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Veröffentlicht am 22.12.2019

Wächter der Runen – Band 2

Wächter der Runen (Band 2)
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Ravanea, genannt Rave, hat schwere Verluste erlitten. Trotzdem möchte sie ihren Auftrag, den Erbauer zu finden, fortsetzen. Sie trifft auf einen Runenschmiedlehrling, der sie unterstützen möchte. Rave ...

Ravanea, genannt Rave, hat schwere Verluste erlitten. Trotzdem möchte sie ihren Auftrag, den Erbauer zu finden, fortsetzen. Sie trifft auf einen Runenschmiedlehrling, der sie unterstützen möchte. Rave kann nicht wissen, dass diese Begegnung sie in weitere Schwierigkeiten bringen wird.

„Wächter der Runen – Band 2“ setzt nahtlos an Band 1 an. Diese Rezension wird daher Spoiler enthalten.

Auch Band 2 der „Wächter der Runen“-Reihe wird abwechselnd aus der Sicht von Finn und Rave erzählt. Während Rave auf ihrer Suche nach dem Erbauer ist, muss sich Finn an seine neue Art der Existenz und die damit verbundenen Fähigkeiten gewöhnen.

Die Geschichte wird gut fortgesetzt, es dauerte jedoch etwas, bis ich hineingefunden hatte. Einige Probleme, die Rave und Finn erwarten, oder manche Situation stellt sich für mich als zu einfach zu lösen dar. Dadurch wirkt das Buch etwas langatmig. Leider bleibt dadurch auch die Spannung während des gesamten Romans auf einem gleichbleibenden Niveau. J.K. Bloom hat zwar einige Wendungen eingebaut, diese klären jedoch eher auf, statt die Spannung zu erhöhen.

Das Buch liest sich gut, und der Schreibstil ist flüssig. Jedoch konnte ich bei Band 2 nicht die emotionale Nähe zu den beiden Hauptcharakteren finden, wie dies noch im Band 1 der Fall war. Die Figuren scheinen etwas weniger tief ausgearbeitet zu sein, oder meine Erwartungen waren zu hoch.

Trotz dieser Kritikpunkte ist „Wächter der Runen – Band 2“ insgesamt ein gutes Buch. Wie die Autorin am Ende selbst schreibt, hat sie aus einer geplanten Dilogie eine Trilogie gemacht. Ich glaube, dass in der Geschichte noch einiges an Potential schlummert, welches im kommenden Band 3 den Leser fesseln und begeistern könnte.

Veröffentlicht am 08.12.2019

Die Champagnerkönigin

Die Champagnerkönigin
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Die Berlinerin Isabelle hat ein großes Abenteuer vor sich. Ihr Mann Leon Feininger hat ein Weingut in der Champagne geerbt, und sie ziehen nach Frankreich. Was für Isabelle nach einem schönen Leben als ...

Die Berlinerin Isabelle hat ein großes Abenteuer vor sich. Ihr Mann Leon Feininger hat ein Weingut in der Champagne geerbt, und sie ziehen nach Frankreich. Was für Isabelle nach einem schönen Leben als Gutsbesitzerin klingt, entpuppt sich als harte Arbeit. Sie nimmt die Herausforderungen an, doch dann ändert ein Schicksalsschlag alles, und das Leben verlangt ihr noch mehr Kraft ab.

Dieser Roman bietet alles, was der Leser von diesem Genre erwarten darf. Isabelle ist eine starke Frau und nimmt es mit ihrem Schicksal auf. Wie sie an ihren Herausforderungen wächst, kann der Leser gut verfolgen. Ebenso die Schwierigkeiten, ein Weingut im Jahr 1898 zu führen und sich mit all den Problemen auseinander zu setzen, statt vor ihnen davonzulaufen.

Die Geschichte ist gut geschrieben, und die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin. Leider haben mich die Figuren emotional nicht immer erreicht. Ganz auf der Strecke blieben die Gefühle jedoch nicht. Man merkt beim Lesen, wie intensiv sich Autorin Petra Durst-Benning mit der Materie, der Landschaft und Gesellschaft, auseinander gesetzt hat. Beim Lesen fühlte ich mich in die damalige Jahrhundertwende versetzt. Als Ergänzung liefert das Buch zwischendurch Illustrationen, die zum besseren Verständnis der damaligen Arbeit der Champagnerherstellung beitragen.

„Die Champagnerkönigin“ ist der zweite Teil einer Triologie, kann aber unabhängig vom ersten Teil, „Solange die Welt noch schläft“, gelesen werden. Die Hintergründe zu Isabelle und ihren beiden Freundinnen versteht der Leser jedoch besser, wenn er den ersten Teil kennt.

Hier erwartet den Leser ein schöner, historischer Roman, der für vergnügliche und entspannende Lesestunden steht.

Veröffentlicht am 08.12.2019

Die Lüge

Die Lüge
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Stella wächst in einer scheinbar normalen Familie auf. Vater Adam ist Pfarrer, Mutter Ulrika Anwältin. Kurz nach ihrem 19. Geburtstag wird Stella unter Mordverdacht festgenommen. Ein älterer Geschäftsmann ...

Stella wächst in einer scheinbar normalen Familie auf. Vater Adam ist Pfarrer, Mutter Ulrika Anwältin. Kurz nach ihrem 19. Geburtstag wird Stella unter Mordverdacht festgenommen. Ein älterer Geschäftsmann wurde erstochen, und alle Indizien weisen auf Stella hin.

Das Buch „Die Lüge“ besteht aus drei Abschnitten. Zuerst erzählt der Vater, dann Stella und zum Schluss die Mutter, wie sie mit der aktuellen Situation klarkommen, und führen den Leser in die jeweils eigene Version der Vergangenheit.

Die Emotionen überfluten den Leser in dieser Geschichte förmlich. Alle drei Personen reflektieren über das Geschehene und wie es wohl dazu kommen konnte. Einige Schlüsselereignisse werden in allen drei Teilen erwähnt, und es ist interessant zu verfolgen, wie unterschiedlich Menschen ein und dieselbe Situation wahrnehmen und deuten. Die Figuren erreichen den Leser auf allen Ebenen und nehmen ihn mit in ihre Gefühlswelt. Sie sind gut ausgearbeitet, und ihr Verhalten überrascht an mancher Stelle.

Ständige Wendungen führen den Leser in falsche Richtungen und Vermutungen. Immer wieder stellt sich die Frage, was Wahrheit eigentlich ist. Ein leichtes Gruselgefühl begleitet den Leser von Beginn an. Es dauert allerdings, bis man sich an die unverhofften Wechsel zwischen Gegenwart und Erinnerung gewöhnt hat. Ist dies der Fall, fliegen die Seiten nur so dahin.

„Die Lüge“ ist ein sehr guter Roman, und ich kann ihn durchaus als ein Highlight meines Lesejahres 2019 bezeichnen.

Veröffentlicht am 24.11.2019

Die Perlenschwester

Die Perlenschwester
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Nachdem der Adoptivvater von CeCe d’Aplièse gestorben ist, erhält CeCe, genau wie ihre anderen Adoptivschwestern, einen Hinweis auf ihre Herkunft. Dieser führt zu Kitty Mercer, welche vor einhundert Jahren ...

Nachdem der Adoptivvater von CeCe d’Aplièse gestorben ist, erhält CeCe, genau wie ihre anderen Adoptivschwestern, einen Hinweis auf ihre Herkunft. Dieser führt zu Kitty Mercer, welche vor einhundert Jahren nach Australien ausgewandert ist. CeCe folgt Kittys Schicksal und findet dadurch ihre eigene Familiengeschichte.

Kitty Mercer steigt in den Perlenhandel ein. Daher ist der Titel „Die Perlenschwester“ sehr passend gewählt. Ihr Part in diesem Roman ist gut beschrieben, leider blieb mir Kitty emotional fern. Anders erging es mir mit CeCe. Ihre Gefühle und Gedanken nehmen den Leser mit auf eine Suche, die CeCe nicht nur zu ihrer Herkunftsfamilie, sondern auch zu sich selbst findet. CeCe hat in ihrer Ahnenreihe Aborigines und setzt sich im Laufe der Geschichte auch mit deren Vergangenheit auseinander. Auch Kitty bekommt Kontakt zu den Ureinwohnern, und dieser beeinflusst ihr weiteres Handeln.

Beide Zeitebenen sind gut ausgearbeitet und bieten genau die Art Spannung, wie ich sie von diesem Genre erwarte. Die Autorin nimmt den Leser förmlich bei der Hand und begleitet ihn durch alle Höhen und Tiefen von Kittys Leben und CeCes Suche. Das Buch liest sich flüssig, und durch einen guten Schreibstil lesen sich die 700 Seiten relativ schnell.

„Die Perlenschwester“ ist Teil der Reihe um die sieben Schwestern d’Aplièse, kann aber unabhängig gelesen werden. Ich empfehle wegen der „Hintergrundgeschichte“, welche sich über alle Bücher erstreckt, das Lesen in der entsprechenden Reihenfolge.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Das Erbe

Das Erbe
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Im Sommer 2018 erbt Mona Lang ein großes Haus in München-Schwabing von ihrer Großtante Klara. Dieses Erbe ist mit der Botschaft verbunden, dass Mona schon „das Richtige tun würde“. Mona kann nicht ahnen, ...

Im Sommer 2018 erbt Mona Lang ein großes Haus in München-Schwabing von ihrer Großtante Klara. Dieses Erbe ist mit der Botschaft verbunden, dass Mona schon „das Richtige tun würde“. Mona kann nicht ahnen, dass dieses Erbe ein lastenreiches ist. Die junge Klara belauscht 1938 ein Gespräch zwischen ihrem Vater und ihrem Vermieter, dem jüdischen Unternehmer Jakob Roth. Dieser möchte mit seiner Familie in die USA auswandern und verkauft das Haus an Klaras Vater.

Mona ist von dem Erbe überrascht worden und genießt ihr neues Leben. Neben dem Haus hat sie auch Klaras Vermögen geerbt und eigentlich ausgesorgt. Doch schon bald findet sie heraus, dass Klara ein dunkles Geheimnis hatte. Zudem scheint das Haus seinen Eigentümern kein Glück zu bringen, denn immer mehr deutet darauf hin, dass Mona dieses Haus nicht zusteht. Es scheint wohl Erben von Jakob Roth mit Anspruch auf das Haus zu geben.

„Das Erbe“ ist eine Geschichte, die den Leser mit in alle inneren Konflikte von Mona mitnimmt. Zumal Mona nicht nur Probleme mit dem Erbe, sondern auch mit ihrer Familie hat. Obwohl diese sie nicht gut behandelt hat, hält nun jedes Mitglied die Hand auf und ist beleidigt, wenn Mona sich verweigert.

Der Roman nimmt den Leser emotional mit und bietet, ohne erhobenen Zeigefinger, einen guten Einblick in ein dunkles Kapitel der Geschichte. Eine Zeitleiste am Ende des Buches verdeutlicht, welche Einschränkungen und Verbote wann auf die Juden zukamen.

Die Figuren sind alle gut ausgearbeitet. Rückblicke auf die damaligen Begebenheiten um Klara und ihr Kontakt zu ihrer jüdischen Freundin lösen Stück für Stück die Geschehnisse auf. Neben Mona lernt der Leser auch Sabine kennen, welche Tagebücher ihrer Oma findet. In diesen Büchern entdeckt Sabine Hinweise darauf, dass ihre Familie nicht die ist, die sie zu sein scheint.

Die Spannung steigert sich von Seite zu Seite. Was wird Mona tun? Was ist mit Klaras Freundin geschehen, und welche Rolle spielt Sabine in der ganzen Geschichte? Gute Wendungen lassen viele möglichen Antworten zu, und es bleibt bis zum Ende offen, was wirklich geschehen ist. Ein angenehmer Schreibstil macht das Lesen zum Vergnügen und lässt das Kopfkino an einigen Stellen besonders stark ablaufen.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Penguin Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.