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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2023

Wo geht’s hin?

Gute Reise: Handbuch für nachhaltiges Reisen
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Wer viel und gerne fremde Kulturen und Länder erkundet, dem zwickt mittlerweile (hoffentlich) ab und an das schlechte Gewissen, wenn es nur kurz mit dem Auto oder dem Flugzeug woanders hingeht. Was tun? ...

Wer viel und gerne fremde Kulturen und Länder erkundet, dem zwickt mittlerweile (hoffentlich) ab und an das schlechte Gewissen, wenn es nur kurz mit dem Auto oder dem Flugzeug woanders hingeht. Was tun? Hier kann Jaqueline Albers Buch gute Denkanstöße geben in ihrem ‚Handbuch für nachhaltiges Reisen‘. Ihr Thema ist nicht nur das nachhaltige Reisen, auch das achtsame Entdecken hat sie sich auf die Fahne geschrieben, wenn es um die Kulturen vor Ort geht. Hierzu gibt es dezidierte Kapitel zu ‚Essen & Trinken‘ sowie Aktivitäten.
Klar, das man eher Bahn fahren sollte statt zu fliegen war mir auch vorher schon klar. Aber glaubt mal ja nicht, dass hier nur Orte um die Ecke Erwähnung finden. Selbst ein nachhaltiges Luxus-Resort auf den Malediven oder ein Business Hotel in Berlin wird hier beispielhaft gezeigt.
Ich fand besonders gelungen die Einschübe, wenn es da heißt: ‚Drei Fragen an…‘ und dann gibt es genau diese an verschiedene Expert:innen, beispielsweise ein Professor für Hospitality Management, eine TV Köchin und Food Spezialistin und ein Klimaschutz-Experte kommen zu Wort. Das erweitert den Blickwinkel und das Wissen um das Thema nachhaltiges Reisen.
Wie immer bin ich sehr angetan vom Layout und vom Stil des Buches, lässt es sich gut zur Hand nehmen und blättern und hier und da neues entdecken. Die Fotos sind auch mit viel Liebe ausgewählt und schaffen schon beim Blättern eine Wohlfühl-Atmosphäre und bei großes Fernweh!
Fazit: Wer eine gute Reise haben möchte, sollte doch mal in ‚Gute Reise‘ blättern!

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Bald keine Pommes mit Spezialsoße mehr bei Rosi?

Pfeffer & Minze – Zusammen sind wir unschlagbar! (Pfeffer & Minze 1)
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Wer Sarah Welk lieben gelernt hat durch ihre „besten Schwestern“ und die Kinder aus dem besagten Alter raus sind, braucht nicht zu weinen! Denn Sarah Welk hat zum Glück weiter geschrieben und Juna Pfeffer ...

Wer Sarah Welk lieben gelernt hat durch ihre „besten Schwestern“ und die Kinder aus dem besagten Alter raus sind, braucht nicht zu weinen! Denn Sarah Welk hat zum Glück weiter geschrieben und Juna Pfeffer und Millie Minze erfunden. Die beiden besten Freundinnen sind wie der Titel auf dem ersten Band schon treffend sagt zusammen und unschlagbar! Sarah Welks Humor ist wieder grandios! Man liegt wieder lachend auf dem Boden und freut sich über so unfassbar witzige Texte.

Ein tolles Buch für Grundschüler(innen), denn die Textmenge und Größe der Schrift ist gut geeignet ab 4. Klasse aus meiner Sicht. Wissen sollte man, dass dieses Buch ein reines Buch mit Text ist und nicht wie ihre anderen Werke (da ja auch eine jüngere Zielgruppe) stark bebildert.
Es geht um die beiden besten Freundinnen, die erfahren, dass ihr Lieblingsimbiss auf Grund von Mietschulden schließt! Oh Schreck! Die beiden hecken einen Plan aus um den Imbiss zu retten. Das schließt großartiges „über den Tellerrand schauen“ ein, denn sie freunden sich mit einer bisher sehr unbeliebten Klassenkameradin an und geben andere eine Chance. Wirklich ein Buch, dass uns viel über Freundschaft und Toleranz lehrt und dabei im hohen Maße unterhaltsam ist!

Fazit: Anpacken und helfen, hier werden zwei starke Mädchen portraitiert, die uns allen ein Vorbild sind und dazu noch super sympathisch und witzig!

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Veröffentlicht am 21.03.2023

Dunkel, aber mit hellen Flecken

Da wo sonst das Gehirn ist
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Das Buch spiegelt das echte Leben, wenn man so manches Mal nicht weiß ob man lachen oder weinen soll oder beides in kürzester Zeit hintereinander erlebt! Sebastian Stuertz hat einen richtig guten Roman ...

Das Buch spiegelt das echte Leben, wenn man so manches Mal nicht weiß ob man lachen oder weinen soll oder beides in kürzester Zeit hintereinander erlebt! Sebastian Stuertz hat einen richtig guten Roman geschrieben, denn alle lesen können. Jugendliche, wie Eltern und sowieso alle anderen.
Es startet in gut getroffenem Jugendslang aus der Sicht eines Teenagermädchen, Alina. Die hat so ihre Probleme mit der Mutter, die beruflich eine Clownin ist und einfach nur pures Chaos kreiert. Mit ihr lebt Alina alleine und muss sich selbst auf einer neuen Privatschule zurechtfinden. Ihr bisheriger, aber nicht leiblicher Vater, ist mit einer neuen Frau liiert, sprich hat auch keine Zeit mehr. Und dann fängt ihre Mutter an einen Vater zu daten….
Wirklich gut geschrieben und scheinbar lange recherchiert, denn Sebastian Stuertz ist Jahrgang 1974 kann den Jugendslang aus seinem eigenen Alltag nicht eingebracht haben. Sehr sehr gut!
Dann kommt eine Kehrwende und es kommt eine andere Perspektive. Eine andere Stimme, ein weiterer Blickwinkel auf die Geschichte. Hier bekommt die Geschichte, ach was, es ist fast eine weitere Geschichte einen anderen Sound, eine andere Lage. Auch das sehr sehr spannend und gelungen. Mir hat der Roman Spaß gemacht und mich zugleich auch etwas aufgewühlt.
Fazit: Warum nicht mal wieder gemeinsames Lesen mit den Teenager-Kindern?

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Zwei Welten prallen aufeinander

Iss das jetzt, wenn du mich liebst
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Wer den Namen der Autorin auf dem Cover liest, denkt vielleicht das dieser bekannt vorkommt und ja, sicherlich. Aber nicht aus dem Literaturbetrieb, denn die Dame ist bisher Schauspielerin und schreibt ...

Wer den Namen der Autorin auf dem Cover liest, denkt vielleicht das dieser bekannt vorkommt und ja, sicherlich. Aber nicht aus dem Literaturbetrieb, denn die Dame ist bisher Schauspielerin und schreibt nun auch! Bianca Nawrath debütiert mit einer Love Story, die aber mehr in sich hat als nur eine urkomische Geschichte des culture clash.
Es geht um Kinka, die in Berlin aufgewachsen ist mit ihren aus Polen geflüchteten Eltern. Das hat die Protagonistin übrigens mit der Autorin gemein. Was sonst ausgedacht und was aus dem eigenen Erfahrungsschatz von Bianca Nawrath stammt, ist unerheblich, denn die Geschichte ist gut.
Kinka hat sich einen Mann fürs Leben ausgesucht, denn ihre Eltern weniger begeistern, denn er ist weder katholischer Pole, eindeutig die präferierte Wahl, noch Deutscher, das wäre zu verkraften, nein, er hat türkische Wurzeln! Das Familiendrama ist perfekt. Zwar ist es auch ab und an klamaukig, aber das gute am Roman ist dieser gut getroffene Tonfall um die Familiendynamik gut abzubilden. Im Fokus steht deutlich wie sich Mahmut den Gängelungen seiner Schwiegerfamilie in spe aussetzen muss, aber auch Kinga ist weniger willkommen in seiner Familie als erhofft.
Neben dem Strang um das angehende Ehepaar kommen sich Kinga und ihre Mutter auf eine neue Weise näher, die sie beide reflektieren lässt wie sie zueinander stehen und was ihnen wichtig ist. Das hat mir auch äußerst gut gefallen.
Mir hat dieser Roman gut gefallen, denn er vereint so viele Genre, dass er in keine Schublade passt. Unterhaltsam und einfühlsam und zugleich auch leicht zu lesen, aber mit der notwenigen Tiefe. Sicherlich eher ein Roman der Frauen anspricht, aber hey, Männer nehmen hier auch noch was mit!

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Veröffentlicht am 12.03.2023

1919 bis 1939 – zwei Familien, das Schicksal eines Landes

Blankenese - Zwei Familien
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Historischen Romanreihen, die rund um die Jahrhundertwende starten und zumeist sehr starke Frauen in sich tragen, boomen auf dem deutschen Buchmarkt ohne Ende. Nun reiht sich auch Michaela Grünig ein mit ...

Historischen Romanreihen, die rund um die Jahrhundertwende starten und zumeist sehr starke Frauen in sich tragen, boomen auf dem deutschen Buchmarkt ohne Ende. Nun reiht sich auch Michaela Grünig ein mit „Blankenese – Zwei Familien“ mit dem Auftaktband „Licht und Schatten“, dass allerdings erst nach dem ersten Weltkrieg mit der Geschichte beginnt.
Das lange Personenverzeichnis hat mir zunächst die Augenbrauen in die höhe getrieben, aber war im Laufe des Lesens doch sehr hilfreich, daher nicht abschrecken lassen!
Es sind vor allem zwei Familien (wie der Untertitel verrät) im Focus. Die Reederei-besitzende Familie Casparius, die in einer staatlichen Villa lebt und die in ärmlichen Verhältnissen im Treppenviertel lebenden Hansens. Beide Familien sind fest in Blankenese verwurzelt. John Casparius, Kriegheimkehrer, traumatisiert und zukünftiger Leiter der schlecht gehenden Reederei und Leni Hansen, die Tochter der Kapitänswitwe Irma Hansen kommen sich am Elbstrand zufällig näher. Es entsteht eine innige Verbindung, die nicht alle gut heißen. Denn es gibt Geheimnisse und Twist aus der Vergangenheit.
Zunächst kommen die goldenen Jahre, die das junge Paar hat trotz familiärer Differenzen. Dann zieht der Nationalsozialismus wie eine schwarze Wolke am Horizont über allen auf. ‚Licht und Schatten‘ endet mit dem Jahr 1939 und macht natürlich neugierig auf die weiteren familiären Windungen die hier noch kommen mögen im nächsten Teil gepaart mit dem Umgang des Nationalsozialsmus, gibt es doch jüdische Familienmitglieder.
In Summe ein fast 500 Seiten dicker Familienroman mit all seinen Höhen und Tiefen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, auch wenn natürlich einiges an Klischees verarbeitet ist. Die Spannungen sind gelungen ausgearbeitet, genauso wie der Auftrieb gewinnende Nationalsozialismus.
Ich denke auch, dass dieses Buch eine wunderbare Lektüre für alle Hamburger ist und für alle die Sehnsucht nach der Elbstadt haben. Blankenese ist natürlich ein ganz besonderes Viertel und kommt hier besonders zur Geltung.

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