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Veröffentlicht am 29.11.2022

Das Geheimnis von Ragged Island

Riptide
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Der Beginn der Geschichte basiert auf der wahren Geschichte, der im östlichen
Kanada gelegenen Insel Oak Island. Dort entdecken Jugendliche im Jahr 1795 den
Eingang zu einem Schacht, in dem sie einen ...

Der Beginn der Geschichte basiert auf der wahren Geschichte, der im östlichen
Kanada gelegenen Insel Oak Island. Dort entdecken Jugendliche im Jahr 1795 den
Eingang zu einem Schacht, in dem sie einen Piratenschatz vermuteten. Dies war der
Beginn einer zwei Jahrtausende andauernden Schatzsuche, die einige Menschen
das Leben kostete oder sie in den finanziellen Ruin trieb. Alle Bergungsversuche
wurden jedoch vereitelt, da sich das aufwendig konstruierte Stollensystem unter der
Erdoberfläche immer wieder mit Meerwasser füllte.

In diesem Buch heißt die Insel Ragged Island und ist vor der Küste Maines gelegen. Dort soll der Piratenschatz von Edward Ockham vergraben sein. Bei dem Versuch diesen zu bergen, mussten schon viele Menschen ihr Leben lassen.

Malin Hatch, dessen Familie die Insel gehört, ist nur knapp mit dem Leben
davongekommen, als er dem Geheimnis zum ersten Mal auf den Grund gehen
wollte. Als Kapitän Neidelman, dem ein Bergungsunternehmen gehört, auf ihn
zukommt und ihm von seinen Plänen erzählt, schließt sich Hatch dessen Vorhaben
nur widerwillig an. Das Freilegen des unter Wasser stehenden Stollensystems
erweist sich für einige Crewmitglieder ebenfalls als tödliche Falle und es stellt sich heraus, dass den Schatz noch ein weiteres tödliches Geheimnis umgibt.

Zunächst habe ich mich mit dem Schreibstil etwas schwergetan, der auch viele
technische Details enthält und habe etwas gebraucht, um in die Geschichte
reinzukommen. Besonders die erste Hälfte des Buches zieht sich etwas, danach nimmt die Geschichte aber mehr und mehr Fahrt auf.

Ich war während des Lesens hin und her gerissen zwischen dem Mitfiebern, ob es
einen Schatz gibt und ob dieser gefunden werden kann und dem Wunsch, der Natur
ihre Geheimnisse zu lassen.

"Riptide" ist ein Abenteuerroman, der zunächst etwas langatmig beginnt, in der zweiten Hälfte baut sich dann aber zunehmend mehr Spannung auf.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Sommermädchen

Summer Girls
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Als die Profilerin Lot van Dijk von Amsterdam eine kleine niederländische Gemeinde auf dem Land versetzt wird, besteht der Polizeialltag hauptsächlich daraus, ein paar ausgebrochene Pferde wieder einzufangen. ...

Als die Profilerin Lot van Dijk von Amsterdam eine kleine niederländische Gemeinde auf dem Land versetzt wird, besteht der Polizeialltag hauptsächlich daraus, ein paar ausgebrochene Pferde wieder einzufangen. Nach einem Sturm wird in einer Hütte jedoch die Leiche eines Mädchens gefunden und Lot beginnt sofort, ein Täterprofil zu erstellen. Obwohl es eindeutig auf einen Serienkiller hinweist, wird sie von ihren Kollegen nicht ernst genommen. Erst als ein zweites ermordetes Mädchen gefunden wird, beginnt man ihre Arbeit ernst zu nehmen.

Die Autorin Jobien Berkouwer hat selbst 15 Jahre bei der niederländischen Polizei gearbeitet und ist heute u.a. als Profilerin tätig. Dies zeigt sich auch in ihrem Schreibstil und in der Arbeitsweise von Lot. Die Polizeiarbeit wird sehr realitätsnah beschrieben und die Gedankengänge von Lot sind sehr detailliert und gut nachvollziehbar.

Die Geschichte wird sowohl aus der Sicht des Möders, als auch der Polizei erzählt. Zu Beginn erlebt man die Handlung allerdings auch aus der Perspektive eines Opfers. Man spürt sofort die Angst und den Überlebenskampf des Mädchens und ist gleich mittendrin in der Geschichte.

In den Kapiteln, die aus der Sicht des Möders geschrieben sind, erfährt man seine komplette Lebensgeschichte und kann besonders in seiner Kindheit Mitleid mit ihm empfinden. Obwohl man so viel über ihn erfährt, bleibt seine Identität aber dennoch bis zum Schluss unklar.

Das Ende der Geschichte wirkte im Hinblick auf einige private Entwicklungen ein wenig „unfertig“, als wären noch weitere Bücher über Lot van Dijk geplant gewesen. Möglicherweise wird es ja doch noch eine Fortsetzung geben, obwohl seit der Veröffentlichung dieses Buches schon einige Zeit vergangen ist.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Zwei starke Frauen in einem gespaltenen Amerika

Gott, hilf dem Kind
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Als Lula Ann als tiefschwarzes Baby zur Welt kommt, sind ihre Eltern entsetzt, da ihre eigene Haut so hell ist, dass sie fast noch als Weiße durchgehen. Lula Anns Vater ist überzeugt, dass er nicht der ...

Als Lula Ann als tiefschwarzes Baby zur Welt kommt, sind ihre Eltern entsetzt, da ihre eigene Haut so hell ist, dass sie fast noch als Weiße durchgehen. Lula Anns Vater ist überzeugt, dass er nicht der Vater des Kindes ist und verlässt die Familie. Von ihrer Mutter erfährt Lula Ann keine Liebe oder Zuneigung.
Als Lula Ann acht Jahre alt ist, kommt es zu einem Prozess wegen Missbrauchs gegen eine Lehrerin, in dem sie mit ein paar anderen aussagt. Durch ihre Aussage gewinnt Lula Ann die Anerkennung ihrer Mutter und die Lehrerin Sofia Huxley wird zu 25 Jahren Haft verurteilt.
Nun folgt ein Zeitsprung von 15 Jahren. Sofia Huxley wurde vorzeitig aus der Haft entlassen und Lula Ann nennt sich inzwischen Bride, trägt als Kontrast zu ihrer Hautfarbe nur noch weiße Kleidung und hat bei einem Kosmetikunternehmen Karriere gemacht.
Bride sucht ihre ehemalige Lehrerin auf, um ein versöhnlcihes Gespräch zu führen. Diese reagiert allerdings nicht wie erhofft und als Bride dann auch noch von ihrem Lebensgefährten Booker verlassen wird, beginnt für sie ein Roadtrip, bei dem sie zum ersten Mal auf Menschen trifft, die sie Liebe und Zuneigung spüren lassen.

„Gott, hilf dem Kind“ ist eines der letzten Bücher, die die Literatur-Nobelpreisträgerin von 1993 Toni Morrison geschrieben hat. Sie war für ihre literarische Auseinandersetzung mit Rassismus in den USA bekannt.

Besonders die erste Hälfte der Geschichte hat mir sehr gut gefallen und ich mochte die Atmosphäre, die Nina Kunzendorf als Sprecherin mit ihrer Stimme erzeugt hat.

Hauptsächlich wird die Geschichte aus Sicht von Lula Ann/Bride, ihrer Mutter Sweetness und Sofia Huxley erzählt. Nach und nach ergibt sich dadurch ein Blick in die Vergangenheit, der zeigt, was 15 Jahre zuvor wirklich geschehen ist.

Auch, wenn mir das Buch gut gefallen hat, habe ich mit diesem Verlauf der Geschichte allerdings nicht gerechnet und hätte mir auf jeden Fall ein versöhnlicheres Ende gewünscht.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Auf der falschen Seite der 40

Je größer der Dachschaden, desto besser die Aussicht
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Wenn man im Teenageralter gefragt wird, wie man sich sein Leben in zehn oder zwanzig Jahren vorstellt, sagen wahrscheinlich viele Frauen, sie sehen sich dann glücklich verheiratet, mit Kindern und beruflich ...

Wenn man im Teenageralter gefragt wird, wie man sich sein Leben in zehn oder zwanzig Jahren vorstellt, sagen wahrscheinlich viele Frauen, sie sehen sich dann glücklich verheiratet, mit Kindern und beruflich erfolgreich. Aber was ist, wenn das Leben andere Pläne hat?

Auch Nell, die Protagonistin in diesem Buch hatte sich ihr Leben anders vorgestellt. Stattdessen ist nun ihr Verlobter weg, ihr Geschäft ist pleite und sie zieht zur Untermiete bei einem sehr umweltbewussten Typen und seinem Hund ein.

Als sie dann auch noch erfährt, dass ihr kleiner Bruder Vater wird und sich verlobt hat, beginnt sie frustriert mit ihrem Podcast „Auf der falschen Seite der 40“, von dem sie nicht glaubt, dass jemand zuhört. Während ihre Freunde das scheinbar perfekte Leben führen, fühlt Nell sich wie eine Versagerin.

Durch ihren Job als Nachrufschreiberin lernt Nell die unkonventionelle und lebenslustige Witwe Cricket kennen, die schon bald zu einer Freundin wird. Sie helfen sich gegenseitig mit dem Abschied von ihrem alten Leben fertig zu werden.

Zunächst erwartet man hier vielleicht nur eine kurzweilige und lustige Liebesgeschichte, aber dieses Buch ist sehr viel mehr als das. Es ist tiefgründig und bringt die Selbstzweifel, die besonders Frauen zwischen 30 und 40 manchmal haben, sehr gut auf den Punkt.

Nell war mir auf Anhieb sympathisch und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen.

Die Geschchichte zeigt, dass es nicht nur den einen „richtigen“ Weg im Leben gibt. Jeder ist mit anderen Dingen zufrieden und glücklich. Oft macht man sich das Leben mit all den Selbstzweifeln, die auch durch unsere Gesellschaft ausgelöst werden, unnötig selbst schwer.

Für mich ist dieses Buch eine klare Hör-/Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Abschied vom Move District

Fly into my Soul
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Die Tänzerin und erfolgreiche Influencerin Mackenzie kommt für eine Kooperation mit einer Sportmarke zurück nach New York. Die Choreographien für ihre Videos soll sie ausgerechnet im Move District, ihrem ...

Die Tänzerin und erfolgreiche Influencerin Mackenzie kommt für eine Kooperation mit einer Sportmarke zurück nach New York. Die Choreographien für ihre Videos soll sie ausgerechnet im Move District, ihrem ehemaligen Tanzstudio, einstudieren, das sie seit ihrem Umzug nach L.A. und einem Konflikt mit ihren Freunden nicht mehr betreten hat. Am liebsten würde sie ihnen aus dem Weg gehen. Auch ihre alte Clique ist über das Wiedersehen zunächst nicht besonders erfreut.
Brody, der ihr für den Job als Videograf zur Seite gestellt wird, ahnt davon nichts. Für ihn ist Mackenzie nur eine oberflächliche Influencerin und verkörpert alles, was er hasst. Mackenzie hingegen mag ihn auf Anhieb.
Mit der Zeit kommen sich die beiden näher. Mackenzies Management ist davon allerdings nicht gerade begeistert.

Wie schon bei den beiden vorherigen Teilen der Reihe, fällt einem auch bei diesem Band sofort die tolle Farbgestaltung des Covers ins Auge.

Aber auch der Schreibstil ist wieder sehr flüssig und lässt sich schnell lesen. Ich konnte dieses Buch auch wieder kaum aus der Hand legen.

Die Charaktere wurden wieder sehr schön und liebevoll ausgearbeitet. Vor allem bei Mackenzie hat man gespürt, welcher Druck auf ihr lastet und hat gehofft, dass sie zusammen mit ihren Freunden eine Lösung für das Problem findet und es schafft, ihr Leben wieder nach ihren Wünschen zu gestalten.

Auch Brodys Sichtweise konnte ich nachvollziehen, dass er mit Social Media nicht viel zu tun haben möchte.

Besonders schön fand ich auch, dass immer wieder auch die Personen aus den ersten Büchern aufgetaucht sind und man so auch noch etwas von ihnen mitbekommen hat.

Es hat Spaß gemacht, mal eine Reihe übers Tanzen zu lesen. Das war mal etwas anderes und sehr erfrischend.

„Fly into my soul“ ist ein wunderbarer Abschluss der Move Distrct-Reihe, deren Charaktere ich wirklich vermissen werde. Die gesamte Reihe gehört definitiv zu meinen Jahreshighlights.

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