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Veröffentlicht am 16.05.2021

Armageddon Rock

Armageddon Rock
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Rückentext: „In jener apokalyptischen Nacht des Jahres 1971 starb eine Band, eine Legende, eine ganze Generation. Sechzigtausend Zuschauer haben es live miterlebt. Der Sänger der Nazgûl bricht, von der ...

Rückentext: „In jener apokalyptischen Nacht des Jahres 1971 starb eine Band, eine Legende, eine ganze Generation. Sechzigtausend Zuschauer haben es live miterlebt. Der Sänger der Nazgûl bricht, von der Kugel eines Scharfschützen getroffen, auf offener Bühne tot zusammen. Der Sommer der Liebe ist vorbei. Zehn Jahre später geschieht das Unglaubliche: Die Nazgûl sind zurück! Ein neuer Messias hat sie wiederaufleben lassen – doch ihre Musik hat sich in ein rasendes Requiem verwandelt und kündigt von Wahnsinn und Tod…“

Dies ist mal wieder eine Geschichte, bei der ich mich frage, ob der Verfasser dieses Rückentextes das Buch überhaupt gelesen hat. Was sich nach einem spannenden Krimi oder Thriller mit Grusel- und Rockfaktor anhört, hat mich auf ganzer Linie enttäuscht.

ACHTUNG – AB HIER SIND SPOILER ENTHALTEN

Es ist ein Journalist, welcher sich auf eine Reise in die Vergangenheit begibt. Seine angeblichen Recherchen führen ihn zu seinen Freunden aus längst vergangenen Zeiten. Diese Begegnungen machen einen Großteil des Romans aus und zieht diesen dadurch gefühlt in die Länge, immer größer wurde der „Langeweile-Faktor“. Da ich jedoch wissen wollte, was die Musik der Band mit Wahnsinn und Tod zu tun haben sollte, habe ich weitergelesen.

Die Charaktere waren oberflächlich dargestellt. Ich konnte zu keiner der Figuren auch nur ansatzweise eine emotionale Bindung aufbauen. Am besten ist die Beschreibung der Musik und die damit verbundene Stimmung. Spannung kam für mich nie auf. Es gibt keine Wendungen, die diesen Namen auch verdienen würden. Für mich ist „Armageddon Rock“ ein absoluter Flop, falsche Erwartungen aufgrund des Rückentextes sorgten für eine große Enttäuschung.

Veröffentlicht am 02.05.2021

Siehst du, wie sie sterben?

Siehst du, wie sie sterben? (Thriller)
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Ein Serienkiller hinterlässt seine Opfer nummeriert und mit merkwürdigen Zeichen. Als eine dritte Leiche gefunden wird, muss Kriminalkommissar Wittmann damit klarkommen, dass seine Ex-Freundin Frieda Rubens ...

Ein Serienkiller hinterlässt seine Opfer nummeriert und mit merkwürdigen Zeichen. Als eine dritte Leiche gefunden wird, muss Kriminalkommissar Wittmann damit klarkommen, dass seine Ex-Freundin Frieda Rubens hinzugezogen wird. Sie ist eine bekannte Psychologin und hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Frieda gilt als Expertin für abnorme Rechtsbrecher. Auch sie ist von einer Zusammenarbeit nicht gerade begeistert.

Den Leser von „Siehst du, wie sie sterben?“ wird ein spannender Auftakt zu einer neuen Thriller-Reihe geboten. Der Fall selbst ist abgeschlossen, und die Suche nach dem Täter ist nicht nur für das Ermittlerteam schwierig. Autor Gunnar Schwarz ist es gelungen, den Leser genauso unwissend zu lassen wie das Team.

Die Geschichte ist gut geschrieben und liest sich flüssig. Es wird auch die richtige Mischung aus Grusel- und Ruhe-Szenen gefunden. Die Darstellung der Opfer ist nur soweit wie nötig erfolgt, der Leser muss hier keine seitenlangen Obduktionsberichten folgen, um zu erfahren, woran das Opfer gestorben ist.

Ebenfalls gut ist das Verhältnis zwischen den Ermittlungen und dem Privatleben von Kommissar und Psychologin. Als Leser lernt man nur die wichtigsten Fakten kennen und kann sich so ganz auf den kniffligen Fall konzentrieren. Da es der Beginn einer Reihe ist, dürfte von Teil zu Teil etwas mehr zum Verhältnis zwischen beiden Figuren herauskommen. Denn der Leser bleibt mit offenen Fragen zu den Charakteren zurück.

Der Reihenstart ist gut gelungen, und ich hoffe, dass der nächste Teil dieses Niveau halten kann. Ich empfehle das Buch gerne weiter.

Ich danke dem FeuerWerke Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 25.04.2021

Die Wahrheit der Dinge

Die Wahrheit der Dinge
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Frank Petersen ist Strafrichter und glaubt an die Objektivität seiner Urteile. Nach einem umstrittenen Rechtsspruch wenden sich Frau und Sohn von ihm ab. Laut seiner Frau lasse er sich von Vorurteilen ...

Frank Petersen ist Strafrichter und glaubt an die Objektivität seiner Urteile. Nach einem umstrittenen Rechtsspruch wenden sich Frau und Sohn von ihm ab. Laut seiner Frau lasse er sich von Vorurteilen leiten. Zudem wird Corinna Maier aus dem Gefängnis entlassen. Sie wurde damals verurteilt, weil sie den rechtsradikalen Mörder ihres Sohnes vor Verkündung des Urteils im Gericht erschossen hat. Petersen war damals der Richter. Er holt Corinna Maier aus dem Gefängnis ab, um herauszufinden, wo damals der Fehler lag.

Dieser Roman fordert viel von seinem Leser, gibt ihm aber auch einiges zurück. Es dauert vielleicht etwas, in dieses Buch zu finden, aber sobald dieses geschehen ist, nimmt Autor Markus Thiele den Leser mit auf die Reise. Sobald man Petersen etwas näher kennt, wird nach und nach die Geschichte von Corinna Maier erzählt. Schließlich vereinigen sich beide Handlungsstränge und regen noch mehr zum Nachdenken an als jeder einzelne.

Mit „Die Wahrheit der Dinge“ liest der Leser nicht einfach nur einen Roman. Oft kommen Situationen, an denen man überlegt, wie man selbst gehandelt hätte. Die eigenen Gefühle fahren Karussell. In einem Augenblick ist Verständnis das vorherrschende Gefühl, ein paar Zeilen später fragt man sich dann selbst, wieso man dieses Verständnis hatte.

Lange bleibt unklar, wen Petersen aufgrund welcher Tat zu welcher Strafe verurteilt hat. Der Leser beginnt so mit eigenen Spekulationen. Sobald klar ist, was Petersen getan hat, bleibt es dem Leser überlassen, darüber mit dem Kopf zu schütteln oder dem Urteil zuzustimmen. Dann starten wieder die Gedanken „Wie hätte ich hier wohl entschieden? Was hätte ich getan?“.

Der Schwerpunkt in dem Teil von Corinna Maier liegt von Beginn an beim Thema Rassismus. Im Kleinen, wie auch im Großen. Ihr Teil lässt den Leser nicht kalt. Was für besondere Emotionen sorgt, dürfte die Erkenntnis sein, dass es Rassismus immer schon gab und es immer geben wird. Auch man selbst ist nicht 100 Prozent frei davon. Doch es ist die Gesellschaft, welche darüber bestimmt, wie stark und stabil sich der oft anschleichende Rassismus ausbreitet.

Ich bin von diesem Buch und all damit verbundenen Fragen begeistert. Es lädt ein zu einer Selbstreflexion. Wer bin ich? Wie sehen mich die anderen? Das eigene Verhalten wird neu überdacht. Wie bereits zu Beginn dieser Rezension geschrieben, ist „Die Wahrheit der Dinge“ ein anspruchsvolles Buch und sollte daher ganz bewusst und in Ruhe gelesen werden. Über Inhalt und Botschaft lässt es sich auch lange mit anderen Lesern diskutieren.

Ich danke Literaturtest und Benevento Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 25.04.2021

Die Schweigende

Die Schweigende
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Der Vater von Imke, Angelika und Anne nimmt vor seinem Tod Imke ein Versprechen ab. Sie soll einen Peter finden. Auf dieser Suche erfahren sie und ihre Schwestern einiges aus der Vergangenheit ihrer Mutter. ...

Der Vater von Imke, Angelika und Anne nimmt vor seinem Tod Imke ein Versprechen ab. Sie soll einen Peter finden. Auf dieser Suche erfahren sie und ihre Schwestern einiges aus der Vergangenheit ihrer Mutter. Diese war 1956 ein lebensfrohes Mädchen, dessen Zukunft sich schon sehr bald als grausam erweisen wird.

Autorin Ellen Sandberg sorgt mit dieser Geschichte für ein wahres Gefühlskarussell. Da ist einmal die Mutter, welche zu ihrer Vergangenheit immer geschwiegen hat. Bloß nicht zurückschauen. Ihr ist es nie gelungen, zu ihren Töchtern eine echte Bindung aufzubauen. Diese haben sich zu drei sehr unterschiedlichen Frauen entwickelt, welche jede auf ihre Art unter der Kälte der Mutter glitten hat. Dabei hat deren Schicksal auch das ihre beeinflusst.

Insbesondere die Tochter Anne hat mich emotional stärker gepackt als die anderen Charaktere. Auch wenn diese sehr gut ausgearbeitet sind, hätte ich Anne ganz gerne mal den Kopf gewaschen. Sie ist die anstrengendste der Schwestern. Dabei merkt man gerade an den unterschiedlichen Schwestern, wie das Schweigen der Mutter ihr Leben gezeichnet hat. Es ist faszinierend, wie sich die Vergangenheit einer Mutter auf das Leben der Kinder und Enkelkinder legen kann und diese so bis in die Gegenwart nachhallt.

Was die Mutter in ihrer Jugend ertragen musste, ist während des Lesens schwer zu fassen. Zwar ist diese Geschichte fiktiv, jedoch gab es das Geschehene so oder so ähnlich auf der ganzen Welt. Als Leser verfolgt man die Entwicklung von einem lebenslustigen Mädchen zu einer gebrochenen Frau. Dies verursacht an einigen Stellen Gänsehaut. Oft musste ich schlucken und Tränen unterdrücken.

„Die Schweigende“ lief wie ein Film vor meinem geistigen Auge und hinterließ noch lange ein Gedankenkarussell.

Veröffentlicht am 25.04.2021

Der Fluch der sechs Prinzessinnen – Märchenkrone

Der Fluch der sechs Prinzessinnen (Band 5): Märchenkrone
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Nachdem sich die Prinzessinnen durch das Lösen ihrer jeweiligen Rätsel von der bösen Hexe befreien konnten, feiern sie gemeinsam Weihnachten. Die jüngste Prinzessin findet unter dem Tannenbaum ein besonderes ...

Nachdem sich die Prinzessinnen durch das Lösen ihrer jeweiligen Rätsel von der bösen Hexe befreien konnten, feiern sie gemeinsam Weihnachten. Die jüngste Prinzessin findet unter dem Tannenbaum ein besonderes Geschenk: einen Nussknacker, welcher lebendig wird. Damit ist klar, die böse Hexe hat es immer noch auf die Prinzessinnen abgesehen.

Bereits nach dem Lesen der ersten Sätze ist man wieder in dieser zauberhaften Welt eingetaucht. Regina Meißner schafft es immer wieder, bekannte Märchen und Figuren in ein eigenständiges Werk zu verwandeln. Die Charaktere sind alle gut ausgearbeitet, und die Geschichte ist fortlaufend aus den Blickwinkeln der einzelnen Schwestern geschrieben.

Das Buch liest sich gut und schnell. Es ist eine wundervolle Auszeit vom Alltag. Dabei lässt es den Leser mit einigen ungeklärten Fragen zurück. An diesen Stellen muss jeder Leser für sich überlegen, wie es wohl weitergehen könnte. Wie die Autorin im Nachwort schreibt, ist dies durchaus gewollt und gewünscht.

„Märchenkrone – Der Fluch der sechs Prinzessinnen“ ist der finale Teil der Prinzessinnen-Saga von Regina Meißner. Er ist gelungen und bildet einen schönen Abschluss der Reihe.