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Nicci1985

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2023

Mal was ganz anderes

Gut gegen Nordwind
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In dem Buch „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer lernen sich durch Zufall 2 Menschen kennen. Und zwar per E-Mail. Diese Art der Konversation wird während des gesamten Buches fortgesetzt, was es sehr ...

In dem Buch „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer lernen sich durch Zufall 2 Menschen kennen. Und zwar per E-Mail. Diese Art der Konversation wird während des gesamten Buches fortgesetzt, was es sehr außergewöhnlich und einzigartig macht. Dadurch lässt es sich sehr zügig lesen, ich war (leider) innerhalb kürzester Zeit durch das Buch durch. Ich habe es geradezu verschlungen, die Geschichte ist so schön anders und man möchte permanent wissen, wie es weitergeht. Ich musste an vielen Stellen lachen, die beiden und ihre Art und Weise zu schreiben ist einfach herrlich. Das Ende hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen, darüber musste ich eine Nacht schlafen und auch heute lässt es mich nicht los. Umso glücklicher bin ich, dass es eine Fortsetzung gibt!!! Vielen Dank Herr Glattauer für dieses wundervolle und mehr als lesenswerte Buch.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Ungeschönt ehrlich und erfrischend

Wir müssen gar nichts!
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Ein Buch über uns Frauen, über unsere Unsicherheiten, gesellschaftlichen Erwartungen und Normen und wie wir uns von diesen befreien.
Hannah Maylou spricht hier wirklich ALLES aus und zwar so wie es ist ...

Ein Buch über uns Frauen, über unsere Unsicherheiten, gesellschaftlichen Erwartungen und Normen und wie wir uns von diesen befreien.
Hannah Maylou spricht hier wirklich ALLES aus und zwar so wie es ist und ungeschönt. Und das tut gut!
Anfangs war ich etwas kritisch, vor allem, als es um Sexismus und Frauenfeindlichkeit ging. Es ist wichtig und gut, dass dieses Thema angesprochen wird und man sollte sich auch weiterhin kritisch damit auseinander setzen, denn die Fakten liegen nun mal auf der Hand. Allerdings kann man sich meiner Meinung nach sehr in das Thema hineinsteigern, sodass man in jeder Situation die Gefahr der Unterdrückung der Frauen sieht und diese dahingehend auseinander nimmt. Macht es an manchen Stellen sehr kompliziert und unnötig anstrengend. Ich hatte etwas Sorge, dass es in den nächsten Kapiteln so weitergehen würde, dass vieles „überdramatisiert“ wird, aber die Sorge war unberechtigt. Die folgenden Kapitel waren sehr spannend, ich konnte das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen. Man hat einiges dazu lernen können und es ist einfach erfrischend, dass die Autorin alles so beschreibt wie es eben ist. Es sollte viel mehr offen über diese Themen geredet werden, denn nur so verlieren auch junge Mädchen ihre Scham und werden VERNÜNFTIG aufgeklärt, was wiederum vor Missbrauch schützt! Herzhaft lachen musste ich beim Kapitel „Say my name, say my name: Scheide, Vagina, Vulva“. Hier geht es um die (nicht immer netten und oft negativ behafteten) Bezeichnungen des weiblichen Genitals und der Vergleich mit dem männlichen Geschlechtsorgan. Einfach herrlich die Schilderungen und Beschreibungen und zwischendurch sehr amüsant, spätestens da wurde meine negativ kritische Einstellung von vorher weggeblasen und ich wollte und konnte das Buch nicht mehr weglegen.
Ich bin mehr als froh, dieses Buch gelesen zu haben. Auch wenn ich bereits 38 Jahre alt bin, habe ich noch dazulernen können und einige Male gedacht „Ah und ich dachte das wäre nur bei mir so komisch“ und schon fühlt es sich weniger komisch an. Meiner Meinung nach ein Muss für heranwachsende Frauen, um ihr Selbstvertrauen zu stärken, ihre Selbstwahrnehmung positiv zu verändern und vor Missbrauch zu schützen.
Vielen Dank Hannah Maylou für diese Lektüre!!

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Lockere Lovestory mit sehr ernstem Hintergrund

Nur um dich lächeln zu sehen
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Das Buch spielt in einem malerischen Örtchen an der kalifornischen Küste. In dieses hat es die 17-jährige Vivi mit Ihrer Mutter verschlagen. Vivi ist ohne Vater aufgewachsen und wirkt anfangs wie ein quirliges, ...

Das Buch spielt in einem malerischen Örtchen an der kalifornischen Küste. In dieses hat es die 17-jährige Vivi mit Ihrer Mutter verschlagen. Vivi ist ohne Vater aufgewachsen und wirkt anfangs wie ein quirliges, lebensfrohes und abenteuerlustiges Mädchen. Eines morgens trifft sie auf den ruhigen 17-jährigen Jonah und ist schnell in ihn vernarrt. Jonah lebt mit seinen 5 Geschwistern und seiner Mutter zusammen, sein Vater ist erst vor Kurzem gestorben. Da seine Mutter durch den Tod psychisch schwer angeschlagen ist, muss Jonah sich um den Großteil seiner Familie kümmern, was sehr belastend für ihn ist.
Im Laufe des Buches lernen sich die beiden und ihre Familien immer besser kennen und lieben. Was zunächst als scheinbar lockere Liebesgeschichte beginnt wird im letzten Drittel zu einer ernsten Story. Es kommt zu einer dramatischen Wendung, welche der Autorin wirklich gut gelungen ist.
Im Großen und Ganzen ist es ein lesenswertes Buch. Es wirkte anfangs wie eine harmlose Lovestory zwischen 2 Teenagern. Nach und nach wurde es ernster, die Probleme der Hauptcharaktere kamen ans Tageslicht. Durch den überraschenden Wendepunkt und die sehr ernsten Themen, die dadurch in Erscheinung traten, wurde das Buch sehr schwermütig. Der Schreibstil an sich ist richtig gut, es wird immer abwechselnd aus Sicht von Vivi und Jonah geschrieben. Auch das Augenmerk auf solch wichtige Themen ist gut gelungen und die Autorin hat es so geschildert, dass man es gut verstehen und nachvollziehen kann. Und dennoch fiel es mir aufgrund der 2 Gegensätze (locker flockig und quirlig und später todernst und schwermütig) schwer, komplett in das Buch einzutauchen.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Wunderschön tiefgehend

Sterne über Berlin
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Die Geschichte von „Sterne über Berlin“ spielt in Berlin im Jahr 2017. Es geht um die Lampenkünstlerin Indica Lumina Stern, welche bei Ihrem Großvater aufgewachsen ist und seit seinem Tod allein lebt und ...

Die Geschichte von „Sterne über Berlin“ spielt in Berlin im Jahr 2017. Es geht um die Lampenkünstlerin Indica Lumina Stern, welche bei Ihrem Großvater aufgewachsen ist und seit seinem Tod allein lebt und um Rene´, ein Journalist, welcher ein schweres Trauma aufgrund direkter Kriegserfahrungen hinter sich hat. Diese 2 vorbelasteten Menschen treffen aufeinander und verlieben sich ineinander. Werden sie es schaffen, gemeinsam Ihrer dunklen Vergangenheit zu entkommen und Heilung zu finden?

Das Buch beginnt mit einem herausragenden Prolog. Bereits hier schafft es Daniela Aring den Leser vollkommen in die Geschichte eintauchen zu lassen und man möchte es nicht mehr aus der Hand legen. Man lernt direkt die kunterbunte Hausgemeinschaft kennen und lieben. Diese nimmt Indi als ausgesetztes Baby auf und ist seitdem Ihre Familie und unverzichtbar für das Buch.
Indis beste Freundin Judith bringt unheimlich viel Witz und Humor in die Geschichte. Die Freundschaft der beiden ist sehr herzlich, sie gehen süß miteinander um, sind füreinander da, können miteinander streiten, sich aber auch wieder vertragen.
Zu Beginn von „Sterne über Berlin“ geht die Autorin auf Indis Lampenkunst ein. Indi schafft es mit den Verkäufen der Lampen gerade so über die Runden. Sie ist eine bodenständige, kreative und liebevolle junge Frau, welche dem Verlust ihres Großvaters und den damit verbundenen Erlebnissen in ihrer Vergangenheit noch sehr nachtrauert. Einmal im Monat findet im Hinterhof des Wohnhauses ein Lichterfest statt, welches die Autorin so wundervoll beschreibt, dass man mitten zwischen den leuchtenden Kunstwerken zu stehen scheint.
An einem dieser Lichterfeste lernen sich Rene´, welcher auf der Suche nach einer Wohngelegenheit ist, und Indi kennen. Dieses Kennenlernen ist eine Schlüsselszene des Buches, das Verhandeln um eine ihrer Lampen ist sehr charmant und macht Lust, die Beziehung der beiden weiterzuverfolgen.
René entpuppt sich als ebenso bodenständiger junger Mann, welcher um das Recht kämpft, seine 5-jährige Tochter sehen zu dürfen und mit seinen traumatischen Erlebnissen im Krieg zu kämpfen hat. Die Verbindung zum Krieg in Syrien lässt das Buch und die Charaktere sehr authentisch werden. Daniela Aring schafft es, die Ernsthaftigkeit des Kriegsthemas mit der Schönheit der Lampen und der Liebe der beiden und den Witz und die Sympathie der verschiedenen Charaktere zu verbinden.
Dank Judith entschließt sich Indi schweren Herzens dazu, einen Teil ihrer großen Wohnung zu vermieten und sich somit ein wenig finanziell zu entlasten.
Und wie es der Zufall will, wird René der neue Mitbewohner.
Nun beginnt die Geschichte der beiden.
Sehr gemocht habe ich die inhaltliche Abwechslung: das Voranschreiten der Liebesgeschichte; Indis dunkle Vergangenheit, welche nach und nach aufgedeckt wird; die Beschreibung der Kriegserlebnisse und damit geschichtlichen Hintergründe; das herzliche Zusammenleben der Hausgemeinschaft; Renés Entwicklung mit seiner zuckersüßen Tochter und seiner Exfrau. Dieser Spagat ist der Autorin mehr als gelungen.
Kurz vor Ende des Buches, als man schon nur noch mit dem Happy End rechnet, setzt die Autorin einen ganz tollen Spannungspunkt, welcher den Leser mitfiebern und -trauern lässt. Besonders das Zusammentreffen zwischen René und seiner Tochter, als alles verloren scheint, ist sehr bewegend.
Und das Ende ... ist einfach nur herzöffnend, tränenreich und gleichzeitig erleichternd.

Alles in allem hat mich „Sterne über Berlin“ sehr positiv überrascht. Ich habe nicht mit solch einer Tiefgründigkeit gerechnet. Es hat mich während des Lesens mit den verschiedensten Emotionen erfüllt, von herzhaft lachend über dahinschmelzend bis bittersüß weinend.
Eine absolute Leseempfehlung!

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