Profilbild von Newspaper

Newspaper

Lesejury Star
offline

Newspaper ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Newspaper über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2020

5 Tage in der Falle

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
0

Inhalt:
„Fünf Tage ohne Internet. Raus aus dem digitalen Stress, einfach nicht erreichbar sein. Digital Detox. So das Vorhaben einer Gruppe junger Leute, die dazu in ein ehemaliges Bergsteigerhotel auf ...

Inhalt:
„Fünf Tage ohne Internet. Raus aus dem digitalen Stress, einfach nicht erreichbar sein. Digital Detox. So das Vorhaben einer Gruppe junger Leute, die dazu in ein ehemaliges Bergsteigerhotel auf den Watzmann in 2000 Metern Höhe reist.
Aber am zweiten Tag verschwindet einer von ihnen und wird kurz darauf schwer misshandelt gefunden. Jetzt beginnt für alle ein Horrortrip ohne Ausweg. Denn sie sind offline, und niemand wird kommen, um ihnen zu helfen ...

»Bei Arno Strobels Thrillern brauchen Sie kein Lesezeichen, man kann sie sowieso nicht aus der Hand legen. Packend und nervenzerreißend!« Sebastian Fitzek"


Schreibstil/Art:
Die Grundidee ist nicht neu und erinnerte mich stark an das Buch „Der zehnte Gast“ von Shari Lapena. Erst nach dem letzten Drittel konnte mich diese Geschichte fesseln und überraschen. Bis dahin hatte ich Probleme die vielen Charaktere zu unterscheiden und die Persönlichkeiten auseinander zu halten. Ich hätte mir einige ausgefallene Namen, außergewöhnliche Charaktere oder individuelle Merkmale gewünscht.

Nichtsdestotrotz versteht es Arno Strobel den Leser immer wieder in eine falsche Richtung zu locken. So hatte ich oftmals jemand anderen in Verdacht. Die Technik, einige gut gesetzte Cliffhanger zur Steigerung der Spannung einzubauen, ist ihm ebenfalls gelungen.

Was ich mir aber gewünscht hätte, wäre eine klare Linie beim Schreibstil. Stellenweise ist in Ich-Form geschrieben, dann aus Sicht der Opfer bzw. ihre Gedankengänge, dann aber auch wiederum aus Sicht des Allwissenden Erzählers. Dennoch liest es sich verständlich, modern und bildhaft.


Fazit:
Ein Psychothriller dessen Idee nicht neu ist, das Ende ein paar Schwächen aufweist, mich aber trotzdem überzeugen konnte, da das eigentliche Motiv für mich unentdeckt blieb. Die vielen Schuldzuweisungen, einige logische Verdachtsmomente sowie ein paar Psychospielchen haben mir sehr gut gefallen. Das Horroszenario welches der Täter erschaffen hat, ist unglaublich gut beschrieben und hat mich nicht nur einmal schockiert. Der rote Faden zieht sich durchgehend in diesem Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.07.2020

„Annehmen oder wehren? Zulassen oder loslassen?“

Der nächste beste Schritt
0

Inhalt:
„Kann man ein Leben noch einmal von vorne beginnen?

Falsche Entscheidungen rückgängig machen und mutiger sein, als man es jemals für möglich gehalten hätte? Alex Schulze hat jahrelang eine Lüge ...

Inhalt:
Kann man ein Leben noch einmal von vorne beginnen?

Falsche Entscheidungen rückgängig machen und mutiger sein, als man es jemals für möglich gehalten hätte? Alex Schulze hat jahrelang eine Lüge gelebt. Die perfekte Beziehung entpuppt sich als unperfekte Freundschaft. Nachdem sie die Reißleine zieht, befindet sie sich nun im freien Fall. Durch die Trennung verändert sich vieles in ihrem Leben, aber kaum etwas zum Positiven. Sie stürzt sich in ihre Arbeit und es dauert nicht lange, bis sich ihr Körper über dieses Pensum beschwert. Schließlich erkennt sie, dass sie raus muss, um sich selbst zu retten. Sie begibt sich auf eine Wanderung, die sie bis ans Ende der Welt führt, und findet dabei Schritt für Schritt zu sich selbst.“


Schreibstil/Art:
Jule Pieper gibt ausschließlich aus Sicht der Protagonistin Alexandra Schulze diesen authentischen (Ratgeber)Roman wieder. Der Schreibstil ist modern und total gefällig. Die Alltagssprache kommt gut zur Geltung; locker und vertraut. Die Ich-Perspektive macht es dem Leser einfach die verletzte und kurz vor dem Burn-Out-Stehende Alex noch besser zu verstehen. Die Kapitel sind in chronologischer Reihenfolge und spiegeln somit den Aufbau des Herzschmerzes und der Selbstfindung perfekt wieder. Das Spiel zwischen wahren Begebenheiten und Fiktion ist einfach kaum zu unterscheiden. Stellenweise wirkte das Buch wie eine Autobiographie - so nah und so gefühlsintensiv.


Fazit:
Ein Roman voller guter Tipps, sinnvollen Anregungen und vielen guten Taten. Trennungen, Verabschiedungen und Verluste sind nicht schön und dennoch kann man auch aus solchen tragischen und vermeintlich ausweglosen Schicksalsschlägen das Beste draus machen. Jule Pieper hat in diesem Roman u.a. auch ihre persönlichen Erfahrungen mit eingebunden. Ihre Reise ist holprig, emotional aber auch lustig zugleich. Und trotzdem gilt; egal wie: Der Weg ist das Ziel.

Einen Punkt muss ich aufgrund einiger Rechtschreibfehler leider abziehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2020

„Ist es überhaupt ein Abenteuer, wenn man nicht wenigstens eine ziemlich unvernünftige Entscheidung trifft?“

Time to Love – Tausche altes Leben gegen neue Liebe
0

Inhalt:
„Zwei Monate Sabbatical: Nach einer katastrophalen Präsentation im Job wird Leena eine Auszeit verordnet. Ausgerechnet Leena, die Tag und Nacht arbeitet, um ihre verstorbene Schwester nicht zu ...

Inhalt:
„Zwei Monate Sabbatical: Nach einer katastrophalen Präsentation im Job wird Leena eine Auszeit verordnet. Ausgerechnet Leena, die Tag und Nacht arbeitet, um ihre verstorbene Schwester nicht zu vermissen. Zuflucht findet sie bei ihrer Großmutter Eileen in Yorkshire. Eileen wünscht sich mit Ende 70 eine neue Liebe, nur leider ist die Auswahl an interessanten Kandidaten in ihrem kleinen Dorf begrenzt. Die Lösung: Leena kommt auf dem Land zur Ruhe, und Eileen stürzt sich in die Londoner Dating-Szene … doch ist es wirklich so einfach, die Leben zu tauschen?“

Schreibstil/Art:
Der Schreibstil ist modern und total gefällig. Die fluffige, lockere Sprache ist angenehm. Der Perspektivenwechsel ist ablösend in der Ich-Form aus Leenas und Eileens Sicht geschrieben. Die humorvolle Art kommt sehr gut zum Vorschein, ich musste nicht nur einmal schmunzeln. Das Erzähltempo ist angenehm da nichts zu detailliert beschrieben oder unnötig in die Länge gezogen ist.
Alle Nebencharaktere sind einfach perfekt eingebettet. Ich mochte auch die Atmosphäre sowohl im Stadtleben als auch auf dem Land. Die Umschreibung ist Beth O’Leary wieder mal gelungen.

Fazit:
Mir hat dieses Buch ein durchgehend beruhigendes und angenehmes Gefühl verliehen. Ich kam zur Ruhe und genoss den Tausch der beiden Verrückten. Eileens Erlebnisse fand ich ein wenig spannender da die lustige Omi mich immer wieder staunen ließ und ich mit ihrer Art einfach besser klar gekommen bin. Der Flair, die Erzählstimme und die Sphäre haben mich volle Lotte in seinen Bann gezogen. Seit langem hab ich mir gewünscht, dass ein Buch nicht so schnell endet.

Eine Geschichte voller Leben und humorvollen Momenten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.06.2020

Wohlfühl-Roman mit Schwächen

Katastrophen haben kurze Beine
0

Inhalt:
„Ein rasanter lustiger Frauenroman um eine alleinerziehende Mutter in Nöten – für alle Leserinnen von Petra Hülsmann

Was macht man, wenn man als alleinerziehende Mutter dringend eine neue Wohnung ...

Inhalt:
Ein rasanter lustiger Frauenroman um eine alleinerziehende Mutter in Nöten – für alle Leserinnen von Petra Hülsmann

Was macht man, wenn man als alleinerziehende Mutter dringend eine neue Wohnung braucht und die Vermieter allesamt lieber drei Hunde als drei Kinder im Haus haben wollen? – Bingo: Man unterschlägt einfach ein Kind! Genau das macht Steffi und dank dieser Lüge kommt sie tatsächlich an eine wunderschöne Wohnung, die sie sich sogar leisten kann. Woraufhin sich für sie natürlich ein neues Problem auftut: Wie macht man einen von zwei überaus lebhaften Zwillingen unsichtbar? Und dann trifft sie auch noch die Liebe mit voller Breitseite …"

Schreibstil/Art:
Gina Greifenstein hat sich in diesem Roman für die Variante entschieden, in der der Leser ausschließlich die Perspektive der Protagonistin Stefanie Schneider zu lesen bekommt. Die humorvolle Art kommt gut zum Vorschein, ich musste nicht nur einmal schmunzeln. Das Erzähltempo hat mir gut gefallen, nur zum Schluss hätte ich mir ein etwas weniger schnelles Ende gewünscht. Was ich definitiv als Kritikpunkt ansehen muss, sind die vielen Rechtschreibfehler und der stellenweise schlechte Satzbau. Das hat mich vom „flüssigen“ Lesen abgehalten und geärgert.

Fazit:
Ein Wohlfühl-Roman mit einigen Schwächen aber dafür sympathischen und humorvollen Charakteren. Die Idee hinter der Geschichte hat mir gut gefallen auch wenn man natürlich weiß, dass einiges weit hergeholt ist. Den Titel finde ich passend, die Gestaltung des Covers eher einfach und kindlich – was natürlich Geschmackssache ist.
Ich vermute, dass mir diese Geschichte nicht lange in Erinnerung bleibt aber ich hab es dennoch gerne gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.06.2020

„Zwei verschiedene Wahrnehmungen derselben Szene.“

Menschliche Dinge
0

Inhalt:
„Die Farels sind schön und reich, haben Einfluss und Macht: Jean Farel ist ein prominenter Fernsehjournalist, seine Frau Claire eine Intellektuelle, bekannt für ihr feministisches Engagement. Ihr ...

Inhalt:
„Die Farels sind schön und reich, haben Einfluss und Macht: Jean Farel ist ein prominenter Fernsehjournalist, seine Frau Claire eine Intellektuelle, bekannt für ihr feministisches Engagement. Ihr Sohn Alexandre, gutaussehend, sportlich, eloquent, studiert an einer Elite-Uni. Eine Familie wie aus dem Bilderbuch, könnte man meinen. Doch eines Morgens steht die Polizei bei den Farels vor der Tür, eine junge Frau hat Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet. Die glanzvolle gesellschaftliche Fassade zeigt gefährliche Risse.


Inspiriert vom "Fall Stanford" und vor dem Hintergrund der MeToo-Debatte, erzählt Karine Tuil in Menschliche Dinge von den Auswüchsen einer Gesellschaft, die auf Leistung und Selbstdarstellung getrimmt ist, in der sich jeder nimmt, was er haben will.“


Schreibstil/Art:
Ein Roman der völlig aus dem Leben gerissen ist. Alle Beteiligten sind so authentisch und greifbar beschrieben, dass ich durchgehend das Gefühl hatte, dass Karine Tuil eine wahre Begebenheit nacherzählt. Realistisch wirkt es unter anderem aber auch deswegen, da aktuelle Geschehnisse wie; der Weinstein-Skandal, die #MeToo-Bewegung oder die Strauss-Kahn-Affäre, mit eingebunden sind.
Der Stil ist behutsam, intensiv und modern. Die Perspektive switcht zwischen den drei Betroffenen. Spannend wird es erst so richtig zu Mitte des Buches, denn erst dann erfährt man, wem die Vergewaltigung vorgeworfen wird. Vorher konzentriert sich die Autorin auf die Darstellung der Familie und deren Stand in der Öffentlichkeit. Diesen Part fand ich etwas zu langatmig und ziehe deswegen einen Stern bei der Beurteilung ab. 


Fazit:
Dieses Meisterstück ist breitgefächert da ich festgestellt habe, wie einfach es die Frauen heutzutage haben, Männer (die in der Öffentlichkeit stehen) einer Vergewaltigung zu bezichtigen. Aber auch die Sicht eines Mannes, der mit viel Geld und seiner Selbstdarstellung beeinflussend ist. 

Das Buch regt zum Nachdenken an, spiegelt ruinierte Schicksale und die Zerstörung der Beziehung zwischen Männern und Frauen wieder.

Ein Buch dessen Tiefe, Vielfalt und das Ausmaß einer Aussage mich völlig in seinen Bann gezogen hat. Das Thema könnte aktueller nicht sein. Es ist spannend und erschreckend zugleich zu beobachten und zu erfahren welchen Prozess sowohl der Täter als auch das Opfer durchmachen müssen. Vor allem wie sich beide Ansichten auf eine (mögliche) Beziehung auswirken und wie vorsichtig beide Geschlechter mit ihrem Gegenüber umgehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere