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Veröffentlicht am 01.03.2023

Sehr gelungener Abschluss

Die Erben von Seydell - Die Heimkehr
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Eigentlich fasst der Klappentext die Handlung hier schon sehr gut zusammen, ohne zu viel zu verraten, daher werde ich ihn weitgehend übernehmen.

1922: Auch vier Jahre nach Kriegsende findet Alexander ...

Eigentlich fasst der Klappentext die Handlung hier schon sehr gut zusammen, ohne zu viel zu verraten, daher werde ich ihn weitgehend übernehmen.

1922: Auch vier Jahre nach Kriegsende findet Alexander von Seydell keinen Frieden. Nachdem er unter Mordverdacht stehend sein Gestüt Los Pinos in Navarra verlassen musste, wird er erneut eines Verbrechens beschuldigt. Auch das Gestüt Seydell bleibt von den Folgen des Zweiten Weltkriegs nicht verschont und bedrohen dessen Existenz. Als Luise dann auch noch eine schlechte Nachricht erhält, reist sie kurz entschlossen zu ihrem Sohn Robert nach England, wo sie auch ihre große Liebe Alexander wiedertrifft. Wenig später nimmt Robert seine Nichte Elisabeth bei sich auf und beschließt, dass der Familienzwist mit ihr enden soll.

Mit dem dritten Teil dieser Reihe endet die Familiengeschichte um die Familie Seydell.

Wie schon in den beiden voran gegangenen Teilen wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt, die man aufgrund der Kapitelüberschriften aber gut auseinanderhalten konnte. Obwohl es sehr viele Personen gab und ich die drei Bände nicht direkt nacheinander gelesen habe, hatte ich noch einen ganz guten Überblick, auch wenn ich manchmal kurz überlegen musste, wer denn nun in welchem Verhältnis zueinander steht. Daher wäre zu Beginn der Bücher ein kurzen Personenregister wünschenswert gewesen.

An der, zum Teil sehr tragischen Handlung hat mir besonders gefallen, dass sie nicht zu vorhersehbar war. Außerdem fand ich es schön, dass man bis zum Ende hin hauptsächlich das Leben von Luise, Alexander und Robert zu Beginn des 20. Jahrhunderts begleiten konnte und die Zeitebene um 1948, in der Elisabeth und Javier im Mittelpunkt stehen, immer nur zwischendurch in kürzeren Abschnitten eingestreut wurde und sich erst ganz zum Schluss die Handlung zu ihnen verlagert hat.

Nachdem ich den zweiten Teil etwas schwächer und als sehr kriegslastig empfunden habe, konnte mich dieser dritte Teil wieder vollständig überzeugen und es war ein sehr gelungener Abschluss. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diese Trilogie.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Das Leben der Kaiserfamilie

Das Kaffeehaus - Falscher Glanz
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Nach den Geschehnissen in Mayerling wird Sophie von Werdenfels von Sisi zur Hofdame berufen. Als sie ihre Stelle antritt, wird sie nicht von allen am Hof mit offenen Armen empfangen. Besonders als Sophie ...

Nach den Geschehnissen in Mayerling wird Sophie von Werdenfels von Sisi zur Hofdame berufen. Als sie ihre Stelle antritt, wird sie nicht von allen am Hof mit offenen Armen empfangen. Besonders als Sophie in der Gunst Sisis steigt, spinnt die einstige Favoritin Sisis Intrigen. Zudem ist Sophie als Hofdame verpflichtet, an der Hochzeit ihrer großen Liebe Richard von Werdenfels mit Amalie von Thurnau teilzunehmen. Als der deutlich ältere Graf Lajos Szalay beginnt um Sophie zu werben und sie ihn gegen ihren Willen heiraten soll, flieht sie vom Hof und sucht Zuflucht bei ihrem, inzwischen schwer erkrankten, Onkel im Kaffeehaus.

Auch dieser zweite Teil der Kaffeehaus-Saga hat mir wieder sehr gut gefallen und ich konnte wieder einiges über die Geschichte Österreichs lernen. Auch der Einblick in das (nur) nach außen hin schillernde Leben der Kaiserfamilie mochte ich sehr.

Leider wurden die wirklich spannenden und interessanten Passagen dann auch immer mal wieder von einigen zu sehr in die Länge gezogenen Stellen unterbrochen.

Das sehr ausführliche Nachwort hat wieder einen guten Eindruck der sicher sehr zeitaufwendigen, intensiven Recherche gegeben und hat nochmal einige Dinge besser erklärt und auch der Unterschied zwischen Fiktion und historisch belegten Fakten herausgestellt.

Nach dem leider tragischen Ende dieses zweiten Bandes habe ich eine Idee davon, was sich im dritten Teil zutragen wird und ich freue mich darauf, diesen zu lesen und herauszufinden, ob ich richtig liege.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Auf der Suche nach der perfekten Ehefrau

Das Rosie-Projekt
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Don Tillman ist hochintelligent, sozial unbeholfen, erfolgreich und sucht die Frau fürs Leben. Da er menschliche Beziehungen meistens äußerst verwirrend findet, entwickelt er einen 16-seitigen Fragebogen, ...


Don Tillman ist hochintelligent, sozial unbeholfen, erfolgreich und sucht die Frau fürs Leben. Da er menschliche Beziehungen meistens äußerst verwirrend findet, entwickelt er einen 16-seitigen Fragebogen, mit dem er die perfekte Ehefrau für sich finden will. Sie soll nicht rauchen, trinken, unpünktlich oder Veganerin sein.
Doch dann lernt er Rosie kennen, die überhaupt nicht seinen Vorstellungen entspricht und nach wissenschaftlich erwiesenen Fakten auch gar nicht zu ihm passt.
Mit Rosie lernt er jedoch eine ganz andere Sicht auf die Welt kennen und stellt fest, dass Gefühle ihre eigene Logik haben.

Obwohl dieses Hörbuch bereits vor einigen Jahren erschienen ist und ich es schon länger hören wollte, da es mir damals empfohlen wurde, bin ich erst jetzt dazu gekommen.

Auch wenn die Geschichte natürlich etwas vorhersehbar ist, hat mir der lockere und humorvolle Schreibstil, ebenso wie der Sprecher Robert Stadlober gut gefallen.

Der Einstieg in die Handlung war sehr leicht, allerdings wurde es mir im letzten Drittel doch etwas zu langatmig.

Seit es auch mehr Serien und Filme gibt, in denen Asperger-Autisten eine Rolle spielen, hat sich der Blickwinkel auf diese Menschen sicher bei vielen Leuten noch einmal verändert und auch wenn dieses Buch auf humorvolle Weise geschrieben ist, habe ich es nie so empfunden, dass die Erkrankung ins Lächerliche gezogen wurde, was manchmal sicher auch ein schmaler Grat ist.

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Veröffentlicht am 09.02.2023

Überraschend einfühlsam und tiefgründig

Wohin die Wahrheit mich führt
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Penny Rosso ist Akrobatin im Zirkus ihrer Familie. Das Zirkusleben macht sie jedoch mehr und mehr unglücklich und sie Träumt davon, aus den Zwängen auszubrechen und sich ein eigenes Leben aufzubauen. Zudem ...

Penny Rosso ist Akrobatin im Zirkus ihrer Familie. Das Zirkusleben macht sie jedoch mehr und mehr unglücklich und sie Träumt davon, aus den Zwängen auszubrechen und sich ein eigenes Leben aufzubauen. Zudem wurde sie als Kind von ihrer Mutter bei ihrem Vater im Zirkus zurückgelassen. Sie fragt sich immer häufiger, was ihre Mutter dazu veranlasst hat. Nach einem dramatischen Vorfall findet sie den Mut, das Zirkusleben hinter sich zu lassen und sich anhand eines Fotos und einer alten Blechdose, die ihre einzigen Anhaltspunkte sind, auf Spurensuche nach ihrer Mutter zu begeben.

"Wohin die Wahrheit mich führt" ist der erste Roman der Autorin Jane Aiven.

Ich habe zunächst keine besonders tiefgründige Geschichte erwartet, wurde aber positiv überrascht. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Als Penny nach London kommt, ging mir zunächst alles etwas zu schnell und ihr schien alles in den Schoß zu fallen.

Die Teile der Handlung, die im Zirkus spielen, waren mal etwas anderes und haben für Abwechslung gesorgt. Vor allem Pennys Freunde in London waren alle sehr liebenswürdig und die Handlung war nie zu vorhersehbar.

Diese Geschichte zeigt, dass es sich lohnt, auf sein Herz zu hören und seine Träume zu verwirklichen.

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Veröffentlicht am 09.02.2023

Brief an eine Mutter, der wahrscheinlich nie gelesen wird

Auf Erden sind wir kurz grandios
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"Auf Erden sind wir kurz grandios" ist der Debutroman des Autors Ocean Vuong, in dem ein Sohn einen Brief an seine vietnamesische Mutter schreibt, die diesen aber vermutlich niemals lesen wird, da sie ...

"Auf Erden sind wir kurz grandios" ist der Debutroman des Autors Ocean Vuong, in dem ein Sohn einen Brief an seine vietnamesische Mutter schreibt, die diesen aber vermutlich niemals lesen wird, da sie Analphabetin ist. Sie ist die Tochter eines amerikanischen Soldaten und eines vietnamesischen Bauernmädchens und spricht kaum Englisch. Ihr Sohn wiederum ist ein Außenseiter in der amerikanischen Gesellschaft. In seinem Brief schreibt er von seiner schizophrenen Großmutter, der prügelnden Mutter, den Vietnamkrieg und seine erste Liebe zu einem amerikanischen Jungen.

Insgesamt ist das Buch zwar in drei Teile untergliedert, dennoch ist das gesamte Buch ein einziger Brief. In den ersten beiden Teilen springt der Autor in seinen Erinnerungen noch sehr schnell und unchronologisch hin und her, was es mir etwas erschwert hat, den Erzählungen zu folgen.

Die Sprache und der Schreibstil sind trotzdem sehr schön und gewaltig und wenn man am Ende des Briefes angekommen ist, ergibt auch einiges Sinn, was zwischenzeitlich eher verwirrend war.

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