Profilbild von NiKe

NiKe

Lesejury Star
offline

NiKe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit NiKe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2019

Fantasievoll und immer noch sehr spannend

Der Smaragddrache
0

Mit Hilfe des endlich erwachenden Smaragddrachen gelingt es Gemma und Tarek, in einer großen Schlacht Antares und Yleria zu besiegen und sich selbst und ihre Freunde zu befreien. Erschöpft reisen sie in ...

Mit Hilfe des endlich erwachenden Smaragddrachen gelingt es Gemma und Tarek, in einer großen Schlacht Antares und Yleria zu besiegen und sich selbst und ihre Freunde zu befreien. Erschöpft reisen sie in Tareks Heimat, um sich dort von der furchtbaren Zeit ihrer Gefangenschaft zu erholen.
Sie haben nun auch endlich Zeit und Gelegenheit, sich näher zu kommen. Tarek zeigt Gemma seine Heimat und bringt ihr bei, zu jagen und sich selbst zu verteidigen. Beide genießen ihre gemeinsame Zeit und könnten die Aman-Kaja in eine friedliche Zukunft führen, wenn da nicht Yleria wäre, die die Schlacht überlebt hat und nun unerkannt und im geheimen dunkle Mächte einsetzt, um die Herrschaft zu übernehmen.

Nachdem mir das Düstere und hoffnungslose des ersten Teils sehr aufs Gemüt geschlagen ist, war ich froh, dass nun im zweiten Teil doch viele schöne, farbige und fröhliche Momente auf mich warteten. Ich habe mit Gemma gemeinsam den Dschungel genauer kennengelernt und mich über das Wiedersehen alter Bekannter aus dem 1. Teil gefreut. Natürlich habe ich mitgefiebert, als sich Gemma und Tarek endlich näher kamen und war einfach froh, dass sie das weitgehend ungestört genießen konnten. Trotzdem blieb durch die kurzen Kapitel mit Yleria die Bedrohung im Hintergrund immer deutlich spürbar und hat die Spannung aufrechterhalten. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, die beiden Protagonisten rennen mit geschlossenen Augen auf einen Abgrund zu.
Was mir sehr gefallen hat, war die Entwicklung, die Gemma im zweiten Teil durchmachte. Sie hat sich tatsächlich doch noch zu einer mutigen Kämpferin entwickelt, statt nur mit ihrem Schicksal zu hadern. Auch der Schreibstil, der Reichtum an Details und die beschriebenen Nebendarsteller waren mir auch diesmal sehr sympathisch. Lediglich das Ende hätte ich mir anders gewünscht, einfach weil ich mir für all die lieb gewonnen Personen etwas anderes vorgestellt hatte.

Für mich war dieser zweite Teil gleichwertig, wenn nicht sogar noch etwas besser als der erste. Die Spannung war diesmal subtiler, nicht so sehr an der Oberfläche. Es gab weniger Grausamkeiten, dafür mehr schöne und romantische Momente. Das ist sicher Geschmackssache, aber mir hat es noch ein klein wenig besser gefallen so. Nur von den Drachen habe ich auch diesmal leider nicht genug bekommen. Ich kann die Dilogie auf jeden Fall trotz einiger kleiner Schwächen weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Düster, grausam und fesselnd

Der Smaragddrache
0

Gemma, eine junge Adelstochter aus dem Norden, wird mit Antares, dem Herrscher des Südens, verheiratet. Es ist keine Liebeshochzeit, sie kennt ihren zukünftigen Ehemann nicht und will auch ihre Heimat ...

Gemma, eine junge Adelstochter aus dem Norden, wird mit Antares, dem Herrscher des Südens, verheiratet. Es ist keine Liebeshochzeit, sie kennt ihren zukünftigen Ehemann nicht und will auch ihre Heimat nicht verlassen. Aber ist gezwungen, sich an die Regeln ihrer Gesellschaft zu halten und sich dem Willen der Eltern zu beugen, denen sie diesen Zwang niemals wird verzeihen können.
Antares stellt sich schnell als grausamer Herrscher und Ehemann heraus und ihr einziger Trost sind die beiden ihr vertrauten Bediensteten, die sie in die neue Heimat begleiten dürfen.
Leider stellt Antares nicht nur für sie, sondern auch für die wenigen Völker, die sich ihm noch widersetzen, eine große Gefahr dar. Die Aman-Kaja, ein kleines geheimnisvolles Dschungelvolk, ist bisher das einzige, das bis jetzt standhalten konnte. Und Antares und die mit ihm verbündete Hexe Yleria benutzen Gemma, um auch die Aman-Kaja, die von einem legendären Smaragddrachen beschützt werden, vollständig zu zerstören.

Ich muss zugeben, dass ich anfangs etwas Probleme mit der Geschichte hatte. Ich bin auch eher ein „Nordkind“, das mit Dschungel, Hitze und diversen Insekten und Reptilien nichts anfangen kann. Und dann direkt eine Dilogie, die in genau so einer Gegend spielt… Andererseits mag ich Geschichten über Drachen und meine Neugier hat mich zum Glück überzeugt, dem Buch eine Chance zu geben. Britta Strauss hat mich mit ihren fantastischen Ideen und ihren sympathischen Figuren zu einem Dschungelfan werden lassen.
Mit Gemma habe ich mich sehr identifizieren können. Ihre Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit, aber auch ihre freundschaftlichen Gefühle zu ihren Vertrauten und ihre Verwirrung und spätere Zuneigung, als sie Tarek kennenlernt, habe ich sehr gut nachvollziehen können.
Der Schreibstil und die vielen kleinen bezaubernden oder auch erschreckenden Ideen und Details haben mich voll überzeugt und ich musste immer weiter an der Geschichte „dran“ bleiben. Allerdings ist dieser erste Teil von der Stimmung her sehr düster, traurig und hoffnungslos. Es gibt nur wenige helle Lichtblicke und versöhnliche Dinge. Auch hätte ich insgesamt gern mehr von den Drachen gelesen, die eher hintergründig vorhanden waren, aber zumindest in diesem Teil nur wenig zur Handlung beitrugen.
Die Geschichte endet sehr plötzlich und mit einem offenen Ende und ich war froh, dass Teil 2 bereits in greifbarer Nähe war und ich sofort weiterlesen konnte.

Insgesamt hat mir Teil 1 des Smaragdrachens wirklich gut gefallen und ich stelle erstaunt fest, dass ich dem Dschungel vielleicht doch das eine oder andere abgewinnen kann.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Das Geheimnis einer jungen Hofdame

Lady Annes Geheimnis
1

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts in England ist es nicht leicht, eine junge Frau zu sein. Anne verliebt sich nicht nur in den „falschen“ Mann, sondern wird auch noch unverheiratet schwanger und darum von ...

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts in England ist es nicht leicht, eine junge Frau zu sein. Anne verliebt sich nicht nur in den „falschen“ Mann, sondern wird auch noch unverheiratet schwanger und darum von ihrer Familie schnell nach Deutschland zu ihrer Tante abgeschoben. Ihr Sohn wird bei Fremden untergebracht, ihr Geliebter ist auf hoher See verschollen bzw. tot und sie selbst landet als Hofdame in Hannover bei der Familie des Kurfürsten Georg Ludwig.
Im Prinzip geht es ihr dort gut, doch die Sehnsucht nach ihrem Kind lässt ihr keine Ruhe. Unaufhörlich schmiedet sie Pläne, wie sie zurück nach England kommen und ihn wieder bei sich haben könnte. Als die englische Königin stirbt und der Kurfürst ihre Nachfolge antritt, bietet sich ihr endlich eine Chance.

Diese Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite sehr in ihren Bann gezogen. Martha Sophie Marcus erzählt so farbenfroh und detailliert, dass ich das Gefühl hatte, mitten dabei zu sein und mir sogar die Gerüche und Geräusche passend dazu vorstellen konnte.
Die Protagonistin Anne hat mich sehr beeindruckt. Sie ist so gradlinig und ehrlich, hat dabei aber nie ihr Ziel aus den Augen verloren. Mit sehr viel Geschick und List schafft sie es, ihren Sohn und ihr Glück zu finden und ganz nebenbei die Sympathien ihrer Mitmenschen zu gewinnen. Dabei hat sie sehr viele Hürden zu überwinden, von denen die größte wohl die Sturheit und der Machthunger der sie umgebenden Männer ist.
Aber auch die Nebenfiguren wirkten lebendig und gut geschildert. Ihre junge Begleiterin May war eine meiner Lieblingsfiguren, Gräfin Johanna ebenso. Annes Vater dagegen absolut fies. Und Will, ihr Freund aus Jugendtagen, in meinen Augen bis zum Schluss unberechenbar.
Ganz nebenbei erfährt der Leser auch noch eine ganze Menge über die damalige Zeit und die Lebensumstände der Menschen. Nicht nur der Adeligen und besser gestellten, sondern auch von denen, die eher am Rande der Gesellschaft stehen und sich durchschlagen müssen.
Meiner Meinung nach hätte lediglich die Romantik noch ein klein wenig mehr Beachtung finden dürfen, aber das ist ja Geschmackssache. Ich kann das Buch auf jeden Fall nur weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Figuren
Veröffentlicht am 27.05.2019

Gedankenkontrolle

THINK - Sie wissen, was du denkst! - Folge 1
0

Think ist ausgebildete Psychotherapeutin, doch nachdem sie als solche einen großen Fehler machte, nimmt sie einen anderen Job an:
Sie überwacht die Gedanken von Straftätern, die unter der Voraussetzung ...

Think ist ausgebildete Psychotherapeutin, doch nachdem sie als solche einen großen Fehler machte, nimmt sie einen anderen Job an:
Sie überwacht die Gedanken von Straftätern, die unter der Voraussetzung dieser Überwachung wieder frei leben dürfen.

Es handelt sich bei dem Roman um den ersten Teil einer Thrillerserie mit Science-Fiction-Anteilen. Die Geschichte spielt scheinbar in der Gegenwart, allerdings einer Gegenwart, die sich doch von unserer unterscheidet. Das „Quorumed“ ermöglicht es, die Gedanken einer Person auf eine andere zu übertragen, so dass diese Gedanken überwacht werden können. Auf diese Art ist Think als Bewährungshelferin für insgesamt drei Straftäter zuständig, in deren Gedanken sie sich immer wieder einschaltet und eingreift, falls diese in eine gefährliche Richtung deuten. Soweit läuft alles gut, bis jemand ermordet wird und einer ihrer „Probanten“ veranwortlich zu sein scheint.
Der Grundgedanke dieser Serie hat mich, die ich eigentlich Thriller kaum lese, doch sehr neugierig gemacht und ich finde ihn nach wie vor spannend. Wie läuft die Kontrolle ab? Wie ist es für die beteiligten Personen? Wird der Eingriff von allen akzeptiert?... Leider bin ich mit dem Buch dann aber doch nicht ganz warm geworden.
Zum einen war der Text selbst oft unverständlich. Es wurden viele fremde bzw. unbekannte Begriffe und Abkürzungen wie selbstverständlich verwendet, wobei sich nur einige davon im Laufe des Textes von selbst erklärten. Oft wurden Sätze sehr abgehakt beendet bzw. mittendrin unterbrochen, da sich die Gedanken der „Probanten“ mit denen von Think vermischten. Einige Textpassagen kamen auch ganz ohne Satzzeichen und Lücken zwischen den Worten aus. Dies alles hat natürlich den besonderen Charakter der Geschichte unterstrichen und das, was in Thinks Kopf passiert, sehr anschaulich verdeutlicht. Andererseits hatte ich dadurch aber auch Mühe, der Geschichte zu folgen, wurde immer wieder aus dem Lesefluss hinausgeworfen und musste mich sehr auf die Handlung konzentrieren, um mitzukommen.
Zum anderen bin ich mit den handelnden Personen erst gegen Ende überhaupt etwas warm geworden. Am ehesten gelang mir das mit Clay, dessen Gedanken und Handlungen für mich noch am nachvollziehbarsten waren und der im Laufe der Geschichte auch immer mehr mein Mitgefühl gewann. Die beiden anderen „Probanten“ von Think waren für mich bis zuletzt nur wirre Störenfriede, mit denen ich kaum etwas anzufangen wusste. Zu Think selber blieb immer eine kühle Distanz. Ich fand sie weder symphatisch noch unsympathisch, ihre Handlungen konnte ich sehr oft nicht nachvollziehen und es bleiben auch zum Schluss noch viele Fragen zu ihr offen.
Auch der Mord und seine Auflösung wollen sich mir nicht so recht erschließen und lassen mich unzufrieden zurück. Das erschien mir zu sehr konstruiert und unwahrscheinlich.

Gegen Ende habe ich dann doch etwas Zugang zu der Geschichte gefunden und die Andeutungen, die zum Schluss gemacht wurden, wecken bei mir doch etwas Neugier auf den nächsten Teil. Ob diese ausreicht, um weiterzulesen, weiß ich jedoch nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Spannung
Veröffentlicht am 07.05.2019

Düster, romantisch und geheimnisvoll

Herz aus Dornen
0

London im ausgehenden 19. Jahrhundert ist kein schöner Ort für eine Frau mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Love muss dies schmerzlich erfahren, denn sie lebt entweder mittellos auf der Straße oder eingesperrt ...

London im ausgehenden 19. Jahrhundert ist kein schöner Ort für eine Frau mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Love muss dies schmerzlich erfahren, denn sie lebt entweder mittellos auf der Straße oder eingesperrt in der Psychiatrie und niemand mag sich ihr nähern. Wenn sie einen Menschen berührt, sieht sie Dinge, die allen anderen verborgen bleiben.
Love versucht, so gut es geht zurecht zu kommen. Bis sie eines Tages von dem geheimnisvollen John Coal aus der Anstalt geholt wird, um ihm bei der Suche nach seiner verschwundenen Ehefrau zu helfen.

„Herz aus Dornen“ ist die Neuauflage eines bereits erschienenen E-Books, das ich bisher allerdings nicht kannte. Ich bin froh, dass es diese hübsche Taschenbuch-Neuauflage gegeben hat, denn ansonsten wäre ich wohl nicht auf die tolle Geschichte aufmerksam geworden. Die Protagonistin Love erzählt in der Ich-Perspektive, wie sie das Angebot des geheimnisvollen Unbekannten annimmt und zu ihm auf das Anwesen Coal Manor zieht. Wie sie dort von den Bewohnern bzw. Bediensteten sehr unterschiedlich aufgenommen wird und wie sie sowohl an ihrem Auftraggeber als auch an der Aufgabe selbst zweifelt.
Die ganze Geschichte wird sehr ruhig erzählt, hält aber meiner Meinung nach trotzdem einen stetigen Spannungslevel aufrecht, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Immer wieder passieren überraschende Wendungen, die so nicht vorhersehbar waren und die die Geschichte in einem anderen Licht darstellen. Immer wieder wurden meine Vermutungen in Bezug auf die Geheimnisse, die Coal Manor umgeben, umgeworfen und die Handlung lief anders weiter als ich dachte. Das Buch ist spannend, romantisch, düster-gruselig und zwischendurch auch heiter und hat für mich nur einen Fehler: Es war viel zu schnell durchgelesen! Gerne hätte ich noch mehr über die handelnden Personen erfahren. Z. B. über Loves und Johns Vergangenheit, auf die nur kurz eingegangen wurde oder darüber, woher Loves Fähigkeit kam.

Insgesamt war das „Herz aus Dornen“ für mich aber ein großartiges Lesevergnügen in einem wunderschön gestaltetem Taschenbuch und die Autorin werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.