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Veröffentlicht am 13.10.2021

U.a. über Rassentrennung und gestohlene Chancen

Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
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Inhalt:
„Stell Dir vor, du könntest die Welt verändern ... Welche Entscheidung triffst Du?

Ash ist ein weißer, heterosexueller cis-Junge aus der Mittelschicht. Er hält sich selbst für einen guten Kerl, ...

Inhalt:
Stell Dir vor, du könntest die Welt verändern ... Welche Entscheidung triffst Du?

Ash ist ein weißer, heterosexueller cis-Junge aus der Mittelschicht. Er hält sich selbst für einen guten Kerl, aber nicht gerade für den Mittelpunkt des Universums. Bis er eines Freitags in eine andere Dimension katapultiert wird, in der er genau das ist – der Mittelpunkt des Universums! Damit verfügt ausgerechnet Ash nun über die Macht, die Welt zu verändern. Doch irgendetwas geht schief, und Ash führt - aus Versehen - die Rassentrennung wieder ein.

Natürlich will er das wieder geradebiegen, aber: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen. Es beginnt ein Wettrennen durch die Dimensionen auf der Suche nach einer gerechten Welt für alle. Ash springt in immer neue Identitäten, hüpft von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen, bis er endlich verstanden hat, was er tun muss, um die perfekte Gesellschaft zu erschaffen.“


Schreibstil/Art:
Ash - ein lebensfroher und verlässlicher 17 jähriger Ich-Erzähler. Er hat nicht nur interessante Ansichten, sondern auch genaue und detaillierte Informationen/Beschreibungen. Es ist alles einfach nachzuvollziehen und verständlich. Das Gefangensein in einem anderen Universum pusht nebst der Spannung auch Ash selbst.

Beim Auffinden seines Heimweges zurück in die Realität, lernt er sowohl sich als auch seine Familie und Freunde immer wieder neu kennen. Die ungewohnten und neuen Blickwinkel aus einer anderen Dimension, krempeln die Wahrnehmung um und verändern die Sicht der Dinge.


Fazit:
„Ich war ich selbst – bloß war ich so viele verschiedene Varianten von mir, dass ich keine Ahnung hatte, wer ich wirklich war.“

Das Buch ist facettenreich, es ist laut und in den richtigen Momenten leise. Es ist besonders und lesenswert. Die ganzen Handlungswechsel und Sprünge oder besser gesagt Zusammenstöße in ein anderes Paralleluniversum, katapultieren nicht nur Ash in eine ungerechte Welt voller Probleme. 
So werden Themen wie die nie abgeschaffte Rassentrennung, soziale Ungleichheit oder auch Homophobie relevant und gut eingebunden.

Das unfassbar gut durchdachte Konzept, dass auch für Leser:innen wie mich, die sich im Genre „Fantasy & Science Fiction“ noch neu orientieren müssen, total begreiflich dargestellt.

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Langer Weg bis zur Spannung

The Stranger Times
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Inhalt:

„Dunkle Kräfte sind am Werk - und The Stranger Times geht ihnen auf den Grund. Die Wochenzeitung ist Großbritanniens erste Adresse für Unerklärtes und Unerklärliches. Zumindest ist das ihre Eigenwerbung ...

Inhalt:

„Dunkle Kräfte sind am Werk - und The Stranger Times geht ihnen auf den Grund. Die Wochenzeitung ist Großbritanniens erste Adresse für Unerklärtes und Unerklärliches. Zumindest ist das ihre Eigenwerbung ...

Gleich in Hannah Willis' erster Arbeitswoche bei der Zeitung tritt eine Tragödie ein, und The Stranger Times ist gezwungen, tatsächlich investigativen Journalismus zu betreiben. Hannah und ihre Kollegen kommen zu einer schockierenden Erkenntnis: Einige der Geschichten, die sie zuvor selbst als Unsinn abgetan hatten, sind furchtbar real."





Schreibstil/Art:

Meine anfängliche Skepsis ist zwar nicht auf Anhieb verflogen, denn ich hatte ein paar Schwierigkeiten reinzufinden und die strangen Ereignisse zu verfolgen aber nach und nach fanden die losen Fäden zueinander und es war dann doch letztendlich mega witzig - vor allem das alles aus verschiedenen Richtungen zu lesen und mitzuverfolgen.



Kritisieren muss ich aber den langen Weg bis dahin, denn es hat lange gebraucht bis endlich Schwung rein kam und die Spannung mich packen konnte. Das Team ist originell und unheimlich speziell. Ich mochte jeden auf seine/ihre eigene Art und Weise aber mir fehlte zwischendurch mal mehr Ernsthaftigkeit. 





Fazit:

Meine Sympathie schwankt sehr. Einerseits war es für mich persönlich ein toller Einstieg in dieses, mir bisher unbekannte Genre … anderseits wirkte für mich noch nicht alles stimmig. Ich hab lange gebraucht um mich in der Geschichte zu finden und zu verstehen was da wirklich so abgeht und wie der Autor tickt. Meine Neugier ist aber dennoch geweckt und ich bin gespannt was uns in den nächsten beiden Teilen erwarten wird.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Vereint und doch zerrissen

Die gestohlenen Schwestern
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Inhalt:
„Drei Schwestern, drei schreckliche Geheimnisse und eine Wahrheit.

Zwanzig Jahre ist es her, dass die dreizehnjährige Carly Sinclair und ihre Schwestern Marie und Leah auf offener Straße entführt ...

Inhalt:
„Drei Schwestern, drei schreckliche Geheimnisse und eine Wahrheit.

Zwanzig Jahre ist es her, dass die dreizehnjährige Carly Sinclair und ihre Schwestern Marie und Leah auf offener Straße entführt wurden – damals ein Medienereignis und bis heute ein schreckliches Trauma, das die Schwestern nicht überwunden haben. Marie versucht, die Erinnerungen in Alkohol zu ertränken, Leah kämpft mit Zwangsneurosen, Carly plagen Schuldgefühle. Als ein Fernsehsender den drei Frauen viel Geld bietet für einen »neuen Blick« auf die Ereignisse von damals, werden alte Wunden aufgerissen. Mit tödlichen Folgen …“


Schreibstil/Art:
In diesem Thriller kommt nicht nur Carly sondern auch ihren beiden jüngeren Zwillingsschwestern Marie und Leah und sogar ihr Ehemann Georg zu Wort. Die in sich verstrickten Erzählperspektiven steigerten meine Erwartungen und Neugier auf den Ausgang der tragischen Geschichte. Die Perspektiven kann man dank der kleinen Überschriften gut auseinanderhalten.

Das schreckliche Trauma vereint nicht nur die Sinclair-Schwestern sondern reißt sie gleichermaßen auch auseinander. Die Beschreibungen hierzu und auch die Entführung selbst sind sehr bildhaft und entsetzlich beschrieben.


Fazit:
Die Einblicke in die kaputten Seelen und die Auswirkungen eines solchen schrecklichen Erlebnisses danach, sind immer erschütternd. Ich habe auf die Wahrheit bzw. den neuen Blickwinkel hin gefiebert und mir das Ganze dann irgendwann mal zusammenreimen können. Auch der Titel ist spätestens dann selbsterklärend und passend.

Die in sich verwobene Wahrheitsfindung fand ich sehr raffiniert. Nur das Ende wofür sich die Autorin letztendlich entschieden hat, hat mich nicht sooo geflasht. Aber das ist halt immer Geschmacksache.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Dauerhaft unterschwellige Spannung

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
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Inhalt:
„Auf einem Hausboot in London wird die Leiche eines brutal ermordeten jungen Mannes gefunden. Besonders drei Frauen geraten danach ins Visier der Ermittlungen.
Laura, die aufgewühlt wirkende junge ...

Inhalt:
„Auf einem Hausboot in London wird die Leiche eines brutal ermordeten jungen Mannes gefunden. Besonders drei Frauen geraten danach ins Visier der Ermittlungen.
Laura, die aufgewühlt wirkende junge Frau, die nach einem One-Night-Stand mit dem Opfer zuletzt am Tatort gesehen wurde. Carla, die Tante des Opfers, bereits in tiefer Trauer, weil sie nur Wochen zuvor eine Angehörige verlor. Und Miriam, die neugierige Nachbarin, die als Erste auf die blutige Leiche stieß und etwas vor der Polizei zu verbergen scheint.

Drei Frauen, die einander kaum kennen, mit ganz unterschiedlichen Beziehungen zum Opfer. Drei Frauen, die aus verschiedenen Gründen zutiefst verbittert sind. Die auf unterschiedliche Weise Vergeltung suchen für das ihnen angetane Unrecht. Wenn es um Rache geht, sind selbst gute Menschen zu schrecklichen Taten fähig. Wie weit würde jede einzelne von ihnen gehen, um Frieden zu finden?"


Schreibstil/Art:
Was sich hier extrem hervorhebt ist die dauerhafte unterschwellige Spannung, denn die immer wieder eingestreuten Details oder auch mal Vorwürfe sorgen für Dramatik und den nötigen Kitzel. Ebenfalls erfrischend sind die abwechselnden Erzählperspektiven. Die Schicksalsschläge jedes Einzelnen sind hart und im weiteren Verlauf leicht miteinander verwoben. Raffiniert gemacht - das hat mir gut gefallen.

Die Charaktere sind in diesem Roman recht unterschiedlich, einige haben eigenwillige Macken und auch schon mal seltsame Ansichten. Doch genau diese skurrilen und absurden Beschreibungen, sowie das Eindringen in deren Psyche machten es mir einfach sie alle auseinanderzuhalten.


Fazit:
Ein (Spannungs)Roman, der mich anfangs leicht verwirrte und zum Schluss doch noch mit der ein oder anderen Kehrtwendung überraschen konnte.
Genial und einfallsreich fand ich das Buch im Buch. Zu Beginn sind die kursiven Einschübe noch recht unklar, später jedoch relevant.

Das Finale ist kein wirklicher Showdown, eher eine Aufklärung über die bedauernswerte Lage und dessen Folgen. Einige Fragen werden bis zum Schluss nicht wirklich beantwortet. Das finde ich nicht weiter tragisch und sehe es eher als kleinen Anreiz seine eigene Fantasie spielen zu lassen.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Verworren par excellence

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
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Inhalt:
„Markus und seine Frau Bettina fanden den Gedanken, dass man nicht alles besitzen muss, um es zu nutzen, schon immer gut. Diese Philosophie liegt auch ihrem Sharing-Unternehmen zugrunde. Möglichst ...

Inhalt:
„Markus und seine Frau Bettina fanden den Gedanken, dass man nicht alles besitzen muss, um es zu nutzen, schon immer gut. Diese Philosophie liegt auch ihrem Sharing-Unternehmen zugrunde. Möglichst viele sollen Autos und Wohnungen teilen und so für mehr Nachhaltigkeit sorgen.

Bis Bettina in die Hand eines Unbekannten gerät, im Darknet öffentlich misshandelt wird und das Teilen plötzlich eine andere Dimension annimmt. Wenn Markus seine Frau lebend wiedersehen will, muss er tun, was Bettinas Peiniger sagt. Ausnahmslos, bedingungslos. Und ein Spiel mitspielen, das er nicht gewinnen kann. Auch wenn er bereit ist, alles auf eine Karte zu setzen.“


Schreibstil/Art:
Die wenigen Verschnaufpausen lassen den Lesenden hin und wieder mal durchatmen und das Ganze Revue passieren. Kurze Kapitel treiben das Geschehen unfassbar schnell voran. Die Spannung ist stellenweise kaum auszuhalten da man weder Martin noch den anderen Nebenfiguren wirklich trauen kann.
Hinterfragungen, Zweifel und immer wieder verstreute neue Details stellten meine Theorien auf den Kopf. Die Blickwinkel wechseln sich in den richtigen Momentan ab und steigern den Nervenkitzel.


Fazit:
Dieser Thriller legt dar, dass das Teilen nicht nur aus Vorteilen besteht. „Sharing“ bekommt hier eine ganz andere Bedeutung.

Mit der Thematik trifft Arno Strobel den Puls der Zeit. Seine Kreativität ist bis ins kleinste Detail sehr gut durchdacht und zum Schluss überraschend. Ich habe den Eindruck, dass sich der Autor von Buch zu Buch immer wieder neu erfindet und steigert. Like it!

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