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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2021

Könnte mehr Hintergrundwissen beinhalten

Not Your Type
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Inhalt:
„Die zwanzigjährige Studentin Marie ist in ihren stillen Kommilitonen Fynn verliebt, und auch Fynn empfindet für Marie mehr, als er sich selbst eingestehen will. Denn eigentlich lässt Fynn niemanden ...

Inhalt:
„Die zwanzigjährige Studentin Marie ist in ihren stillen Kommilitonen Fynn verliebt, und auch Fynn empfindet für Marie mehr, als er sich selbst eingestehen will. Denn eigentlich lässt Fynn niemanden an sich heran: Keiner soll wissen, dass er trans ist. Einen wie ihn kann man nicht lieben, meint er. Doch dann finden sich Fynn und Marie unversehens mit einigen Freunden auf einem Roadtrip nach Italien wieder. Langsam kommen die beiden einander näher, das Mittelmeer als Ziel vor Augen. Jetzt muss Fynn sich entscheiden, wie viel er Marie anvertrauen kann, ohne sie für immer zu verlieren …“


Schreibstil/Art:
Zwar lässt sich die Geschichte rundum Marie und Fynn ziemlich gut lesen, beinhaltet aber meiner Meinung nach zu viele Längen. Diese gestreckten Momente hätten durchaus mit mehr Hintergrundwissen z.B.: Fynns Selbstfindung und seiner Verschlossenheit gefüllt werden können.

Gut gefallen haben mir die Beschreibungen zu den Freunden, die Atmosphäre und dem eigentlichen Roadtrip. Der Wechsel zwischen den beiden Erzählenden macht es möglich, dass man sowohl Maries als auch Fynns Gefühle besser nachvollziehen kann. Die Rückblicke in Fynns Vergangenheit waren sehr interessant und ergreifend, hätte gern mehr über seine Kind- und Jugendzeit erfahren.


Fazit:
Ich finde, dass sich das Näherkommen zwischen den beiden einfach extrem gezogen hat. Erst im letzten Drittel passiert endlich mehr, zuvor drehten sich die beiden nur umeinander herum. Auch fehlte mir mehr Tiefe, mehr Einblicke hinter Fynns Fassade und ein schnelleres Tempo. So fühlte sich diese Liebesgeschichte nicht sonderlich anders als jede andere Lovestory mit Drama auch an.

Das Thema an sich könnte nicht aktueller sein. Ich finde es daher besonders wichtig in solchen Büchern die Leser aufzuklären und in die Gefühlswelt der Betroffenen miteinzubeziehen. 
Meiner Meinung nach also gerne mehr von solchen Queer Literaturen aber etwas verfeinerter.

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Für mich ein schwaches Finale

Der Käfig
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Inhalt:
„Sonja hat sich nach London abgesetzt in der Hoffnung, ihre kriminelle Vergangenheit hinter sich zu lassen und nun endlich ein ruhiges, bürgerliches Leben führen zu können. Plötzlich jedoch erhält ...

Inhalt:
„Sonja hat sich nach London abgesetzt in der Hoffnung, ihre kriminelle Vergangenheit hinter sich zu lassen und nun endlich ein ruhiges, bürgerliches Leben führen zu können. Plötzlich jedoch erhält sie eine Morddrohung. Wenn sie sich und ihre Familie ein für alle Mal in Sicherheit wissen will, muss sie zurückkehren nach Reykjavík und eine alte Rechnung begleichen. 

Für ihre Ex-Freundin Agla haben sich derweil die Gefängnistore wieder geöffnet. Sie hat ihre Strafe abgesessen und ist endlich frei. Doch sie weiß, dass niemand auf sie wartet – schon gar nicht Sonja. Einsam und perspektivlos willigt sie ein, ein dubioses ausländisches Unternehmen bei der Aufdeckung eines großen Betrugsfalls zu unterstützen. Zusammen mit Maria, einer freiberuflichen Journalistin, arbeitet sich Agla in den Fall ein – und bemerkt zu spät, dass sie nur ein Spielball in einem viel größeren, gefährlichen Komplott ist …“


Schreibstil/Art:
Spannungstechnisch konnte mich der letzte Teil der Trilogie leider nicht ganz überzeugen. Sonja, die in den vorherigen Bändern eine der Hauptcharaktere gewesen ist, ist hier leider einfach zu kurz und zu wenig vorgekommen. Ich fand sie sehr unnahbar, ihr Handeln zu abgefahren und abgebrüht.



Aglas Sicht war interessanter, auch weil ich finde, dass sie sich einigermaßen treu geblieben ist und sich trotzdem positiv weiterentwickelt hat. Ein, zwei andere Perspektiven fand ich weniger spannend.


Fazit:
Auch wenn ich die Vorgänger sehr gerne gelesen habe, finde ich das Finale leider schwach. Zwischenzeitlich hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Stellenweise finde ich, hat es sich Lilja Sigurðardóttir einfach leicht gemacht. Manche Passagen haben sich gezogen, brachten wenig Schwung.


Was der Autorin gelungen ist, ist der nahtlose Übergang. Ein paar Erinnerungslücken werden durch wichtige Fakten aus der Vergangenheit aufgefrischt. Man muss sich also gedanklich wenig anstrengen und ist schnell in der Geschichte.

Zwar konnte es mich nicht zu 100 % überzeugen, ich bin aber trotzdem froh, dass ich nun den Ausgang der Geschichte kenne. 
Grundsätzlich hab ich mir den Verlauf anders vorgestellt, obwohl ich es nicht schlecht gefunden hab.

Um die Geschichte zu verstehen, ist es auf jeden Fall empfehlenswert die Trilogie in der richtigen Reihenfolge zu lesen!

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Ehrlich und aufschlussreich, leider rückte das eigentliche Thema in den Hintergrund

Bucket List – Nur wer fällt, kann fliegen lernen
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Inhalt:
„Lacey ist 25, als sie erfährt, dass sie aufgrund einer BRCA1-Mutation mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs erkranken wird. Nun steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Soll sie ...

Inhalt:
„Lacey ist 25, als sie erfährt, dass sie aufgrund einer BRCA1-Mutation mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs erkranken wird. Nun steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Soll sie abwarten und das Risiko eingehen oder eine Brustamputation durchführen lassen? Gemeinsam mit ihren besten Freundinnen setzt sie eine Liste mit Dingen auf, die sie unbedingt noch erleben will, bevor sie sich (möglicherweise) für die OP entscheidet: Aktfotos machen lassen, sich oben ohne sonnen, einen Dreier haben und mit einer Frau schlafen. Und mit jedem Punkt, den sie von ihrer Liste streicht, kommt Lacey nicht nur ihrer Entscheidung näher, sondern verliebt sich: in zwei Männer, eine Frau und sich selbst …“


Schreibstil/Art:
Pluspunkte bekommt das Buch von mir aufgrund der leichten und verständlichen Sprache. Die Arztbesuche und die darauffolgenden Aufklärungen, beinhalten zwar einige Fachbegriffe, die aber den Leser nicht überfordern und gut aufklären. Grundsätzlich kommt die wichtige Thematik zwar gut zur Geltung, andere Themen wie Sex und Laceys Job rückten für mich im Verlauf aber zu sehr in den Vordergrund. Eins, zwei weniger Sexszenen wären besser gewesen, denn diese erinnerten mich leider auch ein wenig an „Fifty Shades of Grey“.
Einige Charaktere wirkten auf mich sehr unnahbar und klischeehaft.


Fazit:
Zwar vermittelt das Buch die eigentliche Thematik gut wieder, leider hätte ich mir aber mehr Tiefe gewünscht. Unnötige Momente ziehen Laceys Entscheidung und den gesamten Verlauf in die Länge. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass sie die Partner solange ausgewechselt hat, bis sich einer davon für sie entschieden hat. Die Message dahinter konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. 



Der Humor und Schreibstil machen einiges wieder gut. Auch das Cover ist passend gestaltet. Im Großen und Ganzen ein solides Durchschnittsbuch.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Verkettung unglücklicher Zufälle

Die Frau vom Strand
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Inhalt:
„Freundin oder Feindin?

Rebeccas Leben ist fast perfekt: Sie lebt mit ihrer Frau Lucy und ihrer kleinen Tochter in ihrem Traumhaus an der Ostsee. Nur wenn Lucy beruflich unterwegs ist, fühlt Rebecca ...

Inhalt:
Freundin oder Feindin?

Rebeccas Leben ist fast perfekt: Sie lebt mit ihrer Frau Lucy und ihrer kleinen Tochter in ihrem Traumhaus an der Ostsee. Nur wenn Lucy beruflich unterwegs ist, fühlt Rebecca sich einsam. Das ändert sich jedoch, als sie am Strand Julia kennenlernt. Die beiden Frauen freunden sich an und treffen sich täglich – bis Julia plötzlich spurlos verschwindet. Rebecca begibt sich auf die Suche nach ihr, stellt jedoch bald fest, dass sie ein Phantom jagt. Vieles, was Julia ihr erzählt hat, war gelogen, ihre angebliche Zufallsbegegnung sorgfältig inszeniert. Als Rebecca erkennt, weshalb Julia wirklich ihre Nähe gesucht hat, ist es zu spät. Sie muss eine Entscheidung treffen, um die zu schützen, die sie liebt.“


Schreibstil/Art:
Die mir bisher unbekannte Autorin Petra Johann hat sich (für mich) in diesem Thriller für einen durcheinandergewürfelten Schreibstil entschieden. Zu Anfang und Ende des Buches ist aus Rebeccas Perspektive geschrieben. In diesen Kapiteln ist stellenweise aus Sicht einer dritten Person geschrieben und dann wiederum wendet sich Rebecca mit indirekten Fragen schnurstracks an den Leser. Fand ich etwas too much und zu gewollt.

Der Rest des Buches ist aus Sicht der Ermittler geschrieben, dessen Perspektiven sich abwechseln. Diese standen meiner Meinung zu sehr im Vordergrund da ich – angesichts des Klappentextes – davon ausging, dass es sich hierbei ausschließlich um die beiden Protagonistinnen und dessen Problemen handelt. Aber nein, im Laufe der Zeit kommen auch die persönlichen Angelegenheiten der Ermittler hinzu. Hier muss ich außerdem gestehen, dass sie mir fast alle unsympathisch gewesen sind. Deren Humor über andere, vor allem Zivilisten zu lästern, fand ich weniger nett.


Fazit:
Fangen wir mit dem Positivem an: gut gefallen hat mir sowohl die Idee und als auch die Beschreibung der Handlungsorte in diesem Thriller. Die Stadt Rerik, konnte ich mir bildhaft sehr gut vorstellen. Die Datumsangabe erleichtert die Orientierung und verleiht ein Zeitgefühl bei den Ermittlungen.
Der Gedanke ein lesbisches Pärchen einzubauen empfand ich als sehr erfrischend und aktuell. Die Klarstellung zu den Klischees und dessen Problematik ist gut eingebunden und klärt gut auf, ohne wirklich aufdringlich zu sein.

Objektiv betrachtet ist es kein schlechter Thriller, ich finde aber, dass Petra Johann zwischendurch sehr gespoilert hat. Das ganze Puzzle legte sich in meinem Kopf schneller zusammen als bei der Polizei. Durch die vielen Infos fiel bei mir der Groschen relativ schnell. Letztendlich hab ich nur auf die Bestätigung gewartet, die mit ein paar Überraschungen und Feinheiten ausgeschmückt ist. Hier hätte ich mir weniger klare und offensichtliche Details gewünscht und mehr Spannung. Im Großen und Ganzen nicht schlecht, konnte mich allerdings nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Zu speziell / oftmals sehr oberflächlich

Mädchen, Frau etc. - Booker Prize 2019
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Inhalt:
„In »Mädchen, Frau etc.« verwebt Bernardine Evaristo die Geschichten schwarzer Frauen über ein Jahrhundert zu einem einzigartigen und vielstimmigen Panorama unserer Zeit. Ein beeindruckender Roman ...

Inhalt:
„In »Mädchen, Frau etc.« verwebt Bernardine Evaristo die Geschichten schwarzer Frauen über ein Jahrhundert zu einem einzigartigen und vielstimmigen Panorama unserer Zeit. Ein beeindruckender Roman über Herkunft und Identität, der daran erinnert, was uns zusammenhält.

Die Dramatikerin Amma steht kurz vor dem Durchbruch. In ihrer ersten Inszenierung am Londoner National Theatre setzt sie sich mit ihrer Identität als schwarze, lesbische Frau auseinander. Ihre gute Freundin Shirley hingegen ist nach jahrzehntelanger Arbeit an unterfinanzierten Londoner Schulen ausgebrannt. Carole hat Shirley, ihrer ehemaligen Lehrerin, viel zu verdanken, sie arbeitet inzwischen als erfolgreiche Investmentbankerin. Caroles Mutter Bummi will ebenfalls auf eigenen Füßen stehen und gründet eine Reinigungsfirma. Sie ist in Nigeria in armen Verhältnissen aufgewachsen und hat ihrer Tochter Carole aus guten Gründen einen englischen Vornamen gegeben.

Auch wenn die Frauen, ihre Rollen und Lebensgeschichten in Bernardine Evaristos Mädchen, Frau etc. sehr unterschiedlich sind, ihre Entscheidungen, ihre Kämpfe, ihre Fragen stehen niemals nur für sich, sie alle erzählen von dem Wunsch, einen Platz in dieser Welt zu finden.“


Schreibstil/Art:
Dass die Autorin auf die Interpunktion verzichtet und nur am Ende der 5 Kapitel einen Punkt setzt, hat mich anfangs zwar gestört, sich aber mit der Zeit gelegt. Manche Sätze wirken dadurch zwar cooler und bedeutungsvoller, gebraucht hätte ich es, um ehrlich zu sein aber nicht. Womit ich ein Problem hatte, ist, dass mir einfach zu viele Frauen unsympathisch gewesen sind und deren Lebensgeschichten oftmals nur oberflächlich behandelt worden sind.

Gut gefallen hat mir der Übergang bei den Erzählenden. Viele Frauen sind auf irgendeine Art und Weise miteinander verbunden, sei es als Freundinnen, Bekannte, Verwandte, ... Sobald eine neue Perspektive anfängt, hat man das Gefühl, dass man die Person schon kennt. Manchmal werden zwei verschiedene Wahrnehmungen derselben Szene aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Hier hat sich die Autorin sehr gut in die Charaktere hineinversetzen können.


Fazit:
Dass die Autorin bzw. dieses Buch so gehyped wird, kann ich nur zum Teil verstehen. Themen wie Rassismus, Herkunft, Diskriminierung, Feminismus oder auch die eigene Selbstfindung kommen hier zwar gut zur Geltung aber verteilt auf alle Lebensentwürfe, leider nicht immer tiefsinnig genug. Hier reichen die 512 Seiten nicht aus.



Am meisten berührt hat mich das zweite Kapitel. Hier hatte ich alles, was ich mir davor und danach gewünscht hatte; starke Frauen, berührende Schicksalsschläge sowie ein tolles Feingefühl seitens der Autorin für den Aufbau und die Dramatik. Und das nur auf den wenigen Seiten! Genau das war meine Vorstellung. Leider sank mein Interesse immer weiter runter, weil das Niveau nicht gehalten werden konnte. 
Die Lebensumstände wurden meines Erachtens immer wieder nur grob angerissen, die Frauen blieben zu unnahbar.

Tolles Cover, gute Idee, nur bei der der Umsetzung hapert es ein bisschen. Ich bin übrigens der Meinung, dass der englische Titel „Girl, Woman, Other“ angemessener wäre.

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