Stark angefangen, aber leider auch stark nachgelassen
Im Traum kannst du nicht lügenDie 18jährige Maja steht vor Gericht. Sie soll auf ihre beste Freundin und ihren Freund geschossen haben. Doch hat sie das wirklich getan und wenn ja, warum?
Das Buch beginnt da, wo andere Bücher enden. ...
Die 18jährige Maja steht vor Gericht. Sie soll auf ihre beste Freundin und ihren Freund geschossen haben. Doch hat sie das wirklich getan und wenn ja, warum?
Das Buch beginnt da, wo andere Bücher enden.
Die Geschichte wird aus Majas Sicht geschildert. Ich fand den Anfang sehr interessant, in welchen Maja mit Zynismus über ihren Lehrer Christer, ihre Mutter, ihre beste Freundin Amanda und ihren Freund Sebastian erzählt. Die Darstellung ihres Anwalts und dessen Gefolge, denen sie wenig schmeichelhafte Spitznamen gibt (z.B. Pfannkuchen), fand ich sehr unterhaltend, ebenso wie die Schilderung ihres Gefängnisaufenthaltes.
In der zweiten Hälfte erzählt Maja aus der Vergangenheit, wie sie Sebastian kennenlernte und wie sich die Situation immer mehr zuspitzte. Da hier aber immer nur Majas Sicht zum Tragen kommt, blieben die anderen Personen für mich unnahbar. Manche Handlungen der Personen konnte ich daher nicht richtig nachvollziehen und auch Sebastian blieb mir fremd, trotz der relativ ausführlichen Beschreibung seiner Situation. Seltsam fand ich auch, dass Maja am Anfang ihre Mutter sehr negativ darstellte, obwohl sie im Verlauf der Geschichte dann doch relativ wie eine normale fürsorgliche Mutter rüberkam.
Außerdem zog sich im Mittelteil die Geschichte ziemlich.
Im letzten Drittel erfährt man dann wie es zu der Tat kommen konnte und es gab auch noch eine Überraschung, aber auch hier war für mich nicht alles nachvollziehbar.
Die Autorin selbst hat Jura studiert und arbeitet seit einigen Jahren bei der Europäischen Kommission in Brüssel. Sie kennt sich also aus mit dem Stoff. Trotzdem ließ mich das Urteil etwas ratlos zurück. Am Ende hätte ich mir gewünscht, noch etwas mehr über Majas Zukunft zu erfahren.
Fazit: Trotz der außergewöhnlichen Erzählweise schaffte es das Buch nicht, mich bis zum Ende in seinen Bann zu ziehen.