Der unsichtbare Garten
Der unsichtbare GartenBald wird Vincent erblinden, all seine Zukunftspläne werden von einer seltenen Augenkrankheit zerstört. Verzweifelt versucht er, in dem Rest seiner „Seh-Zeit“ so viele Eindrücke wie nur möglich zu sammeln. ...
Bald wird Vincent erblinden, all seine Zukunftspläne werden von einer seltenen Augenkrankheit zerstört. Verzweifelt versucht er, in dem Rest seiner „Seh-Zeit“ so viele Eindrücke wie nur möglich zu sammeln. Schließlich beginnt er, den verwilderten Gemüsegarten seines Großvaters wieder herzustellen.
Der Buchtitel und der Klappentext haben bei mir Erwartungen geweckt, die die Geschichte leider nicht halten kann. Der Schwerpunkt des Romans liegt nicht bei der Arbeit im Garten und der Erfahrung, Pflanzen auf andere Art, ohne Augenlicht, zu entdecken. Der Originaltitel „Alle Farben der Nacht“ und ein zur Geschichte besser passender Klappentext würden besser darauf hinweisen, wo in diesem Buch der Schwerpunkt liegt.
„Der unsichtbare Garten“ ist kein entspannender Roman, er fordert seinen Leser. Vincent und seine Verzweiflung sind das Hauptthema, welches gut umgesetzt ist. Beim Lesen jedoch fühlte ich mich wie eine Getriebene. Schnelle, kurze Sätze und schwer erkennbare Sprünge in den Geschehnissen lassen einen Beziehungsaufbau zu Vincent und seinen Gefühlen nicht zu. Dabei ist er verzweifelt und fühlt sich alleine. Aber die Autorin lässt dem Leser nicht die notwendige Zeit, sich in ihn hineinzuversetzen. Dies ist sehr schade. Die Figuren bleiben blass, keine bekommt die Möglichkeit sich zu entwickeln. Auch dies liegt, meiner Meinung nach, an der hohen Geschwindigkeit in dieser Geschichte.
Dieser komplexen und vielschichtigen Geschichte hätten mehr Seiten sicherlich gut getan. Die Protagonisten, allem voran Vincent mit seinen Zweifeln und Bedenken, hätten einen größeren Raum zur Entfaltung bekommen.
Ein anderer Buchtitel und ein passenderer Klappentext sollten mehr auf Vincent und seine Zukunft eingehen. Der Originaltitel zeigt genauer, in welche Richtung sich die Geschichte gehen wird. Es ist das Schicksal eines Mannes, der erfährt, dass er in wenigen Wochen blind sein wird, und sein Umgang mit dieser Veränderung.
Mir hat der Roman leider nicht gefallen, aber er dürfte seine Fans haben und ist daher ein Kandidat für meine Rubrik „Geschmackssache“.
Ich danke dem Bloggerportal und dem Diana-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.