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Veröffentlicht am 04.09.2021

4 Schwestern mitihren Problemen...

Weil wir Schwestern sind
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Lucy Astner ist eine bekannte Drehbuchautorin, die bereits für Til Schweiger und Matthias Schweighöfer tätig war. Nun legt sie ihren zweiten Roman vor.

Der Anfang von "Weil wir Schwestern sind" hat mich ...

Lucy Astner ist eine bekannte Drehbuchautorin, die bereits für Til Schweiger und Matthias Schweighöfer tätig war. Nun legt sie ihren zweiten Roman vor.

Der Anfang von "Weil wir Schwestern sind" hat mich absolut begeistert: es geht um die Schwestern Katharin, Judith, Eva und Miriam, die jede ihre eigenen, größeren oder kleineren Probleme hat. Plötzlich kommt eine unerwartete Nachricht: ihre Mutter, die die Familie vor über 30 Jahren Hals über Kopf verlassen hat und nach Nepal ausgewandert ist, wird nach Hamburg zurückkehren. Dies sorgt natürlich für jede Menge Zündstoff und Aufregung.

Die Autorin hat einen sehr schönen Schreibstil - modern und zeitgemäß fliegt man vor allem zu Beginn der Geschichte regelrecht durch die Seiten. Es wird abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Schwestern erzählt. Als Setting wurden Hamburg und das alte Land gewählt, was aber keine raumgreifende Rolle spielt.

Gegen Mitte des Buches schleichen sich jedoch einige Längen ein, es passiert nicht unbedingt viel. Meiner Meinung nach hätte man die Erzählung gerne um rund 100 Seiten kürzen können. Jedoch lässt einen der wirklich wunderbare Schreibstil die Geschichte gerne weiterverfolgen.

Von der geheimnisvollen Mutter bekommt man nur am Rande etwas mit. Das fand ich sehr schade, denn man wartet doch irgendwie auf das große Zusammentreffen und die Auflösung des überstürzten Wegganges. Ein parallell laufender Erzählstrang, der Hannahs Geschichte erzählt, hätte mir hier sehr gut gefallen.

Das Ende kommt dann ziemlich überhastet, fast etwas übertrieben und schnell, die verschollene Mutter wird nur kurz erwähnt. Schade. Die Autorin hat sehr viel Potenzial, ihr Schreibstil überzeugt auf ganzer Linie, allerdings wünsche ich mir doch etwas mehr Tiefgang und Spannung. Dies kann Lucy Astner sicher in ihren nächsten Büchern noch perfektionieren und weiterentwickeln. Darauf freue ich mich sehr und bin gespannt, was noch kommt!

4 Sterne für diesen netten Frauenroman, die ich wegen der tollen Erzählweise gerne vergeben kann.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Erstlingswerk mit kleinen Schwächen

Nur ein Schritt
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"Nur ein kleiner Schritt" ist das erste Buch von Samantha M. Bailey und handelt von einer Fremden die sich vor der Sozialarbeiterin Morgan in den Tod stürzt. Vorher drückt sie ihr noch ihr Baby in den ...

"Nur ein kleiner Schritt" ist das erste Buch von Samantha M. Bailey und handelt von einer Fremden die sich vor der Sozialarbeiterin Morgan in den Tod stürzt. Vorher drückt sie ihr noch ihr Baby in den Arm, um auf es zu beschützen. Wie gehören die beiden Frauen zusammen und wer ist wirklich Schuld am Tod von Karrierefrau Nicole?

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Nicole und Morgan erzählt. Vor allem durch Nicoles Erzählung breitet sich nach und nach der Hintergrund der Tragödie aus und man erfährt langsam, wie es zum tragischen Sprung vor einen Zug kommt. Die Psychosen von Nicole nehmen auch den breiten Raum in diesem Thriller ein und ich hätte mir an manchen Stellen eine etwas kürzere Ausführung von diesen gewünscht. Auch so hätte man das tiefe Zerwürfnis im Inneren dieser Frau erkannt.

Ansonsten ist der Schreibsstil der Autorin durchwegs spannend und es kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf.

Das Ende ist relativ überraschend - meiner Meinung nach aber etwas an den Haaren herbeigezogen. Vor allem im Schlussteil merkt man doch, dass es das Erstlingswerk von Samantha M. Bailey ist, denn die Ereignisse überschlagen sich zu sehr und alles wird ein wenig zu schnell und oberflächlich aufgeklärt.

Das ist meine persönliche Meinung. Das Buch hat mich dennoch gut unterhalten und ich habe es innerhalb weniger Tage ausgelesen. Die Autorin hat auf jeden Fall Potenzial und ich denke, in weiteren Büchern wird sie sich noch steigern können und tolle, spannende Geschichten erzählen.

3,5 Sterne von 5 für "Nur ein Schritt".


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Veröffentlicht am 24.08.2021

Ich will nach Spiekeroog...

Inselkinder
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"Inselkinder" war das erste Buch von Jette Hansen, welches ich gelesen habe. Obwohl es bereits der 4. Teil der Romanreihe ist, fiel es mir nicht schwer, in die Geschichte einzusteigen.

Bereits nach den ...

"Inselkinder" war das erste Buch von Jette Hansen, welches ich gelesen habe. Obwohl es bereits der 4. Teil der Romanreihe ist, fiel es mir nicht schwer, in die Geschichte einzusteigen.

Bereits nach den ersten Seiten stellt sich eine unheimlich gemütliche, heimelige Stimmung ein - Inselfeeling eben. Franzi und Tamme, die beiden Hauptprotagonisten führen eine sehr harmonische Beziehung und versuchen ihren Freunden, die mit allerlei Problemen zu kämpfen haben, zu helfen wo es nur geht.

Mehrere Paare haben Schwierigkeiten, die gelöst werden müssen, doch am allerbesten hat mir persönlich die Geschichte von Britta und Jan gefallen. Diese wird sehr emotional geschildert und man kann sich unheimlich gut in die beiden einfühlen.

Neben all den großen und kleinen Sorgen sieht man während des Lesens immer wieder diese schöne, kleine Insel Spiekeroog vor sich. Es macht einfach unheimlich viel Freude, sich von den "Inselkindern" verzaubern und entspannen zu lassen.

Mir persönlich hat dieses Buch sehr viel Freude bereitet und ich möchte definitiv noch mehr Romane aus der Feder der Autorin lesen. Vielleicht gibt es ja auch irgendwann einmal einen Winterroman?

Gerne vergebe ich 5 Sterne für diese warmherzige Geschichte und empfehle Jette Hansen gerne weiter; vor allem Leser/-innen von Anne Barns und Tanja Janz werden auch hier ihre Freude haben.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Leichter Lektüre über das Frauenbild in den 50-er/ 60-er Jahren

Ein Koffer voller Schönheit
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"Ein Koffer voller Schönheit" macht neugierig auf einen Roman zu Zeiten des deutschen Wirtschaftswunders und einen Einblick in die Welt des Kosmetikriesen Avon, den wohl jede/r nicht mehr ganz so Junge ...


"Ein Koffer voller Schönheit" macht neugierig auf einen Roman zu Zeiten des deutschen Wirtschaftswunders und einen Einblick in die Welt des Kosmetikriesen Avon, den wohl jede/r nicht mehr ganz so Junge noch von früher kennt.
Anne ist die typische Hausfrau - sie sorgt dafür, dass das Essen pünktlich auf dem Tisch steht und die Kinder versorgt sind. Ansonsten ist sie sehr zurückhaltend und fügt sich. Soll das alles gewesen sein?
Da kommt die resolute Schwiegermutter Margarethe ins Spiel und macht Anne mit einer neuen, bunten Welt bekannt - der Welt der Selbstbestimmung und Schönheit. Dies kommt bei ihrem sehr traditionell denkenden Ehemann Benno nicht besonders gut an...
Kristina Engel liefert hier einen kurzweilig geschriebenen Roman, der das typische Frauenbild der damaligen Zeit beschreibt. Heutzutage kann man sich manches gar nicht mehr vorstellen...Man kommt flott durch die Seiten und begleitet Benno und Anna bei ihren Herausvorderungen, die das Leben und die Liebe an sie stellen.
Mir persönlich ist die Geschichte ein klein wenig zu oberflächlich gehalten, tiefe Emotionen kommen leider nicht auf. Auch ist das Thema "Avon" eher nebensächlich, was aber nicht so schlimm ist. Man hätte noch mehr aus dem Roman herausholen können, denn die Thematik an sich ist wirklich interessant.
Deshalb gibt es von mir 4 Sterne für einen gut unterhaltenden Roman über das Wirtschaftswunder Deutschland und seine Frauen.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Ein italienischer Leckerbissen

Ziemlich turbulente Zeiten
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Ich bin ein großer Fan von Angelika Schwarzhuber und ihren wunderbaren Büchern - ob lustiger Wechseljahresroman, heimelige Wintergeschichte oder gefühlvoller Frauenroman (als Ella Janek) - die Autorin ...

Ich bin ein großer Fan von Angelika Schwarzhuber und ihren wunderbaren Büchern - ob lustiger Wechseljahresroman, heimelige Wintergeschichte oder gefühlvoller Frauenroman (als Ella Janek) - die Autorin kann mich immer wieder begeistern!

So auch mit dem Nachfolger von "Ziemlich hitzige Zeiten".

In "Ziemlich turbulente Zeiten" geht es wieder um die Freundinnen Ilona, Anna und Zoe. So unterschiedlich die drei auch sind - sie halten immer zusammen und gehen zusammen durch dick und dünn. In dieser Geschichte ist die Hauptakteurin Ilona, Besitzerin eines Delikatessengeschäftes am Chiemsee. Als sie ihr Geschäftspartner Chris in die Toskana einlädt kommt es zu allerlei Turbulenzen in Bella Italia. Warum nur hat sich Ilona ausgerechnet als drahtige Sportskanone beschrieben, wenn sie eigentlich eher das Gegenteil ist?

Die Autorin schreibt wieder so spritzig und humorvoll, dass man schon nach den ersten Seiten mitten in der Geschichte ist und gar nicht mehr aufhören kann zu lesen. Es sind die typischen Problemchen der Frau um die 50, die diesen Roman so lesens- und liebenswert machen. Alles ist mit einem kleinen Augenzwinkern erzählt und man erkennt sich bei der ein oder anderen kleinen Anekdote auch ein bisschen selbst wieder. Warum mir die "Ziemlich turbulenten Zeiten" aber so besonders gut gefallen hat, liegt auch an den wunderbaren Schauplätzen: neben dem schönen Chiemsee darf der Leser diesmal auch in die Toskana mitreisen. Neben lukullischen Genüssen und der Olivenernte unter italieischer Sonne erlebt Ilona eine aufregende Romanze. Wird sie diesmal den Mann ihrer Träume kennenlernen?

Angelika Schwarzhuber konnte mich auch diesmal 100%-ig überzeugen und ihr neuestes Buch ist eines meiner Jahreshighlights 2021! Da ich es vor meinem Italienurlaub gelesen habe, war es natürlich noch schöner. Bereits jetzt warte ich voller Ungeduld auf den diesjährigen Winterroman und kann es kaum erwarten bis es wieder neuen Lesestoff aus Bayern gibt!

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