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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2017

Die Sache mit meiner Schwester

Die Sache mit meiner Schwester
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Sanne Gold ist eine erfolgreiche Schriftstellerin, doch es gibt sie gar nicht. Hinter diesem Pseudonym stecken die beiden Schwestern Heike und Nele. Während Heike glücklich mit Mann und Kindern am Rande ...

Sanne Gold ist eine erfolgreiche Schriftstellerin, doch es gibt sie gar nicht. Hinter diesem Pseudonym stecken die beiden Schwestern Heike und Nele. Während Heike glücklich mit Mann und Kindern am Rande der Großstadt lebt, ist Nele ständig auf Achse und scheint ihr Single-Leben zu genießen.

Nach außen scheint alles perfekt, doch die beiden sind zerstritten, und ihre Romane werden schon lange von einem Ghost-Writer verfasst. Nur in der Öffentlichkeit spielen sie noch das traute Geschwisterpaar. Dann passiert ein schlimmer Unfall, bei dem Heike schwer verletzt wird. Das verändert Neles Leben radikal.

Die Gemeinsamkeit von Sanne Gold und Anne Hertz besteht darin, dass hinter beiden Pseudonymen ein Schwesternpaar steckt. Anne Hertz, das sind Frauke Scheunemann und Wiebke Lorenz. Ihnen ist mit dieser Geschichte ein guter Roman gelungen. Bei aller Tragik um das Leben von Heike und die damit verbundenen Sorgen ist es eine witzige Geschichte. Mehr als einmal bringt Nele, aus deren Perspektive erzählt wird, den Leser zum Schmunzeln.

Der lockere und gute Schreibstil sorgt dafür, dass man sich direkt mit den Charakteren verbunden fühlt. Insbesondere Neles Gefühlswelt kommt gut beim Leser an. Ihre eigene Reflexion der Beziehung zu ihrer Schwester und ihres eigenen Lebens tragen den Roman. Nele entdeckt ihre Schwester neu, und die alten Gefühle der Verbundenheit kommen zurück. Schnell merkt sie, dass auch das nach außen so perfekte Familienleben ihrer Schwester alles andere als harmonisch ist.

Doch auch Nele hat Probleme, vor allem mit ihrem eigenen Liebesleben. Ihr Freund Niklas ist nicht gerade ein netter Kerl, und man möchte während des Lesen oft mal dem Kerl eine … , naja, lassen wir das lieber. Die anderen Nebencharaktere haben einen guten Beitrag am Gelingen dieser Geschichte. Sie sind gut ausgearbeitet. So ist es für Oliver, Heikes Mann, und deren drei Kinder schwer, mit der ganzen Situation umzugehen.

Es ist eine humorvolle, zu Herzen gehende Geschichte über zwei unterschiedliche Schwestern und ihre Gefühle füreinander. Anne Hertz hat mein Herz erobert und wir lesen uns wieder.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 15.06.2017

Ostfriesenblut

Ostfriesenblut
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Kommissarin Ann Kathrin Klaasen bekommt eine Leiche vor ihre Haustür gelegt. Es handelt sich dabei um Regina Orthner, laut Totenschein an „Tod durch Herzversagen“ gestorben. Wie sich herausstellt, ist ...

Kommissarin Ann Kathrin Klaasen bekommt eine Leiche vor ihre Haustür gelegt. Es handelt sich dabei um Regina Orthner, laut Totenschein an „Tod durch Herzversagen“ gestorben. Wie sich herausstellt, ist sie jedoch keines natürlichen Todes gestorben. Wurde sie daher vor die Tür der Kommissarin gelegt? Will der Täter mit Ann Kathrin Katz und Maus spielen? Es gibt Hinweise auf ein nächstes Opfer.

Zum zweiten Mal ermittelt Kommissarin Klaasen. Diesmal hinterlässt der Täter Hinweise auf seine Person und seine Opfer. Er möchte gefunden werden. Immer wieder bekommt der Leser Einblicke in seine Gedankenwelt. Es bleibt lange im Dunkeln, wer er ist und warum er mordet.

Auch privat hat Ann Kathrin einiges um die Ohren. Wie schon im vorherigen Roman teilen sich der Kriminalfall und das Privatleben der Kommissarin gleichberechtigt die Geschichte. Zudem verweben sich Dienst und Privat immer mehr miteinander.

Autor Klaus-Peter Wolf baut einen Spannungsbogen auf, welcher selbst dann straff bleibt, wenn man weiß, wer der Täter ist. Der Täter weckt auch Gefühle beim Leser. Wie so oft im Leben war der Täter zuerst ein Opfer. Doch dies soll und darf keine Entschuldigung für seine Taten sein. In „Ostfriesenblut“ greift der Autor ein Thema auf, welches auch ein Teil unserer Geschichte ist. Es wurde nur viel zu lange verschwiegen.

Dieses Buch bringt Ann Kathrin wieder nahe an den Leser. Sie ist ein wunderbarer Charakter. Auch Weller und ihre anderen Kollegen sowie die Familie sind gut ausgearbeitet. Während des Lesens läuft ein Kopfkino, und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Da sich einiges in der Geschichte auf ihren ersten Fall bezieht und sich das Privatleben weiterentwickelt, sollte diese Buchreihe in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Der Fall in diesem Buch ist abgeschlossen.

Wer spannende Kriminalromane mit einer Prise Psycho-Krimi mag, dem dürfte dieser Teil der „Ostfriesen“-Reihe mit Sicherheit gefallen.

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Veröffentlicht am 15.06.2017

Bob, der Streuner / Bob und wie er die Welt sieht

Bob, der Streuner / Bob und wie er die Welt sieht: Zwei Bestseller in einem Band
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Als der Kater Bob in das Leben von James Bowen tritt, sind beide in nicht gerade bester Verfassung. James hat eine Zeit mit Drogen und Obdachlosigkeit hinter sich. Als Straßenmusiker und Verkäufer einer ...

Als der Kater Bob in das Leben von James Bowen tritt, sind beide in nicht gerade bester Verfassung. James hat eine Zeit mit Drogen und Obdachlosigkeit hinter sich. Als Straßenmusiker und Verkäufer einer Zeitung schlägt er sich so durch.

Der scheinbar heimatlose Bob sitzt eines Tages verletzt im Hausflur. James pflegt ihn und glaubt, dass der Straßenkater verschwindet, sobald er wieder gesund ist. Doch er irrt sich. Bob bleibt bei ihm. Eine wunderbare Freundschaft beginnt.

Es ist die wahre Geschichte von Bob und James Bowen. Durch Bob hat James zum ersten Mal Verantwortung für ein anderes Lebewesen. Der Kater hilft ihm dabei, aus einem tristen Leben wieder ein farbenfrohes zu machen. Man darf hier die Wirkung von Katzen auf Menschen nicht unterschätzen. Viele Begebenheiten werden so manchen Katzenbesitzer an das eigene Tier erinnern. Zumal James mit Bob „redet“ – was wohl fast jeder Tierbesitzer mit seinem Tier macht. Diese „Gespräche“ helfen James immer mehr, seinen Weg zu gehen.

Es ist ein berührendes Buch. Die Liebe, die James für seinen Kater empfindet, strömt dem Leser förmlich entgegen. Jedoch ist nicht alles eitel Sonnenschein, nachdem Bob aufgetaucht ist. Der Überlebenskampf auf der Straße ist hart und das bekommen beide oft zu spüren. Aber sie schaffen es immer wieder, nach vorne zu blicken. Eine Leseempfehlung gibt es von mir – auch für Menschen, die nichts mit Katzen anfangen können.

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Veröffentlicht am 15.06.2017

Zeichen der Rache

Z Zeichen der Rache
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Die renovierungsbedürftige Villa Blue Peacock Manor ist das Haus, in dem Sarah McAdams ihre Kindheit verbracht hat. Zusammen mit ihren zwei Töchtern begibt sie sich nach ihrer Scheidung dorthin zurück. ...

Die renovierungsbedürftige Villa Blue Peacock Manor ist das Haus, in dem Sarah McAdams ihre Kindheit verbracht hat. Zusammen mit ihren zwei Töchtern begibt sie sich nach ihrer Scheidung dorthin zurück. Sie möchte die Villa renovieren und anschließend verkaufen. Das Haus sorgt jedoch auch dafür, dass längst vergessene Erinnerungen bei Sarah hochkommen. Denn wie früher sie selbst, sieht nun ihre Tochter Gracie einen Geist. Damit nicht genug, verschwinden bereits kurz nach dem Einzug einige junge Mädchen aus der Gegend spurlos. Genau wie vor vielen Jahren Theresa, Sarahs Halbschwester.

Der Roman vereinigt mehrere Genres zu einer Geschichte. Den Leser erwartet ein Familiengeheimnis, bzw. -schicksal, gemischt mit Thriller-Elementen plus einer Prise Geistergeschichte. Lange laufen die roten Fäden Familiengeheimnis und das Rätsel um das Verschwinden der Mädchen nebeneinander her. Fast könnte jede der Geschichten ein eigener Roman werden. Erst als Saras Tochter Jade entführt wird, finden beide Handlungsstränge zueinander.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und der Zugang zu ihnen einfach. Das Rätsel um das Verschwinden von Theresa in der Vergangenheit und der Mädchen in der Gegenwart bleibt lange offen und bietet so viel Raum für eigene Vermutungen. Ebenso Sarahs merkwürdige Erinnerungsfetzen. Was passierte in ihrer Kindheit auf Blue Peacock Manor? Was hat das mit dem Geist zu tun, der angeblich im Haus spukt?

Es ist eine Geschichte ohne viel Blutvergießen oder grausamen Szenen. Lange ziehen sich beide Handlungsstränge hin, an wenigen Stellen schon fast zu lange. Doch dann kommt die Geschichte in Fahrt, ein Zahnrad greift in das andere und – tja, schon ist die Geschichte vorbei. Durch sein Genre-Mix kann das Buch vielen Lesern gefallen. Denn trotz einiger etwas langatmiger Stellen ist es ein gutes Buch.

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Veröffentlicht am 04.06.2017

STROMBERG – Die goldenen Jobregeln

Arbeit macht Arbeit, darum heißt sie ja so ...
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Ralf Husmann lässt in diesem Buch seine Figur „Stromberg“ über die Regeln des Büro-Lebens sprechen. Wer Stromberg aus Film und Fernsehen kennt, ahnt wahrscheinlich, was da auf ihn zukommen wird. Es ist ...

Ralf Husmann lässt in diesem Buch seine Figur „Stromberg“ über die Regeln des Büro-Lebens sprechen. Wer Stromberg aus Film und Fernsehen kennt, ahnt wahrscheinlich, was da auf ihn zukommen wird. Es ist nämlich Strombergs berühmt berüchtigte Wortwahl, die den Reiz dieses Buches ausmachen.

Auf den ersten Blick sieht es nach Platzverschwendung aus. Es wird auch schnell eintönig, denn meistens steht auf der linken Buchseite eine Behauptung in großen Buchstaben, und auf der rechten gibt Stromberg seinen Senf – äh Ratschlag – dazu. Ab und zu aufgelockert mit Meinungen von seinen Mitarbeitern.

Gleichzeitig jedoch unterstreicht genau diese Setzweise aus scheinbarer Platzverschwendung den Charakter von Stromberg. Fast nichts sagen, aber soviel Raum einnehmen wie möglich. Natürlich ist es kein echter Ratgeber, doch insbesondere für Stromberg-Fans ein nettes Gimmick fürs Bücherregal.

Fotos von Stromberg sind immer wieder in das Buch eingestreut, so vergisst man auch ja nicht, wie er aussieht, und hat ihn ständig vor Augen beim Erteilen seiner „Ratschläge“. Während des Lesens hat man die Stimme von Christoph Maria Herbst im Kopf. Es ist fast so, als ob Stromberg selbst vor einem steht. Das Buch ist dank des extrem großzügigen Satzes innerhalb kürzester Zeit ausgelesen und somit optimal, um kleinere Zeitspannen zu überbrücken.

Die Figur Stromberg kommt bei dem Leser so an, wie er ist. Auch im Buch bleibt er sich selbst treu, wem aber auch sonst?

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