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Veröffentlicht am 07.06.2020

Der unsichtbare Garten

Der unsichtbare Garten
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Bald wird Vincent erblinden, all seine Zukunftspläne werden von einer seltenen Augenkrankheit zerstört. Verzweifelt versucht er, in dem Rest seiner „Seh-Zeit“ so viele Eindrücke wie nur möglich zu sammeln. ...

Bald wird Vincent erblinden, all seine Zukunftspläne werden von einer seltenen Augenkrankheit zerstört. Verzweifelt versucht er, in dem Rest seiner „Seh-Zeit“ so viele Eindrücke wie nur möglich zu sammeln. Schließlich beginnt er, den verwilderten Gemüsegarten seines Großvaters wieder herzustellen.

Der Buchtitel und der Klappentext haben bei mir Erwartungen geweckt, die die Geschichte leider nicht halten kann. Der Schwerpunkt des Romans liegt nicht bei der Arbeit im Garten und der Erfahrung, Pflanzen auf andere Art, ohne Augenlicht, zu entdecken. Der Originaltitel „Alle Farben der Nacht“ und ein zur Geschichte besser passender Klappentext würden besser darauf hinweisen, wo in diesem Buch der Schwerpunkt liegt.

„Der unsichtbare Garten“ ist kein entspannender Roman, er fordert seinen Leser. Vincent und seine Verzweiflung sind das Hauptthema, welches gut umgesetzt ist. Beim Lesen jedoch fühlte ich mich wie eine Getriebene. Schnelle, kurze Sätze und schwer erkennbare Sprünge in den Geschehnissen lassen einen Beziehungsaufbau zu Vincent und seinen Gefühlen nicht zu. Dabei ist er verzweifelt und fühlt sich alleine. Aber die Autorin lässt dem Leser nicht die notwendige Zeit, sich in ihn hineinzuversetzen. Dies ist sehr schade. Die Figuren bleiben blass, keine bekommt die Möglichkeit sich zu entwickeln. Auch dies liegt, meiner Meinung nach, an der hohen Geschwindigkeit in dieser Geschichte.

Dieser komplexen und vielschichtigen Geschichte hätten mehr Seiten sicherlich gut getan. Die Protagonisten, allem voran Vincent mit seinen Zweifeln und Bedenken, hätten einen größeren Raum zur Entfaltung bekommen.

Ein anderer Buchtitel und ein passenderer Klappentext sollten mehr auf Vincent und seine Zukunft eingehen. Der Originaltitel zeigt genauer, in welche Richtung sich die Geschichte gehen wird. Es ist das Schicksal eines Mannes, der erfährt, dass er in wenigen Wochen blind sein wird, und sein Umgang mit dieser Veränderung.

Mir hat der Roman leider nicht gefallen, aber er dürfte seine Fans haben und ist daher ein Kandidat für meine Rubrik „Geschmackssache“.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Diana-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 07.06.2020

Der Bestatter

Der Bestatter
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Die forensische Psychologin Zoe Bentley und der FBI-Agent Tatum Gray fahren nach Texas. Dort treibt ein Serienkiller sein Unwesen. Er entführt Mädchen und begräbt diese lebendig. Von ihrem qualvollen Tod ...

Die forensische Psychologin Zoe Bentley und der FBI-Agent Tatum Gray fahren nach Texas. Dort treibt ein Serienkiller sein Unwesen. Er entführt Mädchen und begräbt diese lebendig. Von ihrem qualvollen Tod erstellt er Videos und leitet diese an ausgewählte Personen weiter. Zoe kämpft zudem auch im Privatleben mit Schwierigkeiten.

„Der Bestatter“ ist der zweite Teil der Zoe-Bentley-Reihe. Auch wenn ich mich bemühe, spoilerfrei zu rezensieren, sollte man vor dem Lesen dieser Rezension den ersten Teil „Der Präperator“ bereits gelesen haben.

Von Beginn an herrscht eine latente Spannung, die im Laufe der Geschichte weiter ansteigt. Die Hauptfiguren sind gut ausgearbeitet und entwickeln sich weiter. Diverse Wendungen liefern Leser und Ermittler immer neue Erkenntnisse. Obwohl der Leser Einblicke in die Gedanken und Taten des „Bestatters“ erhält, ist die Auflösung eine kleine Überraschung.

Ein guter Schreibstil lässt das E-Book viel zu schnell zu Ende gehen. „Der Bestatter“ ist eine gelungene Fortsetzung des ersten Teils, und ich freue mich bereits jetzt auf Teil drei.

Veröffentlicht am 07.06.2020

Die Sonnenschwestern

Die Sonnenschwestern
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Kurz vor ihrem 40. Geburtstag gerät Nora in eine Identitätskrise. Sie kündigt ihren Job und reist nach Wales in den kleinen Ort Temby. Dort begann im Jahr 1956 die Freundschaft zwischen Chloe und ihrem ...

Kurz vor ihrem 40. Geburtstag gerät Nora in eine Identitätskrise. Sie kündigt ihren Job und reist nach Wales in den kleinen Ort Temby. Dort begann im Jahr 1956 die Freundschaft zwischen Chloe und ihrem Sandkastenfreund Llew. Chloe kommt jedes Jahr für drei Ferienwochen nach Temby, und in dieser Zeit sind Llew und Chloe unzertrennlich. Dramatische Ereignisse führen jedoch dazu, dass sie sich nie wieder sehen. Nach 50 Jahren kommt Nora dem Trennungsgrund auf die Spur und findet dabei zu sich selbst.

Es ist interessant, Nora auf der Suche nach sich selbst zu begleiten. Dass sie dabei auch noch ein Familiengeheimnis löst, ist eine gute Grundlage für die Geschichte. Diese plätschert leider nur vor sich her. Einen guten Spannungsbogen habe ich vermisst, und viele Ereignisse waren vorhersehbar. Emotional haben mich weder Nora noch Chloe oder eine Nebenfigur erreicht. Dabei ist das Buch gut geschrieben, und die Geschehnisse sind nicht uninteressant.

„Die Sonnenschwestern“ ist eher ein leichtes Buch für zwischendurch, welches zwar etwas Dramatik zu bieten hat, dem es aber an Tiefe fehlt. Als kleinen Bonus gibt es am Ende des Buches das Rezept für Noras Lieblingskekse. Eine nette Zugabe, denn Nora schwärmt für diese Kekse, und so kann der Leser wenigstens etwas in Noras „Geschmackswelt“ eintauchen.

Veröffentlicht am 24.05.2020

Puppenheim

Puppenheim
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In London verschwinden junge Ausreißerinnen spurlos. Angeblich hat ein geheimnisvoller Mann damit zu tun. Eines Tages wird ein Mädchen ermordet aufgefunden. Ihre Leiche ist aufgebahrt und ähnelt einer ...

In London verschwinden junge Ausreißerinnen spurlos. Angeblich hat ein geheimnisvoller Mann damit zu tun. Eines Tages wird ein Mädchen ermordet aufgefunden. Ihre Leiche ist aufgebahrt und ähnelt einer Puppe. DI Marnie Rome und DS Noah Jake ermitteln.

„Puppenheim“ ist eine interessante Geschichte. Leider hält sich die Spannung in Grenzen, auch wenn Autorin Sarah Hilary sich immer wieder bemüht, diese zu steigern. Es gibt Wendungen, welche mich nicht immer überraschen konnten. Das Finale hat mich nicht vom Hocker gehauen. Hier wäre mehr drin gewesen.

Ich wurde beim Lesen immer wieder aus der Geschichte „geworfen“, anders kann ich es nicht ausdrücken. Es kam kein richtiger Lesefluss auf, und oft musste ich eine Seite erneut lesen, um den Geschehnissen folgen zu können. Vielleicht ist dies auch dem Schreibstil geschuldet, den ich etwas holprig finde.

Ebenso das Geschehen. Es ist zwar gut und schlüssig dargestellt, aber irgendwie unruhig erzählt. Die verschiedenen Charaktere bleiben allesamt an der Oberfläche, allen fehlt eine gewisse Tiefe, damit eine gute emotionale Bindung entstehen kann. Vielleicht findet ein Leser diese bei Marnie und Noah, weil er die beiden vorherigen Romane bereits gelesen hat. Dass es sich um den dritten Teil einer Reihe handelt, merkt man beim Lesen nicht. Die Geschehnisse sind abgeschlossen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass „Puppenheim“ ein gutes Buch ist, denn die Grundidee und die Geschehnisse sorgen dafür, dass ich weiterlesen wollte. Hier wäre definitiv mehr drin gewesen. Für Neu-Leser des „Thriller-Genres“ ist dieses Buch bestens geeignet, denn es gibt dem Leser ein leichtes „Thriller-Feeling“, ohne ihn zu überfordern. „Puppenheim“ bietet einige Stunden Lesefreude, wenn man keine großen Ansprüche stellt. Meinen vielleicht zu hohen Erwartungen an die Geschichte wurde das Buch leider nicht gerecht.

Ich danke dem Bloggerportal und dem btb Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 24.05.2020

Engelsgleich

Kommissar Kalkbrenner / Engelsgleich
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Die Pflegetochter von Juliane Kluge verschwindet spurlos. Verzweifelt sucht sie nach Merle. Auf einem Fabrikgelände werden außer einer verstümmelten Frauenleiche, die in einem alten Bürotrakt liegt, noch ...

Die Pflegetochter von Juliane Kluge verschwindet spurlos. Verzweifelt sucht sie nach Merle. Auf einem Fabrikgelände werden außer einer verstümmelten Frauenleiche, die in einem alten Bürotrakt liegt, noch Kinderleichen aus Kloakebecken herausgefischt.

Es dauerte etwas, bis ich in die Geschichte hineingefunden habe. Als diese Schwierigkeiten zu Anfang überwunden waren, nahmen mich die Geschehnisse mit. Während Juliane aus der Ich-Perspektive von ihrer verzweifelten Suche nach Merle berichtet, verfolgt der Leser die polizeilichen Ermittlungen aus der dritten Person. Paul Kalkbrenner und seine Kollegin Sera Muth machen sich an die Verfolgung des Täters. Dieser versucht, sich in der Unterwelt einen Namen zu machen.

Überraschende Wendungen halten die Spannung auf einem guten Niveau. Der Schreibstil ist gut, und der Thriller ist angenehm zu lesen – sofern man das Lesen eines Thrillers als „angenehm“ bezeichnen kann. Die Charaktere sind durchweg gut ausgearbeitet. Da es bereits mehrere Teile der Reihe gibt, sind die Hauptfiguren nicht mehr ganz ausführlich beschrieben, was aber nicht störend ist. Man hat beim Lesen nicht das Gefühl, dass etwas fehlt.

Vorkenntnisse zu den anderen Fällen sind nicht erforderlich, aber es sind Spoiler vorhanden. Es empfiehlt sich daher das Lesen in der korrekten Reihenfolge. „Engelsgleich“ ist ein guter Thriller, den ich gerne weiterempfehle.