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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2019

Im Sturm der Erinnerung

Im Sturm der Erinnerung
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Laine Tavish führt einen kleinen Antiquitätenladen in der Kleinstadt Angel’s Gap. Nach einer bewegten Vergangenheit kommt sie in diesem kleinen Ort endlich zur Ruhe. Als sie jedoch Besuch von einem alten ...

Laine Tavish führt einen kleinen Antiquitätenladen in der Kleinstadt Angel’s Gap. Nach einer bewegten Vergangenheit kommt sie in diesem kleinen Ort endlich zur Ruhe. Als sie jedoch Besuch von einem alten Freund ihres Vaters erhält, ist ihr klar, dass die Vergangenheit sie eingeholt hat.

Hier erwartet den Leser ein Romantic-Crime-Roman ohne besondere Höhen oder Tiefen. Es gibt keine nennenswerten Wendungen oder Ereignisse. Schwerpunkt ist in der Geschichte die Beziehung zwischen Laine und dem Privatdetektiv Max, der auf seiner Suche nach geraubten Diamanten Laine kennengelernt hat.

Es entwickelt sich eine schöne Liebesgeschichte, in die auch die Suche nach den Diamanten keine echte Spannung bringt. Die Charaktere sind einfach gestrickt, und es fehlt ihnen an Tiefe. Sie nehmen einfach nur am Geschehen teil, ohne den Leser zu erreichen.

Dieses Buch konnte mich nicht überzeugen, dürfte aber seine Fans haben. Meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Flammenkinder

Flammenkinder
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In einer Einrichtung für schwer erziehbare Jugendliche werden die Betreuerin Elisabeth und das Mädchen Miranda brutal erschlagen. Seit den Morden ist die ebenfalls in der Einrichtung wohnende Vicky verschwunden. ...

In einer Einrichtung für schwer erziehbare Jugendliche werden die Betreuerin Elisabeth und das Mädchen Miranda brutal erschlagen. Seit den Morden ist die ebenfalls in der Einrichtung wohnende Vicky verschwunden. Kurze Zeit später meldet eine Frau, dass ihr Auto gestohlen wurde und sich ihr kleiner Sohn dort drin befindet. Kommissar Joona Linner soll als Beobachter diesen Fall verfolgen. Aber schon bald steckt er selbst mitten in den Ermittlungen.

Was für ein Thriller. Von Beginn an ist der Leser mitten im Geschehen. Anfangs wechseln die verschiedenen Personen, aus deren jeweiligen Sicht erzählt wird, mir etwas zu hektisch, im Laufe der Geschichte legt sich diese Hektik jedoch.

Die Figuren sind alle gut ausgearbeitet, und ich sehe sie beim Lesen förmlich vor Augen. Auch das ganze Drumherum ist gut dargestellt. Viele Wendungen machen es nicht einfach, die Wahrheit zu erkennen. Die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel immer mehr an. Dabei sind die einzelnen Kapitel recht kurz gehalten.

In einem Nebenhandlungsstrang laufen interne Ermittlungen gegen Kommissar Joona Linner, weshalb er auch eigentlich nur als Beobachter dem Fall beiwohnen soll. Gegen Ende geht es noch tief in das Privatleben des Kommissars, und es wird sehr privat.

„Flammenkinder“ ist für mich ein genialer Roman mit einem großartigen Kopfkino. So muss ein Thriller sein.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Versunken

Versunken
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Malte ist ein Seemann und rackert sich auf einem Schrotthaufen von Schiff ab. Nach einem Streit, bei demer einen anderen Matrosen getötet hat, flieht er vom Schiff. Er hat nur noch das, was er am Leibe ...

Malte ist ein Seemann und rackert sich auf einem Schrotthaufen von Schiff ab. Nach einem Streit, bei demer einen anderen Matrosen getötet hat, flieht er vom Schiff. Er hat nur noch das, was er am Leibe trägt. Kein Geld, keine Papiere, kein Essen. Werner und Vivian verbringen den Sommer auf ihrer Yacht im Mittelmeer. Vivian muss aus beruflichen Gründen die Reise unterbrechen, und Werner wird alleine weiterfahren. Durch Zufall treffen sich Werner und Malte. Als Dank für Maltes Hilfe möchte Werner diesen zum nächsten Hafen mitnehmen. Malte ist von der Luxusyacht fasziniert. Er und Werner sehen sich sehr ähnlich, und mancher Mensch geht für seine Träume – oder für eine traumhafte Yacht – über Leichen.

Eine wunderschöne Landschaft wird in „Versunken“ zum Schauplatz des Schreckens. Dieser Schauplatz wird von Autorin Sabine Thiesler sehr langsam aufgebaut, ebenso wie die Spannung. Zu Beginn lernt der Leser Malte, Werner und Vivian kennen und kann dadurch eine gute Beziehung zu allen drei Figuren aufbauen.

Anschließend folgen Einblicke in die Vergangenheit von Malte. Dadurch erfährt man mehr über ihn und schwankt gefühlsmäßig zwischen Mitleid und Wut, was seine Figur angeht. Ausgestattet mit diesem Hintergrundwissen geht die Geschichte weiter, und die Dramatik legt einen Gang zu.

Gut ausgearbeitete Haupt- und Nebenfiguren sorgen für Lesefreude. Kleinere Nebenschauplätze werden gut beschrieben, und die eine oder andere Begegnung entlockt dem Leser ein kleines Schmunzeln, welches die aufkommende Gänsehaut wieder „zurückfährt“, nur um sie danach umso heftiger wieder zurückzubekommen.

Das Buch ist sehr spannend, und die Geschichte gut durchdacht und ausgearbeitet. „Versunken“ hat bei mir ein wunderbares Kopfkino erzeugt, und ich finde den Roman einfach genial.

Veröffentlicht am 03.11.2019

GIER – Wie weit würdest du gehen?

GIER - Wie weit würdest du gehen?
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Die Menschheit scheint am Abgrund zu stehen. Wieder einmal hat eine Wirtschaftskrise Menschen, Unternehmen und Staaten fest im Griff. Viele nationale und internationalen Konflikte lassen die Welt nicht ...

Die Menschheit scheint am Abgrund zu stehen. Wieder einmal hat eine Wirtschaftskrise Menschen, Unternehmen und Staaten fest im Griff. Viele nationale und internationalen Konflikte lassen die Welt nicht zur Ruhe kommen. Aus diesen Gründen findet in Berlin ein Sondergipfel statt. Hier sollen Lösungen und Auswege gefunden werden. Der Redner Herbert Thompson hat eine Formel gefunden, die Wohlstand für alle verheißt. Doch er wird seine Rede nicht halten können, da er bei einem Autounfall stirbt. Jan Wutte hat beobachtet, dass dieser Unfall kein Unfall war, und schon bald jagen Thompsons Mörder auch ihn.

Durch den Roman „GIER – Wie weit würdest du gehen?“ kommt der Leser mit Personen und deren Gedanken in Berührung, die er im wahren Leben wohl nie so nah erleben wird. Es handelt sich um die Elite, die ihre Macht zu verlieren scheint, wenn sich Thompsons Theorie bewahrheiten würde. Kein Wunder also, wenn jemand mit all seinen Mitteln versucht, diese von der Öffentlichkeit fernzuhalten.

Marc Elsberg hat sich ausführlich mit der Materie beschäftigt und versucht, anhand simpler Beispiele komplexe Sachverhalte zu beschreiben und diese dem Leser nahe zu bringen. Die Figur des Jan Wutte kommt mir dabei wie eine „Übermittlungshilfe“ vor, denn wie auch mir, müssen ihm viele Begriffe und Zusammenhänge erklärt werden. Doch diese sicherlich wichtigen Erklärungen nehmen der Geschichte die Spannung. Es fiel mir schwer, der Handlung und gleichzeitig den Erläuterungen zu folgen.

Die Figuren bleiben eher unscheinbar und im Hintergrund. Viel erfährt der Leser über sie nicht, und der Aufbau einer emotionalen Bindung zu ihnen ist mir nicht gelungen. Seinem guten Schreibstil bleibt der Autor auch in diesem Buch treu. Mit klaren Worten zeichnet er ein Bild, wie es zur Zeit ist und was sich daraus entwickeln könnte. Es lohnt sich daher, das Buch bis zum Ende zu lesen, selbst, wenn manche Stellen etwas langatmig sind.

Das Buch bietet einen interessanten Einblick in die Welt der Wirtschaft und stellt auch die Frage nach einer gerechten Verteilung der Güter. Eine gute, wenn auch anstrengend zu lesende Geschichte.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Die Schattenschwester

Die Schattenschwester
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Star d’Apelièse hat sechs Schwestern. Am engsten vertraut ist ihr die Schwester Cece. In der Schweiz wachsen die Schwestern gemeinsam bei ihrem Adoptivvater Pa Salt auf. Wie auch die anderen erhält Star ...

Star d’Apelièse hat sechs Schwestern. Am engsten vertraut ist ihr die Schwester Cece. In der Schweiz wachsen die Schwestern gemeinsam bei ihrem Adoptivvater Pa Salt auf. Wie auch die anderen erhält Star nach dessen Tod einen Hinweis auf ihre Herkunftsfamilie. Dieser Hinweis führt sie in eine Londoner Buchhandlung und von dort zu einer interessanten Familie nach Kent.

Mit „Die Schattenschwester“ schickt Autorin Lucinda Riley die dritte der Schwestern d’Apelièse auf die Suche nach ihren Wurzeln. Mit gefühlvollen Worten umschreibt sie die Ereignisse der Gegenwart und der Vergangenheit. In diese kann Star dank einiger Tagebücher eintauchen und den Leser mitnehmen.

Geschickt eingebaute Wendungen überraschen nicht nur den Leser, so dass die Spannung während der gesamten Geschichte nicht nachlässt. Immer wieder werden Star und der Leser in verschiedene Richtungen geführt. Der gute Schreibstil sorgt für angenehmes Lesevergnügen.

Die Figuren hätten vielleicht etwas besser ausgearbeitet sein können, aber dies hätte das ohnehin schon über 700 Seiten starke Buch noch um weitere Seiten „verdickt“. Beschreibungen der Landschaft sind ebenfalls auf das notwendigste beschränkt. Dies ermöglicht dem Leser, sich komplett auf die Geschichte zu konzentrieren. Diese ist emotional und herzerwärmend, genau so wünsche ich mir diese Art von Romanen.

„Die Schattenschwester“ ist Teil einer Reihe. Die Geschichte kann ohne Vorkenntnisse der anderen Teile gelesen werden, sie enthält allerdings die Auflösung der beiden ersten Romane. Es ist eine gelungene Fortsetzung, die ich gerne weiterempfehle.