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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannung gesucht

Der ehrenwerte Mörder
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Luke Considine, ein junger Reporter, ist auf der Suche nach DER Story, die ihm den Durchbruch bringen soll. Diese Suche führt ihn nach Brighton. Der Gangster Joss Grand, heute ein Philanthrop, hat früher ...

Luke Considine, ein junger Reporter, ist auf der Suche nach DER Story, die ihm den Durchbruch bringen soll. Diese Suche führt ihn nach Brighton. Der Gangster Joss Grand, heute ein Philanthrop, hat früher gemeinsam mit Jacky Nye die Unterwelt von Brighton beherrscht. Seine Lebensgeschichte möchte Luke zu Papier bringen.

Doch Luke hat ein Problem. Er lernt Jem kennen und lieben. Doch Jem ist besitzergreifend und furchtbar eifersüchtig. Zwar verwöhnt er Luke und gibt ihm ein Zuhause und Taschengeld, damit sich Luke ganz auf seine Recherchen konzentrieren kann. Allerdings sorgt seine Eifersucht, die leicht in Aggressivität und Gewalt umschlägt, dafür, dass Luke aus der gemeinsamen Wohnung flüchtet und Angst davor hat, von Jem gefunden zu werden.

Joss Grand ist ein alter Mann, der bis zum Mord 1968 an seinem Handlanger Jacky Nye erfolgreich in der Unterwelt tätig ist. Für den Mord an Jacky hat er ein Alibi, aber eine Frau in einem roten Mantel hat alles gesehen und verschwindet unerkannt vom Tatort. Joss Grand erzählt Luke von seiner Kindheit und wie er zum Verbrecher wurde. Wird er Luke auch den Mord gestehen?

„Der ehrenwerte Mörder“ ist ein ruhig dahingleitender Roman, dessen Schwerpunkt anfangs in der Beziehung zwischen Luke und Jem liegt. Erst nachdem Luke Jem verlassen hat, wird die Geschichte um Joss Grand mehr in den Vordergrund gerückt. War dieser wirklich der Mörder von Jacky? Welches Motiv könnte er überhaupt haben? Schließlich bringen seine Nachforschungen darüber Luke in Gefahr.

Leider fehlte mir in dieser Geschichte der Spannungsbogen, und es dauerte, bis ich begriff, warum erst die Liebesbeziehung von Luke und Jem so im Vordergrund stand. Immerhin sollte das Buch laut dem Cover ein „Kriminalroman“ sein, doch die lange Erzählung der Liebesbeziehung der beiden Männer lässt den Roman zu Beginn eher wie eine Stalker-Geschichte erscheinen. Ich kann daher nur raten durchzuhalten, egal, wie sich das Buch an einigen Stellen „zieht“.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Goldmann-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

Veröffentlicht am 15.09.2016

So mag ich Fitzek

Passagier 23
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Menschen können aus verschiedenen Gründen während der Fahrt über Bord gehen und verschwinden. Oft wird mit der Feststellung „Selbstmord“ die Akte wieder schnell geschlossen. Doch, was ist, wenn ein sogenannter ...

Menschen können aus verschiedenen Gründen während der Fahrt über Bord gehen und verschwinden. Oft wird mit der Feststellung „Selbstmord“ die Akte wieder schnell geschlossen. Doch, was ist, wenn ein sogenannter „Passagier 23“ wieder Monate später auftaucht?

Polizeipsychologe Martin Schwartz ist ein seelisches Wrack, seit er vor fünf Jahren Frau und Kind während einer Kreuzfahrt verloren hat. Ausgerechnet er erhält einen Anruf einer älteren Dame, genau dieses Kreuzfahrtschiff wieder zu betreten, um herauszufinden, was damals wirklich geschah.

Auf der „Sultan of the Seas“, ein großes Kreuzfahrtschiff, taucht ein verschwundenes Mädchen wieder auf. Mit dabei hat sie den Teddy von Martins Sohn. Hält dieses Mädchen damit den Schlüssel in den Händen, der Martin zur Lösung führt? Sebastian Fitzek schafft es auch diesmal wieder, den Leser zu verwirren und auf eine falsche Fährte zu locken.

Und auch diesmal gibt es einen Blick in die Abgründe der menschlichen Seele. Seine Leser werden auch Bekannte treffen, die in vorherigen Romanen schon Erwähnung fanden. Es empfiehlt sich, das Buch WIRKLICH bis zur letzten Seite und nicht nur bis zur Danksagung zu lesen, denn der Epilog kommt erst danach. Und mit dem Epilog eine weitere interessante Wendung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein bewährtes Team ermittelt

Wer Blut vergießt
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Ein neuer Fall für Detective Inspector Gemma James und Detective Sergeant Melody Talbot. Ein Rechtsanwalt wird nackt und gefesselt in einem Hotelbett aufgefunden. Gab es hier ein Spielchen mit Todesfolge ...

Ein neuer Fall für Detective Inspector Gemma James und Detective Sergeant Melody Talbot. Ein Rechtsanwalt wird nackt und gefesselt in einem Hotelbett aufgefunden. Gab es hier ein Spielchen mit Todesfolge oder ist es Mord? Es bleibt nicht bei der einen Leiche, denn schon bald kommt ein weiterer Anwalt zu Tode. Bestehen hier Verbindungen?

Der Gitarrist Andy gerät bei einem Auftritt in eine kleinere Prügelei, bei der sein Gegenüber eine blutende Nase zurückbehält und verschwindet. Auch das erste Opfer war zu dieser Zeit anwesend. Hat dieser Vorfall etwas mit dem ersten Mord zu tun? Für die Zeit des zweiten Mordes hat Andy ein Alibi. Und doch scheint es eine Verbindung zu geben. Superintendent Duncan Kincaid unterstützt seine Frau Gemma bei diesem Fall, da er den Manager von Andy kennt und so inoffiziell mit Andy sprechen kann.

Wie der Leser im Laufe des Buches erfährt, hatte Andy keine einfache Kindheit. In welchem Zusammenhang diese Vergangenheit mit den Morden steht, kommt häppchenweise ans Licht. Crombie schafft es, den Leser genau wie Gemma und Melody im Dunkeln zu lassen. Ein guter Roman, der aufzeigt, wie weit die Vergangenheit Einfluss auf die Gegenwart haben kann. Fans sollten sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöne Geschichte

Das Seehaus
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Alte Landhäuser können viel erzählen. So auch der Landsitz der Familie Edevane. Einmal jährlich findet dort ein Mittsommernachtsfest statt. Eines der Highlights des Jahres, zu dem das Haus, der Garten ...

Alte Landhäuser können viel erzählen. So auch der Landsitz der Familie Edevane. Einmal jährlich findet dort ein Mittsommernachtsfest statt. Eines der Highlights des Jahres, zu dem das Haus, der Garten und auch der See festlich herausgeputzt werden. Alice Edevane ist 1933 sechzehn Jahre alt und hat ihr Berufsziel klar vor Augen: Sie möchte Schriftstellerin werden. Als in diesem Jahr irgendwann während des Mittsommernachtsfestes ihr kleiner Bruder verschwindet, ändert sich alles.

Ihre Mutter Eleanor lernt 1911 ihren zukünftigen Mann Anthony Edevane kennen und lieben. Es ist die berühmte Liebe auf den ersten Blick. Anthony möchte Arzt werden, und so leben die beiden Verliebten erst einmal in einer kleinen Wohnung in London. Das Schicksal verschlägt sie später nach Loeanneth, zum Seehaus. Doch mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges wird sich auch für die Familie Edevane alles ändern. Die beiden haben neben Alice noch zwei weitere Töchter und bekommen später noch einen Sohn.

2003 entdeckt die Polizistin Sadie das verlassene Seehaus. Es sieht so aus, als sei das Haus von einem Tag auf den anderen verlassen worden. Durch die Fenster kann Sadie erkennen, dass auch die komplette Einrichtung noch vorhanden ist. Als sie schließlich von der Geschichte des verschwundenen Sohnes der Familie Edevane erfährt, beginnt sie nachzuforschen, was vor 70 Jahren dort im Seehaus geschehen ist. Sie nimmt Kontakt zu Alice Edevane, der Hausbesitzerin, auf. Alice ist mittlerweile eine berühmte Schriftstellerin geworden und anfangs überhaupt nicht begeistert, dass Sadie nach so langer Zeit herausfinden möchte, was damals geschah.

Die Zeitsprünge zu Beginn des Buches haben mich zunächst verwirrt. Zu Beginn lernt man Alice im Jahr 1933 kennen. Anschließend landet der Leser im Jahr 1911. Dort ist Eleonor, Alices Mutter, eine junge Frau, und der Leser erfährt, wie Eleonor ihrer großen Liebe begegnet. Später im Laufe der Geschichte habe ich dann diese Zeitsprünge verstanden. Denn Stück für Stück lernt man die wichtigen Personen kennen und erfährt, dass Eleonor nicht immer nur die strenge Frau war, wie Alice sie kennt. Auch Eleonor war wie Alice in ihrer Jugend eine junge Frau mit Wünschen und Vorstellungen über ihr zukünftiges Leben. Doch das Leben hatte andere Pläne, und so wurde Eleonor zu jener strengen Frau, die Alice und ihre Geschwister kennen.

Seite um Seite löst sich das Rätsel um das Verschwinden des kleinen Theo, und oft sind die Dinge nicht so, wie sie scheinen. Die Geschichte nimmt viele Drehungen und Wendungen, so dass man während des Lesens nicht schon nach ein paar Seiten weiß, welches Schicksal Theo erleiden musste. Dadurch bleibt der Spannungsbogen straff und der Leser am Buch. Jedoch ist das Ende der Geschichte, meiner persönlichen Meinung nach, etwas zu… – Hier muss ich enden, da dieser eine Kritik-Punkt ein zu großer Spoiler wäre, denn es betrifft die Auflösung und die möchte ich natürlich nicht verraten.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Diana-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gemütlich

Engelsgeduld
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In der Heimatgemeinde von Pfarrer Senner im Bayerischen Wald soll ein Festspiel veranstaltet werden. Die Rollen werden unter den Einwohnern verteilt, und ausgerechnet Senner soll auf Anweisung seines Bischofs ...

In der Heimatgemeinde von Pfarrer Senner im Bayerischen Wald soll ein Festspiel veranstaltet werden. Die Rollen werden unter den Einwohnern verteilt, und ausgerechnet Senner soll auf Anweisung seines Bischofs neben dem evangelischen Geistlichen her reiten und gemeinsam mit ihm den Segen sprechen. Mit Rosalie, eigentlich einer ganz lieben Pferdedame, nimmt er an der Generalprobe teil.

Als dann jedoch ein Probeschuss das Pferd erschreckt und es durchgeht, plumpst der Pfarrer auf den Boden und verliert erst einmal das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kommt, erfährt er, dass auf die Hauptdarstellerin geschossen wurde. Dabei sollte sich keine echte Kugel in dem Lauf des historischen Vorderladers befinden. Wer hätte Grund, auf die Darstellerin zu schießen? Schnell steht ein Verdächtiger fest, aber der Pfarrer glaubt nicht an die Schuld und forscht auf eigene Faust nach.

„Engelsgeduld“ ist bereits das fünfte Buch über den Detektiv, pardon, Pfarrer Senner und seine Gemeinde. Auch, wenn man die vorherigen Geschichten nicht kennt, kommt man gut in diese hinein. Der Roman kommt in bayerischer Gemütlichkeit daher, und Freunde von ermittelnden Pfarrern, Pastoren, Priestern, Nonnen oder Patern werden das Buch mögen. Die flüssig erzählte Geschichte lässt viel Raum für eigene Ermittlungen des Lesers.