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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2018

Mit jedem neuen Tag

Mit jedem neuen Tag
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Andrew Stilman ist ein erfolgreicher Journalist. Kurz vor seiner Hochzeit begegnet ihm eine wunderschöne, geheimnisvolle Frau, die ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Einige Wochen später wird er angegriffen. ...

Andrew Stilman ist ein erfolgreicher Journalist. Kurz vor seiner Hochzeit begegnet ihm eine wunderschöne, geheimnisvolle Frau, die ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Einige Wochen später wird er angegriffen. Als Andrew wieder zu sich kommt, befindet er sich zwei Monate in der Vergangenheit und hat sechzig Tage Zeit, seinem Mörder auf die Spur zu kommen.

Bis Andrew klar ist, was geschehen ist, dauert es etwas. Während der Leser vor dem Angriff nicht viel von seiner journalistischen Tätigkeit erfährt, taucht er nach dem Zeitsprung in eine spannende Recherche zu einem brisanten Thema ein.

In der gesamten Zeit schwebt auch immer die Frage, was es mit Andrews zweiter Chance auf sich hat. Denn einige Begebenheiten haben sich verändert, haben nicht stattgefunden, oder neue sind hinzugekommen. Die Hauptfiguren in „Mit jedem neuen Tag“ sind ausreichend ausgearbeitet, haben mich aber nicht komplett erreicht. Große Wendungen gibt es während der Geschichte nicht. Erst das Finale bietet eine, die aber auch fast schon vorhersehbar war.

„Mit jedem neuen Tag“ ist eine gute Geschichte, welche mit der tragischen Vergangenheit eines Landes verflochten ist. Leider lässt der Roman ansonsten eine größere Spannung vermissen. Er kommt ohne Höhen und Tiefen aus, auch wenn es einige emotional ergreifende Stellen gibt. Interessant ist die Begegnung von Andrew mit Charakteren, die einem aus einem anderen Buch von Marc Levy vertraut sind. Diese passen sich wunderbar in die Geschichte ein.

Die Geschichte um Andrew ist ein schöner Roman, der durch seine Recherchen auch tragische Momente hat.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Nummer 25

Nummer 25
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Der erfolgreiche, aber kontaktscheue Autor Andreas Zordan lebt zurückgezogen in einem ehemaligen Forsthaus. Die Fans lieben seine Thriller, in denen Zordan die Opfer auf ungewöhnliche Weise sterben lässt. ...

Der erfolgreiche, aber kontaktscheue Autor Andreas Zordan lebt zurückgezogen in einem ehemaligen Forsthaus. Die Fans lieben seine Thriller, in denen Zordan die Opfer auf ungewöhnliche Weise sterben lässt. Laut eigener Angabe könne er nur deswegen so gut über Psychopathen schreiben, weil er selbst einer sei. Eines Tages findet er in seinem Garten die Leiche einer jungen Frau. Zordan lässt den Körper verschwinden, denn „Nummer 25“ droht, ein weiteres Mädchen umzubringen, wenn er zur Polizei geht. Greta Weiß soll den Autor für ihre Zeitschrift interviewen und gerät mitten in die Auseinandersetzung zwischen Zordan und „Nummer 25“.

Was für eine gelungene Geschichte! Von Beginn an fesselt dieses Buch den Leser und lässt ihn nicht mehr los. Gemeinsam mit Greta entdeckt man, dass Zordan gerne damit spielt, sich nach außen als Psychopathen darzustellen. Dies gelingt ihm auch sehr gut.

Der Charakter des Andreas Zordan ist für den Leser genauso ein Rätsel wie für Greta. Beide Hauptfiguren sind gut ausgearbeitet, und auch „Nummer 25“ kommt beim Leser an. Die Spannung steigert sich von Seite zu Seite. Sehr gute Wendungen, Einblicke in die Tätergedanken und Ausschnitte aus Zordans Thrillern sorgen dafür, dass das Buch viel zu schnell ausgelesen ist.

Hinter dem Pseudonym „Frank Kodiak“ verbirgt sich Andreas Winkelmann. Durch seinen guten Schreibstil ist das Lesen dieser sehr guten Geschichte ein Vergnügen. „Nummer 25“ hat mich überrascht, und das ist nicht einfach. Es ist ein genialer Roman mit tollem Kopfkino.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Hurensohn

Hurensohn
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Hanna erscheint ihr Leben eintönig. Die Kunstlehrerin hat eine Affaire mit ihrem ehemaligen Professor. Kurz vor einer Ausstellung hat sie keine Idee, welches Fotomotiv sie dort aufhängen soll. Da begegnet ...

Hanna erscheint ihr Leben eintönig. Die Kunstlehrerin hat eine Affaire mit ihrem ehemaligen Professor. Kurz vor einer Ausstellung hat sie keine Idee, welches Fotomotiv sie dort aufhängen soll. Da begegnet ihr Jésus. Dieser zeigt ihr eine erotische Spielwiese, deren Regeln Hanna völlig unbekannt waren. Jedoch hat Jésus Geheimnisse vor ihr, und als es in seinem Umfeld drei Leichen gibt, stellt sich die Frage, was er damit zu tun hat.

Das Spannendste an dieser Geschichte ist der geheimnisvolle Jésus und wie er Hanna in eine für sie neue Welt mitnimmt. Dabei gelingt es Autorin Eva Winter, nur so wenig zu beschreiben, dass jeder Leser für sich die Szenerien deuten und seiner Fantasie freien Lauf lassen kann.

Bis zu den Morden vergeht viel Zeit, in der der Leser Hannas Abenteuern mit allen Hochs und Tiefs folgt. Dazwischen gibt es Episoden mit der Geschichte eines jungen Mädchens und welches Leid sie durchmachen muss. Auch deren Schicksal schildert die Autorin gut. Lange ist unklar, was beide Geschichten verbindet. Diese Verbindung führt am Ende des Buches zu einem großen Finale.

Erreicht haben mich die einzelnen Figuren jedoch nicht. Zwar ist die Beziehung zwischen Hanna und Jésus interessant, aber irgendwie fand ich keinen Zugang. Dies ändert sich auch nicht, wenn sich zeigt, was hinter dem geheimnisvollen Verhalten von Jésus steckt. Dass Hanna diese Erkenntnisse relativ locker wegsteckt, sorgt auch nicht gerade für eine besondere Nähe.

Das Buch ist gut geschrieben und es ist leicht, der Geschichte zu folgen. Als „Thriller“ würde ich den Roman jedoch nicht bezeichnen, denn der Schwerpunkt liegt eindeutig in der erotischen Geschichte von Hanna und Jésus. Allein die dazwischen erzählte Handlung um das Mädchen bringt etwas Spannung in den Roman.

Für mich war das Buch ein unerwarteter Fund in meinem Briefkasten, da es mit einem anderen Buch mit ähnlichem Titel verwechselt wurde. Dieser Roman ist für mich ein Ausflug in ein Genre gewesen, das ich sonst nicht so auf dem Schirm habe.

Ich danke der Books on Demand GmbH für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Der Wald – eine Entdeckungsreise

Der Wald
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Förster Peter Wohlleben nimmt den Leser mit in den Wald. Er erläutert, dass dieser fast immer eine Plantage zur Rohstoffgewinnung ist und mit dem gerne verwendeten Idyll und Einklang mit der Natur so gut ...

Förster Peter Wohlleben nimmt den Leser mit in den Wald. Er erläutert, dass dieser fast immer eine Plantage zur Rohstoffgewinnung ist und mit dem gerne verwendeten Idyll und Einklang mit der Natur so gut wie nichts zu tun hat. Als Leser merkt man die Leidenschaft, mit der Wohlleben sich für einen intakten Wald einsetzt. Seine Emotionen bei verschiedenen Themen springen den Leser regelrecht an.

Auch nicht ausbleibende Konflikte der unterschiedlichen Interessen von Waldnutzern und -besuchern werden hier sachlich dargestellt. Wobei man manchmal das Gefühl bekommt, Wohlleben stehe vor einem und ließe seinen Unmut über die gemachten Fehler freien Lauf. Manchmal bekam ich das Gefühl, er „schreie“ regelrecht seine Meinung aus dem Buch heraus.

„Der Wald – eine Entdeckungsreise“ ist keine langweilige Erzählung von Bodenorganismen, brütenden Vögeln oder im Wald vorkommenden Insekten – auch wenn diese angesprochen werden. Der Schwerpunkt des Buches ist der Wald und seine verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten. Was kann ein Förster tun, wenn durch finanzielle und/oder persönliche Vorteile Bereiche des Waldes abgeholzt werden sollen, obwohl es dort schützenswerte Bäume gibt? Wie ergeht es einem Förster, der neue Denkweisen in ein altes System bringen möchte? Viele weitere Fragen beantwortet Wohlleben aus seiner Sicht und Erfahrung.

Ich kann dieses schöne Buch allen empfehlen, die auch mal einen Blick hinter das „Idyll Wald“ werfen möchten. Zukünftig werde ich bei meinen Waldspaziergang genauer hinschauen, welche Bäume dort stehen und wie er bewirtschaftet wird. Und vielleicht begegnet mir dabei mal ein Förster, dem ich die eine oder andere Frage noch stellen könnte.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Ich schweige für dich

Ich schweige für dich
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Adam Price führt gemeinsam mit seiner Frau Corinne und zwei Söhnen ein ruhiges Familienleben. Doch das Glück bekommt einen Riss, als ein Fremder Adam mitteilt, dass Corinne ein Geheimnis habe. Kurz darauf ...

Adam Price führt gemeinsam mit seiner Frau Corinne und zwei Söhnen ein ruhiges Familienleben. Doch das Glück bekommt einen Riss, als ein Fremder Adam mitteilt, dass Corinne ein Geheimnis habe. Kurz darauf verschwindet Corinne spurlos. Adams Suche nach ihr führt ihn zu Verstrickungen, die er sich nie hätte vorstellen können.

Der Roman beginnt mit Adams Konflikt, Corinne auf ihr Geheimnis anzusprechen oder nicht. Mit dem Verschwinden von Corinne nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Stück für Stück zeigt sich, was den Fremden und seine Gruppe antreibt, Geheimnisse zu enthüllen. Corinne bleibt während dieser Zeit verschwunden, und Adam weiterhin auf der Suche nach ihr.

Gegen Ende des Buches überschlagen sich die Ereignisse, und es kommt zu einigen Wendungen. Die langsam aufgekommene Spannung erreicht ihren Höhepunkt in einem interessanten Finale. Die Hauptfigur Adam ist sehr gut ausgearbeitet. Alle anderen Figuren wirken dagegen etwas blasser. Zu ihnen fehlte mir auch der Zugang. Da Adam im Mittelpunkt der Geschichte steht, ist das kein großes Manko.

„Ich schweige für dich“ ist ein guter Thriller mit Einblicken, was das Schicksal aus Menschen machen kann. Ich kann das Buch jedem Fan des Genres empfehlen. Aber es ist auch gut für Einsteiger geeignet, die noch keinen Thriller gelesen haben. In der Geschichte wird kaum Blut vergossen, es ist das Zwischenmenschliche, was den „Thrill“ ausmacht.