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Veröffentlicht am 04.02.2023

Erreicht nicht die gewünschte Tiefe

Lügen über meine Mutter
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Inhalt:
„»Lügen über meine Mutter« ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau ...

Inhalt:
»Lügen über meine Mutter« ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Und es ist eine Befragung des Geschehens aus der heutigen Perspektive: Was ist damals wirklich passiert? Was wurde verheimlicht, worüber wurde gelogen? Und was sagt uns das alles über den größeren Zusammenhang: die Gesellschaft, die ständig auf uns einwirkt, ob wir wollen oder nicht?“


Schreibstil/Art:
Sprachlich gesehen lässt sich dieser Roman einwandfrei lesen. Vor allem die Sicht des Kindes vereinfacht das Ganze natürlich enorm – keine Fachbegriffe, keine verwinkelten und verschachtelten Sätze. Inhaltlich gesehen konnte mich die Geschichte leider überhaupt nicht abheben oder gar mitnehmen. Das Thema Gewicht zieht sich zwar wie ein roter Faden durchs Buch, allerdings wirkt das Ganze wiederholend und eintönig. Ich hätte es besser gefunden, wenn sich sowohl die Autorin als auch der Verlag für die Form eines Kurzromans entschieden hätten.

Zwischen den Kapiteln nimmt Daniela Stellung und äußert sich zu ihren kindlicheren Gedankengängen und Ansichten. Diese fand ich nicht wirklich sinnvoll oder hilfreich. Die Mutter selbst spielt zwar eine zentrale und entscheidende Rolle, bleibt als Hauptcharakter aber eher im Hintergrund und blass. Dadurch nahm ich sie auch nicht als eine starke, emanzipierte Frau und Mutter wahr. Ihre Entscheidungen und Handlungen wirkten auf mich eher wie verzweifelte Hilferufe oder ein einfaches Hinnehmen der Gesamtsituation. Schade!


Fazit:
„Vor allem aber ist dies ein tragik-komisches Buch über eine starke Frau, die nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen.“ – sorry aber an dieser Geschichte ist nichts komisch. Die Familie lässt sich von dem Vater unterdrücken, weder die Mutter noch die Tochter können sich zur Wehr setzen. Ja, ich weiß es spiegelt ein wenig die Zeit wider aber das hier hat nichts mit Stärke zu tun.

Ich konnte aus dieser Geschichte nichts Positives für mich rausnehmen. Es ist ein Roman über den man viel diskutieren und spekulieren kann. Das Buch guten Gewissens kann ich jedoch nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Irgendwie eigenartig und anstrengend

Nachtbeeren
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Inhalt:

„In ihrem Debütroman erzählt Elina Penner von Nelli, die als kleines Mädchen als Russlanddeutsche nach Minden kommt. Sie spricht Plautdietsch und isst Tweeback und versucht, in der Provinz und ...

Inhalt:

„In ihrem Debütroman erzählt Elina Penner von Nelli, die als kleines Mädchen als Russlanddeutsche nach Minden kommt. Sie spricht Plautdietsch und isst Tweeback und versucht, in der Provinz und dem neuen deutschen Leben anzukommen. Aber die Geschichten über ihr früheres Leben lassen sie nicht los, und als ihre geliebte Oma stirbt, gerät in Nelli etwas durcheinander. Ihr Mann Kornelius eröffnet ihr, sie für eine andere zu verlassen. Und Nelli ist sich am nächsten Morgen nicht sicher, ob sie ihn nicht aus Versehen umgebracht hat …“





Schreibstil/Art:

Der zunächst so viel versprechende Anfang ließ mich euphorisch und begeistert in die Geschichte einsteigen. Doch was sich anfänglich so aussichtsvoll lesen ließ, entpuppte sich unmittelbar danach als eine anstrengende und langweilige Lektüre. 
Nelli selbst war für mich nicht greifbar und ihre Gedankengänge zu verwaschen. Mit ihren Ansichten konnte ich nicht immer etwas anfangen. 



Was mich an diesem Buch so besonders reizte, ist die Tatsache, dass ich genau wie sie als Russlanddeutsche nach Deutschland gekommen bin. Und auch meine Vorfahren sprechen Plautdietsch aber eine Verbindung konnte ich leider trotzdem nicht aufbauen.



 Schade!


Fazit:

Trotz vieler Parallelen und dem einen oder anderen Sympathiepunkten kann ich leider nicht mehr als 2 Punkte vergeben. Für mich beinhaltet das Buch einfach zu viele Vorurteile, die stellenweise zu drüber sind. Außerdem hätte ich mir die plautdietschen Ausdrücke nochmal übersetzt gewünscht.

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Veröffentlicht am 09.05.2022

Viel erwartet, wenig bekommen

Große Gefallen
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Inhalt:

„Eve ist queer, jung, lebt in Brooklyn und ist mit einer Frau zusammen. Dann lässt sie sich auf eine Affäre mit einem Hetero-Paar ein: Nathan und Olivia. Die Dreiecksbeziehung entwickelt sich ...

Inhalt:

„Eve ist queer, jung, lebt in Brooklyn und ist mit einer Frau zusammen. Dann lässt sie sich auf eine Affäre mit einem Hetero-Paar ein: Nathan und Olivia. Die Dreiecksbeziehung entwickelt sich schnell von einem unverbindlichen und vermeintlich selbstbestimmten Abenteuer zu einem Machtspiel. Nathan beginnt, die zwei Frauen zu manipulieren und gegeneinander auszuspielen. Im Ringen um Nathans Zuneigung erlebt Eve ein sexuelles Erwachen, bei dem sie es genießt, ihre eigenen Grenzen immer wieder zu überschreiten. Bis sie vor der Frage steht, welchen Preis sie für die ultimative Erfüllung zu zahlen bereit ist.“





Schreibstil/Art:

Der vielversprechende Anfang ließ mich euphorisch zurück. Gebangt las ich Eves Gedanken und verfolgte ihr Sexabendteuer. Der moderne Schreibstil und die Handlung in der Weltmetropole New York beflügelten die Atmosphäre und kreierten ein vollkommen realistisches Bild.

Doch die Dreiecksbeziehung driftete ab, angefangene Stränge spielten bald keine Rolle mehr, zudem erschwerte die Tatsache, dass Gesprochenes nicht in Anführungszeichen gesetzte gewesen ist. Die 256 Seiten ließen sich dadurch mühselig, langsam und auch langweilig lesen. Ich konnte irgendwann einfach weder Gedanken noch die Kommunikationen untereinander und/oder Beschreibungen voneinander unterscheiden. 





Fazit:

Die nicht wirklich überzeugende und aufklärende Auflösung enttäuschte mich zudem extrem. Ich habe den Sinn hinter dieser Geschichte vergeblich versucht zu verstehen.

Eine provokante und zum Teil derbe Lektüre die zwar fordert aber auch langweilt. Weder wirklich informativ noch interessant. Schade!

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Ließ mich kalt

Schallplattensommer
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Inhalt:

„Als einziges Mädchen im Umkreis von 13 Kilometern ist Maserati Aufmerksamkeit gewohnt. Dabei will sie nur eines: Den Feriengästen selbstgemachte Limonade ihrer Oma servieren und die Tage bis ...

Inhalt:

„Als einziges Mädchen im Umkreis von 13 Kilometern ist Maserati Aufmerksamkeit gewohnt. Dabei will sie nur eines: Den Feriengästen selbstgemachte Limonade ihrer Oma servieren und die Tage bis zur Volljährigkeit zählen. Mit der Liebe will sie nichts zu tun haben – und schon gar nichts mit den Annäherungsversuchen der Söhne der reichen Familie, die gerade die Villa im Dorf gekauft hat.

Doch dann stellen Caspar und Theo verbotene Fragen: Warum hat Maserati kein Smartphone? Wovor hat sie solche Angst? Und wie kann es sein, dass ihr Gesicht das Cover einer alten Schallplatte ziert? Plötzlich steckt Maserati bis zum Hals in Geheimnissen zweier Familien und im eigenen Gefühlschaos.“





Schreibstil/Art:

Hier fehlte mir tatsächlich einiges; sei es mehr Tiefe in den Beschreibungen, mehr Liebe und Details bei den Charakteren oder mehr Wumms in der Story. Ich hatte das Gefühl, dass Maseratis Geschichte einfach so vor sich hin plätschert, nichts weltbewegendes passiert und die Autorin es aber dennoch schafft 192 Seiten zu füllen. 



Der Schreibstil an sich ist okay aber nichts besonderes. Kurz: zum Teil oberflächlich und anstrengend.
Außerdem mochte ich es so gar nicht, dass die vermeintliche „Spannung“ nur zum Vorschein kam, wenn gewisse Szenen nicht auserzählt wurden. Mag ich sonst, hier passte es aber irgendwie nicht. 




Fazit:

Tja, mein Fazit…ich kann mit der Geschichte tatsächlich nichts anfangen. Trotz des hübschen Cover und der sommerlichen Kurzbeschreibung, ließ mich dieses Buch kalt.

Die Mysterien, die sich zwischen den Zeilen und den Familien verstecken, fand ich langweilig und unrealistisch. Kann ich persönlich leider nicht empfehlen, braucht vielleicht einfach den richtigen Leser.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Anders als erwartet – anstrengend und widersprüchlich

Honey Girl
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Inhalt:
„»Kennen wir uns?« »Naja, wir … haben in Vegas geheiratet.«

Als einzige schwarze Frau in einer weißen Umgebung ist die 29-jährige Grace es gewohnt, überall die Beste sein zu müssen – und so hat ...

Inhalt:
»Kennen wir uns?« »Naja, wir … haben in Vegas geheiratet.«

Als einzige schwarze Frau in einer weißen Umgebung ist die 29-jährige Grace es gewohnt, überall die Beste sein zu müssen – und so hat sie auch ihr Astronomiestudium mit Bestnote bestanden. Doch nach einem Wochenende in Las Vegas gerät ihr sonst so vorbestimmtes Leben aus den Fugen: Verkatert erwacht Grace mit einer Frau namens Yuki im Bett – und einem Ehering am Finger! Und obwohl sie und Yuki noch am selben Tag getrennter Wege gehen, kann Grace Yuki nicht vergessen. Zusehends unwillig, den Karriereansprüchen ihrer Umgebung Folge zu leisten, schmeißt sie alles hin und folgt Yuki nach New York – in ein Leben, das alle Gewissheiten, Lebensziele und vor allem ihre Haltung zum Thema Liebe fundamental infrage stellt.“


Schreibstil/Art:
Der Klappentext ist meiner Meinung nach zu informativ. Der Weg, bis sich Grace endlich dazu entscheidet Yuki nach New York zu folgen, dauert gut bis zur Hälfte des Buches an. Mein Interesse nahm daher weiter ab, weil einfach nichts spannendes passierte. Auch mit Grace selbst konnte ich mich nicht wirklich anfreunden.
Ihre (späte) Selbstfindung, die plötzliche Einsamkeit, die familiären und freundschaftlichen Probleme und die Flucht vor sich selbst, fand ich fürchterlich anstrengend. Den Fokus auf die Beziehung zweier Frauen zu richten, rückte total in den Hintergrund.

Auch die Art, dass aus Sicht einer allwissenden dritten Person geschrieben ist, machte das Geschriebene nicht rund.


Fazit:
Grace ist eine Perfektionistin durch und durch, ihr Leben richtet sich nach weitvorausgeplanten Vorsätzen und Plänen. Der Widerspruch, dass sie Hals über Kopf eine Fremde in Las Vegas geheiratet hat, ist also quasi von Anfang an gegeben. Dieser spontane Entschluss passt einfach überhaupt nicht zu ihren späteren Entscheidungen und Handlungen.

Ich bin der Meinung, dass die Autorin einfach zu viel gewollt hat und Kitsch, Klischees und einige Problembereiche in ein Buch packte. Ich vergebe die zwei Sterne für das Cover und die Idee.

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