Profilbild von NicoleP

NicoleP

Lesejury Star
offline

NicoleP ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit NicoleP über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erst Gott und jetzt der Teufel

Und Gott sprach: Der Teufel ist auch nur ein Mensch!
0

Jakob Jakobi ist Psychotherapeut. Vor Jahren hatte er einen Patienten, Abel Baumann. Dieser behauptete, dass er Gott sei und Hilfe brauche. Jetzt lernt Jakob Anton Auerbach kennen. Auerbach gibt sich als ...

Jakob Jakobi ist Psychotherapeut. Vor Jahren hatte er einen Patienten, Abel Baumann. Dieser behauptete, dass er Gott sei und Hilfe brauche. Jetzt lernt Jakob Anton Auerbach kennen. Auerbach gibt sich als Teufel aus und möchte die Seele von Jakob kaufen.

Erst Gott und jetzt der Teufel – Jakob ist genervt und auch nicht bereit, die Angebote des Teufels anzunehmen. Andere Personen in seinem Umfeld können der Verlockung jedoch nicht widerstehen. Da Jakob seine Seele partout nicht hergeben will, sorgt Auerbach dafür, dass Jakobs Leben um einiges schlimmer wird. Wo ist also Gott, wenn man ihn mal braucht?

Wie schon im ersten Buch „Und Gott sprach: Du musst mir helfen“ muss sich Jakobi mit der Frage auseinander setzen, ob er es mit einem Patienten oder doch mit dem Teufel zu tun hat. Hans Rath verleiht in der Geschichte auch den Nebenfiguren einzigartige Charaktere. Ein gutes Buch, welches sich bequem an einem Nachmittag lesen lässt.

Das Lesen des ersten Buches ist kein „Muss“, aber es sind gerade die Parallelen zwischen Jakobs Begegnungen mit Gott und dem Teufel, die zum Schmunzeln anregen. Sofern es sich überhaupt um Gott und den Teufel handelt und nicht um Patienten, die einfach nur Hilfe brauchen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Geschichte stellt die Frage, ob wir die Fäden unseres Lebens noch selbst in der Hand halten.

Das Joshua-Profil
0

Max Rhode, Autor des Romans „Die Blutschule“, hat eine Pflegetochter – Jola. Eines Tages steht das Jugendamt vor der Tür und möchte Jola zu ihren drogensüchtigen – aber angeblich resozialisierten – Eltern ...

Max Rhode, Autor des Romans „Die Blutschule“, hat eine Pflegetochter – Jola. Eines Tages steht das Jugendamt vor der Tür und möchte Jola zu ihren drogensüchtigen – aber angeblich resozialisierten – Eltern zurückführen. Angeblich habe Rhode und seine Frau auf kein Schreiben des Jugendamtes reagiert. Doch solche Schreiben kamen nie an.

In einer Kurzschlusshandlung flieht Max mit Jola aus dem Haus. Während der Autofahrt überlegt er, was er tun kann. Dann passiert ein Unfall, und Max wacht im Krankenhaus wieder auf. Jola ist verschwunden, und er steht unter dem Verdacht, sie entführt und versteckt zu haben.

Doch in Wahrheit wird Max seinen eigenen, ganz persönlichen Thriller erleben. Er steht auch unter dem Verdacht, Jola bald etwas anzutun, das ergeben unter anderem seine Suchbegriffe im Internet und diverse Seiten, die er angeblich besucht haben soll. Max versteht die Welt nicht mehr, ist es doch sein Bruder Cosimo, der pädophil ist.

Der Roman wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, wobei Max die „Ich-Person“ ist. Die Geschichte stellt die Frage, ob wir die Fäden unseres Lebens noch selbst in der Hand halten. Was hat es mit Joshua auf sich, und warum gerät ausgerechnet Max in seine Fänge? Auch die Frage nach Gut und Böse lässt sich nicht eindeutig beantworten. Selbst einer Person, die schlimmste Verbrechen begangen hat, schafft es, beim Leser eine Art „Sympathie“ zu entwickeln.

Fitzek beschreibt seine Figuren bildlich, und man sieht den Roman förmlich als Film vor dem geistigen Auge ablaufen. Man muss auch nicht unbedingt den Roman „Die Blutschule“ von Max Rhode gelesen haben, denn die wichtigsten Stellen tauchen auch in „Das Joshua Profil“ auf. Aber es ist zu empfehlen, denn Fitzek zeigt, dass er als „Max Rhode“ einen anderen Schreibstil an den Tag legen kann. Daumen hoch für Sebastian Fitzek.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Blutschule

Die Blutschule
0

Die Berliner Großstadt-Teenager Simon und Mark ziehen mit ihren Eltern aufs Land. Ein außerhalb gelegenes Haus und ein Pädophiler als Nachbar erwarten sie dort. Die Beiden können sich fast nichts Schlimmeres ...

Die Berliner Großstadt-Teenager Simon und Mark ziehen mit ihren Eltern aufs Land. Ein außerhalb gelegenes Haus und ein Pädophiler als Nachbar erwarten sie dort. Die Beiden können sich fast nichts Schlimmeres vorstellen. Die Dorfjugend empfängt sie auch nicht gerade freundlich. Sandy, ein Mädchen aus der Clique, ist geradezu hinterhältig und bösartig.

Die Jungs lernen den Hund vom Stotter-Peter kennen – ein Hund, der angeblich unsterblich sein soll, da er in den Seelenspiegel geblickt habe. Auch sein Wesen habe sich danach umgekehrt, und aus einem bösen Hund wurde ein sanftes Lämmchen. Simon und Mark nehmen das nicht für ernst, doch dann geschieht ein Unfall, und ihr Vater ist danach ein ganz anderer.

Er nimmt seine Söhne mit auf eine unbewohnte Insel im Storkower See. In einer Hütte erwartet Simon und Mark ihr schlimmster Albtraum. Der Raum ist wie ein Klassenzimmer eingerichtet, und ihr Vater wird ihnen besonderen Unterricht erteilen. Der Lehrplan könnte direkt vom Teufel selbst stammen.

Max Rhode schildert die Geschichte aus der Perspektive von Simon. Dadurch ist der Leser nah dran am Geschehen, vielleicht auch schon zu nah. Das Grauen springt den Leser an, aber zu Beginn muss der Leser stark sein. Denn bevor eben dieses los geht, wird von der Ankunft im Dorf und den Menschen erzählt.

Allerdings sind einige Ereignisse leicht vorherzusehen und – sorry, Herr Fitzek – das nimmt wiederum die Spannung. Aber vielleicht ist dies auch beabsichtigt. Denn der Autor ist Max Rhode, und ihn lernt man erst durch das Buch „Das Joshua Profil“ kennen. Denn in diesem Roman von Sebastian Fitzek ist Max Rhode die Hauptfigur. Der Leser darf also gespannt sein.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Jade-Medaillon

Das Jade-Medaillon
0

Die Auswanderin Helene hat ihren Traummann geheiratet. Doch Erich sieht in Helene nur ihre Schwester, die er zwar liebt, aber Amelie hat sich für einen anderen Mann entschieden. Dann sieht Helene, wie ...

Die Auswanderin Helene hat ihren Traummann geheiratet. Doch Erich sieht in Helene nur ihre Schwester, die er zwar liebt, aber Amelie hat sich für einen anderen Mann entschieden. Dann sieht Helene, wie Erich ihre Schwester küsst. Enttäuscht von ihrem Mann und Schwester stürzt sie sich Klippen hinunter. (Wie genau sich dies alles zugetragen hat, ist nachzulesen in „Der Kuss der Schmetterlinge“ von Victoria Lundt)

Im November 1914 lebt Helene im Tal der Lotusblumen. Sie ist Krankenschwester und kümmert sich auch um Waisenkinder. Auch in China herrscht Krieg, doch im Tal ist er noch nicht angekommen. Dann lernt sie Kang kennen, der schwer verletzt vor dem Krankenhaus aufgefunden wird. Doch dieser verschwindet nach kurzer Zeit spurlos.

Dafür taucht Erich auf. Er hat Helene verzweifelt gesucht, denn viel zu spät hat er gemerkt, wie sehr er sie liebt. Doch die Zeiten werden immer unsicherer, und das Chinesische Rote Kreuz beschließt, das Krankenhaus zu schließen. Während der langen Reise zu dem Bahnhof, an dem der Zug wartet, werden einige schwierige Situationen zu meistern sein. Überraschungen mit eingeschlossen.

Die Geschichte von Helene ist die Weitererzählung des Romans „Der Kuss der Schmetterlinge“. Denn sie ist nicht tot, sondern hat ein neues Leben begonnen. Mit viel Gefühl schildert Victoria Lundt die schwierige Zeit, in der Helene und Erich sich wiedersehen. Es ist ein guter Roman, und der Leser begleitet Helene auf ihren Weg, der nicht immer einfach ist.

Der Roman ist eine abgeschlossene Handlung. und man muss nicht unbedingt „Der Kuss der Schmetterlinge“ lesen, es ist aber ratsam. In diesem Roman lernt man nicht nur die „alte Helene“, sondern auch viel über das damalige Leben der Deutschen im chinesischen Tsingtau kennen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Einfach lecker

Kräuter der Provinz
0

Maierhofen, ein idyllisch gelegener Ort auf dem Land, hat ein Problem. Wie andernorts auch, verlässt die Jugend das Dorf und Geschäfte schließen. Bürgermeisterin Theresa sorgt sich um den Ort und die verbliebenen ...

Maierhofen, ein idyllisch gelegener Ort auf dem Land, hat ein Problem. Wie andernorts auch, verlässt die Jugend das Dorf und Geschäfte schließen. Bürgermeisterin Theresa sorgt sich um den Ort und die verbliebenen Bewohner. Es gibt zwar noch einen Metzger, einen Bäcker und die „Goldene Rose“ – Theresas Lokal – in der alle Feierlichkeiten von Kindstaufe bis Leichenschmaus stattfinden.

Doch ausgerechnet in dieser Situation muss sich Theresa nicht nur Gedanken um die Dorfbewohner, sondern auch um sich selbst machen. Sie ist erkrankt, und es dauert auch einige Zeit, bis sie die Krankheit akzeptiert und den Kampf aufnimmt. Als sie nicht schlafen kann und den Fernseher einschaltet, sieht sie ihre Cousine Greta bei einer Preisverleihung. Da kommt ihr eine Idee.

Greta ist erfolgreich und arbeitet in einer Werbeagentur. Doch immer mehr zweifelt sie daran, dass dies der richtige Beruf für ihre weitere Zukunft ist. Will sie wirklich den Rest ihres Lebens mit Werbekampagnen verbringen? Da kommt ihr das Angebot von Theresa, für Maierhofen eine Imagekampagne auf die Beine zu stellen, gelegen. Also macht sich Greta auf nach Maierhofen und lernt nach und nach den Ort und seine Bewohner lieben.

„Kräuter der Provinz“ ist ein liebevoll geschriebener Roman, dessen Figuren und Landschaften man sofort besuchen möchte. Hier findet man sie noch, die funktionierende Dorfgemeinschaft. Einige Bewohner werden im Laufe des Buches ungeahnte Talente an sich entdecken. Denn gemeinsam wollen die Bewohner Maierhofen zu einem Genießerdorf werden lassen.

Als kleines Extra gibt es Rezepte von Maierhofener Spezialitäten. Egal ob Nusskekse, Bärlauchbutter oder Edys spezielle Bratwurst, die Genießertipps warten nur darauf, ausprobiert zu werden.

Das Buch ist eine schöne leichte Sommerlektüre. Am Ende wendet sich die Autorin in einem Brief an die Leser. Darin schildert sie, worum es ihr bei diesem Buch ging, und genau diese Botschaft konnte das Buch auch transportieren.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Blanvalet-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.