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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2024

Gute Ansätze, aber nicht ganz rund.

Nachtwald
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Nachtwald punktet zunächst mit einem faszinierenden Setting: ein verfallenes Herrenhaus mitten im Wald, abgeschottet von der Außenwelt – die perfekte Bühne für einen Thriller. Die düstere Atmosphäre, die ...

Nachtwald punktet zunächst mit einem faszinierenden Setting: ein verfallenes Herrenhaus mitten im Wald, abgeschottet von der Außenwelt – die perfekte Bühne für einen Thriller. Die düstere Atmosphäre, die Tríona Walsh schafft, ist spürbar und gibt dem Buch einen starken Rahmen.

Leider hat mich die Umsetzung der Geschichte nicht komplett überzeugt. Der Einstieg zog sich für meinen Geschmack zu sehr hin, und auch im weiteren Verlauf wirkte die Handlung stellenweise zu langatmig. Zwar wurden einige überraschende Wendungen eingebaut, die durchaus spannend waren, aber der rote Faden fühlte sich nicht immer schlüssig an.

Ein großer Kritikpunkt für mich waren die Figuren. Ihr Verhalten erschien mir oft unlogisch, und die Dialoge wirkten teilweise konstruiert. Es fiel mir schwer, in die Geschichte einzutauchen, weil die Figuren nicht authentisch genug waren, um eine emotionale Verbindung herzustellen. Manche Gespräche wirkten fast wie aus einem Drehbuch – steif und wenig glaubwürdig.

Positiv hervorzuheben ist die Spannung, die im Mittelteil Fahrt aufnimmt, und die geschickte Platzierung von Twists, die dafür sorgen, dass man das Buch nicht komplett aus der Hand legen möchte. Das Finale klärt alle Fragen auf und bringt die Handlung zu einem runden Abschluss.

Fazit: Nachtwald hat eine interessante Grundidee und ein packendes Setting, bleibt aber durch langatmige Passagen, unnatürliche Dialoge und wenig überzeugende Figuren hinter seinen Möglichkeiten zurück. Wer klassische Thriller mag und ein Faible für düstere Schauplätze hat, könnte trotzdem Gefallen daran finden. Für mich ein durchschnittlicher Thriller, der mich leider nicht komplett überzeugt hat.

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Veröffentlicht am 23.11.2024

Eine bewegende Idee mit kleinen Schwächen

Das kleine Café der zweiten Chancen
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Das kleine Café der zweiten Chancen von Shiori Ota bietet eine faszinierende Grundidee: Ein magisches Café, das es seinen Gästen ermöglicht, für einen kurzen Moment in die Vergangenheit zu reisen und bereute ...

Das kleine Café der zweiten Chancen von Shiori Ota bietet eine faszinierende Grundidee: Ein magisches Café, das es seinen Gästen ermöglicht, für einen kurzen Moment in die Vergangenheit zu reisen und bereute Entscheidungen zu überdenken. Dieser Ansatz verspricht eine Mischung aus nachdenklichen Geschichten und einer besonderen, fast märchenhaften Atmosphäre. Leider blieb das Buch für mich hinter diesen Erwartungen zurück.

Die Stärke des Romans liegt in der ruhigen und sensiblen Erzählweise, die viele japanische Romane auszeichnet. Es gelingt ihm, über Themen wie Reue, familiäre Beziehungen und das Streben nach Vergebung nachdenken zu lassen. Besonders die Szenen, die sich mit den inneren Konflikten der Charaktere befassen, haben berührende Momente geschaffen. Auch das Café selbst, mit seiner mystischen Atmosphäre und den besonderen Regeln, bildet einen reizvollen Rahmen. Jedoch schwächelt der Roman in seiner Ausführung. Die Handlung verläuft eher episodisch und verliert sich stellenweise in zu vielen Nebengeschichten. Dadurch gerät die eigentliche Hauptgeschichte etwas in den Hintergrund. Auch einige Erklärungen bleiben vage, was der an sich spannenden Idee etwas von ihrer Magie nimmt.

Die Charaktere, allen voran die junge Protagonistin, sind zwar interessant gestaltet, doch manchmal fehlt es an Tiefe, besonders in der Darstellung zwischenmenschlicher Beziehungen. Manche Konflikte werden nur oberflächlich behandelt oder finden keinen zufriedenstellenden Abschluss, was mich als Leserin unbefriedigt zurückließ. Der Schreibstil ist schlicht und ruhig, was gut zur Stimmung des Buches passt, aber manchmal wirkte er auf mich zu distanziert, wodurch mir eine stärkere emotionale Verbindung fehlte. Auch gab es sprachliche Eigenheiten, die den Lesefluss stellenweise störten.

Insgesamt ist Das kleine Café der zweiten Chancen ein Buch, das zum Nachdenken anregt und sich für Leserinnen und Leser eignet, die ruhige, leise Geschichten mit einer Prise Magie mögen. Die schöne Idee und einige berührende Momente machen es zu einer soliden Lektüre, doch die fehlende Tiefe und die unausgereifte Umsetzung lassen es für mich letztlich nur mittelmäßig erscheinen. Ein Buch, das zwar unterhält, aber leider nicht lange nachklingt.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Stark, fesselnd und prickelnd: Ein guter Einstieg!

Saints Academy 1 - Reckless
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Saints Academy - Reckless von K.C. Kean hat mich mit seinem spannenden Mix aus Fantasy, Romantik und einer Prise Spice sofort begeistert. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht, und die Welt der ...

Saints Academy - Reckless von K.C. Kean hat mich mit seinem spannenden Mix aus Fantasy, Romantik und einer Prise Spice sofort begeistert. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht, und die Welt der Saints Academy ist faszinierend und kreativ gestaltet.

Die Hauptfigur Rhea ist eine starke Protagonistin, die trotz der neuen, ungewohnten Umgebung ihren eigenen Weg geht. Ihre Entwicklung hat mir gut gefallen, besonders da sie nicht sofort alles kann oder weiß, sondern sich nach und nach behauptet. Sie wirkt authentisch und nahbar, was sie zu einer Sympathieträgerin macht.

Ein Highlight des Buches sind definitiv die vier männlichen Charaktere, die alle auf ihre Weise einzigartig und gut ausgearbeitet sind. Die Dynamik zwischen ihnen und Rhea wurde einfühlsam beschrieben, ohne dass es überladen oder unrealistisch wirkt. Auch der Wechsel zwischen den verschiedenen Perspektiven hat die Geschichte lebendig und abwechslungsreich gemacht.

Der Schreibstil von K.C. Kean ist angenehm flüssig, und die Seiten flogen nur so dahin. Die Mischung aus Spannung, Geheimnissen und romantischen Momenten hat mich durchweg unterhalten. Besonders gut fand ich, dass die Liebesgeschichte zwar eine wichtige Rolle spielt, aber nicht alles dominiert – es bleibt immer Raum für die Handlung und die Welt, die die Autorin erschaffen hat.

Für mich hat Reckless eine perfekte Balance zwischen Drama, Romantik und einer Prise Humor. Einzig die leicht vorhersehbaren Wendungen und der Cliffhanger am Ende, der mich ungeduldig auf den nächsten Band warten lässt, haben mich daran gehindert, die volle Punktzahl zu vergeben.

Ein spannender und unterhaltsamer Auftakt, der Fantasy und Romantik auf gelungene Weise verbindet. Die Saints Academy ist eine faszinierende Welt, die ich gerne weiter erkunden möchte. Eine klare Empfehlung für Fans von romantischer Fantasy, die außergewöhnliche Charaktere und ein aufregendes Setting mögen.

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Veröffentlicht am 15.11.2024

Humorvoll, spannend und emotional!

The Games Gods Play – Schattenverführt (The Games Gods Play 1)
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Abigail Owens "The Games Gods Play" hat mich von Anfang an in eine packende Welt entführt, die griechische Mythologie mit modernen Elementen verbindet. Der Schreibstil von Abigail Owen ist bildhaft und ...

Abigail Owens "The Games Gods Play" hat mich von Anfang an in eine packende Welt entführt, die griechische Mythologie mit modernen Elementen verbindet. Der Schreibstil von Abigail Owen ist bildhaft und flüssig. Er kombiniert eine humorvolle, oft sarkastische Erzählweise mit emotionaler Tiefe, was das Buch lebendig und abwechslungsreich macht.

Die Geschichte um Lyra, die als Championesse von Hades in den gefährlichen Crucible-Spielen kämpfen muss, hat mich sofort gefesselt. Sie beginnt als Diebin, die unfreiwillig in die Spiele hineingezogen wird, doch die Entwicklung, die sie im Verlauf der Geschichte durchmacht, ist spannend und nachvollziehbar. Ihre schlagfertige Art und ihr Mut machen sie zu einer starken und sympathischen Protagonistin.

Die Beziehung zwischen Lyra und Hades hat mich besonders fasziniert. Hades, der Gott der Unterwelt, wirkt zunächst düster und abweisend, doch je mehr man über ihn erfährt, desto mehr wird klar, wie komplex und vielschichtig sein Charakter ist. Die Chemie zwischen den beiden ist einfach spürbar, und obwohl die Liebesgeschichte eher langsam entfaltet wird, ist die Spannung zwischen ihnen stets greifbar. Der Humor, den Lyra, Hades und Boone in die Geschichte einbringen, trägt ebenfalls viel zur Dynamik der Handlung bei und sorgt für viele schmunzelnde Momente. Aber auch die anderen Charaktere, insbesondere die Götter, sind großartig in Szene gesetzt und verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe.

Was mir besonders gut gefallen hat, sind die kreativen und abwechslungsreichen Herausforderungen der Crucible-Spiele. Diese sind gut durchdacht und sorgen für jede Menge Spannung und unerwartete Wendungen. Gegen Ende schwächelt die Geschichte jedoch etwas. Einige Entwicklungen wirkten für mich weniger überzeugend, und die Handlung fühlte sich stellenweise überstürzt an, als ob einige Aspekte nicht vollständig ausgearbeitet wurden. Dadurch wurde meine Begeisterung für den Schluss etwas gedämpft, obwohl der Rest der Geschichte sehr fesselnd war.

Ich habe das Buch auch als Hörbuch gehört, und hier muss ich unbedingt die Sprecherin Franziska Trunte loben. Ihre Stimme passt perfekt zu Lyra und bringt ihre schlagfertige und oft sarkastische Art wunderbar zur Geltung. Aber auch Hades und die anderen Charaktere, die sie mit unterschiedlichen Stimmen und Nuancen lebendig macht, waren großartig dargestellt. Ihre Interpretation hat die Geschichte für mich noch intensiver gemacht. Besonders beeindruckend fand ich, wie sie den Humor in den Dialogen und die tief emotionalen Momente perfekt in Szene gesetzt hat.

Insgesamt hat mich das (Hör-)Buch absolut begeistert und ich kann es kaum erwarten, die Fortsetzung zu hören bzw. zu lesen.

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Zwischen Faszination und Verwirrung

Heart & Shadow
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„Heart & Shadow“ von Marie Grasshoff ist ein fantasievolles, düsteres Werk mit beeindruckender Weltenidee und einer spannenden Dynamik zwischen den Figuren, das jedoch auch einige Schwächen aufweist. Die ...

„Heart & Shadow“ von Marie Grasshoff ist ein fantasievolles, düsteres Werk mit beeindruckender Weltenidee und einer spannenden Dynamik zwischen den Figuren, das jedoch auch einige Schwächen aufweist. Die Geschichte spielt in einer mystischen Welt voller Geheimnisse und wird in zwei parallelen Erzählsträngen entfaltet: Rah und Irin sind Figuren, die umgeben von dunklen Mächten und alten Göttern ihre Identität und Bestimmung suchen, während Shina und Mae, zwei Verbündete auf der Flucht, ihre Vergangenheit und die Grenzen ihrer Beziehung neu erforschen müssen. Die beiden Handlungsstränge sind abwechslungsreich und bieten vielfältige emotionale Momente, doch die Verbindung zwischen ihnen bleibt oft unklar, was das Verständnis erschwert.

Marie greift viele faszinierende Themen auf, von tiefen Bindungen und Loyalitäten bis hin zu existenziellen Fragen nach Macht und Erlösung. Die Charaktere selbst sind das Herzstück des Buches: ihre inneren Konflikte und Beziehungen – besonders die zwischen Rah und Irin sowie Shina und Mae – bringen glaubwürdige, spannende Elemente ein, die authentisch und oft sehr emotional wirken. Die Autorin arbeitet mit intensiven Charakterzeichnungen, die durch einen bildhaften und emotionalen Schreibstil noch mehr Tiefe erhalten. Sie setzt fantasievolle, bildgewaltige Szenen ein, die der Geschichte eine dichte, mythische Atmosphäre verleihen, was ihren Lesern intensive Einblicke in die düstere Welt der Königsgötter, Schattenfresser und anderer mystischer Wesen eröffnet.

Allerdings gibt es einige Schwächen: Die Handlung zieht sich stellenweise in die Länge und manche Details und Begriffe, wie die Bedeutung der Königsgötter oder die Absichten der Schattenfresser, bleiben zu vage und hinterlassen mehr Verwirrung als Neugier. Es hätte der Geschichte gutgetan, an einigen Punkten mehr Klarheit und Erklärungen zu bieten, um das Gesamtbild zugänglicher zu machen. Der rote Faden der Handlung verliert sich stellenweise in den Details, was die Spannung hin und wieder schmälert.

Dennoch ist „Heart & Shadow“ ein solider Fantasy-Roman, der vor allem für Fans komplexer, düsterer Fantasy und intensiver Figurenkonflikte geeignet ist. Leser, die klare Strukturen und einen durchgängigen Spannungsbogen bevorzugen, könnten sich jedoch an der teils verwirrenden Handlung stören. Insgesamt hinterlässt das Buch bei mir einen gemischten Eindruck: Es bietet faszinierende Momente und interessante Themen, lässt aber auch viele Fragen offen. Empfehlenswert für alle, die atmosphärische Welten und tiefgehende Charaktere schätzen und sich an offenen Enden nicht stören.

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