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Veröffentlicht am 15.09.2016

Die vergessenen Worte

Die vergessenen Worte
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Es beginnt mit Kassetten aus dem Jahr 1970. Die Aufnahmen stammen von Patricia Morgen, die im Rahmen ihrer Forschungsarbeit Maria Romano interviewt. Die alte Frau erzählt von ihrer Kindheit und Jugend ...

Es beginnt mit Kassetten aus dem Jahr 1970. Die Aufnahmen stammen von Patricia Morgen, die im Rahmen ihrer Forschungsarbeit Maria Romano interviewt. Die alte Frau erzählt von ihrer Kindheit und Jugend sowie ihrer großen Liebe, welche „prominente Person“ dies ist, verrate ich hier noch nicht. Doch kann man einer Insassin einer Nervenheilanstalt glauben oder ist ihre Geschichte reine Fantasie und Realitätsferne, wie die behandelnden Ärzte behaupten? Ihre große Leidenschaft sind Näharbeiten.

Im Laufe ihres Lebens fertigt Maria einen Quilt an. Dieser wird 2008 das Leben von Caroline von Grund auf verändern. Sie entdeckt ihn bei Räumungsarbeiten im Haus ihrer Mutter. Nachforschungen ergeben, dass für diesen Quilt auch May-Stoffe verwendet wurden. Kostbare Stoffe, doch wie kommt ein solcher Quilt in den Besitz von Carolines Familie? Als er gestohlen wird, scheinen die Nachforschungen zu enden. Doch Caroline kann mit Hilfe von Ben, einem Lokalreporter, und ihrer Freundin immer weiter Licht in die rätselhafte Geschichte des Quilts

Nachdem Caroline auf die Kassetten gestoßen ist und sich Marias Geschichte kennenlernt, zeigt sich, dass Maria ihre Lebensgeschichte über diesen Quilt erzählt hat. Dieser birgt mehr Geheimnisse, als gedacht.

Eine wunderbare Geschichte über das Schicksal zweier Frauen, deren Leben auf wundersame Weise miteinander verwoben scheinen. Die Erzählweise durch die Kassetten lassen den Leser fast selbst vor dem Rekorder sitzen und der alten, rauchigen Stimme von Maria lauschen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Landkarte der Liebe

Die Landkarte der Liebe
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Es ist mitten in der Nacht, als Katie die schlimme Nachricht aus Bali erreicht. Mia, ihre jüngere Schwester ist von einer Klippe gestürtzt. Alles deutet auf einen Selbstmord hin. Doch Katie kann das nicht ...

Es ist mitten in der Nacht, als Katie die schlimme Nachricht aus Bali erreicht. Mia, ihre jüngere Schwester ist von einer Klippe gestürtzt. Alles deutet auf einen Selbstmord hin. Doch Katie kann das nicht glauben, auch wenn Mia vor ihrer Abreise etwas seltsam war.

Als Katie in Mias Rucksack ein Tagebuch findet, bekommt sie das Verlangen, der Reise ihrer Schwester mit Hilfe des Tagebuches zu folgen. So möchte sie Mia noch einmal nahe sein. So folgt Katie der Spuren ihrer Schwester nach San Fransisco, Maui, Australien und nach Bali. Auf dieser Reise lernt sie ihre Schwester noch einmal kennen, auf eine ganz andere Art.

Katie hält oft Zwiesprache mit ihrer toten Schwester und versucht sie besser zu verstehen. Auch überwindet Katie auf ihrer Reise Ängste und stellt ihr eigenes Leben in Frage. Ist sie noch die Katie, die in London aufgebrochen ist, oder gehört diese zu einem alten Leben und die Reise hat aus Katie einen anderen Menschen gemacht?

Lucy Clarke erschafft mit Katie und Mia zwei Schwestern, die sich lieben und doch ihre Probleme miteinander haben, oft beruhen diese auf Missverständnissen. Abwechselt begleitet der Leser Katie – oder ein halbes Jahr zuvor – Mia auf ihrer Reise. Viele Konflikte der Schwestern werden sowohl von Katie als auch von Mia in ihrer eigenen Wahrnehmung erzählt.

Dieses Buch ist eine optimale Sommerlektüre, es ist mit so viel Gefühl geschrieben und trotzdem nicht kitschig. Unterhaltung ist garantiert, dieser „Landkarte der Liebe“ kann gefolgt werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die stillen Wasser des Todes

Die stillen Wasser des Todes
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Eine Ruderin wird tot aufgefunden. Scheinbar hatte sie einen Unfall auf dem Wasser. Rebecca Meredith war bei der Polizei. Da sich Superintendent Duncan Kincade, seine Frau Inspector Gemma James wegen eines ...

Eine Ruderin wird tot aufgefunden. Scheinbar hatte sie einen Unfall auf dem Wasser. Rebecca Meredith war bei der Polizei. Da sich Superintendent Duncan Kincade, seine Frau Inspector Gemma James wegen eines Verwandtenbesuches in der Nähe aufhalten, soll Kincade sich der Sache annehmen,obwohl alles nach einem Unfall aussieht. Doch so schnell und einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht, ist dieser Fall nicht geklärt. Denn es gibt einen Anschlag auf ein Mitglied des Hunde-Suchteams, welches Rebecca gefunden hat. Was verbindet den Hundeführer Kieran Connolly mit dem Fall? Zusammen mit Gemma und den Kollegen versucht Duncan das Knäul zu entwirren und den Täter zu fassen.

Wieder ein spannender Fall, das Buch möchte man gar nicht aus der Hand legen. Neben dem Fall gibt es auch weitere Einblicke in das Privatleben und die Freundschaften der Ermittler. Gemma und Duncan sind mit Leib und Seele Polizisten, trotzdem versuchen sie ihren drei Kindern soviel Zeit wie möglich zu geben. Aber auch bei diesem Fall ist das nicht so einfach.

Deborah Crombie hat einen Roman geschrieben, der nicht nur im Bereich des Rudersportes spielt. Auch die Machtverhältnisse bei den Polizisten selbst werden durchleuchtet. Schwarze Schafe gibt es schließlich überall, aber ob diese auch für ihre Taten verurteilt werden können- das steht auf einem anderen Blatt.

Wer die Romane mit Duncan und Gemma mag, wird auch dieses Buch lieben. Die für diese Reihe typischen Zitate vor jedem Kapitel werden auch Menschen, die nichts mit dem Rudersport verbindet, mit diesem Sport und dem Denken dieser Sportler vertraut machen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Im Schatten der Purpurbuche

Im Schatten der Purpurbuche
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Svea führt ein schönes Leben, sie hat zwei Freundinnen, auf die sie sich immer verlassen kann. Ihr Verlobter Marc ist der Mann ihrer Träume, scheinbar. Einzig ihre Chefin macht ihr das Leben schwer. Bei ...

Svea führt ein schönes Leben, sie hat zwei Freundinnen, auf die sie sich immer verlassen kann. Ihr Verlobter Marc ist der Mann ihrer Träume, scheinbar. Einzig ihre Chefin macht ihr das Leben schwer. Bei der Einteilung der Pflegedienstmitarbeiterinnen bereitet es ihrer Chefin Freude, ausgerechnet Svea die etwas spezielleren Patienten zu geben.

Dann kommt der Tag mit dem Besuch auf dem Bremer Freimarkt. In ausgelassener Stimmung lässt sich Svea zum Handlesen und Loseziehen überreden. Und tatsächlich, Svea gewinnt den Hauptpreis, eine Reise in ein früheres Leben.

Medina, die Hellseherin, begleitet Svea auf ihrem Weg, wenn auch anfangs etwas widerwillig. Doch es gibt eine tiefere Verbundenheit zwischen ihnen, als beide ahnen. Als Svea die Pflege von Richenza Haghene übernimmt, lernt sie dessen Sohn Bero kennen. Svea bekommt in seiner Gegenwart ein merkwürdiges Gefühl.

Ebenso, wenn sie auf Orte stößt, die sie aus ihrer Rückführung zu kennen glaubt. Hat eine Rückführung wirklich solche Einflüsse auf das eigene Leben? Ist es überhaupt ein „echtes“ Leben oder einfach das Unterbewusstsein, welches sich meldet? Sveas Freundin Pia begibt sich auf Recherche und stellt fest, dass es die Familien und Personen wirklich gegeben hat. Nur was könnte die Vergangenheit und die Gegenwart miteinander verbinden?

Das Buch ist einfach wundervoll. Die Geschichte von Svea und all ihren Erlebnissen nach der Begegnung mit Medina ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Der Leser begibt sich nicht nur auf eine Zeitreise (keine Angst, es ist definitiv kein „historischer“ Roman), sondern merkt auch, dass es mehr geben könnte – als er vielleicht glaubt. Und egal, ob jemand an Rückführungen glaubt oder sie für Unsinn hält, in diesem Buch sind die Rückführungen die Schlüssel zur Wahrheit. Über die Liebe können zwei Liebende verbunden sein – über alle Zeiten hinweg.

Veröffentlicht am 15.09.2016

An einem Tag im November

An einem Tag im November
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Die fünfjährige Emilie Brenner verschwindet spurlos, als sie mit ihrem Fahrrad unterwegs ist. Und das ausgerechnet im „Garten“, einem Wohnviertel ohne Autoverkehr. Es gibt keine Spuren, und Kommissar Klinkhammer ...

Die fünfjährige Emilie Brenner verschwindet spurlos, als sie mit ihrem Fahrrad unterwegs ist. Und das ausgerechnet im „Garten“, einem Wohnviertel ohne Autoverkehr. Es gibt keine Spuren, und Kommissar Klinkhammer setzt alles daran, das Mädchen zu finden.

Ein weiteres Thema in diesem Buch ist das sogenannte „Trio Infernale“ – drei Mädchen, die Mitschüler terrorisieren und auch vor Gewalttaten nicht zurückschrecken. Haben diese drei Mädchen endgültig die Kontrolle über ihr Verhalten verloren? Gibt es eine Verbindung zwischen ihnen und Emilie? Wer Mitschüler zusammenschlägt und erpresst, könnte doch noch einen Schritt weiter gehen. Könnte…

Im „Garten“ geht es auch nicht gerade paradiesisch zu. Im Laufe des Buches lernt man einige Bewohner kennen, und oft verbirgt sich hinter einer schönen Fassade eine unheimliche Wahrheit. Dinge werden verschwiegen, Augen geschlossen – dies erschwert auch die Arbeit von Klinkhammer auf der Suche nach dem Mädchen.

Petra Hammesfahr stellt am Anfang des Buches die einzelnen Charaktere kurz vor, was hilfreich ist, wenn man nochmal wissen will, „wer war das jetzt noch?“, und erspart somit ein mühseliges Zurückblättern im Buch. Die Autorin erzählt viele Geschehnisse auch aus verschiedenen Blickwinkeln und zeigt so, wie unterschiedlich ein und dieselbe Situation von Menschen wahrgenommen werden kann. Und, durch Rückschauen, wie er dazu geworden ist, wie er ist.

Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat ist, dass nicht schon nach den ersten Seiten zu ahnen war, wer der Täter sein könnte. Genau wie der Kommissar geht der Leser auf die Suche und muss Puzzle-Teilchen für Teilchen zusammenfügen – nur um oft genug auf dem Holzweg oder in einer Sackgasse zu landen. Ein wunderbares Buch, welches auch die seelischen Abgründe der Charaktere nicht beschönigt oder verschweigt.