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Nikola

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Der Krieger, Der Erlöser. Daddys Liebling, die Frau des Königs? // Schnell, hitzig, düster. Eher weniger für schwache Nerven geeignet.

Sinner City
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Savior ist der König der Sinners. Zumindest ist er dessen Anführer, eine wirkliche Alleinherrschaft führt er nicht, vielmehr ist er das Oberhaupt eines berühmt-berüchtigten Clubs, das auch mit sich reden ...

Savior ist der König der Sinners. Zumindest ist er dessen Anführer, eine wirkliche Alleinherrschaft führt er nicht, vielmehr ist er das Oberhaupt eines berühmt-berüchtigten Clubs, das auch mit sich reden lässt und somit den Verstand seiner Ratsmitglieder einfließen lässt. Sein Wort ist zwar Gesetz, aber nicht ohne vorherige demokratische Absprache. Die Hierarchie ist zwar gegeben, nicht jedoch eine brutale Durchsetzung bis aufs Äußerste. Der Club steht schließlich über allem. ;)
So schön und gut das auch klingen mag, bleibt es doch trotzdem eine der beiden bis auf schärfste verfeindete Gruppen der Stadt.
Genau hier soll Abby um Asyl bitten?
Na ob das so eine gute Idee ist, oder am Ende Savior nicht doch noch von etwas ganz anderem besitzt ergreift?
Relativ schnell wird man in diese rasante Geschichte hineingeworfen. Übersetzt man den Reihentitel wird schnell klar, dass hier niemand wirklich unschuldig ist, auch wenn Abby vielleicht nichts Verbrochen hat, ist sie doch, was ihre Vorlieben betrifft, definitiv nicht unverdorben und gerne auch aufbrausend. Sie ist sehr taff und bietet ihrem gegenüber die Stirn, wenn es ihre Autorität untergräbt. Stur ist sie so gewiss auch und vergisst so eventuell auch manchmal, dass die Welt der Sinners nicht nur aus leeren Worten besteht. Sie ist in gewisser Weise ein Normalo, wie die meisten von uns, die nicht im oder mit dem Club aufgewachsen sind und so die ganz eigene Welt der Sinners, wenn überhaupt nur vom Hören-Sagen kennen.

Ihre Perspektive ist so in etwa die eigene, sodass man zum einen, die des Clubs, in Form von Savior und die eines Außenstehenden mit Abby einnimmt.
Besonders spannend ist, dass die beiden sich doch fast vollständig gleichen und man so die Unterschiede zwischen den Welten aus beidseitiger Sicht erlebt.
Dabei gebe ich aber zu, dass mir Savior etwas besser gefällt. Und das liegt nicht am Aussehen, das dadurch, dass man sich in einem Buch gedanklich doch immer noch einen, den eigenen Vorlieben entsprechenden Savior vorstellen kann, sondern am Verhalten, versteht sich. Spaß beiseite, es liegt wirklich am Charakter, zumindest ist das in einer Rezension doch objektiver. ;)

Wie dem auch sei, ist Savior absolut nicht auf den Kopf gefallen. Vielleicht schätzt er Abbys Reaktionen und die anderer nicht immer richtig ein, aber wer tut das schon immer? Nichtsdestotrotz hat er meiner Meinung nach eine sehr gute Eigenwahrnehmung und Selbstreflexion. So ist ihm doch recht schnell bewusst, wenn er sich nicht gerade von seiner besten Seite zeigt, oder hier vielleicht doch etwas mehr Emotion mitschwingt als sonst. DAS ist ein großer Unterschied zu manch anderem männlichen Hauptprotagonist, der sich seiner Gefühle und eventueller Fehlverhalten nicht oder erst recht spät bewusst wird. Dabei ist er keinesfalls frei von Sturheit, aber ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass er eventuell sogar eher mit sich reden lässt als Abby. Schließlich ändert er seine Meinung manchmal auch, wenn ihm durch den Input eines anderen überzeugenden Arguments geliefert werden.
Abby ist da doch für mich ein bisschen kratzbürstiger. Ich mag ihre damit verbundene taffe Art allerdings sehr, auch wenn sie doch des Öfteren nicht so taff ist wie sie gerne wäre. So spiegelt sich in ihrem Ausdruck auch eine leichte Naivität wider, die besonders im Ende von Band eins deutlich wird. Sie versteht den Ernst der Lage zwar theoretisch, aber praktisch ist sie noch nicht ganz bei den Sinners verankert, was zuletzt nicht nur an ihr liegt, jedoch von ihr auch nicht immer gefördert wird, da sie doch gerne einmal übersieht, welche Privilegien sie bei Savior hat. So bin ich besonders auf die Entwicklung in den folgenden Bänden gespannt.

Der Schreibstil ist flüssig und die Kapitel oftmals kurzgehalten, was allerdings keine Hürden bei der Umschreibung der Geschehnisse aufstellt. Kurz und prägnant trifft, was ja auch zur Schnelllebigkeit einer Stadt passt, schließlich geschieht hier ebenso einiges in kurzer Zeit, bittet jedoch genug Spielraum für die Entfaltung der einzelnen Handlungsstränge.

Erwähnen möchte ich hier zudem, dass es sich um den Auftakt einer mehrbändigen Reihe handelt. So dreht sich hier vieles besonders um die Sinners und die Entwicklungen zwischen Abby und Savior als auch den Sinners und Raiders.
So wird vieles angeschnitten, aber ein großer Teil bleibt dem Leser als auch den Charakteren weiterhin verborgen, der genug Stoff für eine Reihe bildet. Umso mehr freue ich mich auf die Fortsetzung.
Ach ja, dass ein offenes Ende vorliegt, dass den ein oder anderen schon wahnsinnig gemacht hat, sei auch erwähnt. Laster bieten doch gerne auch einmal einen etwaigen Reiz, der in einer Sündenstadt natürlich auch immer wieder angeregt wird. Suchtpotential ist so ausreichend gegeben.

Letztlich musst aber du selbst entscheiden, ob du diese Sünden brennend verfolgen, oder doch lieber etwas Abstand dazu halten willst. Verbrannt hat man sich in einer solch furiosen Welt auch schneller als gedacht.
Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen durch leichte Abzüge in der A-, oder besser gesagt Abby-Note. ;)

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Was ist der Preis für die Erinnerung? Fesselnd, faszinierend, futuristisch.

Unendlich
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Die fünf Jugendlichen Emma, Scarlett, Liam, Oliver und Mason erhalten ihre berufliche Einplanung. Es entscheidet sich, wer eine Ausbildung, ein Studium oder den Wehrdienst antreten wird.
An sich nicht ...

Die fünf Jugendlichen Emma, Scarlett, Liam, Oliver und Mason erhalten ihre berufliche Einplanung. Es entscheidet sich, wer eine Ausbildung, ein Studium oder den Wehrdienst antreten wird.
An sich nicht ungewöhnliches. Auch, dass das Land nach den Himmelsrichtungen gesellschaftlich unterteilt ist, ist heutzutage denkbar.
Der Unterschied ist jedoch, dass dein Tattoo auf der Haut personalisiert ist, denn du wirst wiedergeboren und deine Seele überdauert.
Der Traum eines so manchen Menschen ist es, sich an seine früheren Leben erinnern zu können, aber auch danach klassifiziert, beruflich eingeordnet zu werden?
Wenn die Veränderung eines Menschen, die Prägung durch Erfahrungen nicht eingeplant ist?
Und was ist, wenn etwas vertuscht wurde?

Den Charakteren konnte ich super folgen.
Ich bin wirklich gespannt, wie es für die fünf weitergehen wird, vor allem nach dem Cliffhanger. An der Stelle warne ich schon einmal. Wer Teil eins anfängt, sollte sich dann auch Band zwei bestellen.

Wie ein roter Faden zieht sich ein gewisses Element, auf das ich natürlich nicht näher eingehen werde ( ;) ), durch das Buch, generell wird deutlich, dass hier an einigen Ecken die Fäden bereits gezogen wurden, wodurch das Cover in der Story verankert ist.

Übrigens müsst ihr nicht kategorischer Dystopieleser sein, um sich in diesem Buch wiederzufinden. Ganz im Gegenteil. Wie bereits anfangs angedeutet, verschwimmt hier eine fiktive, zukunftsorientierte Welt, die immer noch mit der heutigen vergleichbar ist, was manches umso realer erscheinen lässt.
Ein Element, das für mich eine gute Dystopie ausmacht.
Der Autorin ist es dabei gelungen, den Leser zu fesseln und so wie es der Klappentext verspricht ein Abenteuer zu beginnen.

Da ich bereits von Helena Weber rede, möchte ich auch Ihren Schreibstil nicht außer acht lassen.
Ihr kurzer und prägnanter Schreibstil ermöglicht es dem Leser, sich sofort wiederzufinden und erhöht so zusätzlich die Spannung.

Der Spannungsbogen flacht im Buch zwischenzeitlich auch nicht ab. Durch mitunter überraschende Wendungen bleibt sie stets erhalten.
Also selbst wenn ihr das Ende schon vorher lesen solltet, sobald ihr die Seiten davor auch gelesen habt, wird es sich wahrscheinlich anders einordnen lassen. Auch das macht en richtig gutes Buch aus.

Betonen möchte ich auch noch den auktorialen Er-/Sie-Erzähler. Die Figuren kommen so zwar nicht selbst zu Wort, aber der Leser erfährt so auch etwaige Zusätze und weiß weiterhin, wie sich die Figuren fühlen. Das ermöglicht es auch, den fünfen folgen zu können, ohne dauernd die Erzählperspektive wechseln zu müssen.
So zieht auch der Erzähler die Fäden für sie alle.

Etwas Negatives habe ich nicht gefunden, höchstens, dass auch für eine Ewigkeit nicht unendlich sondern endlich ist, aber das haben Bücher so an sich. ;)
Aus diesem Grund freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung und verbleibe mit einer Empfehlung.
Oder um den Spruch auf dem Buchlesezeichen gerecht zu werden:
Ja, ich komme definitiv wieder. ;)

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Schwarz und doch glänzend, ganz ohne Hickhack. // Du suchst Fiktion, angereichert mit guter Recherche und einem tollen Schreibstil? Wie wäre es mit Schwarz und Blau? ;)

Schwarz und Blau
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Entspannt mit dem Motorrad die Eltern besuchen. Mehr möchte Joan gar nicht. Aber die Elektrik spielt nicht mit und in der nächsten Werkstatt ist dann plötzlich etwas, oder eher gesagt jemand ganz anderes, ...

Entspannt mit dem Motorrad die Eltern besuchen. Mehr möchte Joan gar nicht. Aber die Elektrik spielt nicht mit und in der nächsten Werkstatt ist dann plötzlich etwas, oder eher gesagt jemand ganz anderes, elektrisierend.
Nick ist charmant und seine grauen Augen wecken etwas in ihr. Blöd nur, dass er Mitglied der Traitors MC, dem berühmt berüchtigten Motorradclub in Hunter's Ridge, ist.

Joan begegnet uns von Anfang an als aufgeschlossene, durch und durch freundliche, schlichtweg sympathische Person. Es hat sehr viel Spaß gemacht, ihre Erzählungen zu verfolgen. Einerseits ist sie recht selbstbewusst, aber auch manchmal recht schüchtern, unsicher, also durch und durch menschlich. :)
Ihre Berufung ist definitiv Veterinärmedizin.
Auch Nick hat seinen ganz eigenen Charme. Er ist ebenso hilfsbereit, hält sich aber gerne einmal bedeckt, braucht seine Privatsphäre, was ihn geheimnisvoll macht.
Selbst die Nebencharaktere ergänzen die Geschichte perfekt, einen Cal hätte ich ungern vermisst.

Was die Geschichte besonders macht, ist ihre Authentizität. Klar wird so manches Klischee bedient, aber es gibt ja auch so einige und alles kann irgendwie zum Klischee werden.
Die Charaktere und somit auch der Handlungsverlauf ist nicht perfekt, so manche Sorgen plagen sie. Schwarz und Blau passt an der Stelle perfekt. So wird auch schon einmal schwarz gesehen, es geht auch in Teilen düsterer zu, oder blauäugig agiert, aber sie nehmen neuen Input auf, überdenken ihn und sich selbst, gelangen so auch zu neuen Erkenntnissen, entwickeln sich weiter.
Zudem haben sie natürlich ihre Ansichten, sind aber auch offen, sich überraschen zu lassen, also nicht zu voreingenommen, sondern ansprechbar.

Generell gibt es in der Story keinen Stillstand, aber auch kein schwarz/ weiß, sondern eben schwarz/ blau, wenn man bedenkt, dass "blau" sich aus dem althochdeutschen blao schimmernd, glänzend ableitet.
Schön war auch, dass sich die Story nicht nur auf die Chemie zwischen Nick und Joan gerichtet war.
So habe ich viel neues über Motorradclubs und auch die Veterinärmedizin erfahren, was ich als Humanistudentin natürlich durchaus interessant fand.
Für mich hat das Buch definitiv einen Mehrwert und ich lese es gerne wieder.

Was soll ich groß zum Schreibstil preisgeben, dass nicht positiv ist?
Ich war sofort in der Story und konnte die Emotionen und Gedanken nachempfinden. Die Playlist hatte ich mir vorher bereits angehört und selten hat ein Buch so gut die Stimmung der Lieder auffangen können.

Wie viele Sterne dieses Buch meiner Meinung nach verdient, sollte logisch sein. Und die fünf sind definitiv blao. :)

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Wenn nicht nur Schmetterlinge, sondern auch die Protagonistin beginnt mutig zu sein und die Autorin dir diesen Weg gekonnt zu schildern weiß, erhältst du ein außergewöhnliches Buch.

Wenn Schmetterlinge fliegen lernen
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Traust du dich die Flügel auszubreiten und dich dem zu stellen, das noch kommen mag?

Olivia reist zurück nach Zürich. Ein Ort, den sie gerne gemieden hätte, wäre ihre Großmutter nicht an Alzheimer erkrankt.
Ein ...

Traust du dich die Flügel auszubreiten und dich dem zu stellen, das noch kommen mag?

Olivia reist zurück nach Zürich. Ein Ort, den sie gerne gemieden hätte, wäre ihre Großmutter nicht an Alzheimer erkrankt.
Ein Ort, der sie mit der Vergangenheit konfrontieren könnte, die sie bis heute verdrängt.
Plötzlich taucht auch noch André Edelmann auf und scheint seinem Namen alle Ehre zu machen, denn er drängt sie nicht, sondern versucht ihr zu helfen, zu erfahren, was damals passiert ist und was es mit dem Schmetterling auf sich hat.
Zudem ist da noch Tom, ihre Jugendliebe, mit dem sie immer noch etwas zu verbinden scheint, das andere nicht unbedingt verstehen können.
Damit nicht genug, wird manches komplizierter als gedacht, anderes entpuppt sich als Trugschluss, denn nur eins scheint die Wahrheit offenbaren zu können, die Erinnerung an das Ereignis vor zehn Jahren.

Olivia wirkt von Anfang an etwas unnahbar und verdeutlicht bereits auf den ersten Seiten, dass sie ein schweres Päckchen zu tragen hat. Ihr Verhältnis zu anderen Menschen ist schwierig. Lediglich mit Tom und irgendwie auch André Edelmann scheint sie auskommen zu können und ersterer hilft ihr dabei, aufzutauen.
Es hat wirklich Spaß gemacht, Olivia zu begleiten, denn neben ihrer Trauer, ihrer ungewissen Vergangenheit und den für sie oft unangenehmen Situationen wirkt sie keineswegs weinerlich, sondern eher verschlossen, zutiefst verletzt. Auch ihre sich anbahnenden Gefühle zu Tom entdeckt sie auf ganz eigene Weise.
Ihre Großmutter wirkt auf den Leser sehr unsympathisch, was einen Olivia nur noch mehr verstehen lässt.
So manchmal fragt man sich, wohin diese Geschichte noch führen wird, was passieren soll. Erst so nach und nach entdeckt man, was wirklich los ist und das manches eben doch anders ist als gedacht.
Ein-zwei schrullige Charaktere, wie beispielsweise Toms Schwester, und auch die Großmutter, die im Laufe der Geschichte anders wahrgenommen werden kann und deren Erkrankung auf bedachte und sehr nachvollziehbare Weise geschildert wird, gehören dazu.
Viele Fragezeichen werden so am Ende des Buches ausradiert werden können und ein Ende entsteht, mit dem man so nicht rechnet.
Der Klappentext führt mehrere Ereignisse und so erlebt der Leser immer wieder neues zu den verschiedenen Handlungssträngen, nur um am Ende einen, den einzig wahren, verfolgen zu können.

Die Autorin liefert dies alles mit einem atmosphärischen Schreibstil, der eine ganz eigene Stimmung entstehen lässt. Romantik, Spannung, Drama, aber auch Witz vereinen sich und beflügeln diese Geschichte. Da liegt es nur noch an Olivia, diese Flügel auch auszubreiten.

Olivias Entwicklung war etwas ganz Besonderes für mich, wie der Schmetterling auch.
Für diese vielschichtige Geschichte vergebe ich so nichts anderes als 5/5 Sternen, oder gar Schmetterlingen? ;)

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Veröffentlicht am 03.07.2020

Sinnlich, dramatisch, humor- und temperamentvoll. Genrefans werden diesen Auftakt lieben. Zumindest auf mich trifft dies zu. ;)

One Night - Die Bedingung
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Die Bedingung? Scheint bereits anfangs schon schwer zu erfüllen. Ob sich das auch bewahrheiten wird?

Livy startet mit vierundzwanzig als Kellnerin im Café. Nachdem sie sich die letzten Jahre um ihre eigentlich ...

Die Bedingung? Scheint bereits anfangs schon schwer zu erfüllen. Ob sich das auch bewahrheiten wird?

Livy startet mit vierundzwanzig als Kellnerin im Café. Nachdem sie sich die letzten Jahre um ihre eigentlich noch sehr autarke Großmutter kümmerte, sammelt sie nun ihre ersten richtigen Berufserfahrungen. Die Kaffeemaschine scheint dabei vorerst nicht ihr Freund zu werden, doch schon bald stellt sie fest, dass der Kaffeehasser, zumindest was ihren ersten Kaffee für ihn betrifft, Miller ihr Leben viel stärker durcheinanderwirbeln und ihr aufzeigen soll, wie es sich anfühlt, unbefangen zu leben. Aber jede heile Welt hat ihre Schattenseiten.

Livy, oder auch Olivia, begegnet uns freundlich, herzensgut und etwas bedrückt. Ihre Großmutter führt ein aufregenderes Leben als sie selbst, was deutlich aufzeigt, dass nicht alles in Ordnung ist. Trotz Zuspruch ihrer aufgedrehten, ja fast schon frivolen Großmutter und ihre besten Freundes Gregory, möchte sie daran nichts ändern. Miller zeigt dann jedoch schnell auf, dass sie ein recht gutes Temperament besitzt und sich durchaus von ihren Gefühlen leiten lässt. Mehr aus Selbstschutz als aus charakterlichen Gründen möchte sie rational agieren. Mehr und mehr erfährt man dabei aus welchen Gründen, die man nicht erwartet hätte. Mir hat es viel Freude bereitet, Livy zu begleiten.
Miller ist einfach nur arrogant und kaltherzig. Aber irgendetwas scheint Livy zu besitzen, dass ihn fasziniert. Er scheint auch Gefühle zu lassen zu können, auch wenn er weiterhin recht verschlossen bleibt und man dadurch mit Livy zusammen auch erst nach und nach den wahren Miller kennenlernen kann.

Klar ist auch dieser Band ähnlich wie andere Startbände einer Trilogie dieses Genres aufgebaut. Nichtsdestotrotz gibt es jedoch trotzdem einige Besonderheiten, nicht zuletzt durch neurotische und damit irgendwie auch authentische Charaktere. Das gibt der Geschichte das gewisse Etwas und dem Leser wieder einen neuern Aspekt. Für mich ist es definitiv kein Abklatsch, aber ich bin auch ein Fan des Genres, das relativiert die Meinung auch.
Ich fand die Handlung glaubwürdig, nicht immer wird sofort ja und Amen gesagt. Es ist mehr ein Tauziehen, bei dem beide eigentlich schnell genug haben, aber irgendwie nicht genug bekommen können.
Sicherlich ist diese Geschichte nicht sonderlich tiefgründig, aber sehr emotional und das nicht nur auf leidenschaftliche Szenen bezogen.
Man erlebt, wie Liebe auf den Blick aussehen kann und wie sehr sie alles verändern kann. Plötzlich ist da etwas, dass man vorher nicht vermisst hat, nun aber nicht mehr missen kann.

Der Schreibstil war absolut fesselnd, was bei ungefähr 550 Seiten nicht unbedingt immer leicht ist. Besonders spannend fand ich das Wechselbad der Gefühle. Besonders in der Liebe ist hier schnell ein Umschwung gegeben. Neben den Emotionalitäten, wechselt jedoch auch die Atmosphäre. Von einer angenehmen, sonnigen Stimmung im Café oder am Esstisch, wechselt man in die aufgekratzte bei nervenaufreibenden, klatschartigen Gesprächen unter Freunden, hin zur traurigen durch die Enttäuschung durch den Geliebten, oder auch zur sinnlichen. ;)
Wenn man überlegt, dass gerade letztere Part ziemlich häufig vorkommt und beide Charaktere nicht unbedingt viel voneinander zu wissen scheinen, nimmt man ihnen ab, was sie empfinden und auch wie schnell, wie stark.
So wirkt es nicht wie ein stumpfsinniger Porno, sondern wie eine prickelnde, dramatische Liebesgeschichte. Denn das kommt hier ebenso nicht zu kurz, lässt einen dabei jedoch nicht mit den Augenrollen, sondern vielmehr mitfiebern.

Das Ende von Band eins hat mich recht sprachlos zurückgelassen und kam irgendwie unerwartet, auch wenn man gesehen hat, dass es sich dem Ende neigt.
Ich für meinen Teil bin bisher sehr angetan von der für mich recht eigenständigen Geschichte und freue mich sehr auf Band zwei. Mir reicht die Bedingung nicht, ich möchte nun gerne das Geheimnis erfahren.
5/5 für diese berauschende Geschichte.

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