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Veröffentlicht am 04.04.2022

Kinder = Mittel zum Zweck

Die Kinder sind Könige
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Inhalt:
„Mélanie war als junges Mädchen ein großer Fan von Formaten wie ›Big Brother‹. Sie hatte stets davon geträumt, gesehen und berühmt zu werden. Jahre später, als Mutter zweier Kinder, ist es ihr ...

Inhalt:
„Mélanie war als junges Mädchen ein großer Fan von Formaten wie ›Big Brother‹. Sie hatte stets davon geträumt, gesehen und berühmt zu werden. Jahre später, als Mutter zweier Kinder, ist es ihr gelungen: Sie ist eine erfolgreiche Youtuberin mit Tausenden von Followern. Objekt ihrer Videos und Posts sind ihre Kinder, die auf Schritt und Tritt gefilmt werden. Seit Kurzem kommt ihre kleine Tochter dem Filmen jedoch immer unwilliger nach. Mélanie tut das als eine Laune ab. Denn wie könnte man die unendliche Liebe, die ihnen aus dem Netz entgegenkommt, als Last empfinden? Kurz darauf verschwindet Kimmy nach einem Versteckspiel spurlos. Wie, fragt sich die ermittelnde Polizeibeamtin Clara, soll man einen Verdächtigen ausmachen bei einem Kind, das Tausende Menschen kennen und mehrfach täglich sehen? Schnell begreift sie, dass ihre Methoden der Ermittlung in der virtuellen Welt vollkommen nutzlos sind …“


Schreibstil/Art:
Der Aufbau ist total durchdacht; zunächst wirkt alles so oberflächlich, nicht greifbar und es passiert anfangs noch recht wenig. Doch je näher und intensiver die Social-Media-Scheinwelt beleuchtet wird, desto drastischer wird auch der Verlauf. Ebenso forcieren Mélanies Einblicke in den Familienalltag die weiteren Entwicklungen, denn dadurch wirkt alles deutlich krasser und ausführlicher.

Die Kontraste zwischen Mélanie und Clara sind perfekt getimt. Die eine tut alles dafür um gesehen und geliebt zu werden, die andere ist lieber für sich, kapselt sich ein wenig von den anderen ab und geht nur in ihrem Beruf auf.

Die Erzählstimme ist eher nüchtern, sachlich und intensiv. Diese fiktive Geschichte liest sich sehr real und könnte die aktuelle Zeit nicht besser beschreiben.


Fazit:
Am besten gefallen hat mir der letzte Abschnitt, der Sprung in das Jahr 2031. Dieser "Zukunftsausblick" ist unheimlich eindringlich und schockierend zugleich.

Allgemein hat es die Autorin geschafft ein Bild zu erschaffen das reeller nicht sein könnte.
Ich hatte das Gefühl als befände ich mich in einer komplett imaginären Welt, erschreckend ist aber, dass es sich hierbei um ein ziemlich aktuelles Thema handelt - richtig wäre zu sagen: ein Spiegelbild unseres Lebens. Ich hoffe dieses Buch wirkt auch bei anderen so lange nach wie bei mir. Was für ein Buch!

Es handelt sich hier um eine (mögliche) Abrechnung mit der Branche aber trotzdem mit genug Spielraum um seinen persönlichen Schlussfolgerungen nachzugehen und das eigene Verhalten zu beobachten und ggfs. zu ändern. Mega!

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Bin mir unschlüssig ob ich die Reihe fortsetze

Oxen. Der dunkle Mann
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Inhalt:
„Niels Oxen, der traumatisierte Elitesoldat, ist untergetaucht. Um dem mächtigen Geheimbund ›Danehof‹ das Handwerk zu legen, hat er Museumsdirektor Malte Bulbjerg brisante Unterlagen zugespielt. ...

Inhalt:
„Niels Oxen, der traumatisierte Elitesoldat, ist untergetaucht. Um dem mächtigen Geheimbund ›Danehof‹ das Handwerk zu legen, hat er Museumsdirektor Malte Bulbjerg brisante Unterlagen zugespielt. Doch kurze Zeit später ist Bulbjerg tot – und ein weiterer Mord wird Oxen in die Schuhe geschoben. Ihm bleibt keine andere Wahl, als aus dem Untergrund heraus zu agieren. Als es der Geheimdienstmitarbeiterin Margrethe Franck gelingt, Oxen aufzuspüren, werden beide vom ›Danehof‹ in eine raffinierte Falle gelockt.“


Schreibstil/Art:
Wie bereits in dem ersten Teil der Buchreihe liest sich alles ziemlich gut. Orte und Charaktere konnte ich mir bildlich vorstellen. Doch dann geht es wieder los … es werden im weiteren Verlauf so viele Namen, Politiker, namhafte Persönlichkeiten, Nebencharaktere, … ins Spiel gebracht, dass mich das einfach völlig aus dem Konzept gebracht hat. Ich hatte wieder das Gefühl, dass der eigentliche Sinn abdriftet, Nebensächlichkeiten plötzlich doch eine Rolle spielen.


Fazit:
So sehr ich Oxen auch mag aber in dem zweiten Teil konnte ich nicht jeden seiner und Margrethe Francks Schritte nachvollziehen. Zudem zog sich die Geschichte und so leid es mir auch tut (Potenzial ist ja da) aber das letzte Drittel hab ich quasi überflogen.
Mich packte wenig, einiges war sehr verworren, anderes ziemlich unnötig ausführlich beschrieben.

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Wirkt ein wenig aufgesetzt

Two Faces – Diese Sache zwischen uns
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Inhalt:
„Die Journalistin Tilda lernt bei einem Date Mats kennen, den Mann ihrer Träume. Beiden ist klar, dass das der Anfang von etwas ganz Großem ist. Doch dann erfährt Tilda, dass sie für einen Artikel ...

Inhalt:
„Die Journalistin Tilda lernt bei einem Date Mats kennen, den Mann ihrer Träume. Beiden ist klar, dass das der Anfang von etwas ganz Großem ist. Doch dann erfährt Tilda, dass sie für einen Artikel undercover wieder zur Schule gehen soll, um einem Lehrer sexuelle Belästigung an Schülerinnen nachzuweisen. Plötzlich muss sie wieder die kaugummibeklebte Schulbank drücken, und als wäre das nicht schlimm genug, stellt sie auch noch fest, dass sie einen Lehrer bereits kennt: Mats ... der nichts von ihrem Auftrag wissen darf.

Triggerwarnung
Diese Geschichte behandelt Themen wie Gewalt, sexuelle Belästigung und Missbrauch.“


Schreibstil/Art:
Zunächst möchte ich erwähnen, dass mich nicht der Schreibstil sondern eher der Inhalt nicht überzeugen konnte. Denn das Buch liest sich, trotz der krassen Themen, unheimlich leicht und unkompliziert. Doch je mehr man erfährt desto aufgesetzter und unlogischer empfand ich Tildas Geschichte. Einerseits mochte ich die Vielfältigkeit, andererseits führte genau das dazu, dass ich die hier beschriebenen Handlungen der Autorin nicht abkaufen konnte.

Die Triggerwarnung ist wichtig und richtig. In manchen Szenen geht es echt hart zu.


Fazit:
Ja was soll ich sagen? Vielleicht liegt es an meiner langen Leseerfahrung, vielleicht an meinem Alter … ich hab gehofft, dass dieses Buch nicht voller Klischees sein wird aber das ist es leider. Natürlich sticht es aufgrund der ungewöhnlichen Thematik leicht hervor aber es machte nicht Klick, es sprang kein Funke über. Bei Tilda und Mats ging es wiederum wie in einer typischen Liebestragödie zu. Für mich nichts Besonderes.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Keine leichte Kost aber aktueller denn je

Gute Nachbarn
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Inhalt:

„In Oak Knoll, einem Vorort in North Carolina, ist das Leben noch in Ordnung: Die Nachbarschaft ist grün und der Zusammenhalt zwischen den Nachbarn eng. Hier zieht die alleinerziehende Forstwirtschaftlerin ...

Inhalt:

„In Oak Knoll, einem Vorort in North Carolina, ist das Leben noch in Ordnung: Die Nachbarschaft ist grün und der Zusammenhalt zwischen den Nachbarn eng. Hier zieht die alleinerziehende Forstwirtschaftlerin Valerie Alston-Holt ihren Sohn Xavier groß. Er ist ein Musiktalent und das College-Stipendium ist ihm so gut wie sicher. Dennoch hat er zu kämpfen, denn Valerie ist schwarz, Xaviers Vater weiß, und er selbst passt nirgends so richtig hin.
Als auf dem Grundstück nebenan die Whitmans mit ihren Töchtern einziehen, verändert sich langsam, aber stetig die Gemengelage in dem kleinen Vorort. Sie sind die scheinbar perfekte weiße Familie, die den amerikanischen Traum lebt. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn hinter der Fassade verbirgt sich manches Geheimnis. Manchmal braucht es nur noch eine sterbende Eiche und eine Teenager-Liebe, um eine hübsche Nachbarschaft von einer Katastrophe erschüttern zu lassen.“






Schreibstil/Art:

Zunächst wirkt alles so ruhig und friedlich. Unaufgeregt stellt die Autorin die neuen Nachbarn vor, beschreibt die schöne Gegend und den starken Zusammenhalt untereinander. Doch das Unheil nimmt langsam seinen Lauf und ist irgendwann gar nicht mehr aufzuhalten. Diese Wucht hat mein Leseerlebnis komplett verändert, denn diese Spannung ist früher oder einige Seiten später einfach nicht mehr auszuhalten.

Im Rahmen einiger Konflikte weitet die Autorin aber noch ganz andere Themen aus, z.B.: Rassismus, Sexismus, Umweltschutz und Vorverurteilungen. Diese Vielfalt ist völlig geschickt und meisterhaft eingebunden. 



Was ich außerdem hervorheben möchte, ist die Besonderheit, dass eine Art allwissende „Wir“ Perspektive mit eingebaut ist. Mich hat es dazu bewegt einige Aspekte zwischendurch mal aus einer ganz anderen Sicht betrachten zu dürfen.




Fazit:

Das Ende der Geschichte lässt mich unglaublich traurig und ausweglos zurück. Die Ereignisse haben mich erschüttert und schockiert. Die Ungerechtigkeit, die Anfeindungen und Verzweiflung sind einfach unbegreiflich. Ich habe trotz der schwierigen Thematik, das Lesen dennoch genossen und mit Juniper und Xavier einige romantische Stunden verbracht.

Ein Geselschafftsroman, der leider nach wie vor die Gegenwärtigkeit nur zu gut widerspiegelt. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 18.03.2022

Es fehlen einige Feinheiten

Ich will dir nah sein
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Inhalt:

„Er will ihr nah sein, noch näher, immer noch näher. Bis es irgendwann nicht näher geht.

London, Fundbüro des öffentlichen Nahverkehrs. Lester Sharp kümmert sich um herrenlose Fundsachen: Handys, ...

Inhalt:

„Er will ihr nah sein, noch näher, immer noch näher. Bis es irgendwann nicht näher geht.

London, Fundbüro des öffentlichen Nahverkehrs. Lester Sharp kümmert sich um herrenlose Fundsachen: Handys, Schlüssel, Portemonnaies – besonders gern um Kleidungsstücke und medizinische Gerätschaften. Er ist auch privat ein Sammler und Sonderling, der sich schwertut mit Frauen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Als er der jungen Erin begegnet, weiß er zunächst nicht, wie er sich verhalten soll – findet aber schon bald eine Möglichkeit, ihr nah zu sein. Näher, als es ihr lieb sein kann …"





Schreibstil/Art:

Einen umfassenden Einblick erhält der Leser durch zwei ausschlaggebende Blickwinkel. Zu einem aus Sicht von Erin, zum anderen aus der, des unangenehmen Stalkers Lester. Rückblicke in Lesters Vergangenheit machen deutlich, dass er eine krankhafte Vorstellungskraft hat. Die beklemmende Nähe, die unbehagliche Aufdringlichkeit und das Eindringen in die Privatsphäre anderer, hat mir sehr gut gefallen.

Die Erzählart ist extrem ruhig, es sind auch recht wenige Schauplätze einbezogen und die Herangehensweise eher langsam. Gefährliche und interessante Momente waren mir persönlich zu schnell abgefrühstückt.





Fazit:

Was mir gefehlt hat, sind einige raffinierte Spannungsmomente sowie ausgeklügelte Schachzüge und Psychospielchen. Bis zum letzten Drittel passierte einfach zu wenig. Retten konnte die Geschichte das unerwartete Ende.

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