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Veröffentlicht am 05.10.2021

Vereint und doch zerrissen

Die gestohlenen Schwestern
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Inhalt:
„Drei Schwestern, drei schreckliche Geheimnisse und eine Wahrheit.

Zwanzig Jahre ist es her, dass die dreizehnjährige Carly Sinclair und ihre Schwestern Marie und Leah auf offener Straße entführt ...

Inhalt:
„Drei Schwestern, drei schreckliche Geheimnisse und eine Wahrheit.

Zwanzig Jahre ist es her, dass die dreizehnjährige Carly Sinclair und ihre Schwestern Marie und Leah auf offener Straße entführt wurden – damals ein Medienereignis und bis heute ein schreckliches Trauma, das die Schwestern nicht überwunden haben. Marie versucht, die Erinnerungen in Alkohol zu ertränken, Leah kämpft mit Zwangsneurosen, Carly plagen Schuldgefühle. Als ein Fernsehsender den drei Frauen viel Geld bietet für einen »neuen Blick« auf die Ereignisse von damals, werden alte Wunden aufgerissen. Mit tödlichen Folgen …“


Schreibstil/Art:
In diesem Thriller kommt nicht nur Carly sondern auch ihren beiden jüngeren Zwillingsschwestern Marie und Leah und sogar ihr Ehemann Georg zu Wort. Die in sich verstrickten Erzählperspektiven steigerten meine Erwartungen und Neugier auf den Ausgang der tragischen Geschichte. Die Perspektiven kann man dank der kleinen Überschriften gut auseinanderhalten.

Das schreckliche Trauma vereint nicht nur die Sinclair-Schwestern sondern reißt sie gleichermaßen auch auseinander. Die Beschreibungen hierzu und auch die Entführung selbst sind sehr bildhaft und entsetzlich beschrieben.


Fazit:
Die Einblicke in die kaputten Seelen und die Auswirkungen eines solchen schrecklichen Erlebnisses danach, sind immer erschütternd. Ich habe auf die Wahrheit bzw. den neuen Blickwinkel hin gefiebert und mir das Ganze dann irgendwann mal zusammenreimen können. Auch der Titel ist spätestens dann selbsterklärend und passend.

Die in sich verwobene Wahrheitsfindung fand ich sehr raffiniert. Nur das Ende wofür sich die Autorin letztendlich entschieden hat, hat mich nicht sooo geflasht. Aber das ist halt immer Geschmacksache.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 05.10.2021

Dauerhaft unterschwellige Spannung

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
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Inhalt:
„Auf einem Hausboot in London wird die Leiche eines brutal ermordeten jungen Mannes gefunden. Besonders drei Frauen geraten danach ins Visier der Ermittlungen.
Laura, die aufgewühlt wirkende junge ...

Inhalt:
„Auf einem Hausboot in London wird die Leiche eines brutal ermordeten jungen Mannes gefunden. Besonders drei Frauen geraten danach ins Visier der Ermittlungen.
Laura, die aufgewühlt wirkende junge Frau, die nach einem One-Night-Stand mit dem Opfer zuletzt am Tatort gesehen wurde. Carla, die Tante des Opfers, bereits in tiefer Trauer, weil sie nur Wochen zuvor eine Angehörige verlor. Und Miriam, die neugierige Nachbarin, die als Erste auf die blutige Leiche stieß und etwas vor der Polizei zu verbergen scheint.

Drei Frauen, die einander kaum kennen, mit ganz unterschiedlichen Beziehungen zum Opfer. Drei Frauen, die aus verschiedenen Gründen zutiefst verbittert sind. Die auf unterschiedliche Weise Vergeltung suchen für das ihnen angetane Unrecht. Wenn es um Rache geht, sind selbst gute Menschen zu schrecklichen Taten fähig. Wie weit würde jede einzelne von ihnen gehen, um Frieden zu finden?"


Schreibstil/Art:
Was sich hier extrem hervorhebt ist die dauerhafte unterschwellige Spannung, denn die immer wieder eingestreuten Details oder auch mal Vorwürfe sorgen für Dramatik und den nötigen Kitzel. Ebenfalls erfrischend sind die abwechselnden Erzählperspektiven. Die Schicksalsschläge jedes Einzelnen sind hart und im weiteren Verlauf leicht miteinander verwoben. Raffiniert gemacht - das hat mir gut gefallen.

Die Charaktere sind in diesem Roman recht unterschiedlich, einige haben eigenwillige Macken und auch schon mal seltsame Ansichten. Doch genau diese skurrilen und absurden Beschreibungen, sowie das Eindringen in deren Psyche machten es mir einfach sie alle auseinanderzuhalten.


Fazit:
Ein (Spannungs)Roman, der mich anfangs leicht verwirrte und zum Schluss doch noch mit der ein oder anderen Kehrtwendung überraschen konnte.
Genial und einfallsreich fand ich das Buch im Buch. Zu Beginn sind die kursiven Einschübe noch recht unklar, später jedoch relevant.

Das Finale ist kein wirklicher Showdown, eher eine Aufklärung über die bedauernswerte Lage und dessen Folgen. Einige Fragen werden bis zum Schluss nicht wirklich beantwortet. Das finde ich nicht weiter tragisch und sehe es eher als kleinen Anreiz seine eigene Fantasie spielen zu lassen.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Verworren par excellence

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
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Inhalt:
„Markus und seine Frau Bettina fanden den Gedanken, dass man nicht alles besitzen muss, um es zu nutzen, schon immer gut. Diese Philosophie liegt auch ihrem Sharing-Unternehmen zugrunde. Möglichst ...

Inhalt:
„Markus und seine Frau Bettina fanden den Gedanken, dass man nicht alles besitzen muss, um es zu nutzen, schon immer gut. Diese Philosophie liegt auch ihrem Sharing-Unternehmen zugrunde. Möglichst viele sollen Autos und Wohnungen teilen und so für mehr Nachhaltigkeit sorgen.

Bis Bettina in die Hand eines Unbekannten gerät, im Darknet öffentlich misshandelt wird und das Teilen plötzlich eine andere Dimension annimmt. Wenn Markus seine Frau lebend wiedersehen will, muss er tun, was Bettinas Peiniger sagt. Ausnahmslos, bedingungslos. Und ein Spiel mitspielen, das er nicht gewinnen kann. Auch wenn er bereit ist, alles auf eine Karte zu setzen.“


Schreibstil/Art:
Die wenigen Verschnaufpausen lassen den Lesenden hin und wieder mal durchatmen und das Ganze Revue passieren. Kurze Kapitel treiben das Geschehen unfassbar schnell voran. Die Spannung ist stellenweise kaum auszuhalten da man weder Martin noch den anderen Nebenfiguren wirklich trauen kann.
Hinterfragungen, Zweifel und immer wieder verstreute neue Details stellten meine Theorien auf den Kopf. Die Blickwinkel wechseln sich in den richtigen Momentan ab und steigern den Nervenkitzel.


Fazit:
Dieser Thriller legt dar, dass das Teilen nicht nur aus Vorteilen besteht. „Sharing“ bekommt hier eine ganz andere Bedeutung.

Mit der Thematik trifft Arno Strobel den Puls der Zeit. Seine Kreativität ist bis ins kleinste Detail sehr gut durchdacht und zum Schluss überraschend. Ich habe den Eindruck, dass sich der Autor von Buch zu Buch immer wieder neu erfindet und steigert. Like it!

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Veröffentlicht am 22.09.2021

Eine amüsante Mitfahrgelegenheit

Drive Me Crazy – Für die Liebe bitte wenden
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Inhalt:
„Die Playlist steht, die Snacks sind gepackt: In ihrem Mini machen sich Addie und Deb auf den Weg nach Schottland zur Hochzeit ihrer besten Freundin. Kurz nach dem Start fährt ihnen ein Auto auf. ...

Inhalt:
„Die Playlist steht, die Snacks sind gepackt: In ihrem Mini machen sich Addie und Deb auf den Weg nach Schottland zur Hochzeit ihrer besten Freundin. Kurz nach dem Start fährt ihnen ein Auto auf. Der Fahrer ist ausgerechnet Addies Ex Dylan, den sie seit ihrer traumatischen Trennung vor zwei Jahren tunlichst gemieden hat. Dylan und sein bester Freund Marcus fahren auch zur Hochzeit. Ihr Auto ist ein Totalschaden und Addie hat keine andere Wahl als ihnen eine Mitfahrgelegenheit anzubieten. In einem bis unters Dach mit Gepäck und Geheimnissen vollgestopften Mini entpuppt sich der Roadtrip als Katastrophe: 500 Kilometer liegen vor ihnen, und Addie und Dylan können nicht mehr vor ihrer vertrackten Beziehungsgeschichte davonlaufen ... Werden die vier es rechtzeitig zur Hochzeit schaffen? Und viel wichtiger: Ist dieser Roadtrip wirklich das Ende von Addies und Dylans gemeinsamen Weg?“


Schreibstil/Art:
Alles was ein sommerlich, leichter, frischer, liebevoller Liebesroman braucht, ist hier vorhanden. Auch ein Touch Humor sowie Ernsthaftigkeit ist da. Die Nebenrollen sind in dieser Geschichte lebendig geworden – eine herrliche Chaos-Truppe.

Gut gefallen hat mir außer dem Schreibstil, auch die Vielfalt an Themen. Sei es das schmerzhafte Durchmachen einer Trennung, um Verzeihung bitten zu können oder der Liebe (seines Lebens) eine zweite Chance zu geben.

Trotz der Rückblenden in die Vergangenheit, fehlten mir dennoch einige ausführliche und tiefergehende Beschreibungen bezugnehmend auf Addies und Dylans Gefühlswelt.


Fazit:
Den Grund ihrer Trennung kann ich nur zum Teil verstehen. Die Problematik bestand meiner Meinung nach eher darin, dass die beiden oft aneinander vorbei geredet hatten. So hoffe ich natürlich, dass sie die Probleme, die letztendlich zur Trennung geführt haben, diesmal besser im Griff haben.

Ein Sommerroman, der den einen oder anderen Lacher parat hält.

Für mich leider das bisher schwächste Buch von der Autorin. Die anderen mochte ich mit ihren einzigartigen, originellen Geschichten ein Tick lieber. Ich hatte trotzdem ein paar schöne und versüßte Lesestunden und kann das Buch trotz meiner wenigen Kritik gerne weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Verwirrend. Bedrückend. Strange.

Mama
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Inhalt:
„Amira wünscht sich ein Kind. Als sie schwanger wird, gesellen sich Ängste und Sorgen zu ihrer Vorfreude. Wie wird sie die Mutterschaft verändern? Ein Ausflug zur abgelegenen Waldhütte ihres Partners ...

Inhalt:
„Amira wünscht sich ein Kind. Als sie schwanger wird, gesellen sich Ängste und Sorgen zu ihrer Vorfreude. Wie wird sie die Mutterschaft verändern? Ein Ausflug zur abgelegenen Waldhütte ihres Partners Josef bringt nicht die ersehnte Entspannung: Rätselhafte Begegnungen häufen sich, Raum und Zeit scheinen außer Kraft und Amira weiß nicht, ob sie ihrer Wahrnehmung noch trauen kann. Was ist Traum, was Realität? Zwischen tiefer Verunsicherung und inniger Mutterliebe beginnt ein Ringen um Selbstbehauptung und Unabhängigkeit – denn der Wald scheint seine Gäste ungern wieder freizugeben …“


Schreibstil/Art:
Die unfassbar guten Beschreibungen lassen ein zum Teil absurdes Bild im Kopf entstehen. Die Sprache - ungewöhnlich, fast schon poetisch, märchenhaft, die Sätze kurz aber aussagestark. Formulierungen, Vergleiche und die Darbietung der bedrohlichen Lage, sind unglaublich ausgedrückt.

Das Spielchen zwischen Horror, Wahn, Traum und Realität kann eigentlich niemand so wirklich auseinanderhalten. Diese Art den Lesenden an das Geschehen zu binden und mit in die Geschichte einzubeziehen, hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Irgendwann vermischen sich die Zeitebenen, die Stimmung wird noch düsterer und bedrohlicher als sie eigentlich schon ist. Selbst ich als Nicht-Mama verspürte die Ängste von Amira, zu versagen, seiner Rolle als Mutter nicht gerecht zu werden, nicht gut genug zu sein.


Fazit:
Vorab kann ich sagen, dass ich befürchte dieses Buch könnte für den einen oder anderen Leser zu speziell sein. Den Stil muss man mögen. Denn trotz der wenigen Seiten, musste ich mir zwischendurch Zeit nehmen um das Gelesene besser zu verstehen, zu verdauen.

Beeindruckend fand ich es, dass die Debütautorin mit der Wahrnehmung ein verwirrendes Spielchen treibt. Ich könnte mir vorstellen, dass man das Buch noch einmal gelesen haben muss, um auch die versteckten, verzwickten Komponente zu verstehen.

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