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Veröffentlicht am 01.11.2020

Die Suche nach Gott

DIE SUCHE NACH GOTT (Roman)
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Lucy ist vom Schicksal hart getroffen. Von Zweifeln geplagt begibt sie sich auf die Suche nach Gott, nachdem sie ein Zitat von Werner Heisenberg für sich entdeckt hat. Sie trifft sich mit bekannten Naturwissenschaftlern ...

Lucy ist vom Schicksal hart getroffen. Von Zweifeln geplagt begibt sie sich auf die Suche nach Gott, nachdem sie ein Zitat von Werner Heisenberg für sich entdeckt hat. Sie trifft sich mit bekannten Naturwissenschaftlern und Quantenphysikern, um „Gott“ zu finden. Wobei der Begriff „Gott“ falsch ist, denn es geht hier nicht um Glaubensfindung.

In diesem Roman begleitet der Leser Lucy und entdeckt mit ihr gemeinsam interessante Denkweisen, Experimente und aufgestellte Thesen. In einfacher Sprache werden komplizierte und komplexe Themen behandelt und Gedanken weitergesponnen. Die von Lucy gestellten Fragen dürfte sich der ein oder andere Leser auch bereits gestellt haben. Die eine richtige Antwort auf alle diese Fragen scheint es jedoch nicht zu geben. Diesem quantenphilosophischen Abenteuer zu folgen und dabei den eigenen Gedanken freien Lauf zu lassen hat Spaß gemacht.

Leider war mir die Figur Lucy von Beginn an unsympathisch, und ich bin ihr während der ganzen Geschichte emotional nicht nahe gekommen. Während ich der Geschichte und damit auch Lucys Begegnungen gefolgt bin, kam ich zu dem Ergebnis, dass der Autor Liebe und Sex untrennbar miteinander verbindet. Lucy landet immer wieder mit ihren Gesprächspartnern im Bett, oft wird dort im Anschluss an den erfolgten Matratzensport weiter philosophiert. Zwar werden Lucys Bettabenteuer nur angedeutet, aber es nervte mit der Zeit, immer wieder zu lesen, dass der Sex einen Menschen im Leben weiterbringt. Liebe hat viele weitere Facetten, die mir eindeutig zu kurz kamen. Da versprach der Buchuntertitel mehr, als die Geschichte gehalten hat.

Am Ende eines jeden Levels, so heißen die Kapitel, steht eine weitere Erkenntnis, zu der Lucy gekommen ist. Diese kann einen Menschen weiterbringen und helfen, sich selbst zu verstehen. Es ist zum Schluss die gute Erklärweise der Quantenphilosophie und der Epilog, die dafür sorgen, dass „Die Suche nach Gott – Ein quantenphilosophisches Abenteuer über den Sinn des Lebens, der Liebe und des Leids“ in meine Kategorie „gutes Buch“ fällt. Wenn man nur Lucys Erkenntnisse und die Quantenphysik betrachtet, ist es dies auch. Der auf dem Buchrücken genannte „kleine Schuss Erotik“ war eindeutig zu nervig und hat die Lesefreude am Buch getrübt.

Ich danke Nathalie Weber von Literaturtest für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Der Roman von Luca Rohleder hat 320 Seiten (ISBN: 978-3-98221-205-0) und ist über die bekannten Online-Plattformen und den örtlichen Buchhandel zu beziehen.

Veröffentlicht am 01.11.2020

Ostfriesennacht

Ostfriesennacht
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In Ostfriesland werden mehrere Frauen ermordet. Die scheinbar einzige Gemeinsamkeit der Opfer ist ihr fehlendes Tattoo. Hebt der Mörder dieses als Trophäe auf oder hat er ganz andere Dinge damit gemacht? ...

In Ostfriesland werden mehrere Frauen ermordet. Die scheinbar einzige Gemeinsamkeit der Opfer ist ihr fehlendes Tattoo. Hebt der Mörder dieses als Trophäe auf oder hat er ganz andere Dinge damit gemacht? Zum dreizehnten Mal machen Ann Kathrin Klaasen und ihr Team Jagd auf einen Mörder.

Fans der Reihe sind die einzelnen Charaktere bereits bestens bekannt, doch auch Quereinsteiger lernen die einzelnen Persönlichkeiten der Figuren gut kennen. Diese sind gut ausgearbeitet, und trotz aller privaten Probleme kommt der Fall nicht zu kurz.

Leider bleibt der Spannungsbogen etwas schlaff gespannt. Ob von Autor Klaus-Peter Wolf beabsichtigt oder nicht, als Leser weiß man früh, wer der Mörder ist. Auch mit diesem Wissen ist es interessant, die gut geschriebene Geschichte zu verfolgen.

Emotional hat mich leider keine Figur erreicht, und trotz eines angenehmen Schreibstils habe ich nicht in die Geschichte gefunden. Die „Ostfriesennacht“ hat mich nicht gepackt. Da es Teil einer Reihe ist, darf ein Buch auch mal Schwächen haben und nicht an die Vorgänger anschließen. Insgesamt ist es ein gutes Buch, wenn auch nicht das beste der Reihe.

Veröffentlicht am 01.11.2020

Im Kopf des Mörders – TIEFE NARBE

Im Kopf des Mörders - Tiefe Narbe
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Oberkommissar Max Bischoff tritt seinen Dienst bei der Düsseldorfer Mordkommission an. Im Gegensatz zu seinem älteren Partner ist er offen für moderne Ermittlungsmethoden. Der erste Fall beginnt mit einem ...

Oberkommissar Max Bischoff tritt seinen Dienst bei der Düsseldorfer Mordkommission an. Im Gegensatz zu seinem älteren Partner ist er offen für moderne Ermittlungsmethoden. Der erste Fall beginnt mit einem Mann, welcher verwirrt und voller Blut das Präsidium betritt. Dieser hat Gedächtnislücken, und das Blut, welches sich auf seiner Kleidung befindet, stammt von einer seit zwei Jahren vermissten Frau. Als eine Leiche am Rhein gefunden wird, bekommt der Fall eine ganz neue Richtung.

Wer spannende Thriller mag, ist bei Arno Strobel in guten Händen. Der Auftakt der Reihe um Max Bischoff ist gelungen. Auch die Mischung zwischen dem Dienstgeschehen und Bischoffs Privatleben ist gut, der Schwerpunkt liegt auf den Ermittlungen. Diese haben es in sich, sind kompliziert, und je mehr Klarheit in den Fall kommt, desto mehr neue Fragen kommen auf.

Wie es der Titel bereits aussagt, bekommt der Leser auch die kranken Gedanken des Täters mit. Jedoch liefern diese kaum einen Anhaltspunkt, wer der Täter ist. So bekommt der Leser keinen Wissensvorsprung und tappt wie die Ermittler lange Zeit im Dunkeln.

Der Auftakt zur Reihe um Max Bischoff ist durchaus gelungen. Der Fall ist abgeschlossen. Es gibt noch genug Entwicklungspotential für die Charaktere im nächsten Fall. Ich empfehle diesen Thriller gerne weiter.

Veröffentlicht am 18.10.2020

Auf der Suche nach dem Tempel von WEN SÉ

Pocket Escape Book (Escape Room, Escape Game)
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Der Leser schlüpft in die Rolle der Direktorin für Geschichte und Kultur der Antike, Elisa Jane Gody. Sie ist kurz vor dem Ziel, einen Diamanten in dem Tempel der Wala’o zu finden.

Als Spieler sollte ...

Der Leser schlüpft in die Rolle der Direktorin für Geschichte und Kultur der Antike, Elisa Jane Gody. Sie ist kurz vor dem Ziel, einen Diamanten in dem Tempel der Wala’o zu finden.

Als Spieler sollte man auf jeden Fall Papier und Bleistift parat liegen haben. Ebenso empfehle ich zwei Lesezeichen, eines wird zum Decoder, das zweite zur Bedeutung des Codes gesteckt. Damit erspart man sich die umständliche Suche nach der richtigen Stelle und kann schnell weiterspielen.

Wie von Escape-Rooms oder Computerspielen bekannt, müssen hier Gegenstände und Tätigkeiten miteinander kombiniert oder untersucht werden. Durch eine Kombination, z.B. Nimm Stift [ST] und male[MA], entsteht ein vierstelliger Code [ST][MA]. Über den Decoder erhält man eine Zahl, die zeigt, was die Kombination bringt. In meinem Beispiel käme z.B. „Du hast ein Bild gemalt“ heraus. Dies ist ein Beispiel und soll verdeutlichen, wie komplex das Buch aufgebaut ist. Einige der Antworten sind auch recht witzig, und man muss schmunzeln.

Ich fand es allerdings nervig, ständig zwischen dem aktuellen Raum, dem Decoder und den Codes zu springen. Da dies jedoch erst mein zweites Pocket Escape Book ist, muss ich mich vielleicht erst an diese Spielweise gewöhnen. Das Buch habe ich im zweiten Anlauf komplett durchgespielt und länger gebraucht als die vorgegebenen 60 Minuten.

Es gibt die Möglichkeit, die Geschichte auch in Kombination mit dem Smartphone zu spielen. Davon habe ich jedoch keinen Gebrauch gemacht. „Auf der Suche nach dem Tempel von WEN SÉ“ ist eine gute Mischung aus Geschichte, Rätsel und Abenteuerspiel, welches ich gerne weiterempfehle.

Ich danke dem Ullmannverlag und Literaturtest – Agentur für Buch-PR und Buchmarketing für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 11.10.2020

Warten auf – Gericht und Erlösung: Poetischer Streit im Jenseits

Warten auf
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Zwei „Seelen“ begegnen sich nach ihrem Tod in einer Art „Wartezimmer“. Aber worauf sollen sie warten? Es entbrennt eine spannende Diskussion, welche den Leser mitreißen kann. Zwei unterschiedliche Meinungen ...

Zwei „Seelen“ begegnen sich nach ihrem Tod in einer Art „Wartezimmer“. Aber worauf sollen sie warten? Es entbrennt eine spannende Diskussion, welche den Leser mitreißen kann. Zwei unterschiedliche Meinungen versuchen, einen Konsens zu finden und den anderen zu verstehen. Sie wissen beide nicht, worauf sie noch warten sollen. Denn sie sind ja tot, oder etwa nicht?

Beide Figuren werfen gute Argumente für ihre jeweilige Sichtweise in den Raum. Doch kann es überhaupt eine einzige wahre Sicht der Dinge oder Geschehnisse geben? Sofern es überhaupt eine richtige Antwort geben kann. Dieses Buch fordert den Leser heraus.

Leider sorgen immer wieder Begriffe für eine Unterbrechung des Leseflusses, da ich diese erst einmal nachschlagen musste. Dies entriss mich einer wirklich guten Unterhaltung, welche auf einem hohen Niveau geführt wird. Auch eigene Gedanken über das gerade Gelesene gehen so verloren.

„Warten auf – Gericht und Erlösung: Poetischer Streit im Jenseits“ ist ein Buch, auf welches sich der Leser einlassen und fast schon hineinfallen sollte. Jeder Leser wird das Ende für sich interpretieren, so dass dieses Buch nicht das eine Ende haben wird. Es ist eine Geschichte, für die man sich Zeit nehmen sollte, denn es finden sich viele feine Nuancen zwischen den Zeilen. Auch wenn es für mich anstrengend zu lesen war, empfehle ich dieses Buch gerne weiter.

Ich danke dem Herder Verlag und Literaturtest – Agentur für Buch PR und Buchmarketing für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.