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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2021

Ein Kriminalroman mit gut verwobenen Handlungssträngen

Spätsommermord
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Inhalt:
„Im August 1990 zelten fünf Jugendfreunde an einem stillgelegten Steinbruch in Süd-Schweden. Sie haben die Schule beendet, heute Nacht wollen sie zum letzten Mal diesen Sommer baden und dann erwartet ...

Inhalt:
„Im August 1990 zelten fünf Jugendfreunde an einem stillgelegten Steinbruch in Süd-Schweden. Sie haben die Schule beendet, heute Nacht wollen sie zum letzten Mal diesen Sommer baden und dann erwartet sie das richtige Leben. Aber als der Morgen graut und der erste Herbst-Regen fällt, liegt einer der Freunde tot im dunklen Wasser. Ein tragischer Unfall, lautet das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen … aber viele in der kleinen Kommune Nedanås zweifeln daran.

Als siebenundzwanzig Jahre später Anna Vesper von der Mordkommission Stockholm, auf der Flucht vor einer ganz persönlichen Tragödie, nach Nedanås zieht, setzen sich die Dinge wieder in Bewegung. Ein neuer, makaberer Todesfall ereignet sich, der eine Verbindung zu den Ereignissen im Steinbruch zu haben scheint, und bald werden Anna und ihre Teenager-Tochter in den alten Konflikt hineingezogen. Während Anna zugleich verzweifelt versucht, ihr eigenes Geheimnis zu wahren, nimmt sie die Ermittlungen auf. Was sie herausfindet, ist ebenso erschütternd wie gefährlich für ihr eigenes Leben …“


Schreibstil/Art:
Die zwei Erzählstränge; einmal aus der Gegenwart, sowie dem Abend des tragischen Unfalls August 1990, sind sehr gut ineinander verwoben und ergänzen sich perfekt in Gänze zusammen. Die Sprünge sind in den richtigen Momenten eingesetzt und schaukeln die Spannung ein wenig hoch. Diese gehen allerdings nur bis zur Mitte des Buches.

Die Handlungsorte sowie andere Charaktere sind unfassbar gut und lebendig beschrieben. Mir persönlich wurde es im Verlauf ein wenig zu viel mit den ganzen Namen. Bei längeren Lesepausen musste ich mich erst wieder in die Geschichte einlesen.


Fazit:
Die leicht bedrohliche Atmosphäre und das ständige Vertuschen von Fakten liest sich zwischen den Zeilen besonders gut. Manche Situationen hätten für mich allerdings etwas knapper und nicht ganz so ausführlich sein können.

Annas ersten Fall als Leiterin der Dienststelle in Nedanås hab ich gerne mit begleitet. Vertiefte zwischenmenschliche Beziehung machen es ihr nicht einfach. Der Kriminalroman dreht sich nicht ausschließlich um die Aufklärung von Verbrechen, sondern auch um den Punkt wie Anna Vesper ihre privaten sowie beruflichen Probleme zu lösen bekommt. Tolle Kombination!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.08.2021

Über Liebe und Neustart mit Schwächen

Bevor ich dich sah
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Inhalt:
„Nur wenn du verwundbar bist, wird dich die Liebe finden

Als Alice Gunnersley ausgerechnet das Krankenhausbett neben dem immer gut gelaunten Alfred Mack zugeteilt wird, kann sie ihr Pech kaum ...

Inhalt:
Nur wenn du verwundbar bist, wird dich die Liebe finden

Als Alice Gunnersley ausgerechnet das Krankenhausbett neben dem immer gut gelaunten Alfred Mack zugeteilt wird, kann sie ihr Pech kaum fassen. Denn während Alfie in einer Tour quasselt, will Alice einfach nur ihre Ruhe haben. Seit sie mit schweren Verbrennungen ins St.-Francis-Hospital eingeliefert wurde, spricht sie mit niemandem, vermeidet jeden Blick in den Spiegel und hält den Vorhang, der ihr Bett vom Rest der Station trennt, fest verschlossen. Als sie eines nachts jedoch hört, wie Alfred heftige Albträume quälen, wird ihr klar, dass sie nicht die einzige ist, die mit ihrem Schicksal hadert. Von nun an teilen sie Nacht für Nacht ihre Ängste und Sorgen miteinander. Gemeinsam stellen sie fest, dass es in Ordnung ist, wenn das Leben mal nicht in Ordnung ist. Dass die unsichtbaren Verletzungen oft mehr weh tun als die sichtbaren. Dass die Welt da draußen manchmal mehr Mut erfordert als ein Krankenhausaufenthalt. Und dass man sich in einen Menschen verlieben kann, ohne ihn je gesehen zu haben …“


Schreibstil/Art:
Alfie und Alice wechseln sich in der Erzählperspektive ab. Dem Leser wird es also ermöglicht beide Seiten, beide Protagonisten kennenzulernen, ihnen näher zu kommen, zu verstehen was sie erlebt haben und vor allem was/wer hinter der Fassade bzw. dem Vorhang steckt.

Eine Vielfalt an Humor, Ernsthaftigkeit, Dramatik, Romantik und Sorge ist auf jeden Fall gegeben. Womit ich mich aber nicht anfreunden konnte, sind die vielen unlogischen und schlecht durchdachten Szenen.


Fazit:
An sich fand ich die Liebesgeschichte zwar zum Schluss extrem tiefsinnig und lehrreich, ich konnte aber leider über vieles dennoch nicht einfach hinüber „weglesen“. Mich hat zum Beispiel gestört, dass eine Krankenschwester die Patienten mit „Baby“ anspricht. Aber auch aus medizinischer Sicht war nicht alles gut durchdacht.

Nichtsdestotrotz steckt eine schöne Message dahinter. Man ist nie nur körperlichen sondern auch seelischen Verletzungen ausgesetzt. Die Konfrontation hat mir daher sehr gut gefallen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2021

Tolle Kombination zwischen Drama, Liebe und Hass

Als wir uns trafen...
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Inhalt:
„Maggie und ihr vierjähriger Bruder Benni leben in einem Albtraum. Ihren Vater verloren und mit ihrer Mutter Elsa kein Wort mehr sprechend, herrscht Peter über das Haus. Er ist seit geraumer Zeit ...

Inhalt:
„Maggie und ihr vierjähriger Bruder Benni leben in einem Albtraum. Ihren Vater verloren und mit ihrer Mutter Elsa kein Wort mehr sprechend, herrscht Peter über das Haus. Er ist seit geraumer Zeit der neue Mann an Elsas Seite und nicht nur demütigend und verlogen, sondern auch gewalttätig. Maggies einziger Rückzugsort ist die Arbeit und nie würde sie ihre privaten Probleme ihrer Chefin und Freundin Laura erzählen. Nachdem jedoch David in den kleinen Ort zieht und sofort ein Auge auf Maggie geworfen hat, kommt schon bald die Wahrheit ans Licht. Er möchte helfen, würde alles für die beiden tun. Peter aber schwört auf Rache und hütet ebenfalls ein Geheimnis.“


Schreibstil/Art:
Einblicke erhält man überwiegend aus Maggies Sicht aber auch aus der des Täters und anderen wichtigen (Neben)Charakteren. Anfangs fand ich es noch ein wenig seltsam, dass sich die Perspektiven in einem Kapitel abwechselten als jedoch mehr Spannung aufkam, brachte es automatisch mehr Schwung und Dynamik mit sich.
Die Kapiteleinteilung ist gut getimt, die Beziehungen untereinander nachvollziehbar und bildhaft beschrieben. Viele Charaktere sind mir ans Herz gewachsen.

Ab und an hatte ich leider mit einigen Satzbaustellungen Schwierigkeiten. Manche Sätze formulierte mein Kopf automatisch anders.



Fazit:
Eine Story die fesselt und schockiert, die viel Liebe mit sich trägt aber auch gegenteilige Gefühle beinhaltet. Dass es sich hierbei um einen Romantikthriller handelt steht außer Frage. Susann Englert empört mit so einigen schockierenden Augenblicken aber auch gefühlvollen Szenen.

Etliche Handlungen konnte man mal besser oder auch mal schlechter nachempfinden. Im Großen und Ganzen sind hier viele sinnige Botschaften versteckt, was mir sehr gut gefallen hat. Die Vermittlung ist klar und zeigt wie viel Verständnis/Liebe rettet und Hass wiederum zerstört.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.06.2021

Verdächtige kommen und gehen

Die Fremde - Du darfst nicht leben
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Inhalt:
„Traue niemandem, nicht einmal dir selbst

Schwer verletzt erwacht Klara Kallenbach im Krankenhaus. Sie und ihre Schwester wurden angeschossen, die Eltern ermordet. Jemand wollte die Kallenbachs ...

Inhalt:
Traue niemandem, nicht einmal dir selbst

Schwer verletzt erwacht Klara Kallenbach im Krankenhaus. Sie und ihre Schwester wurden angeschossen, die Eltern ermordet. Jemand wollte die Kallenbachs auslöschen - aber warum? Klara ist an ihr Bett im Krankenzimmer gefesselt, während immer tiefere Abgründe ihrer vermeintlich intakten Familie zum Vorschein kommen. Wie gut kennt Klara ihre Verwandten und Angestellten wirklich? Wem kann sie überhaupt noch vertrauen? Der Mörder hat sein Werk noch nicht beendet, und Klara ahnt nicht, wie nah die Gefahr wirklich ist ...“


Schreibstil/Art:
Klaras Alptraum fängt im Krankenhaus an. Der Leser begleitet sie durch einige Verzweiflungstaten, wirre Gedankenketten sowie skeptische und hintergründige Gespräche. Rückblicke in die Vergangenheit bringen Licht ins Dunkel und erschaffen ein mysteriöses Bild des Ganzen.
Verdächtige kommen und gehen, weil sich unerwartete Wendungen einschleichen und die bisherigen Vermutungen auf den Kopf stellen.

Manche Handlungsstränge kamen mir persönlich leider etwas klischeehaft vor, deshalb hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle etwas Ausgefalleneres gewünscht. Für vielbelesene Thriller Fans ist vielleicht nicht jeder Überraschungseffekt gelungen aber trotzdem gut gemacht.


Fazit:
Für Interessierte, die in dieses Genre einsteigen möchten, ist dieses Buch perfekt.

In diesem Thriller wurde ich nicht nur einmal reingelegt, sondern bin mehrmals auf falsche Fährten reingefallen. Trotz des überwiegend gleichbleibenden Settings hat die Autorin die Spannung lange aufrechterhalten können.

Nicht ganz so gut gefallen hat mir die lange Einführung rundum die Familie und ihre Geheimnisse.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 17.05.2021

„Sie war die Muse meines Körpers.“

Thérèse und Isabelle
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Inhalt:
„Die Liebesgeschichte von Thérèse und Isabelle galt im Frankreich der sechziger Jahre als skandalös und wurde nur zensiert veröffentlicht. Erst kürzlich ist die Originalfassung erschienen, die ...

Inhalt:
„Die Liebesgeschichte von Thérèse und Isabelle galt im Frankreich der sechziger Jahre als skandalös und wurde nur zensiert veröffentlicht. Erst kürzlich ist die Originalfassung erschienen, die jetzt auf Deutsch vorliegt: Ein katholisches Internat, zwei Schülerinnen, die sich jede Nacht heimlich besuchen und mit ihren jungen Körpern auf Entdeckungsreise gehen. In einem mutigen, lyrischen, kraftvollen Ton schreibt Violette Leduc von der erotischen Mädchenliebe wie es keine Autorin vor und nach ihr vermocht hat.

Zu ihren größten Bewunderinnen gehörte Simone de Beauvoir, mit der sie eine enge Freundschaft verband. Leducs Erzählung ist ein einziger Rausch, ein radikales Eintauchen in den Moment der Lust.

"Thérèse und Isabelle" ist eine Wiederentdeckung, die jeden Nachttisch erleuchten wird. „Der Roman sollte in keinem Kanon feministischer Literatur fehlen. Ein überwältigender Knaller.“ Literarische Welt“


Schreibstil/Art:
Die Sprache ist anspruchsvoll, gewaltig und poetisch. Der Ton oftmals grob und dann doch liebevoll. Die Sätze wirken wie Metaphern und beinhalten daher sehr viele Vergleiche bspw.: „Unser Fleisch liebte uns, unser Duft quoll hervor. Unsere Hefe, unsere Bläschen, unser Brot. Es war kein dienerisches Vor und Zurück, sondern das Vor und Zurück der Glückseligkeit.“

Anfangs wirken die beiden Mädchen noch sehr unerfahren, doch sie tasten sich langsam vor. Im weiteren Verlauf wird es echt heftiger und ungezügelter. Dass dieses Buch in den sechziger Jahren für Aufsehen gesorgt hat, kann ich gut verstehen.


Fazit:
Das Buch ist genau so kurz wie die Romance zwischen Thérèse und Isabelle aber die es echt in sich hat. 



Durch den recht fordernden Stil, lässt sich die Geschichte nicht so schnell und einfach lesen. Ich hatte oftmals Schwierigkeiten die Gefühlssprünge zu verstehen und den Überblick zu behalten.
Ich vermute, dass dieses Buch nicht jeden Geschmack treffen wird aber für die damalige Zeit ist es definitiv auffallend und ein Schätzchen.

Das Nachwort ist sehr informativ und schildert spannend den Weg bis zur Veröffentlichung. Der lyrische Touch verleiht dem Ganzen etwas Besonderes.

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