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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2017

Ein Highlight unter den Thrillern

SOG
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In Reykjavik wird eine zwölf Jahre alte Zeitkapsel gehoben, in ihr wird ein Brief gefunden, in dem zukünftige Morde angekündigt werden und Initialen der betreffenden Opfer beschrieben werden.
Tatsächlich ...

In Reykjavik wird eine zwölf Jahre alte Zeitkapsel gehoben, in ihr wird ein Brief gefunden, in dem zukünftige Morde angekündigt werden und Initialen der betreffenden Opfer beschrieben werden.
Tatsächlich geschehen Morde, die im Zusammenhang mit der Kapsel stehen könnten und Huldar und Freyja geben sich alle Mühe, diese Morde aufzuklären und künftige Morde zu verhindern. Leider sind die zukünftigen Opfer sich keiner Schuld bewusst und daher keine große Hilfe bei den Ermittlungen.


Meine Meinung:
Sog ist der zweite Teil der Thrillerreihe mit Kommissar Huldar und der Kinderpsychologin Freyja. Ich fand den ersten Teil bereits sehr gut, doch der Nachfolgeband ist tatsächlich noch besser.

Huldar ist ein liebenswerter Chaot, der sein Liebesleben einfach nicht in den Griff bekommt. Auf der einen Seite will er unbedingt eine ernsthafte Beziehung mit Freyja, auf der anderen Seite sabotiert er sich dauernd selber. Manchmal würde ich ihn am liebsten schütteln.

Freyja wirkt auf mich etwas unentschlossen, ob sie mit Huldar zusammen sein möchte oder nicht, ich werde nicht so ganz aus ihr schlau.
Freyjas Bruder Baldur sitzt nach wie vor im Gefängnis, neu ist, dass er offenbart bekommt, dass er Vater geworden ist und Freyja sich während der Zeit, die er noch im Gefängnis verbringen muss, sich um sein Kind kümmern soll. Diese Treffen sind höchst amüsant und entlockten mir immer mal ein amüsiertes Grinsen.

Trotz der Probleme von Huldar und Freyja kommt die Handlung nicht zu kurz. Der Spannungsbogen steigt stetig an, und natürlich rätselt man mit den beiden mit, wer denn nun der Täter sein könnte. Die Mordmethoden sind ziemlich grausig, dennoch kann man nicht anders als weiterzulesen, die Spannung steigt ins Unermessliche, als auch noch Kinder von dem Täter entführt werden.
Und als man schon meint, alles zu wissen, hat die Autorin am Ende doch noch eine Überraschung parat. Einfach genial.

Fazit: Superspannender Thriller, mit liebenswerten Hauptcharaktären und einem Touch Humor, aber nichts für zarte Gemüter. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.09.2017

Sehr aufschlussreich

Die Entdeckung des Glücks
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Auf dem Cover prangt ganz groß der Titel, er fällt als Erstes auf. Darüber ist eine Art Gold gewischt, das fühlt sich an wie Sand und mich befiel die Sorge es könnte auf meine Finger abfärben, was es natürlich ...

Auf dem Cover prangt ganz groß der Titel, er fällt als Erstes auf. Darüber ist eine Art Gold gewischt, das fühlt sich an wie Sand und mich befiel die Sorge es könnte auf meine Finger abfärben, was es natürlich nicht tut. Darauf befindet sich ein schwarzer Aufkleber, auf dem steht dann das eigentliche Thema drauf (Dein Leben fängt nicht erst nach der Arbeit an).

In dem Buch geht es darum, warum wir meistens mit unserem Job nicht glücklich sind. Wir nehmen die Probleme auf der Arbeit mit nach Hause, anstatt abschalten zu können und schielen neidisch auf andere Berufe, die wir für viel lukrativer halten.

Das Buch ist in drei Teile geteilt (Warum wir unser Glück verhindern, wie wir es wiederfinden und was wir selbst dafür tun können) mit sinnvollen Unterkapiteln. Die Autorin schreibt unterhaltsam und lebendig, sodass das Sachbuch kein bisschen trocken ist und es sich sehr angenehm lesen lässt.
Ich konnte mich durchaus in etlichen beschriebenen Verhaltensweisen wiederfinden und habe erstaunt festgestellt, dass es nicht nur mir so geht. Es scheinen also allgemeine Probleme zu sein, die nicht nur mich betreffen.
Interessant fand ich, dass auch ein höherer Posten mit mehr Geld nicht auf Dauer glücklicher macht, sondern dass eine Gewöhnung eintritt und sich der Level der Zufriedenheit wieder da einpegelt, wo man auch schon vorher war.
Wie man dennoch zufriedener werden kann, wird sehr praktikabel im Buch dargestellt und ist mir jetzt eine große Hilfe.
Das Buch bekommt auf jeden Fall einen dauerhaften Platz in meinem Bücherregal, damit ich dann und wann immer mal wieder Hilfe holen kann, wenn ich welche brauche.

Fazit: Ein sehr guter Ratgeber, wie man sich eine gesunde Einstellung zur Arbeit aneignen kann und somit glücklicher und zufriedener wird. Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.09.2017

Das unheimliche Hotel an der Rabenschlucht

Kein guter Ort
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Der Psychologe Arne Eriksen ist von Berlin nach Norwegen gezogen und arbeitet dort in einer psychiatrischen Klinik.
In der Nähe seines Wohnortes steht ein altes unbewohntes Hotel nahe der Rabenschlucht, ...

Der Psychologe Arne Eriksen ist von Berlin nach Norwegen gezogen und arbeitet dort in einer psychiatrischen Klinik.
In der Nähe seines Wohnortes steht ein altes unbewohntes Hotel nahe der Rabenschlucht, dort sollen sich vor Jahren dramatische Dinge abgespielt haben. Vor zehn Jahren ist die Familie Hofer aus Deutschland (Vater, Mutter, 2 Töchter) in das Hotel gezogen, um es zu renovieren und wieder zu eröffnen. Kurz nach Eröffnung des Hotels wurde Sinja, vor den Augen ihrer jüngeren Schwester Valerie, von einem unbekannten Mann in der Nähe der Rabenschlucht angegriffen. Er hat sie mit einem Messer schwer verletzt. Als der Vater seinen Töchtern zu Hilfe kam, floh der Täter. Bei dem Versuch Sinja vom Abhang wegzuziehen, stürzte der Vater mitsamt seiner Tochter in die tiefe Schlucht.
Als die junge Janne zur Behandlung zu Arne Eriksen in die Klinik kommt, hört sie von dem mysteriösen Ort und ist davon fasziniert. Verbotenerweise dringt sie in das verlassene Hotel ein. Dort findet sie durch Zufall ein Tagebuch der überlebenden Schwester und ist der Überzeugung, dass Valerie mit dem Tod ihrer Schwester etwas zu tun hat. Janne will den ungeklärten Fall unbedingt lösen. Damit bringt sie nicht nur sich in Gefahr...

Ich wurde aufgrund des interessanten und düsteren Covers auf das Buch aufmerksam und als ich den Klappentext las, wusste ich, dass ich das Buch unbedingt lesen will.
Es ist bereits der dritte Band einer Serie um den Psychologen Arne Eriksen. Obwohl ich die Vorgängerbände nicht kenne, bin ich gut in das Buch hineingekommen. Die Andeutungen auf die vorherigen Bücher haben mich neugierig gemacht und ich werde die beiden Bände sicher noch lesen.

Zum Inhalt:
"Menschen schreiben Orten Stimmungen zu, und diese Stimmungen haften ihnen an - wie selbsterfüllende Prophezeiungen."

Der Satz bringt das Thema des Buches auf den Punkt. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Sowohl Arne Eriksen, als auch die Polizistin Kari Bergland sind mir sehr sympathisch. In diesem Buch kommen die beiden sich auch menschlich näher, ohne dass es überstürzt wirkt, das finde ich sehr schön.
Auch die anderen Protagonisten wirken echt und vielschichtig und agieren realistisch, das ist für mich immer sehr wichtig.
Janne konnte ich schwer einschätzen, ist sie gefährlich oder einfach nur leichtsinnig?
Geschichten über unheilvolle Orte finde ich sehr spannend und ich wurde nicht enttäuscht. Der Spannungsbogen wird zum Ende hin dermaßen nervenaufreibend, sodass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen.

Fazit: Ein wirklich packender und spannungsgeladener Thriller, absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.09.2017

Die tragische Wandlung einer Nounou

Dann schlaf auch du
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Myriam und Paul haben zwei entzückende Kinder, sie sind eine kleine heile Familie. Als Myriam beschließt wieder arbeiten zu gehen, suchen die beiden das perfekte Kindermädchen. In Louise scheinen sie dieses ...

Myriam und Paul haben zwei entzückende Kinder, sie sind eine kleine heile Familie. Als Myriam beschließt wieder arbeiten zu gehen, suchen die beiden das perfekte Kindermädchen. In Louise scheinen sie dieses gefunden zu haben. Die Nounou umsorgt liebevoll die beiden Kinder, kümmert sich um den Haushalt und kocht auch noch, die Eltern sind begeistert. Bald ist sie unentbehrlich.
Doch Louise hat viele Probleme von denen die Eltern nichts wissen. Und so steuert sie unaufhaltsam auf einen Abgrund zu und reißt die kleine Familie mit sich ins Verderben.

Meine Meinung:
Von Anfang an hat mich das Buch gefesselt. Gleich am Beginn wird die furchtbare Katastrophe geschildert, die die Eltern und somit auch mich als Leser niederschmettert.

Erst danach wird schrittweise geschildert, wie es zu dem Schicksalsschlag kommen konnte. Das Ganze fängt harmlos an und mit der Zeit bemerkt man, dass etwas unheimlich schief läuft.
Der Schreibstil ist sicher nicht jedermanns Sache, ich hatte das Gefühl von oben herab auf das Geschehen herunter zu schauen ohne dabei besonders emotional eingebunden zu sein.
Dennoch passt es hervorragend zu der Erzählung.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es war durchgängig spannend und sehr interessant.

Fazit: Ein bemerkenswertes Buch über eine alleingelassene Frau, die keinen Halt mehr findet. Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.08.2017

Solider Auftakt der neuen Kriminalroman-Reihe

Glaube Liebe Tod
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Solider Auftakt der neuen Kriminalroman-Reihe

Polizeiseelsorger Martin Bauer springt beherzt von einer Brücke um einen Polizisten zu retten, der gerade auf eben dieser Brücke in den Tod springen will. ...

Solider Auftakt der neuen Kriminalroman-Reihe

Polizeiseelsorger Martin Bauer springt beherzt von einer Brücke um einen Polizisten zu retten, der gerade auf eben dieser Brücke in den Tod springen will. Verrückt – aber es funktioniert. Doch leider ist der Polizist wenige Stunden später trotzdem tot, es heißt er wäre von dem Dach eines Parkhaus in den Tod gesprungen. Doch obwohl ihm seine Vorgesetzten es untersagt haben, forscht Bauer nach, da er nicht an den Selbstmord des Polizisten glauben kann.

Der Titel und das Cover haben mich nicht wirklich interessiert, zumal der Titel sehr im Vordergrund des Covers stand. Doch das Buch wurde stark beworben, so kam ich nicht umhin, mir das Buch doch mal genauer anzusehen. Die Inhaltsangabe hat mich dann doch angesprochen und die Stimme des Sprechers fand ich bei der Hörprobe sehr angenehm, deshalb habe ich mir das Hörbuch angehört.

Ich bin angenehm überrascht über den Hauptprotagonisten Polizeiseelsorger Martin Bauer, ich finde er wird sehr authentisch dargestellt.
Wie wohl auch im echten Leben hat er nicht die Kompetenzen, die ein Polizist hat, dennoch ermittelt er durchaus glaubwürdig.
Nebenbei hat Martin Bauer noch private Probleme, seine Tochter ist nach Frankreich gereist um gegen Atomkraftwerke zu demonstrieren und gerät dabei in eine Notlage. Nun muss er entscheiden, ob er zuerst seiner Tochter oder dem Sohn des toten Polizisten, der sich ebenfalls in Gefahr befindet, zu Hilfe eilt.
Mir persönlich hat der Geschichte mit Mariana sehr gut gefallen, die von ihrer Freundin La Crema unter falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt wurde.
Am Ende fügen sich die verschiedenen Handlungsstränge zu einem plausiblen Ganzen zusammen und die Auflösung war für mich überraschend.

Fazit:
Ein solider und spannender Kriminalroman, sehr gut gelesen von Oliver Siebeck.