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Veröffentlicht am 07.08.2023

Eine Suche quer über den Globus

Die verschwundene Schwester
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Im siebten Teil der "Sieben Schwestern"-Reihe machen sich die d'Aplièse-Schwestern auf die Suche nach ihrer verschwundenen Schwester Merope, nachdem der Anwalt der Familie überraschend eine Spur zu ihr ...

Im siebten Teil der "Sieben Schwestern"-Reihe machen sich die d'Aplièse-Schwestern auf die Suche nach ihrer verschwundenen Schwester Merope, nachdem der Anwalt der Familie überraschend eine Spur zu ihr gefunden hat. Die Zeichnung eines sternförmigen Rings und ein Weingut in Neuseeland weisen den Weg. Doch de einzige Person, die bestätigen kann, ob ihre Tochter Mary-Kate die verschwundene Schwester ist, ist Merry McDougal, doch sie befindet sich auf Weltreise und scheint nicht gefunden werden zu wollen. So beginnt eine Suche quer über den Globus, die die Schwestern nach Neuseeland, Kanada, England, Frankreich und Irland führt.

In gewohnter Lucinda Riley-Manier erzählt die Autorin hier die Geschichte der siebten Schwester, indem es immer Abschnitte gibt, die in der Gegenwart der Protagonistin spielen, sowie Abschnitte, die die Vergangenheit ihrer Familiengeschichte erzählen. Da Merrys Wurzeln in Irland liegen, erfährt man hier auch viel über die spannende Geschichte des Landes, besonders über die Zeit des Bürgerkriegs und die IRA.

Ich bin froh, dass Lucinda Riley sich entschieden hat, dieser Reihe noch einen achten und finalen Band zu schenken und ihr somit ein ganz sicher würdiges Ende zu verleihen. So war in diesem Band genug Raum für Merrys Geschichte und es musste nicht auf den letzten hundert oder zweihundert Seiten auch noch das Geheimnis um Pa Salt aufgeklärt werden.

Seit dem ersten Teil habe ich das Gefühl, dass Pa Salt noch leben könnte und dass die, über all die Jahre verschwundene Schwester seine leibliche Tochter sein könnte.

Ich bin sehr gespannt darauf, was der achte Teil an Überraschungen bereithält und ob ich mit meinen Theorien richtig liege. Dem letzten Teil blicke ich mit einem lachenden (weil all die Geheimnisse nun endlich ans Licht kommen) und einem weinenden Auge (weil man sich nach so vielen Jahren von den liebgewonnenen Charakteren verabschieden muss) entgegen.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Our House oder Auerhaus

Auerhaus
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Um sich selbst und das Leben ihres besten Freundes Frieder zu retten, der gerade einen gescheiterten Suizidversuch überlebt hat, beschließen sechs Freunde eine WG zu gründen und ins Auerhaus zu ziehen. ...

Um sich selbst und das Leben ihres besten Freundes Frieder zu retten, der gerade einen gescheiterten Suizidversuch überlebt hat, beschließen sechs Freunde eine WG zu gründen und ins Auerhaus zu ziehen. Diese sechs Freunde sind Höppner, seine Freundin Vera, ihre Klassenkameradin Cäcilia, Pauline (die Frieder in der psychiatrischen Klinik kennen gelernt hat), der homosexuelle Harry (ein Kindergartenfreund von Frieder) und eben der suizidgefährdete Frieder selbst. Das ungewöhnliche an dieser WG: sie sind alle noch Schüler. Der Name des Hauses kommt aufgrund mangelnder Englischkenntnisse der Nachbarn zustande.

Auch wenn die zeitliche Einordnung der Handlung für die Geschichte selbst unerheblich ist, weil die Thematik einfach zeitlos ist, konnte man anhand einiger Textstellen eingrenzen, dass die Geschichte Ende der 80er Jahre spielen muss ("Ich wollte nach dem Abitur so schnell wie möglich nach Berlin. Ich war noch nie in Berlin gewesen. Ich wusste bloß, dass man nicht zur Bundeswehr musste, wenn man da wohnte und dass die Mauer irgendwie zwischendurch ging.", "Wie viele Einwohner hat Westberlin?", der Song "Our House erschien 1983 und es gab noch Schwarz-Weiß-Fernsehen).

Die ganze Geschichte wird von Frieders bestem Freund Höppner erzählt, der ziemliche Angst vor dem Wehrdienst hat, was damals noch ein ziemlich großes Thema war. Dazu kommen weitere Themen wie die erste Liebe, Freundschaft, mentale Gesundheit und das Erwachsenwerden.

Diese zwar tiefgründige und zum Nachdenken anregende Geschichte wird durch lustige Passagen und teils skurrile Situationen aufgelockert und dem Sprecher Robert Stadlober kann man hierbei sehr gut folgen.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Forschungsreise ins Australien des 19. Jahrhunderts

Der Duft von Hibiskus
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1858: Die junge Apothekertochter Emma Röslin aus Süddeutschland beschließt nach einem traumatischen Erlebnis, an das sie sich nicht erinnern kann, mit den Botanikern Oskar Crusius und Carl Scheerer zu ...

1858: Die junge Apothekertochter Emma Röslin aus Süddeutschland beschließt nach einem traumatischen Erlebnis, an das sie sich nicht erinnern kann, mit den Botanikern Oskar Crusius und Carl Scheerer zu einer Expedition in den australischen Busch aufzubrechen. Von ihrem Vater hat sie das Zeichnen von Pflanzen gelernt und wird nun für Oskar Crusius als Pflanzenzeichnerin arbeiten. Die anderen Forscher sind eher skeptisch, ob sich die behütet aufgewachsene junge Frau in der Wildnis behaupten kann. Für Emma beginnt ein aufregendes neues Leben und für den Forschungsleiter Carl Scheerer empfindet sie bald mehr. Allerdings wird sie immer wieder von bösen Träumen heimgesucht und sie versucht alles, um sich wieder erinnern zu können. Doch nur der Aborigine Yileen kann Emma helfen.

"Der Duft von Hibiskus" ist mein erstes Buch der Autorin Julie Leuze gewesen und gleichzeitig auch der erste von zwei Teilen über das Leben von Emma und Carl im australischen Busch.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen und ich fand die Thematik der Forschung in Australien zu dieser Zeit sehr interessant und spannend. Auch die Beschreibung der Natur hat mir sehr gut gefallen.

Ab der Hälfte zieht sich die Geschichte dann aber etwas zu sehr und erst im letzten Drittel des Buches taucht dann zum ersten Mal ein Aborigine auf. Danach wird dieser zwar noch einige Male erwähnt, aber bis man dann auch etwas mehr ins Leben der Aborigines eintauchen darf, vergehen nochmal gut hundert Seiten.

Insgesamt gebe ich dem Buch 3,5 Sterne, da es sich dann doch etwas zu sehr zog und dadurch ein wenig an Spannung verlor. Da die Thematik aber wirklich interessant ist und ich noch mehr über die Forschung und das Leben der Aborigines erfahren möchte, werde ich auch den zweiten Teil noch lesen.

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Veröffentlicht am 28.06.2023

Konnte mich leider nicht überzeugen

Und ich leuchte mit den Wolken
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Lilou ist 18, pansexuell, hat gerade ihr Abitur gemacht und sitzt nun im Zug von München nach Paris, wo sie mehr über ihre Mutter erfahren möchte. Kurz vor Paris steigt Mignon zu und scheint mit ihr zu ...

Lilou ist 18, pansexuell, hat gerade ihr Abitur gemacht und sitzt nun im Zug von München nach Paris, wo sie mehr über ihre Mutter erfahren möchte. Kurz vor Paris steigt Mignon zu und scheint mit ihr zu flirten. Dennoch bleibt sie eher distanziert und abweisend. Als sie sich am Gare du Nord verabschieden, gehen beide davon aus, dass sie sich nicht wiedersehen werden. Doch zwei Wochen später treffen sie auf einer Party zufällig wieder aufeinander. Für eine Beziehung scheinen beide nicht bereit zu sein.

Wo fange ich hier am besten an? Der Beginn der Geschichte und das erste Aufeinandertreffen von Lilou und Mignon haben mir gut gefallen. Ich habe eine schöne Liebesgeschichte mit etwas Dramatik erwartet. Allerdings kam die Geschichte irgendwann nicht mehr vom Fleck, wurde langatmig und dadurch auch langweilig.

Mit den beiden Protagonistinnen bin ich - obwohl mir der Anfang gefallen hat - bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Ich kann nicht mal genau sagen, woran das lag, aber aus irgendeinem Grund sind auch die Emotionen bei mir nicht wirklich angekommen. Dabei ist gerade Mignons Geschichte, dass sie sich bisher als heterosexuell gesehen hat und sich nun mit der Situation konfrontiert sieht, Gefühle für eine Frau zu entwickeln und zu diesen Gefühlen auch zu stehen, eine sehr gute und wichtige Thematik.

Gerade deshalb wollte ich dieses Hörbuch wohl auch mögen und hatte aufgrund der vielen tollen Bewertungen auch höhere Erwartungen, die leider nicht erfüllt wurden.

Die Dialoge zwischen Lilou und Mignon schwanken zwischen poetisch und tiefgründig auf der einen Seite und auf der anderen einfach nur platt und zu sehr gewollt. Außerdem fand ich es beim Hören auch wahnsinnig anstrengend und nervig, dass ständig Worte mehrfach nacheinander genannt wurden (z.B. fiel, fiel, fiel/atmete, atmete, atmete/ je t'aime, je t'aime, je t'aime/ allein, allein, allein). Auch den Plottwist am Ende habe ich leider recht früh kommen sehen.

Insgesamt fand ich die Geschichte leider eher langatmig und irgendwann auch langweilig. Die Protagonistinnen konnten mich leider ebenfalls nicht so richtig überzeugen, wodurch auch die Emotionen auf der Strecke blieben. Ab der Mitte etwa habe ich mich mehr durch dieses Hörbuch gekämpft, als dass ich es genießen konnte. Ich denke, dass ich diese Reihe leider nicht weiterverfolgen werde.

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Veröffentlicht am 20.06.2023

Die heilende Wirkung des Vergebens

Sounds of Silence
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Tatum Sullivan leidet seit einem verhängnisvollen Tag in New York an Panikattacken, wenn es um sie herum zu laut wird. Um dem Großstadtlärm zu entfliehen, ist sie mit ihren Eltern vor ein paar Jahren ins ...

Tatum Sullivan leidet seit einem verhängnisvollen Tag in New York an Panikattacken, wenn es um sie herum zu laut wird. Um dem Großstadtlärm zu entfliehen, ist sie mit ihren Eltern vor ein paar Jahren ins beschauliche Golden Oaks gezogen, wo ihre Eltern eine kleine Pension übernommen haben. Sie liebt es, mit ihrem Hund und ihrer Kamera loszuziehen und zu fotografieren.

Dash Adams hingegen ist DJ und je lauter die Musik dröhnt, desto besser. Dann ist er nicht allein mit seinen Gedanken, die Trauer und Schuldgefühle in ihm auslösen. Als Dash einen Freund in Golden Oaks besucht und in der Pension von Tatums Eltern eincheckt, treffen laut und leise aufeinander.

Das Buch hat wieder ein unglaublich schönes Cover und die leuchtenden Farben stechen sofort ins Auge.

Auch dank des leichten, fließenden Schreibstils, der immer auch eine Prise Humor enthält, bin ich total in der Geschichte versunken. Die Schilderungen der spätsommerlichen/herbstlichen Atmosphäre kamen sehr gut rüber.

Da es in dieser Geschichte u.a. um Ängste und Panikattacken geht, gibt es hinten im Buch eine Triggerwarnung, auf die im Vorfeld hingewiesen wird. Da diese Spoiler enthält, hat man sich entschieden, diese am Ende des Buches abzudrucken. Sollte man mit dieser Thematik Probleme haben, ist es ratsam, die Triggerwarnung zu beachten.

Die Charaktere mochte ich alle auf Anhieb und konnte ihre Gefühle gut nachvollziehen. Es wäre aber schön gewesen, wenn Tatums Vergangenheit früher ans Licht gekommen wäre, damit man sie und auch Dash noch länger bei ihren Fortschritten zurück in ein "normales" Leben ohne Ängste hätte begleiten können. So ging die Entwicklung doch recht schnell voran und Themen wie Therapie, Studium und auch Dashs Beziehung zu seinem Vater kamen mir etwas zu kurz.

Obwohl ich früh geahnt habe, wohin sich die Handlung entwickelt und wie die Schicksale der beiden Protagonisten zusammenhängen, hat mich die Schilderung der Ereignisse doch tief berührt und getroffen.

Der zweite Band ("Lights of Darkness") steht schon bei mir im Regal und wartet darauf, gelesen zu werden. Auch wenn hier Tatums beste Freundin Frankie und Dashs bester Freund Tyler im Mittelpunkt stehen, hoffe ich, dass man vielleicht auch doch noch mehr über den weiteren Weg von Tatum und Dash erfährt.

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