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Veröffentlicht am 05.09.2021

Die Folgen einer falschen Entscheidung

Ausweglos
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Inhalt:
„Zwei Türen. Kein Ausweg.

Als Noah spätabends die Wäsche vom Dachboden holt, hat er plötzlich ein Messer an der Kehle. Der Angreifer will in seine Wohnung, zu seiner Frau. Noah bleibt keine andere ...

Inhalt:
„Zwei Türen. Kein Ausweg.

Als Noah spätabends die Wäsche vom Dachboden holt, hat er plötzlich ein Messer an der Kehle. Der Angreifer will in seine Wohnung, zu seiner Frau. Noah bleibt keine andere Wahl, doch dann fällt ihm ein: Die Nachbarn gegenüber sind verreist. Und er hat den Zweitschlüssel …

Stunden später findet ihn die Polizei bewusstlos neben der brutal ermordeten Nachbarin. Die Tat trägt die Handschrift eines berüchtigten Serienmörders, und Noah gilt als wichtiger Zeuge. Aber sagt er die ganze Wahrheit?“


Schreibstil/Art:
Aufgeteilt ist das Buch in insgesamt vier Teile. Der Aufbau ist interessant und die perfekt getimte Zusammenführung der einzelnen Teile logisch. Facettenreich ist die abwechselnde Perspektive - mal aus Noahs Sicht, mal aus der seiner Frau Linda und zu guter letzt die von Elias.
Er selbst hatte mir zu viele Ecken und Kanten. Sein Charakter, sein Typ passte mir irgendwie nicht, auch wenn ich nicht wirklich weiß woran es lag.


Fazit:
Meine Meinung, Sympathie und Ablehnung gegenüber Noah und Linda wechselte sich ständig ab. Hier hat Henri Faber sein Ding durchgezogen und den Leser völlig verwirrt. Ich folgte des öfteren der falschen Spur und ließ mich zudem von der Spannung fesseln. Antipathie empfand ich ein wenig gegenüber Elias. Einblicke in die Psyche von Noah und Linda haben mir persönlich einfach besser gefallen.

Im Ganzen betrachtet ist der Debütthriller dem Autor gelungen. Der Mittelteil hängt zwar ein bisschen durch, das Ende hingegen ist überraschend.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Lernen loszulassen

Die andere Tochter
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Inhalt:
„Bei einem Unfall hat Antonia fast das Augenlicht verloren und danach eine einsame Entscheidung getroffen: Sie möchte die Mutter der toten Spenderin der Transplantate kennenlernen, mit denen sie ...

Inhalt:
„Bei einem Unfall hat Antonia fast das Augenlicht verloren und danach eine einsame Entscheidung getroffen: Sie möchte die Mutter der toten Spenderin der Transplantate kennenlernen, mit denen sie wieder sehen kann. Sie hofft, so viel wie möglich über diese Frau zu erfahren, eine Malerin, jung, beliebt, schön. Und sie fragt sich, ob die Tote versucht, ihr etwas mitzuteilen. Denn seit der OP verfolgten Antonia Flashbacks. Als sie schließlich erkennt, dass sie manipuliert wird, schwebt ihre eigene Mutter bereits in Lebensgefahr. Und nur wenn Antonia sich dem Geheimnis ihrer eigenen Familie stellt, hat sie eine Chance, dem perfiden Spiel der anderen zu entkommen.“


Schreibstil/Art:
Der Leser bekommt die Geschichte durch Tonis Augen erzählt. Man liest quasi zwei Erzählstränge parallel. Los geht es im April 2019 und endet nur ein paar Monate später; im Oktober. Die Zeit dazwischen ist sehr intensiv beschrieben. Passend zum Cover setzen sich die beiden Zeiten zum Ende hin wie ein Puzzle zusammen. 


Antonias Flashbacks sowie ihre skurrilen Wahnvorstellungen und die fast schon versessene Suche nach sich selbst und dem Geheimnis in ihrer Familie, liest sich unterschwellig ziemlich nervenaufreibend. Man selbst versteht nicht was vor sich geht. Dieses Wirrwarr kam mir stellenweise leider ziemlich gestreckt vor. Manche Szenen hätten um einiges kompakter sein können.


Fazit:
Ein Roman, der einige Thematiken beinhaltet, die man erst im Nachhinein versteht. Die Nachbemerkung zum Schluss ist sehr aufschlussreich und erklärend - was das Verhalten von Toni betrifft. 

An sich fand ich die Geschichte anders, verwirrend und auf psychologischer Ebener positiv abstrus. Nur das Tempo hätte meiner Meinung nach zügiger sein können.

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Geheimnisse die einen wie Gift lähmen

Die erste Frau
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Inhalt:
„Nach einer stürmischen Affäre zieht Hannah zu Thomas an den Bodensee und kann ihr Glück kaum fassen. Doch im Haus erinnert alles an Thomas’ Ex-Frau Katharina, die vor zwei Jahren spurlos verschwunden ...

Inhalt:
„Nach einer stürmischen Affäre zieht Hannah zu Thomas an den Bodensee und kann ihr Glück kaum fassen. Doch im Haus erinnert alles an Thomas’ Ex-Frau Katharina, die vor zwei Jahren spurlos verschwunden ist und ihren Sohn zurückgelassen hat. Der Junge spricht seit dem Verschwinden seiner Mutter kein Wort mehr. Als Thomas immer öfter verreist, fühlt Hannah sich in dem großen Haus zunehmend einsam. Sie will endlich herausfinden, was vor zwei Jahren wirklich geschah. Dann erreicht sie ein rätselhafter Brief – und Hannah ahnt, dass er von Katharina stammen könnte.“


Schreibstil/Art:
In der ersten Hälfte passiert erstmal noch nicht viel aber die Autorin nutzt die Zeit um den/die Leser:in an Hannah und Hannah an die neue Umgebung und das Gefühl im Schatten der Vergangenheit zu leben, zu gewöhnen.

Später wartet man nicht lange darauf bis sie immer wieder seltsame Entdeckungen macht, Katharinas vermeintliche Anwesenheit verspürt oder keine wirkliche Antworten auf ihre offenen Fragen erhält. Ihre Suche nach der Wahrheit treibt die Spannung voran. 



Fazit:
Hannahs Entscheidungen und ihre Naivität konnte ich nicht immer nachvollziehen und gutheißen, doch ihre Hartnäckigkeit und das Brechen von Versprechen zahlt sich letztendlich aus. 

Das Ende empfand ich nur zum Teil überraschend und dennoch konnte ich den Aussagen anderer Charaktere genauso wenig trauen wie Hannah selbst. 


Für mich enthält der Thriller einige schwache und leider auch etwas unlogische Vorfälle. Nichtsdestotrotz hab ich das Buch, dank der leichten Erzählart, gerne gelesen und den kleinen Ben total ins Herz geschlossen.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Speziell - nicht mein übliches Genre

Bock
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Inhalt:
„Männlichkeitsrituale, Potenzdruck, Übergriffigkeit – das Mannsein ist in die Krise geraten; das Schlagwort der »toxischen Männlichkeit« macht ebenso die Runde wie das des »alten weißen Mannes«. ...

Inhalt:
„Männlichkeitsrituale, Potenzdruck, Übergriffigkeit – das Mannsein ist in die Krise geraten; das Schlagwort der »toxischen Männlichkeit« macht ebenso die Runde wie das des »alten weißen Mannes«. Katja Lewina wollte wissen, was mit dem Mann los ist, und vor allem: wie es ihm wirklich geht im Bett. Sie ist losgezogen und hat mit Männern über ihre Sexualität, ihre Sehnsüchte und Geheimnisse gesprochen, mit normalen Typen ebenso wie Experten: vom Orgasmus-Coach bis zum Priester, vom trans Mann bis zum Urologen, vom Paartherapeuten bis zum Philosophen.
In ›Bock‹ zeigt sie, wie viele Ängste und Verunsicherungen mit dem Mannsein verbunden sind und wie Sozialisierung und gesellschaftliche Erwartungen das Verhalten der Männer beeinflussen.
Das Ende des Patriarchats können die Frauen nicht allein ausrufen, deshalb ist es höchste Zeit für dieses Buch, das Stereotype zerschießt und Alternativen aufzeigt.“


Schreibstil/Art:
Der Aufbau des Buchs ist schlüssig; ein ganzes Männerleben zieht am Leser:in vorbei. Es fängt mit dem ersten Schrei an und endet mit dem Ende im Altersheim. Katja Lewina schreibt einfach frei, offen und ehrlich. Es werden unglaublich viele Facetten des Mannseins aufgegriffen und freiheraus beschrieben. Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund, damit muss man umgehen können. Ja, es ist interessant und aufschlussreich, denn hier wird man in so einige Themenbereiche involviert, die uns Frauen vielleicht gar nicht so bewusst sind. Ich muss aber gestehen, dass mir das oftmals ein wenig zu extrem und einige Beschreibungen doch zu intensiv gewesen sind. Zitate aus unterschiedlichen Ratgeberbüchern untermauern die Aussagen der von Katja Lewina interviewten Männer.


Fazit:
Ein Buch das Geschlechtsgenossen und Frauen die Chance gibt Männer besser zu verstehen. Denn auch sie können Komplexe, Ängste, Druck und Kontrollverlust empfinden und erleben. Katja Lewina gibt ihren Interviewpartnern eine Stimme, denn sie alle wollen nur eins: sie finden es nämlich wichtig, dass Sex normalisiert wird. Und das geht nun mal mit Ehrlichkeit!

In „Bock“ dreht sich nicht alles rundum Penisse und deren Größe, nein, hier geht es auch um die Selbstfindung des Mannseins. Sei es darum, dass ein Junge seine ersten Erfahrungen nicht mit einem Mädchen macht oder ein Mann bereits in seiner Jugend wusste, dass er in einem falschen Körper geboren wurde.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Aufnahme läuft …

Ex Talk – Liebe live auf Sendung
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Inhalt:
„Love is ON the AIR

Shay Goldstein arbeitet seit fast zehn Jahren bei ihrem Lieblingsradiosender in Seattle. Aber seit Kurzem gerät sie immer wieder mit ihrem neuesten Kollegen aneinander, Dominic ...

Inhalt:
Love is ON the AIR

Shay Goldstein arbeitet seit fast zehn Jahren bei ihrem Lieblingsradiosender in Seattle. Aber seit Kurzem gerät sie immer wieder mit ihrem neuesten Kollegen aneinander, Dominic Yun, der meint, alles besser zu wissen. Als sie ihrem Boss ein Konzept für eine Talkshow vorschlägt, ist der begeistert. In ›Ex Talk›‹ soll ein ehemaliges Paar miteinander plaudern und Beziehungstipps geben. Nur kommt ihr Boss dann auf die wirklich blöde Idee, Shay und Dominic als dieses Ex-Paar auszugeben. Die Hörer lieben Shay und Dom. Und Shay und Dom verlieben sich ineinander. Doch wie können sie ein Paar sein, wenn sie für die Öffentlichkeit ein Ex-Paar sind? Ein Versuch, die Sache aufzuklären, endet jedenfalls nicht nur mit dem Rausschmiss von Shay.“


Schreibstil/Art:
Shay selbst schildert uns den holprigen Weg zum Happy End. Mich mit ihr anzufreunden fiel mir anfangs noch recht schwer. Ich fand sie nervig und Ich-bezogen. Ihre Wandlung hat mich aber überrascht. Die Fassade fiel später in sich zusammen und es kam die wahre, verletzliche und einfühlsame Shay zum Vorschein.
Dominic hingegen lernt man nur durch Shays Augen kennen. Ihn hat die Autorin dennoch gut beschreiben können. Beide machten auf mich einen sehr authentischen und lebendigen Eindruck.

Die Art und Weise der Erzählung fand ich unheimlich witzig, sexy und unterhaltsam zugleich. Vor allem mochte ich die Vielfalt an Themen; Trauerbewältigung, Religionen, Rassismus sowie Sexismus am Arbeitsplatz. Aufgefrischt wurde das Ganze u.a. mit Ausschnitten aus den Transkripten der Sendung „Ex-Talk“. Diese fand ich besonders einfallsreich.


Fazit:
Ich muss sagen, dass mir die Idee wirklich gut gefallen hat. Dass die Autorin selbst mal jahrelang Radiosendungen produziert hat, überrascht mich keinesfalls. Einblicke hinter die Kulissen sind mit viel Liebe zum Detail dargestellt.

Etwas irritierend und einen touch zu dirty fand ich die Sexszenen. Für junge Leser:innen könnte die eine oder andere Stelle zu ausführlich beschrieben sein.

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