist gut gemacht und lässt mich zufrieden zurück. Ein Psychothriller der mit nur wenigen Ermittlungseinsichten auskommt.

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