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Veröffentlicht am 15.09.2016

Etappe für Etappe

Ich bin dann mal weg
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Der TV-Entertainer Hape Kerkeling macht sich auf den Weg nach Santiago de Compostela. Jedoch nicht mit Auto oder Bahn, nein, er geht den Weg. Genauer gesagt, Kerkeling pilgert. Nachdem sein Körper ihm ...

Der TV-Entertainer Hape Kerkeling macht sich auf den Weg nach Santiago de Compostela. Jedoch nicht mit Auto oder Bahn, nein, er geht den Weg. Genauer gesagt, Kerkeling pilgert. Nachdem sein Körper ihm klar gemacht hat, dass er eine Pause einlegen muss, zieht er sich aus dem Rampenlicht zurück. Erst weiß er nichts mit sich und seiner Zeit anzufangen, dann aber fällt ihm in der Bibliothek ein Buch zum Pilgern auf dem Jakobsweg in die Hände.

Kerkeling wagt das Abenteuer Jakobsweg und sagt seinen Freunden nur „Ich bin dann mal weg“. In einer orangefarbenen Kladdel hält er seine Erlebnisse auf diesem Weg fest. Es wird ein harter Weg und der Leser begleitet ihn dabei.

Die Beschreibung der vielen verschiedenen Landschaften und Herbergen geben dem Leser das Gefühl, neben Kerkeling dem Weg zu folgen. Während der langen Etappen denkt er viel über seine Vergangenheit und sich selber nach. Die Reisebekanntschaften, die er auf dem langen Weg macht, sind mitunter ganz schön nervig und mitunter sehr speziell. Doch er findet auch Freunde auf diesem Weg und hat auch die ein oder andere Begegnung, die ihn ins Grübeln bringt. Kerkeling erlaubt dem Leser einen tiefen Einblick in sein Innerstes, einer Welt, in der er einfach Hans Peter ist.

Am Ende einer Etappe steht für ihn immer die „Erkenntnis des Tages“. Die gewonnene Erkenntnis aus diesem Buch wird für jeden Leser eine andere sein. Auf die Frage, ob es Gott oder ein Schicksal gibt, wird das Buch keine Antwort geben. Diese Antwort bleibt jedem Leser selbst überlassen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gott braucht Hilfe?

Und Gott sprach: Wir müssen reden!
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Wer hier einen esoterischen Roman erwartet, wird enttäuscht sein. Denn es ist Zirkus-Clown Abel Baumann, der behauptet, Gott zu sein, und Hilfe bei dem Psychotherapeuten Jakob Jacobi sucht. Doch Jacobi ...

Wer hier einen esoterischen Roman erwartet, wird enttäuscht sein. Denn es ist Zirkus-Clown Abel Baumann, der behauptet, Gott zu sein, und Hilfe bei dem Psychotherapeuten Jakob Jacobi sucht. Doch Jacobi hat selbst genug um die Ohren und erst mal keinen Nerv für Abel.

Doch nach und nach ist er bereit, sich auf die Geschichte von Abel einzulassen. Es sind auch die kuriosen Nebenfiguren, die den Leser zum Schmunzeln bringen, wie z.B. der von Medikamenten abhängige Arzt Dr. Kessels. Diese Figur ist gleichzeitig ein Hinweis darauf, was unsere Ärzte in der heutigen Zeit mitmachen müssen.

Nach und nach entwickelt sich zwischen Jakob und Abel eine Freundschaft, und Jakob beginnt zu überlegen. Gibt es Gott wirklich? Und wenn ja, warum soll es ausgerechnet Abel sein?

Das Buch ist kurzweilig, witzig und regt auch zum Nachdenken über die eigene Einstellung zu Gott an. Hans Rath hat eine – im wahrsten Sinne des Wortes – wunderbare Geschichte geschrieben, die ich jedem weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

So spannend kann Schlafwandeln sein

Der Nachtwandler
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Bereits in seiner Jugend hatte Leon Schlafprobleme. Er war ein Schlafwandler und dachte, er sei geheilt. Doch nun geschehen merkwürdige Dinge. Seine Freundin verschwindet unter merkwürdigen Umständen, ...

Bereits in seiner Jugend hatte Leon Schlafprobleme. Er war ein Schlafwandler und dachte, er sei geheilt. Doch nun geschehen merkwürdige Dinge. Seine Freundin verschwindet unter merkwürdigen Umständen, und Leon scheint, während er schläft, gewalttätig zu werden.

Um herauszufinden, was passiert, während Leon schläft, kauft er sich eine bewegungsaktive Kamera. Als er sich den Film ansieht, sieht er sich durch eine geheime Tür in seinem Schlafzimmer hinabsteigen. Leon sieht nach, und es gibt diese Tür wirklich hinter dem Schrank. Nach dieser Entdeckung ist nichts mehr wie zuvor.

Bin ich wach oder schlafe ich? Für die meisten Leute ist dies einfach zu beantworten. Für einen Nachtwandler wie Leon jedoch nicht. Das Phänomen des Schlafwandelns hat dieser Roman als Thema. Was tun Nachtwandler, während sie schlafen? Können sie tatsächlich zu Gewalttätern mutieren? Als am Ende des Buches die ganze Geschichte klar wird, bleibt eine Gänsehaut zurück.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungen

Der Augenjäger
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Während Dr. Suker tagsüber einer der besten Augenärzte ist, wird er zum Alptraum der Frauen, die er in seinem Keller gefangen hält. Auf das Schlimmste gequält, begehen die meisten seiner Opfer Selbstmord.

Da ...

Während Dr. Suker tagsüber einer der besten Augenärzte ist, wird er zum Alptraum der Frauen, die er in seinem Keller gefangen hält. Auf das Schlimmste gequält, begehen die meisten seiner Opfer Selbstmord.

Da die Beweise gegen Dr. Suker nicht ausreichen, wendet sich die Polizei an die blinde Physiotherapeutin Alina Gregoriev. Sie ist ein Medium und soll Hinweise erfühlen, damit Dr. Suker auf immer weggesperrt werden kann. Alina ahnt nicht, auf welchen Wahn sie sich einlässt. Ihr werden förmlich die Augen geöffnet.

Auch ist Alexander Zorbach wieder mit von der Partie. Mehr sei dazu nicht verraten, denn wer den Roman „Der Augensammler“ gelesen hat, weiß, was dort mit Zorbach geschehen ist. Autor Sebastian Fitzek schreibt in seiner „Warnung“ zu Beginn, dass „Der Augensammler“ nicht mehr so spannend ist, wenn der Leser mit „Der Augenjäger“ beginnt. Das kann ich nur bestätigen. Die Geschehnisse, durch die sich „Der Augenjäger“ auf den Vorgänger bezieht, werden verständlicher, wenn man diesen gelesen hat.

Ein spannender Roman, wie sollte es bei Fitzek auch anders sein? Wieder hat der Autor das Grauen in vielen seiner Facetten dargestellt, und die Wendungen der Geschichte sind unerwartet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend

Der Augensammler
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Eine tote Mutter, ein entführtes Kind und der Vater hat nur 45 Stunden, um sein Kind zu finden. Schafft er es nicht, ist sein Kind tot und ihm fehlt das linke Auge. Der Augensammler hat es geschafft, ein ...

Eine tote Mutter, ein entführtes Kind und der Vater hat nur 45 Stunden, um sein Kind zu finden. Schafft er es nicht, ist sein Kind tot und ihm fehlt das linke Auge. Der Augensammler hat es geschafft, ein harmloses Kinderspiel in ein perfides Spiel um Leben und Tod zu verwandeln.

Der Enthüllungsjournalist Alexander Zorbach landet im Visier der Ermittler. Da trifft er auf die blinde Physiotherapeutin Alina Gregoriev. Sie ist fest davon überzeugt, dass sie in die Vergangenheit ihrer Patienten sehen kann – alleine durch den Körperkontakt. Alina behauptet, dass sie wahrscheinlich den Augensammler behandelt hat.

Auch, wenn ihre Visionen merkwürdige Fehler aufweisen, versucht Zorbach mit ihrer Hilfe, den Augensammler zu finden, denn er hat bereits wieder einen kleinen Jungen in seiner Gewalt.

Dieses Buch startet mit dem Epilog und genau wie das zeitliche Ultimatum als Countdown, denn auch die Seitenzahl wird kleiner, je mehr Seiten gelesen sind. Dadurch wird die Spannung noch mehr auf die Spitze getrieben und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Aus verschiedensten Sichtweisen erzählt, nimmt der Leser neben den Ermittlungen der Polizei auch an dem verzweifelten Versuch des entführten Jungen teil, sich zu befreien. Interessant war auch wieder die Erwähnung und Begegnung mit bereits bekannten Figuren – aus vorherigen Romanen.