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Veröffentlicht am 23.05.2021

Die Schnüfflerin

Die Schnüfflerin
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Nach einem One-Night-Stand wird Nina schwanger. In einem Restaurant möchte sie dies dem zukünftigen Vater mitteilen. Da sie neuerdings sensibel auf Gerüche reagiert, rührt Nina ihr Essen nicht an. Dies ...

Nach einem One-Night-Stand wird Nina schwanger. In einem Restaurant möchte sie dies dem zukünftigen Vater mitteilen. Da sie neuerdings sensibel auf Gerüche reagiert, rührt Nina ihr Essen nicht an. Dies ist zum einen ihr Glück, denn alle anderen Gäste werden vergiftet. Andererseits wird sie als einzig überlebender Gast zur Hauptverdächtigen.

Wer Lust auf einen leichten, humorvollen Krimi hat, ist bei „Die Schnüfflerin“ genau richtig aufgehoben. Mit viel Humor hat Autorin Anne von Vaszary einen durchaus spannenden Fall mit einigen, teils überraschenden Wendungen geschrieben. Die einzelnen Charaktere sind gut ausgearbeitet, und es macht Spaß, sie durch dieses Buch zu begleiten. Ein paar kleinere Logikfehler, die kaum auffallen, können überlesen werden und stören den Lesespaß nicht.

In diesem Buch steht Nina im Mittelpunkt, nicht die polizeilichen Ermittlungen. Sie hilft dem Kommissar bei der Tätersuche. Die Geschichte liest sich gut und flüssig. An einigen Stellen musste ich schmunzeln, an wenigen wurde ich aber auch zum Nachdenken angeregt.

„Die Schnüfflerin“ ist eine gelungene Mischung aus Humor und Kriminalfall, die ich gerne weiterempfehle.

Ich danke Annika Grützner von Literaturtest und dem Knaur-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 23.05.2021

Die silberne Spieldose

Die silberne Spieldose
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Der jüdische Silberschmied Johann Blumenthal fertigt 1914 für seinen kleinen Sohn Paul eine Spieldose mit Widmung an. Es wird ein Abschiedsgeschenk, denn Johann meldet sich freiwillig in den Kriegsdienst. ...

Der jüdische Silberschmied Johann Blumenthal fertigt 1914 für seinen kleinen Sohn Paul eine Spieldose mit Widmung an. Es wird ein Abschiedsgeschenk, denn Johann meldet sich freiwillig in den Kriegsdienst. Nach Ende des ersten Weltkriegs müssen die Juden unter dem stetig wachsenden Hass und den damit verbundenen Repressalien leiden. Fast 50 Jahre später erhält die Londonerin Lilian Morrison die Spieldose. Was verbindet sie mit den Blumenthals?

„Die silberne Spieldose“ nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise. Gefühlvoll schildert Autorin Mina Baites die Ereignisse, und man ist emotional ganz eng bei den sehr gut ausgearbeiteten Figuren. Fragen bleiben offen, die durch Lilians Recherchen sowohl ihr als auch dem Leser die Antworten liefern.

Es ist ein spannender Roman, den ich gar nicht mehr aus der Hand legen wollte und an einem Tag verschlungen habe. „Die silberne Spieldose“ ist einer von wenigen Romanen, der es schaffte, mich mit einer Träne im Augenwinkel und einem Gefühlskarussell zurück zu lassen. Einfach wunderbar.

Veröffentlicht am 16.05.2021

Die goldene Ananas

Die goldene Ananas
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Nach fünfeinhalb Jahren in verschiedenen Wohnheimen für gemeindenahe Psychiatrie zieht Elias ins Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses. Es ist für ihn ein sehr großer Schritt, denn er hat die Diagnose ...

Nach fünfeinhalb Jahren in verschiedenen Wohnheimen für gemeindenahe Psychiatrie zieht Elias ins Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses. Es ist für ihn ein sehr großer Schritt, denn er hat die Diagnose Asperger-Syndrom, und Veränderungen steht er dadurch nicht sehr offen gegenüber. Nach und nach lernt er die Hausbewohner kennen, und Freundschaften entstehen.

Bei dem Buch „Die goldene Ananas“ hat nicht nur der Hauptcharakter das Asperger-Syndrom, sondern auch der Autor Dennis Kornblum. Somit weiß dieser sehr genau, worüber er schreibt. Elias Gefühle und Gedanken fühlten sich daher sehr echt an.

So gut beschrieben Elias und die Hausbewohner auch sind, ich habe während der ganzen Zeit keinen Zugang zu ihnen gefunden. Ebenso dauerte es etwas, bis ich überhaupt in die Geschichte gefunden hatte. Doch irgendwie kam sie für mich nicht richtig voran. Manche Stellen zogen sich wie Kaugummi. Die ständigen, ausführlichen Beschreibungen der Musik sind mir irgendwann nur noch auf die Nerven gegangen. Aber sie sind ein wichtiger Bestandteil der Geschichte, und mancher Leser wird die Musikbeschreibungen für notwendig halten.

Andererseits war es interessant, in die Welt von Elias einzutauchen und die Welt mit seinen Augen wahrzunehmen. Der Roman entwickelt sich weiter, ebenso die Hauptfigur. Die Nebencharaktere, in erster Linie die Mitbewohner des Hauses, sind passend zur Handlung ausgearbeitet. Was mir gut gefallen hat waren die Ratschläge und Tipps, welche Elias von seinen neuen Freunden erhalten hat. Auch die vielen kleinen Erkenntnisse, dass es sich lohnt, von seiner Routine abzuweichen und sich auf komplett neue Dinge einzulassen, sind vielfältig dargestellt.

Eine Bewertung dieses Buches fällt mir nicht leicht. Dieser Roman dient für mich nicht der Unterhaltung. Er fordert seinen Leser und verlangt seine ganze Aufmerksamkeit. Die Geschichte liefert Einblicke in die Lebenswelt von Menschen mit Asperger-Syndrom und wie diese das Leben meistern. Die Entwicklung, welche Elias durchmacht, ist interessant, und am Ende freute ich mich über das, was er erreicht hat und was er wohl noch alles erreichen wird.

„Die goldene Ananas“ ist ein gutes Buch, welches bewusst gelesen werden sollte. Es ist definitiv nichts für „zwischendurch“. Wer weiß, wie mir dieser Roman gefallen hätte, wenn ich Zugang zu den Charakteren bekommen hätte.

Ich danke Autor Dennis Kornblum und der tredition GmbH für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 16.05.2021

Der Sound meines Lebens

Der Sound meines Lebens
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Drew Silver hatte in den letzten Jahren viel Pech. Nach der Scheidung von seiner Frau verlor er den Kontakt zu seiner Tochter. Von seiner Zeit als One-Hit-Wonder-Rockstar ist nur noch ein Tinnitus übrig ...

Drew Silver hatte in den letzten Jahren viel Pech. Nach der Scheidung von seiner Frau verlor er den Kontakt zu seiner Tochter. Von seiner Zeit als One-Hit-Wonder-Rockstar ist nur noch ein Tinnitus übrig geblieben. Nun wird ein akutes Aneurysma diagnostiziert. Silver müsste eigentlich operiert werden. Aber er sagt „Wofür?“ und lehnt eine OP ab.

Im Kern der Geschichte geht es darum, dass Silver wieder zu sich selbst finden soll. Dabei helfen ihm Freunde, seine Tochter, seine Ex-Frau und deren Freund. Es hätte eine wunderschöne, gefühlvolle Geschichte werden können. Doch leider ist dies nicht gelungen.

Keine der Figuren oder ihre Handlungen haben mich emotional erreicht. Vieles wurde nur oberflächlich angesprochen oder erwähnt. Wenige Lichtblicke bildeten die Erkenntnisse, welche Silver nach und nach gewonnen hat und wie diese ihn Stück für Stück veränderten.

Einen Spannungsbogen konnte ich der gesamten Geschichte nicht entnehmen. Bei einem etwas anderen Rückentext hätte ich nicht vergeblich auf bestimmte Geschehnisse und Ereignisse gewartet. Aus Spoilergründen kann ich darauf leider nicht näher eingehen. Der Text war allerdings der Hauptgrund, mir dieses Buch zu kaufen, und hat mich daher enttäuscht.

Veröffentlicht am 16.05.2021

Der Judas-Schrein

DER JUDAS-SCHREIN
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Alexander Körner und sein Team ermitteln in dem abgeschiedenen Dorf Grein am Gebirge. Dort wurde eine verstümmelte Mädchenleiche entdeckt. Was nach gewöhnlicher Ermittlungsarbeit klingt, wird sich schon ...

Alexander Körner und sein Team ermitteln in dem abgeschiedenen Dorf Grein am Gebirge. Dort wurde eine verstümmelte Mädchenleiche entdeckt. Was nach gewöhnlicher Ermittlungsarbeit klingt, wird sich schon bald zu einem Horrortrip entwickeln.

Diese Geschichte entwickelte sich zu „Horror“ ganz nach meinem Geschmack. Der Thriller beginnt „langsam“ mit einem brutalen Mord und steigert sich immer weiter ins Unfassbare. Dieses Buch nimmt den Leser mit in ein abgelegenes Dorf. Durch ein Unwetter muss das Ermittlerteam vor Ort bleiben, da alle Brücken weggeschwemmt wurden.

Je tiefer der Leser in den Kriminalfall eintaucht, desto seltsamer werden die Geschehnisse. Autor Andreas Gruber hat sehr starke Charaktere geschaffen. Auch kann man sich die beschriebenen Orte sehr gut vorstellen. Ich hatte fast das Gefühl, ich wäre dabei. Es geschieht vieles, und die wenigen Wendungen sind geschickt platziert.

Mehr kann ich aufgrund der Gefahr von Spoilern leider nicht schreiben, dabei gäbe es so viel. Ich bin begeistert von diesem unheimlichen Thriller und kann mich für ein wunderbares Kopfkino beim Autor bedanken.