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Veröffentlicht am 30.08.2020

Ruhiger, nordischer Krimi mit Einblicken in das Leben einer Sekte

Helle und der falsche Prophet
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"Helle und der falsche Prophet" ist das erste Buch von Judith Arendt, das ich gelesen habe. Ein relativ unauffälliges Cover verspricht einen Dänemark-Krimi mit skandinavischer Gemütlichkeit.
Die Hauptprotagonistin ...


"Helle und der falsche Prophet" ist das erste Buch von Judith Arendt, das ich gelesen habe. Ein relativ unauffälliges Cover verspricht einen Dänemark-Krimi mit skandinavischer Gemütlichkeit.
Die Hauptprotagonistin Helle Jespers, eine etwas spezielle Polizistin in mittlerem Alter, hat es hier mit einem sehr außergewöhnlichen Fall zu tun: mehrere Morde scheinen von einem mysteriösen Pärchen verübt worden zu sein, deren Hintergründe in einer religiösen Glaubensgemeinschaft zu suchen sind. Helle ermittelt und dies so intensiv, dass sogar ihre Familie mit in den Fall hineingezogen wird.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge und erzählen aus wechselnden Perspektiven. Die Autorin erzählt in einem ruhigen Tempo und lässt auch den speziellen Reiz des skandinavischen Krimis mit einfließen - Atmosphäre und ebenso eine gewisse Gemütlichkeit, die hauptsächlich im Privatleben der Ermittlerin zu finden ist. Die "private" Helle gefällt mir unheimlich gut und die Kapitel, die von ihrer Familie, mitsamt Hund Emil erzählen, sind mit die schönsten des Buches.
Da sich die Geschichte auch um eine Sekte dreht, bekommt man hier einen guten Einblick, was in solchen Gemeinschaften passiert und wie Menschen manipuliert werden. Dies ist sehr interessant und erschütternd. Manche Passagen, Hiob betreffend, sind mir persönlich aber manchmal etwas zu ausführlich beschrieben und etwas langatmig.
Insgesamt ist Judith Arendt aber ein ansprechender Kriminalroman gelungen, der neugierig auf weitere Fälle der Ermittlerin Helle Jespers macht. Wer ruhige Krimis mit ein wenig "Hygge"-Gefühl mag, ist hier absolut richtig!

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Veröffentlicht am 22.08.2020

Leider eine Enttäuschung...

Wo die Sterne tanzen
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Katharina Herzog zählt zu einer meiner absoluten Lieblingsautorinnen. Nachdem ich ihre letzten Bücher, vor allem die beiden ersten, mit absoluter Begeisterung gelesen habe, war die Freude auf "Wo die Sterne ...

Katharina Herzog zählt zu einer meiner absoluten Lieblingsautorinnen. Nachdem ich ihre letzten Bücher, vor allem die beiden ersten, mit absoluter Begeisterung gelesen habe, war die Freude auf "Wo die Sterne tanzen" natürlich riesig.

Ein gewohnt stimmungsvolles Cover im Aquarellstil und zarte Farben versprechen wieder eine wunderschöne Liebesgeschichte mit viel Gefühl. Jedes Kapitel startet mit einer Textpassage aus bekannten Musicals, passend zur Geschichte. Bis hierher alles wunderbar.

Aber die eigentliche Erzählung...nein, die konnte mich diesmal leider nicht im Ansatz packen. Viele Charaktere, einige davon nicht unbedingt wichtig für den Verlauf, lassen einen sehr oft auf das im hinteren Teil angebrachte Personenverzeichnis zurückgreifen.

Neles Geschichte, angesiedelt zwischen Juist und New York, kommt manchmal ziemlich überzeichnet daher. Musicals, Broadway, Nachtclub, die Eltern alternde Rockstars, ganz nebenbei ein bisschen Oma auf Juist...meiner Meinung nach will die Autorin in diesem Roman ein bisschen viel- und das geht auf Kosten der Geschichte. Die Liebesgeschichte - Nele zwischen zwei Männern, wird nur immer mal ein bisschen angedeutet und hat leider nicht den Charme der ersten Bücher von Katharina Herzog, der einen richtig in den Bann ziehen konnte. Romantische Passagen und tiefe Gefühle kommen fast überhaupt nicht vor. Sehr schade!

Mich hat das Buch diesmal sehr enttäuscht zurückgelassen. Ich hoffe, dass die Autorin bei ihren nächsten Büchern wieder zum altgewohnten Stil zurückfindet und mich wieder mit wunderbaren Emotionen gefangennehmen kann!

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Umfangreiches Pilzwissen nicht nur für Einsteiger

Pilzvergnügt
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Der Spätsommer ist da und macht Lust auf den neuen Ratgeber des Löwenzahn-Verlages "Pilzvergnügt". Schon das wunderbar herbstlich gestaltete Cover macht Lust auf eine Entdeckungsreise rund um den Pilz. ...

Der Spätsommer ist da und macht Lust auf den neuen Ratgeber des Löwenzahn-Verlages "Pilzvergnügt". Schon das wunderbar herbstlich gestaltete Cover macht Lust auf eine Entdeckungsreise rund um den Pilz. Wenn man die ersten Seiten aufschlägt fällt einem sofort die liebevolle Innengestaltung mit Tieren und Pflanzen im Aquarellstil auf. Auch ansonsten dominiert der "Löwenzahn-Stil", der ebenfalls die anderen Ratgeber des Verlages ausschmückt.

Die ganze Gestaltung des Buches ist meiner Meinung nach auf eine eher jüngere Leserschaft ausgelegt, aber auch der etwas erfahrerne ältere Leser findet noch allerhand Wissenwertes und Neues.

"Pilzvergnügt" ist viel mehr als ein reines Pilzbestimmungsbuch - man erfährt wirklich umfangreiches Hintergrundwissen über Wald, Flur und natürlich Pilze. Ob Tips zum Sammeln, der Wald als Erholungsort, Speisepilze und ihre Doppelgänger oder leckere Rezepte, das Buch bietet wirklich einen großzügigen Rundumblick.

Was mir besonders gefällt ist ein kleines Booklet zum Herausnehmen - es passt in jeden Sammelkorb und hilft im Wald bei mancher Unsicherheit weiter.

"Pilzvergnügt" ist nicht nur ein lehrreicher Schmöker für alle Pilzsammler, sondern auch für alle die sich für Umwelt, Natur und Wald interessieren. Wunderbarer Lesestoff für kühle Herbstabende ist garantiert!

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Eine Hallig voller Geheimnisse...

Halligmord (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 1)
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"Halligmord" ist der 1. Teil einer Serie rund um die junge Kommissarin Minke von Hoorn. Ein stimmungsvolles Titelbild macht sofort Lust aufs Lesen dieses Nordseekrimis.

Greta Henning schreibt in kurzen ...

"Halligmord" ist der 1. Teil einer Serie rund um die junge Kommissarin Minke von Hoorn. Ein stimmungsvolles Titelbild macht sofort Lust aufs Lesen dieses Nordseekrimis.

Greta Henning schreibt in kurzen Kapiteln und lässt den Leser so förmlich durch die Seiten fliegen. Die Autorin hat einen wunderbar kurzweiligen Schreibstil, der von Anfang bis zum Ende keine Langeweile aufkommen lässt. Leser von z. B. Hendrik Berg sind auch hier richtig. Man ist sofort fasziniert von der einmaligen Halligwelt und ihren Bewohnern, die allesamt ein Geheimnis zu haben scheinen. Jeder ist verdächtig - aber am Schluss liegt man doch auf dem Holzweg. Teilweise fühlte ich mich beim Lesen ein bisschen an "Mord im Orientexpress" erinnert - was aber keinesfalls negativ gemeint ist.

Was mir an dem Buch besonders gefallen hat, ist die besondere Atmosphäre der Nordesee, das raue dieser besonderen Landschaft, welche das Lesen noch spannender macht. Nervenkitzel wird ohne großes Blutvergießen erzeugt, die Autorin setzt mehr auf psychologische Spannung.

"Halligmord" hat mich zu 100% überzeugt und unheimlich gut unterhalten! Schön ist, dass Minke im nächsten Buch eine neue Kollegin bekommt, denn Kollege Klaus war etwas fehl am Platz - ich gönne ihm seinen Ruhestand... Greta Henning merke ich mir auf jeden Fall als Autorin vor und freue mich schon jetzt auf einen hoffentlich bald erscheinenden Nachfolgeband, den ich auf jeden Fall lesen werde!



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Veröffentlicht am 13.08.2020

Wahrlich zauberhaft!

Zauberblütenzeit
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Wahrlich zauberhaft...

Ich muss zugeben: ich bin ein Fan von Gabriella Engelmanns Romanen. Da war die Freude natürlich groß, dass es in diesem Jahr sogar eine zweites Buch von ihr geben wird: Zauberblütenzeit...eine ...

Wahrlich zauberhaft...

Ich muss zugeben: ich bin ein Fan von Gabriella Engelmanns Romanen. Da war die Freude natürlich groß, dass es in diesem Jahr sogar eine zweites Buch von ihr geben wird: Zauberblütenzeit...eine Fortsetzung der Alten-Land-Serie rund um Stella, Nina und Leonie.

Bereits auf den ersten Seiten stellt sich das bekannte Wohlgefühl beim Lesen ein, das man bei allen Romanen der Autorin findet. Bildhafte Landschaftsbeschreibungen und tiefe Emotionen lassen den Leser sofort in die Erzählung eintauchen, lassen ihn entspannen und sich einfach nur wohlfühlen.

Die Geschichte über die drei Freundinnen ist einfach stimmig und sie hat alles, was ein schöner Frauen-Sommerroman braucht. Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass jede der Frauen ihre "eigene" Geschichte, mit Problemen, und Glücksgefühlen, Höhen und Tiefen hat. Viele "Freundinnenbücher" bestehen nur aus langatmigen, sinnfreien Diskussionen der Protagonistinnen, was mir nicht sonderlich gefällt - aber das ist hier zum Glück absolut nicht der Fall, im Gegenteil!

Was Gabriella Engelmann ebenfalls gekonnt in ihr Buch mit einfließen lässt, sind Bezüge zu aktuellen Themen wie Klimawandel, das sorglose Buchen und Stornieren von Urlaubsreisen, Berufstätigkeit als Mutter...allerhand wird mit eingefügt und regt zum Nachdenken an - gerät aber nie in den Vordergrund und überlastet die eigentliche Erzählung nicht damit, klasse!

Zauberblütenzeit war für mich wieder einmal ein richtig schöner Sommerroman, bei dem ich jede Seite genossen habe! Er hatte für mich den Charme der älteren Bücher der Autorin und ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn es einen Nachfolgeband über die 3 Freundinnen geben würde...

5 absolute Wohlfühlsterne für "Zauberblütenzeit"!

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