Profilbild von NicoleP

NicoleP

Lesejury Star
offline

NicoleP ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit NicoleP über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Etappe für Etappe

Ich bin dann mal weg
0

Der TV-Entertainer Hape Kerkeling macht sich auf den Weg nach Santiago de Compostela. Jedoch nicht mit Auto oder Bahn, nein, er geht den Weg. Genauer gesagt, Kerkeling pilgert. Nachdem sein Körper ihm ...

Der TV-Entertainer Hape Kerkeling macht sich auf den Weg nach Santiago de Compostela. Jedoch nicht mit Auto oder Bahn, nein, er geht den Weg. Genauer gesagt, Kerkeling pilgert. Nachdem sein Körper ihm klar gemacht hat, dass er eine Pause einlegen muss, zieht er sich aus dem Rampenlicht zurück. Erst weiß er nichts mit sich und seiner Zeit anzufangen, dann aber fällt ihm in der Bibliothek ein Buch zum Pilgern auf dem Jakobsweg in die Hände.

Kerkeling wagt das Abenteuer Jakobsweg und sagt seinen Freunden nur „Ich bin dann mal weg“. In einer orangefarbenen Kladdel hält er seine Erlebnisse auf diesem Weg fest. Es wird ein harter Weg und der Leser begleitet ihn dabei.

Die Beschreibung der vielen verschiedenen Landschaften und Herbergen geben dem Leser das Gefühl, neben Kerkeling dem Weg zu folgen. Während der langen Etappen denkt er viel über seine Vergangenheit und sich selber nach. Die Reisebekanntschaften, die er auf dem langen Weg macht, sind mitunter ganz schön nervig und mitunter sehr speziell. Doch er findet auch Freunde auf diesem Weg und hat auch die ein oder andere Begegnung, die ihn ins Grübeln bringt. Kerkeling erlaubt dem Leser einen tiefen Einblick in sein Innerstes, einer Welt, in der er einfach Hans Peter ist.

Am Ende einer Etappe steht für ihn immer die „Erkenntnis des Tages“. Die gewonnene Erkenntnis aus diesem Buch wird für jeden Leser eine andere sein. Auf die Frage, ob es Gott oder ein Schicksal gibt, wird das Buch keine Antwort geben. Diese Antwort bleibt jedem Leser selbst überlassen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider nicht überzeugt...

Haus des Sturms
0

Madeline Moretti verliert ihre große Liebe bei einem Unfall. Von ihrer Großmutter bekommt sie eine Reise in die Toscana geschenkt. Dort kann sie ihre Trauer langsam überwinden. Madeline ist beruflich zudem ...

Madeline Moretti verliert ihre große Liebe bei einem Unfall. Von ihrer Großmutter bekommt sie eine Reise in die Toscana geschenkt. Dort kann sie ihre Trauer langsam überwinden. Madeline ist beruflich zudem stark eingebunden und muss ihren Urlaub abbrechen. Denn die Anwaltskanzlei, für die sie arbeitet, vertritt Klienten, die durch ihre Arbeit erkrankt sind. Die Firma streitet alles ab und es gilt, Beweise beizubringen und mit Zeugen zu reden.

Mia lebt im 14. Jahrhundert in der Toscana. Seit dem Tod ihrer Mutter hat sie nicht mehr gesprochen. Ihre Tante hat sie bei sich aufgenommen, und gemeinsam kümmern sie sich um Pilger, die auf dem Pilgerweg wandern und bei ihnen einkehren. Als ein Paar bei ihnen auftaucht, schafft die Frau es, Mia wieder zum Reden zu bringen. Sie werden auch zu guten Freunden. Dann kommt der schwarze Tod nach Italien.

Statt einer Geschichte um ein Haus und ein damit verbundenes Familiengeheimnis erwarten den Leser zwei Geschichten. Madeline, welche versucht, Trauer und Beruf zu meistern, und Mia, welche ihre Sprache wiederfindet und dadurch ihre Vergangenheit überwinden kann.

Das Buch hat es nicht geschafft, mich in seinen Bann zu ziehen. Es war an einigen Stellen langatmig, allerdings wurde die Landschaft der Toscana schön beschrieben. Auch die Trauer von Madeline kam gut rüber, fast alle anderen Personen und Situationen waren trotz der vielen Seiten blass dargestellt – eine Ausnahme waren die beiden erkrankten Klientinnen und ihr jeweiliges Schicksal. Diese schaffen es, den Leser bei dem Buch zu halten. Allerdings wäre eine Komprimierung der Geschichte auf weniger Seiten und eine bessere Darstellung mancher Figur sinnvoll gewesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mörder gibt es überall

Sprich nicht mit Fremden
0

Eine vermisste Schülerin wird tot in einem Wald gefunden. Jedoch nicht alleine. Am Fundort liegen wohl schon seit Jahrzehnten die Überreste eines Mädchens. Sheriff Meltzer kann sich das nicht erklären ...

Eine vermisste Schülerin wird tot in einem Wald gefunden. Jedoch nicht alleine. Am Fundort liegen wohl schon seit Jahrzehnten die Überreste eines Mädchens. Sheriff Meltzer kann sich das nicht erklären und bekommt Hilfe von der Profilerin Keye Street.

Jedoch ist der Ort Whisper Fremden gegenüber nicht gerade aufgeschlossen, was Keye schnell zu spüren bekommt. Trotz aller Widerstände beginnt sie, ein Profil des Täters zu entwerfen. Der Täter ist ein Beobachter, der erst, wenn er sich sicher ist, zuschlägt. Bevor die Mädchen einen furchtbaren Tod starben, waren sie Monate in seiner Gewalt.

Als erneut ein Mädchen verschwindet, wächst der Druck auf Polizei und Profilerin. Das Böse hat wieder zugeschlagen. Wird das Mädchen gerettet werden können, und wer ist der wahre Täter?

Das Buch beginnt langsam, und der Leser bekommt einige Informationen zu den Figuren und ihrer Umgebung. Erst im letzten Drittel kommt die Geschichte in Fahrt und endet anders als gedacht. Amanda Kyle Williams hat das Denken der Menschen von Whisper mit all seinen Facetten dargestellt. Sie zeigt damit, dass ein Mörder auch in einem kleinen Ort unerkannt unter den Menschen leben kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gibt es überhaupt eine Realität?

Splitter
0

Einfach einen „Reset“-Knopf drücken und der Kopf wäre wieder frei. Keine Erinnerungen mehr an traumatische Ereignisse und die angenehmen Erinnerungen werden wieder „eingesetzt“. Traumhaft, oder etwa nicht? ...

Einfach einen „Reset“-Knopf drücken und der Kopf wäre wieder frei. Keine Erinnerungen mehr an traumatische Ereignisse und die angenehmen Erinnerungen werden wieder „eingesetzt“. Traumhaft, oder etwa nicht? Für Marc Lucas wird dieses Experiment zum Alptraum.

Durch einen Unfall verliert er seine schwangere Frau. Er selbst behält einen Splitter im Kopf, weswegen er in ärztlicher Behandlung ist. Im Wartezimmer stößt Marc auf eine Anzeige der psychiatrischen Privatklinik Bleibtreu. Für einen Feldversuch werden Teilnehmer gesucht, die ihr traumatisches Erlebnis vergessen wollen.In seinem großen Kummer bewirbt sich Marc dort.

Allerdings war er zu der Zeit betrunken, und nüchtern sah die Sache schon anders aus. Trotzdem lässt er sich auf die Voruntersuchungen ein. Danach ist nichts mehr, wie vorher. Dort, wo die Klinik eigentlich stehen sollte, klafft eine Baustellenlücke. Aber er wird schon von Emma erwartet, die behauptet, auch an dem Feldversuch teilgenommen zu haben. Dieser wäre nicht mit rechten Dingen zugegangen, und daher würden Marc und sie in großer Gefahr schweben.

Immer mehr Ereignisse passieren, die Marc nicht zuordnen kann, und schließlich stellt sich die Frage, was ist Realität. Ist er überhaupt real, oder ist alles um ihn herum nur Einbildung?

„Splitter“ von Sebastian Fitzek befasst sich genau mit diesem Thema, was ist real, was scheint real und was ist nur Einbildung? Durch das gesamte Buch hindurch begleitet der Leser Marc auf der Suche nach Antworten. Was ist mit ihm und seinen Erinnerungen passiert? Erst am Schluss, wie kann es auch anders sein, findet alles seinen Platz und nicht nur der Leser versteht, was warum geschehen ist. Der Kreis hat sich geschlossen – was auf den ersten Seiten mit seinem Besuch bei Professor Niclas Haberland begann, endet auch dort. Wirklich?

Fitzek hat am Ende seines Buches noch den Hinweis auf eine Internetseite, auf der man herausfinden kann, ob man vielleicht selbst schon an einem solchen Experiment teilgenommen hat. Nur habe ich leider vergessen, wie sie heißt…

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Thriller, der diese Bezeichnung auch verdient

Noah
0

Ein Mann erwacht und weiß nicht, wer er ist. Im rechten Handballen sind die Buchstaben NOAH eintätowiert. Und so wird er auch unter den Obdachlosen genannt, unter denen er lebt.

Auf der Suche nach sich ...

Ein Mann erwacht und weiß nicht, wer er ist. Im rechten Handballen sind die Buchstaben NOAH eintätowiert. Und so wird er auch unter den Obdachlosen genannt, unter denen er lebt.

Auf der Suche nach sich selbst macht Noah immer mehr Entdeckungen, die eher mehr Verwirrung als Ordnung bringen. Warum will ihn jemand töten, und welche Organisationen stecken mit drin? Schließlich findet Noah heraus, dass er etwas mit der Zukunft der Menschheit zu tun hat. Das Thema in diesem Buch ist die wachsende Anzahl an Menschen auf unserer Erde und wie wir alle mit den Ressourcen umgehen.

Sebastian Fitzek verflechtet die Thematik des Zustandes unserer Erde und was ihr angetan wird mit einer fesselnden Geschichte. Dabei lässt er dem Leser genug Raum, auch über das eigene Verhalten nachzudenken – ohne belehrend zu wirken.

Der Name NOAH ist passend gewählt, denn auch der biblische Noah musste auswählen, wer mit auf die Arche durfte. Wer den Roman gelesen hat, wird dies bestätigen können. Wer Thriller mag, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.