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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2019

Sterbe wohl… ADERLASS

Aderlass
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Ein Serienmörder bringt seine Opfer auf seine ganz spezielle Art und Weise um. Zudem lenkt er den Verdacht auf den reichen Thomas Mattern, der so schnell ins Visier der Polizei gerät. Der Zufall will es, ...

Ein Serienmörder bringt seine Opfer auf seine ganz spezielle Art und Weise um. Zudem lenkt er den Verdacht auf den reichen Thomas Mattern, der so schnell ins Visier der Polizei gerät. Der Zufall will es, dass ausgerechnet Matterns neue Liebe das nächste Opfer des Killers werden soll.

Was nach einer spannenden Geschichte klingt, stellt sich schon bald als eine langweilige heraus. Von Beginn an ist alles geklärt, und es bleibt kein Raum für eigene Spekulationen und Vermutungen. Der Lesefluss wird immer wieder mal unterbrochen.

Leider fehlt den Charakteren auch ein gewisser Tiefgang, was aber eher der Kürze des Buches geschuldet sein dürfte. Die Geschichte selbst verläuft ohne große Höhen oder Tiefen ab. Allein die „Jagd“ nach dem nächsten Opfer und die damit verbundenen Missgeschicke bringt eine leichte Würze in das Buch. Auch die etwas andere Art des Mordes ist interessant und eine Abwechslung zu den „üblichen“ Mordwaffen.

Wer einen gemütlichen und entspannenden Krimi lesen möchte, dem dürfte dieses Buch gefallen. Es ist der Auftakt einer Reihe, bei der die Geschichten unabhängig voneinander sind und jeder Roman für sich selbst gelesen werden kann.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Tyrannosapiens

Tyrannosapiens
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Ein von sich selbst als höchstes Wesen überzeugter Mann, im Buch „der Unfehlbare“ genannt, wird von seiner überaus geliebten Ehefrau verlassen. Schuld daran trägt natürlich die Gesellschaft, denn die setzt ...

Ein von sich selbst als höchstes Wesen überzeugter Mann, im Buch „der Unfehlbare“ genannt, wird von seiner überaus geliebten Ehefrau verlassen. Schuld daran trägt natürlich die Gesellschaft, denn die setzt den heutigen Frauen ja so manchen Floh ins Ohr. Der Unfehlbare will seine Frau zurückhaben und beginnt seinen Rachefeldzug.

Es klingt nach einer witzigen Geschichte, die ich mir für einen vergnüglichen Lesetag heruntergeladen habe. Allerdings entwickelt diese sich von seltsam über skurril bis zum größten Nonsens, den ich in diesem Jahr gelesen habe. Humor, wie ich ihn erwartet habe, gab es nicht. Einige Stellen kamen dem zwar nahe, konnten das Buch aber auch nicht retten. Der Autor bemüht sich um eine aktuelle Gesellschaftssatire, scheitert meiner Meinung nach damit jedoch total.

Man merkt schon, dass sich Lex Cartman ausführlich mit der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation beschäftigt hat, allerdings gelingt es ihm nicht, diese zu transportieren oder umzusetzen.

Die Hauptfigur „der Unfehlbare“ ist gut ausgearbeitet und verkommt trotzdem im Laufe des Buches zu einer nervigen, eintönigen Figur, die immer gleichbleibend ohne Entwicklung ist. Die Geschichte zieht sich wie Kaugummi, und Lesefreude, wie ich sie von einem humorvollen Roman erwarte, kommt leider keine auf.

Diese Geschichte bietet viel Potential, welches der Autor leider nicht genutzt hat. Es sollten viele verschiedene Menschentypen humorvoll und überspitzt dargestellt werden, diesen Versuch merkt man beim Lesen. Das war es aber auch schon. Ich wollte einen vergnüglichen Lesetag verbringen und bin nach Ende des Buches einfach nur genervt. Für mich ist dieses Buch ein Flop.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Was wir zu hoffen wagten

Was wir zu hoffen wagten
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Die Geschwister Felice, Willi und Ille leben im Jahr 1912 in Berlin. Sie sind in ihren gesellschaftlichen Rollen der damaligen Zeit gefangen. Felice möchte Rechtsanwältin werden, doch dies ist im Kaiserreich ...

Die Geschwister Felice, Willi und Ille leben im Jahr 1912 in Berlin. Sie sind in ihren gesellschaftlichen Rollen der damaligen Zeit gefangen. Felice möchte Rechtsanwältin werden, doch dies ist im Kaiserreich undenkbar. Willi soll in das väterliche Bankgeschäft einsteigen, obwohl er seine Zukunft im Bereich des Filmes sieht. Ille heiratet, und die Ehe ist alles andere als die erwartete Familienidylle, von der sie immer geträumt hatte. Der Ausbruch des Großen Krieges wird das Leben der Geschwister für immer verändern.

Der Roman „Was wir zu hoffen wagten“ nimmt den Leser mit in eine Gesellschaftsform, wie man sie sich in unseren modernen Zeiten fast nicht mehr vorstellen kann. Autorin Michaela Saalfeld gelingt es, das damalige Lebensgefühl dem Leser nahe zu bringen.

Jedoch gelang es den Figuren nicht, mich emotional zu erreichen. Ich bin mit keinem Charakter warm geworden, und so waren sie für mich eher eine Art Beiwerk, welches nötig ist, um diese Geschichte zu erzählen. Die Autorin möge mir diese Wortwahl verzeihen.

Denn es ist sehr schade, dass es mir so ergangen ist. Die unterschiedlichen Lebensläufe sind interessant und gut dargestellt. Man spürt die Liebe, mit der die Autorin die Charaktere entwickelt hat. Als Leser merkt man, wie wichtig es ist, diese Zeit nicht zu vergessen. Die Schilderungen der Geschehnisse im Großen Krieg gehen nicht spurlos am Leser vorbei.

Die erzählte Geschichte ist spannend und lässt genügend Raum für eigene Gedanken. Leser, welche eine Beziehung zu den handelnden Personen aufbauen können, dürften von diesem Roman emotional mitgerissen werden. Dieses Gefühl fehlte mir leider.

Ein Glossar am Ende des Buches erklärt die wichtigen Begriffe und Ereignisse. In ihrem Nachwort deutet die Autorin eine Fortsetzung an. Aufgrund der guten Schilderung der Geschehnisse und des angenehmen Schreibstils kann ich mir vorstellen, diese Fortsetzung zu lesen. Vielleicht bekomme ich in dieser einen besseren Zugang zu den Figuren.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Das Bild der Erinnerung

Das Bild der Erinnerung
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Ein seit 70 Jahren verschollenes Bild des Malers Leo Reichenstein wird einem Auktionshaus in München angeboten. Mitarbeiterin Anna Falkenberg soll die Echtheit des Gemäldes prüfen. Sie hat daran gewisse ...

Ein seit 70 Jahren verschollenes Bild des Malers Leo Reichenstein wird einem Auktionshaus in München angeboten. Mitarbeiterin Anna Falkenberg soll die Echtheit des Gemäldes prüfen. Sie hat daran gewisse Zweifel. Nachforschungen führen Anna nach England und in die Nachkriegszeit von Berlin.

Während Anna sich in der Gegenwart über die Echtheit des Bildes Klarheit verschaffen muss, taucht der Leser in die Vergangenheit ein. Die damalige Bevölkerung von Berlin und die Besatzer kommen sich näher, sehr nah. Es entstehen Freundschaften und tiefere Bindungen. Hier erwartet den Leser eine Achterbahn der Gefühle. Annas Nachforschungen und Entdeckungen sind nicht weniger spannend. Stück für Stück kommt sie der Wahrheit über das Bild auf die Spur.

Gut ausgearbeitete Figuren, wobei insbesondere die Charaktere in der Vergangenheit den Leser emotional erreichen, und eine ebenso gute Geschichte lassen Lesefreude aufkommen. Der Roman ist gut geschrieben und ist leider viel zu schnell ausgelesen.

„Das Bild der Erinnerung“ ist eine schöne Lektüre, die ich wärmstens empfehlen kann. Viele angenehme Lesestunden sind garantiert.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Von Mistgabeln und Moorleichen

Von Mistgabeln und Moorleichen (Lorie Pfeffer ermittelt 1)
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Lorie ist mit Mann und Tochter aufs Land gezogen. Die Nachbarschaft in dem Münchner Villenvorort ist sehr speziell und passt so gar nicht zu Lorie. Als dann auch noch ihre Tochter beim Rauchen von Marihuana ...

Lorie ist mit Mann und Tochter aufs Land gezogen. Die Nachbarschaft in dem Münchner Villenvorort ist sehr speziell und passt so gar nicht zu Lorie. Als dann auch noch ihre Tochter beim Rauchen von Marihuana erwischt wird, wird Lorie klar, dass ihre kleine Tochter gar nicht mehr so klein ist. Lorie bekommt durch Zufall einen Job als freie Redakteurin bei einer kleinen Zeitung. Der Bericht über eine Leiche im Moor wird ihr Durchbruch, doch schon bald gibt es eine zweite Leiche.

„Von Mistgabeln und Moorleichen“ ist für mich kein „richtiger“ Krimi, einzig der Einblick in das Tätergehirn hat etwas mit einem Krimi gemein. Es ist ein gutes Buch über Lorie und ihr Leben zwischen spezieller Nachbarschaft und Familie.

Das eintönige Leben von Lorie kommt nach und nach in Fahrt. Die Charaktere sind für die Kürze des Buches gut ausgearbeitet, und es macht Spaß, die Hauptfigur durch die Geschichte zu begleiten. Die Morde und der Täter sind hier eher als Beiwerk zu betrachten.

Dieser Roman ist wunderbar an einem Nachmittag zu lesen und mit seiner Prise Humor ein schöner „Bayern-Krimi“.