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Veröffentlicht am 28.10.2020

Unheimliches und spannendes Szenario

Raum der Angst
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Klappentext:

Ein geheimes Experiment. Acht Teilnehmer. Sieben verschlossene Räume. Und ein Killer in Spiellaune

Er nennt sich Janus. Nach dem römischen Gott der Ein- und Ausgänge. Und er kommt in der ...

Klappentext:

Ein geheimes Experiment. Acht Teilnehmer. Sieben verschlossene Räume. Und ein Killer in Spiellaune

Er nennt sich Janus. Nach dem römischen Gott der Ein- und Ausgänge. Und er kommt in der Nacht. Still, heimlich. In dein Zuhause. Er betäubt dich, nimmt dich mit und schließt dich ein, in einen kalten, dunklen Raum. Um mit dir ein Spiel zu spielen. Sein Spiel. Ein Spiel voller Rätsel. Du hast nur eine Chance diesem Albtraum lebend zu entkommen: Du musst Janus‘ Spiel spielen – und gewinnen. Zum Glück bist du nicht allein. Du hast Mitspieler. Noch denkst du, dass das ein Vorteil wäre. Bis du begreifst: Dieses Spiel erlaubt nur einen Sieger, nicht mehrere, und die Verlierer werden sterben.

Meine Meinung:
Escape Rooms liegen momentan sehr im Trend und ich war gespannt, wie die Geschichte in diesem Thriller umgesetzt wird. Allein schon das Cover finde ich ungemein ansprechend gemacht und es passt wirklich gut zu der Handlung.
Ich habe das Hörbuch gehört. Die Stimme des Sprechers Peter Lontzek ist sehr eingängig und ich war sofort gefangen von dem Szenario. Der Erzählstil des Autors ist dabei sehr flüssig und detailreich, manchmal auch sehr brutal, aber es passt einfach gut zu dem Plot.
Ich habe mit den Teilnehmern mit gefiebert, jeder von ihnen hat eine Eigenschaft, die wichtig ist, um in den nächsten Raum zu gelangen. Dabei hatte ich immer vor Augen, dass einer nach dem anderen sterben muss und war gespannt, wer von den Personen letztlich überleben wird.
Dabei spielt der römische Gott Janus eine Schlüsselrolle, die sehr gut zu den Escape Room passt, da er der Gott des Anfangs und des Endes, der Türen und der Tore ist. Doch wer ist Janus und warum will er den Tod der Teilnehmer?
Der Thriller war sehr spannend, die Beschreibung der Escape Rooms fand ich super interessant und sehr anschaulich.
Ich habe jede freie Minute genutzt, um weiter zu hören und mit zu fiebern, wie die Geschichte ausgeht. Ich wurde sehr gut unterhalten und ich war bis zum Schluss gefesselt von der Handlung. Absolute Hör- und Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Kreative neuartige Dystopie

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
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Wir schreiben das Jahr 2020 als der Urvortex aufgrund des Klimawandels die Erde verwüstet und die gesamte Menschheit durch einander wirbelt. Dabei werden viele Menschen getötet und andere mit den Elementen ...

Wir schreiben das Jahr 2020 als der Urvortex aufgrund des Klimawandels die Erde verwüstet und die gesamte Menschheit durch einander wirbelt. Dabei werden viele Menschen getötet und andere mit den Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft vermengt und es entstehen neue Lebewesen.
Seit dem Urvortex ist ein knappes Jahrhundert vergangen. Inzwischen sind Vortexe Alltag geworden und der Menschheit ist es gelungen, diese zu ihren Zwecken einzusetzen. Vortexe sind Energiewirbel, die richtig genutzt, Portale bilden können, die die Läufer in Sekundenschnelle von einem Punkt aus zu einem weit entfernten Ort bringen können. In Neu London findet jedes Jahr ein Vortexrennen ab, und die besten Zehn werden an das Kuratorium geholt und zu Vortexläufern ausgebildet. Sie sollen die sogenannten Vermengten einfangen und in Lager bringen, damit sie den „normalen“ Menschen nicht gefährlich werden können.
Elaines größter Wunsch ist es eine dieser Läuferinnen zu werden, doch während des Rennens entwickelt sie eine Gabe, die sie von den anderen wesentlich unterscheidet und das macht sie zu einer Waffe, die das Kuratorium für äußerst nützlich erachtet.
Doch bald geschehen Dinge, die Elaine an ihrer Berufung zweifeln lassen und sie wendet sich gegen das Kuratorium…

Meine Meinung:
Anne Benning ist das Kunststück gelungen, eine komplett neue Szenerie zu entwerfen, die mich fasziniert hat und mich total in diese fantastische Welt mitnimmt.
Die Menschen unterscheiden sich kaum von der Spezies, die jetzt auf der Erde wandelt. Sie sind immer noch voller Vorurteile gegenüber anderen Lebensformen und wollen diese unbedingt kontrollieren und mitunter auch für ihre Zwecke missbrauchen und die, die ihnen gefährlich erscheinen, vernichten.
Elaine, die Heldin ist mir sehr sympathisch. Anfangs ist sie noch voller Vorurteile den Vermengten gegenüber, aber je mehr sie über die Mischwesen erfährt, ändert das ihre Ansichten rigoros. Sie beginnt sich für die Vermengten einzusetzen und wird so zum Feind des Kuratoriums. Die anderen Protagonisten könnten noch ein wenig mehr Substanz bekommen, sie sind mir teilweise zu einfach gehalten.
Fazit: Ein wirklich fantasievoller Start dieser Trilogie mit einer wunderbaren dystopischen Welt, wie ich sie bisher noch in keinem anderen Roman gesehen habe. Ich bin gespannt auf Teil 2.

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Kaum Spannung und unrealistische Handlung

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Hendrik und Linda leben schon seit einem Jahr in Hamburg-Winterhude, als Linda plötzlich verschwindet. Hendrik ist ratlos, hatte er doch gerade erst Linda einen Heiratsantrag gemacht, den sie begeistert ...

Hendrik und Linda leben schon seit einem Jahr in Hamburg-Winterhude, als Linda plötzlich verschwindet. Hendrik ist ratlos, hatte er doch gerade erst Linda einen Heiratsantrag gemacht, den sie begeistert bejahte. Die Polizei geht davon aus, dass Linda Hendrik verlassen hat und es fällt Hendrik schwer, die Polizei davon zu überzeugen, das dem nicht so ist.
Ihm kommt der Verdacht, dass jemand ihre Smart-Home-App gehackt hat und Linda entführt wurde. Doch da keine Lösegeldforderung eingeht, fragt er sich, welches Motiv der Entführer haben könnte.

Mir hat der Klappentext sehr gut gefallen und ich habe mich auf einen spannenden Thriller gefreut.
Aber ich muss sagen, die Qualität der Bücher des Autoren variieren doch sehr. Ich frage mich, ob alle Bücher wirklich aus ein und derselben Feder stammen.

Offline fand ich ziemlich spannend, die App dagegen fast gar nicht. Die Dialoge sind hölzern und unrealistisch (gut wirklich realistisch war Offline jetzt auch nicht). Die Polizisten haben sich völlig unlogisch verhalten. Die Charaktere sind allesamt flach und kaum sympathisch und ich hatte das Gefühl, dass das Thema komplett verfehlt wurde. Ich hatte mir viel mehr Handlung rund um die App im Haus erwartet, aber das war zu meiner Enttäuschung so gut wie gar nicht vorhanden.

Durch die Zwischenkapitel, die ich als einziges spannend fand, war mir allerdings schon bald klar, um was es eigentlich geht. Die Erklärung dazu fand ich jedoch wieder total hanebüchen - auch wenn dem Autor das Thema sehr am Herzen lag - die Kombination haut einfach nicht hin.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Bitterbös und sarkastisch

Omama
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„Es mangelt weiß Gott nicht an Autoren, die sich an der eigenen Familie vergehen.“ - So beginnt das Buch „Omama“ von Lisa Eckhart. Und es folgt ein Vergehen ungeheuren Ausmaßes.

Heiter ironisch bis tiefschwarz ...

„Es mangelt weiß Gott nicht an Autoren, die sich an der eigenen Familie vergehen.“ - So beginnt das Buch „Omama“ von Lisa Eckhart. Und es folgt ein Vergehen ungeheuren Ausmaßes.

Heiter ironisch bis tiefschwarz sarkastisch werden die Beziehungen zwischen Mama-Oma und Papa-Oma, Geschwistern und Eltern genüsslich seziert. Sie gewährt einen tiefen Blick in die Seelen und auf die Gedanken ihrer Protagonisten, so niederträchtig sie auch sein mögen.

Wie ein kundiger Bergführer erklimmt sie trittsicher Wortgebirge und nimmt einen mit auf Gipfel von Wortschöpfungen, Vergleichen und Bonmots, die bisher noch kein Mensch jemals sah. Nur um von oben herab – ja, von oben herab, das kann sie gut - einen Blick auf menschliche Unzulänglichkeiten zu werfen.

Bei der Lektüre des Buches empfiehlt es sich, das Internet in der Nähe zu haben. Wer des Österreichischen und seinem Hang zum üppigen Gebrauch von Fremdwörtern nicht mächtig ist, wem sich österreichische Umgangssprache nur schwer erschließt, der wird die (fast) Allwissenheit einer Suchmaschine zu schätzen lernen.

Insgesamt ist das Buch wegen seiner gedrechselten Sprache nicht sehr flüssig zu lesen, die aber wiederum genau den Reiz ausmacht. Stets bitterbös, sarkastisch und um keinen Tabubruch verlegen. Für den, der das mag, eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Mehr Drama als Thrill

Ich will dein Leben
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Zusammen mit ihrem Vater hat Tamsyn oftmals das Haus an den Klippen besucht, immer dann, wenn die Bewohner nicht da waren.
Tamsyns Vater starb jedoch bei einem Unglück, seitdem verbindet Tamsyn das Haus ...

Zusammen mit ihrem Vater hat Tamsyn oftmals das Haus an den Klippen besucht, immer dann, wenn die Bewohner nicht da waren.
Tamsyns Vater starb jedoch bei einem Unglück, seitdem verbindet Tamsyn das Haus mit den glücklichen Erinnerungen an ihren Vater. Sie beobachtet und bewundert die Besitzer, den attraktiven Mr. Davenport, seine bildschöne Ehefrau und deren Tochter Edie.
Es gelingt ihr sich mit Edie anzufreunden und sie darf oft zu Gast bei der Familie sein.
Doch hinter der schillernden Fassade verbergen sich auch unschöne Dinge, die Tamsyn gar nicht sehen will. Ihr einziges Ziel ist ein Teil der Familie zu werden.

Meine Meinung:
Die Handlung spielt hauptsächlich im August 1986 und ein sehr kleiner Teil in der Gegenwart.
Der Hauptteil wird aus Tamsyns Sicht geschildert, aber auch ihre Mutter, ihr Bruder Jago und Edie kommen zu Wort.
Man erhält Einblick in die schwierigen Familienverhältnisse von Tamsyn, deren Mutter sich abrackert, um die Familie über Wasser zu halten.
Auch die von Tamsyn glorifizierte Familie Davenport, die in ihren Augen so glücklich sein müsste - haben Sie doch Geld, Schönheit und ein wunderbares Haus mit Pool - bekommt mit der Zeit immer mehr und mehr Risse in der schönen Fassade.
Dazu kommen dann noch Konflikte, die sich zwischen den einzelnen Mitgliedern beider Familien entwickeln.
Sympathisch fand ich eigentlich nur Tamsyns Mutter Angie. Alle anderen Charaktere waren mir wenig sympathisch oder blieben viel zu oberflächlich, als dass ich mir wirklich eine Meinung über sie hätte bilden können.

Ich wollte das Buch unbedingt lesen, da es als Psychothriller und Krimi beworben wurde und der Klappentext mich sehr angesprochen hatte. Doch leider habe ich mich die meiste Zeit gelangweilt beim Lesen und erst am Ende des Buches kam etwas Spannung auf.

Fazit: Wer Dramas liebt, kommt hier voll auf seine Kosten, aber die Spannung bleibt leider sehr auf der Strecke.

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