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Veröffentlicht am 12.04.2021

Auseinandersetzungen mit Elternschaft und Weiblichkeit

Nie, nie, nie
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Inhalt:
„»Ich will keine Kinder, nicht mit ihm, mit niemandem. Schon gar nicht mit mir selbst.«

Sie ist fünfunddreißig – und hat sich schon vor Jahren entschieden, keine Kinder zu bekommen. Davon, wie ...

Inhalt:
»Ich will keine Kinder, nicht mit ihm, mit niemandem. Schon gar nicht mit mir selbst.«

Sie ist fünfunddreißig – und hat sich schon vor Jahren entschieden, keine Kinder zu bekommen. Davon, wie sich diese Entscheidung auf ihre Beziehungen zu Freunden, den Eltern und nicht zuletzt dem Partner auswirkt, berichtet die Ich-Erzählerin in diesem Buch: Ihr Umfeld hat Schwierigkeiten, ihre Haltung zu akzeptieren, immer wieder wird sie mit diesem Thema konfrontiert. Da ist ihr langjähriger Partner Philip, der sich zunehmend unsicher ist, ob er mit der Einstellung seiner Freundin leben kann. Ihre Mutter strickt ohnehin seit Jahr und Tag Babykleidung in der Hoffnung auf ein Enkelkind. Als dann die beste Freundin Anniken Nachwuchs bekommt, verändert sich alles.
Aber kann man wirklich nur mit Kind eine Familie sein? Wieso wird von jeder Frau erwartet, dass sie Mutter werden will? Und warum fällt es vielen Menschen so schwer, andere Lebensentwürfe zu akzeptieren?

Linn Strømsborgs Erzählerin beschäftigt sich mit Fragen, die sich jede Frau – ob Mutter oder nicht – irgendwann stellt. ›Nie, nie, nie‹ ist ein Buch der Stunde, das sich mit Elternschaft und Weiblichkeit auseinandersetzt, und zwar auf ehrliche, warmherzige und anrührende Weise.“


Schreibstil/Art:
Die etwas eigenwillige Ich-Erzählerin in diesem Buch argumentiert stellenweise mit klugen und weisen Antworten warum sie keine Kinder haben möchte. Die immer wiederkehrendenden Rechtfertigungen machen zu schaffen und hinterlassen einen nachdenklich. Dass auch eine Beziehung drunter leidet, macht die Autorin gut deutlich. Der Erzählstil beinhaltet vereinzelt unausgesprochene Momente bzw. vergangene Zeit. Als Leser wird man also mit Infos nicht überladen, muss sich aber die eine oder andere Handlung denken. Schnelle Zeitsprünge behalten einen guten Rhythmus bei, man hat also nicht das Gefühl etwas zu verpassen.


Fazit:
Da ich, genau wie die Protagonistin, keine Kinder haben möchte, hab ich mich sehr verstanden gefühlt. Ihr Standpunkt ist deutlich und trotzdem machen es die Menschen um einen rum, es nicht einfach. Die ewigen Auseinandersetzungen strapazieren die Nerven und zerren an den Beziehungen/Freundschaften.
Die vielen Botschaften sind gut vermittelt allerdings empfand ich manche Szenen unsinnig. Dass das Thema „Kinderkriegen“ hier im Vordergrund steht, ist mir klar, ich hätte mir nur zwischendurch mal Pausen von dem Thema gewünscht. Ich hatte einfach oftmals das Gefühl, dass sich manche Passagen wiederholen.

Die Thematik ist dennoch hochaktuell und Bücher solcher Art sehr im Trend. Mich hat die Geschichte zwar an das ein oder andere gelesene Buch erinnert aber trotzdem zufriedenstellend zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Sorry aber grottenschlechte Umsetzung

Die vierte Schwester
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Inhalt:
„In einer heißen Sommernacht verschwindet die kleine Olivia spurlos. Die Familie, deren absoluter Liebling sie war, zerbricht an diesem Unglück. Vor allem für die drei älteren Schwestern dreht ...

Inhalt:
„In einer heißen Sommernacht verschwindet die kleine Olivia spurlos. Die Familie, deren absoluter Liebling sie war, zerbricht an diesem Unglück. Vor allem für die drei älteren Schwestern dreht sich fortan alles um diesen Verlust und die Beantwortung der Frage nach dem Warum. Dreißig Jahre später taucht Olivias Lieblingsspielzeug wieder auf. Sie beauftragen den Privatdetektiv Jackson Brodie, der jedoch kaum Hoffnung hat, den Fall nach all den Jahren lösen zu können. Für die drei Schwestern ist Olivias Verschwinden das Drama ihres Lebens. All ihre Träume und Sehnsüchte haben sich verflüchtigt, die kleine Schwester dagegen ist allgegenwärtig. Brodie rührt es zu sehen, wie die Frauen um ein normales Leben für sich kämpfen. Er kennt dies nur allzu gut, denn auch er hat seine Schwester auf schreckliche Weise verloren. Pflichtbewusst trägt er seine mageren Ermittlungsergebnisse zusammen – und stößt auf einen Hinweis, der das ganze Ausmaß der Tragödie sichtbar werden lässt.“


Schreibstil/Art:
Bereits zu Anfang des Buches ist beim gefühlt jeden zweiten Satz entweder eine Bemerkung, irgendeine nebensächliche Info oder ein nerviger Kommentar in Klammern gesetzt ist. Dieser Stil zieht sich leider durch das komplette Buch durch. Mich persönlich hat es vom schnellen und mühelosen Lesen abgehalten und einfach nur genervt. Hinzu kommt noch, dass ich mit der Übersetzung nicht zurechtgekommen bin. Manche Sätze hatten einen seltsamen Satzbau, sodass ich ihn mehrmals lesen musste.

Sprunghafte Zeitsprünge (stellenweise zwischen den Sätzen) kamen aus dem Nichts und ließen mich oftmals stutzen, da ich mich in der Zeit zurechtfinden musste. Hier hätte ich mir mehr Abstände gewünscht.

Zu den Charakteren: hier muss ich gestehen, fand ich durchweg alle unsympathisch und anstrengend. Diese konnte man sich zwar gut vorstellen aber genützt hat es mir leider auch nichts.


Fazit:
Sorry aber dieser Thriller konnte mich weder packen noch überzeugen. Die großzügigen 2 Punkte gibt es für die Gestaltung des Covers und die Idee. Die gut gemeinten Cliffhanger haben leider nicht dazu beigetragen, dass ich fesselnd weiter lesen wollte. Die vielen Perspektiven dazwischen ließen mich das Gelesene oftmals fast schon wieder vergessen. Die Geschehnisse haben sich einfach gezogen und mir den Lesespaß verdorben.
Kann das Buch daher nicht weiterempfehlen, so leid es mir tut.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Eine Chance auf Glück

All This Time – Lieben heißt unendlich sein
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Inhalt:
„Manche Wunden kann nur Liebe heilen …


Kyle und Kimberly sind seit der 9. Klasse das perfekte Paar. Doch am Abend des Abschlussballs bricht Kyles Welt brutal in sich zusammen: Nachdem Kimberly ...

Inhalt:
Manche Wunden kann nur Liebe heilen …


Kyle und Kimberly sind seit der 9. Klasse das perfekte Paar. Doch am Abend des Abschlussballs bricht Kyles Welt brutal in sich zusammen: Nachdem Kimberly ihm eröffnet hat, dass sie die Beziehung beenden will, haben sie auf dem Heimweg einen Autounfall. Kyle erwacht im Krankenhaus aus seiner Bewusstlosigkeit – aber Kim hat den Unfall nicht überlebt. Kyle versinkt in unendlicher Trauer und Schuldgefühlen … bis er Marley begegnet. Marley hat ebenfalls einen großen Verlust erlitten, für den sie sich verantwortlich macht. Sie verstehen einander und können den Schmerz des anderen lindern, während sie sich immer näherkommen. Doch Kyle muss befürchten, dass er diese zweite Chance auf Glück erneut verlieren könnte …“


Schreibstil/Art:
Ungewöhnlicherweise ist Kyle der Protagonist dieser süßen Lovestory. Zwar stockte die Erzählung zu Anfang, doch seine Erzählstimme ist dem Autorenduo dennoch gelungen da man ihn versteht, als jungen Mann wahrnimmt und seine Person auf Anhieb mag.

Die große Themenvielfalt kommt definitiv gut zur Geltung. Bereits auf den ersten Seiten wird bildhaft der Autounfall beschrieben. Die Trauerbewältigung sowie die darauffolgende Selbstfindung in der weiterdrehenden Welt kann man sehr gut nachvollziehen. Emotional und bewegend verarbeiten er und Marley den Schmerz zusammen. Ihr, von nun an gemeinsamer Weg ist einfach nur zauberhaft und niedlich. 



In der Clique hab ich mich wohlgefühlt. Auf die Freunde konnte sich Kyle zu jeder Zeit verlassen. Die Aktionen im letzten Drittel haben mich schmunzeln lassen.


Fazit:
Eine Liebesgeschichte dessen Verfilmung ich mir richtig gut vorstellen kann. Bereits mit „Drei Schritte zu dir“ erlangte eine der Autorinnen einen Bestseller. Aber auch die Geschichte von Kyle und Marley kann da locker mithalten.

Die plötzliche Wendung zum Ende hin hat mich sprachlos zurückgelassen. Ich muss gestehen, dass das Buch an dieser Stelle für mich hätte zu Ende sein können. Die darauffolgende Handlung ließ das Ganze etwas kitschig und klischeehaft zurück.


Nichtsdestotrotz hab ich ansonsten wenig zu beanstanden und kann das Buch jedem Liebesroman-Fan wärmsten empfehlen.

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Wut als Parasit

Die Harpyie
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Inhalt:
„Als Lucy erfährt, dass ihr Ehemann Jake sie betrügt, soll eine verhängnisvolle Abmachung die Ehe retten: Drei Mal darf Lucy Jake bestrafen. Wann und auf welche Weise, entscheidet sie. Ein gefährliches ...

Inhalt:
„Als Lucy erfährt, dass ihr Ehemann Jake sie betrügt, soll eine verhängnisvolle Abmachung die Ehe retten: Drei Mal darf Lucy Jake bestrafen. Wann und auf welche Weise, entscheidet sie. Ein gefährliches Spiel zwischen Rache und Vergebung entbrennt – und schließlich erwacht eine Seite in Lucy, die schon immer tief in ihr geschlummert hat. Bildreich und sprachmächtig erzählt Megan Hunter ein atemberaubendes, dunkles Märchen über eine Verwandlung, aus der es kein Zurück mehr gibt.

Lucy und Jake Stevenson leben mit ihren beiden Söhnen am Rande einer wohlhabenden Kleinstadt in England. Während Jake täglich zur Universität pendelt, arbeitet Lucy von zu Hause aus und kümmert sich um die Kinder. Doch eines Nachmittags zerstört ein Anruf die Familienidylle: Jemand möchte Lucy wissen lassen, dass Jake eine Affäre mit einer Arbeitskollegin hat. Das Paar beschließt zusammenzubleiben, trifft aber eine Vereinbarung als Ausgleich für den Verrat: Lucy wird sich drei Mal an Jake rächen – und er weiß nicht, wann und auf welche Weise. Während die beiden sich auf ein subtiles Spiel um Verbrechen und Strafe einlassen, beginnen sich Lucys Körper und Geist allmählich zu verändern, die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit verschwimmen – eine Verwandlung, die sich nicht mehr aufhalten lässt …“


Schreibstil/Art:
Eine düstere, dichte und wuchtige Sprache macht diese besondere Story aus. Die kurzen, abgehakten Sätze lassen sich zwar schnell lesen, wobei das Tempo der Geschichte trotzdem schleppend vorankommt.

Viele Momente und Gedanken sind ziemlich detailliert beschrieben. Die kursiven Einschübe erläutern die Beziehung und Faszination zur Harpyie. Das unterbricht den Lesefluss und holt den Leser kurz aus der Geschichte raus. Diese Methode hat mich keineswegs gestört, eher fasziniert.



Lucys Leben und die Beziehung zu ihrem Mann sowie auch zu den Kindern wirkt anfangs sehr distanziert und gefühllos. Dass man sie als Mensch nicht greifen kann, wurde meines Erachtens bewusst von der Autorin so gewählt.


Fazit:
Themen wie die Unterdrückung und die Rolle einer Frau in der Gesellschaft, Erwartungshaltungen, Ehefrau und Muttersein sind hier quasi die Grundsteine. Lucys Gedanken kann man nicht auf Anhieb verstehen und muss sich deshalb einiges zusammenreimen. Das „Zwischen-den-Zeilen-lesen“ hat mir sehr gefallen da es sich völlig von der Norm abhebt und die Sprache somit total in den Vordergrund stellt.

Die Einengung und die ständige Perfektion machen Lucy verrückt und lassen sie daran zerbrechen. Zum Ende hin kann man die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit kaum auseinanderhalten und lassen viel Spielraum für Interpretationen. Die Kernaussage kann man nur mutmaßen und ist schwer zu verstehen, dafür gibt es von mir leider einen Minuspunkt.

Eine anspruchsvolle und kurzweilige Lyrik mit einem düsteren Touch.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Vielversprechender Klappentext – enttäuschender Inhalt

Geiger
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Inhalt:
„Das Festnetz-Telefon klingelt, als sie am Fenster steht und ihren Enkelkindern zum Abschied winkt. Agneta hebt den Hörer ab. "Geiger", sagt jemand und legt auf. Agneta weiß, was das bedeutet. ...

Inhalt:
„Das Festnetz-Telefon klingelt, als sie am Fenster steht und ihren Enkelkindern zum Abschied winkt. Agneta hebt den Hörer ab. "Geiger", sagt jemand und legt auf. Agneta weiß, was das bedeutet. Sie geht zu dem Versteck, entnimmt eine Waffe mit Schalldämpfer und tritt an ihren Mann heran, der im Wohnzimmer sitzt und Musik hört. Sie setzt den Lauf an seine Schläfe - und drückt ab.


Als Kommissarin Sara Nowak von diesem kaltblütigen Mord hört, ist sie alarmiert. Sie kennt die Familie seit ihrer Kindheit ...“


Schreibstil/Art:
Bereits nach nur wenigen Seiten ist man schnell in der Geschichte drin, denn das Telefon klingelt bereits zu Anfang. Ab diesem Moment erwartete ich einen Plot der mich fesselt und begeistert. Dass sich aber ein politikbeladener Krimi herausstellt, habe ich nicht vermutet. Das Thema enttäuschte mich, lediglich der unkomplizierte Schreibstil ließ sich mühelos lesen. Wobei ich auch hier Schwierigkeiten hatte die vielen Namen immer wieder richtig zuzuordnen und bei den ganzen Wirrwarr an Spionagen, Intrigen und Zeitsprüngen mitzukommen.

Mit Kommissarin Sara Nowak kommt ein wenig mehr Schwung in die Geschichte rein. Ihr Charakter ist eigensinnig, eckt an und ihr stures, trotziges Verhalten provoziert.
Ihre Verbindung zur Familie ist einer der Bestandenteile dieser Story und machte für mich vieles wieder gut.


Fazit:
Viele Momente schockierten, machten fassungslos und fesselten zugleich. Einige Szenen konnte ich dennoch nicht immer nachvollziehen und wunderte mich bspw. über das ausführlich beschriebene Privatleben von Sara. Aus diesem Grund würde ich zumindest den zweiten Teil lesen wollen um zu erfahren um welche Thematik es sich diesmal handelt und wie es mit Sara & Co. weitergeht.

Eine faire und gerechte Bewertung ist schwer abzugeben. Einerseits bewundere ich die Idee, die Recherche und die Kombination zwischen Fiktion und wahren Begebenheiten, andererseits hat es nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Den Klappentext hätte ich mir hier ausführlicher gewünscht. Politische Themen interessieren leider nicht jeden, für politikinteressierte Krimi Fans aber vermutlich genau das Richtige.

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