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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2022

Fast ein Finale…

Keeper of the Lost Cities – Das Vermächtnis (Keeper of the Lost Cities 8)
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Achtung, wer die anderen 7 (!) Bände noch nicht inhaliert, pardon, gelesen hat, sollte nun aufhören diese Rezension zu lesen und schnurstracks mit Band 1 beginnen: Der Aufbruch. Spoiler-Alert: Es lohnt ...

Achtung, wer die anderen 7 (!) Bände noch nicht inhaliert, pardon, gelesen hat, sollte nun aufhören diese Rezension zu lesen und schnurstracks mit Band 1 beginnen: Der Aufbruch. Spoiler-Alert: Es lohnt sich!
Nachdem in den letzten sieben Bänden die Spannung von Band zu Band stieg, war der letzte (Nr 7) leider etwas langatmig. Nun mit dem großen Finale in Band 8 ist es nun wieder besser geworden und Shannon Messenger beschert uns einen würdigen Abschluss der Reihe.
Natürlich geht es weiter mit Sophies Kampf gegen die Neverseen, aber sie wird durchdachter, lernt dazu und ihre Herangehensweise ändert sich. Jeder wächst mit seinen Aufgaben und Sophie wie wir alle wissen ganz besonders. Ein weiterer Schlag der Neverseen bahnt sich an und richtet sich gegen die Zwerge. Was nun zum Glück passiert, ist das verbinden ihrerseits mit Black Swan und dem Hohen Rat.
Hier im achten Band liegt auch wieder der Focus auf der Suche nach den biologischen Eltern Sophies und sie macht gefühlstechnisch einiges mit und kommt an den Punkt, ob sie es vielleicht doch nicht wissen möchte.
Keefe ist auch wieder sehr präsent, was uns sehr gefreut hat.
Man mag es kaum glauben, aber diese Serie ist wirklich sehr gut und lässt einen zum Lesesüchtigen werden. Meine Tochter hat alle Bände mit 9 Jahren (!!!) in diesem Jahr durchgesuchtet und das soll was heißen. Ich habe nun auch alle gelesen bis zu Band 8 und bin auch sehr überzeugt.
Shannon Messenger schreibt sehr spannend und es ist wahnsinnig aufregend den Protagonisten zu folgen. Sehr gelungen!

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Veröffentlicht am 24.12.2022

Cozycrime zur Weihnachtszeit

Geheimnis in Rot
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Was ein nettes Buch für die Weihnachtszeit. Wer gerne Cozycrime liest und großer Agatha Christie Fan ist, der wird sich auch gerne mit Mavis Doriel Hay anfreunden. Denn die gute Dame hat diesen Krimi bereits ...

Was ein nettes Buch für die Weihnachtszeit. Wer gerne Cozycrime liest und großer Agatha Christie Fan ist, der wird sich auch gerne mit Mavis Doriel Hay anfreunden. Denn die gute Dame hat diesen Krimi bereits 1936 veröffentlicht im Original unter dem Titel: ‚The Santa Klaus Murder‘ und nun auf Deutsch als ‚Geheimnis in Rot‘. Leider gibt es nur drei Kriminalromane von ihr, aber immerhin!
Dies hier ist nun schön weihnachtlich, denn es findet sich die Familie Melbury zum Weihnachtsfest im Hause des Patriacharten zusammen und es soll besinnlich zugehen und stets die Form gewahrt werden. Aber es kommt natürlich anders und das Familienoberhaupt Sir Osmond wird ermordet! Die Aufklärung beginnt.
Wirklich ein klassischer Whodunit in britischer Manier, mir hat er äußerst gut gefallen und mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Fabel-hafte Lektüre

Der Rabe und der Fuchs – und 27 weitere beliebte Fabeln
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Der mitteldeutsche verlag hat einen schmalen netten Band mit 28 Fabeln herausgebracht, zusammengetragen von Andreas Michael Werner. Nett ist an „Der Rabe und der Fuchs“, dass nach dem Vorwort erste einmal ...

Der mitteldeutsche verlag hat einen schmalen netten Band mit 28 Fabeln herausgebracht, zusammengetragen von Andreas Michael Werner. Nett ist an „Der Rabe und der Fuchs“, dass nach dem Vorwort erste einmal erklärt wird, kurz und bündig, was eine Fabel überhaupt ist. Dann geht es los mit den Fabeln und nach jeder Fabel steht noch mal die „Moral von der Geschicht“. Das macht es dann doch einfach noch mal die Quintessenz aus dem Text zu ziehen. Vieles kam mir bekannt vor, aber so hätte ich die meisten Fabeln nicht mehr zusammen bekommen.
Wer in die Welt der Fabeln einsteigt, hat hier ein kompaktes schmales Buch, dass einem die bekanntesten Fabeln von Äsop, Jean de la Fontaine, Florian Russi und Hans Sachs wiedergibt. Kurzportraits der Autoren ist auch im Buch zu finden.
Fazit: Kompakt, kurzweilig, bereichernd.

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Kein Mitleid – nur die ungeschminkte Wahrheit

Jans Weg
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Dorota Danielewicz ist eine bekannte Journalistin des RBB, viele Jahre war sie dort als Rundfunkjournalistin tätig. Jans Weg ist nicht ihr erstes Buch, aber sicherlich das persönlichste. Die Autorin gibt ...

Dorota Danielewicz ist eine bekannte Journalistin des RBB, viele Jahre war sie dort als Rundfunkjournalistin tätig. Jans Weg ist nicht ihr erstes Buch, aber sicherlich das persönlichste. Die Autorin gibt uns einen sehr intimen Einblick in ihr Privatleben, was es heißt Mutter eines behinderten Kindes zu sein. Es immer zu bleiben. Denn Jan, ihr Sohn, der 1993 geboren wurde, leidet an einer seltenen Stoffwechselkrankheit, der Galaktosialidose (auch Goldberg-Syndrom genannt). Eine Krankheit, die das Nervensystem angreift und somit stark in die Motorik eingreift und vieles mehr. Jan spricht nicht mehr und ist so gut wie Bewegungsunfähig.
Das Buch ist intensiv, aber verdaubar. Doroa Danielewicz verabreicht uns ihren Alltag, ihre Lasten und Themen Häppchenweise in sehr kurzen Kapiteln auf knapp 200 Seiten. Sie zieht den Vorhang der zur Seite und lässt uns hinein um zu beobachten, um zu verstehen und zu reflektieren. Sie ist nicht auf Mitleid aus, ganz und gar nicht, aber sie möchte Transparenz schaffen was es heißt Elternteil eines Kindes zu sein, dass nie selbstständig sein wird, dass immer auf Hilfe angewiesen ist und um das sich all die Sorgen drehen. Sie transportiert all die Emotionen, die mit dem Leben einhergehen, die Herausforderungen, die sie an ihre Grenzen bringt.
Die Lektüre ist keine leichte und sie hallt nach. Ein wichtiger Text der uns demütig stimmen sollte, wie gut es einem geht, wenn der eigene Körper und der unsere Liebsten gesund ist. Ein gut geschriebener Text, der uns abholt, einlädt und mitnimmt. Ein Text, der würdigt wie viel Mut und Kraft es braucht sich so aufopfernd zum einen Menschen zu kümmern.
Fazit: Ein Buch das die eigenen Prioritäten in Frage stellt.

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Veröffentlicht am 20.12.2022

Ein ironischer Abstieg der gehobenen Bürgerlichkeit

Taube und Wildente
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Ein Roman der wahrlich sprachlich formvollendet ist. Ein Werk, dass Freude bereitet beim Lesen der Formulierung. Der Inhalt fast zweitrangig, wenn man Martin Mosebach zur Hand nimmt. Was er gut macht sind ...

Ein Roman der wahrlich sprachlich formvollendet ist. Ein Werk, dass Freude bereitet beim Lesen der Formulierung. Der Inhalt fast zweitrangig, wenn man Martin Mosebach zur Hand nimmt. Was er gut macht sind Charaktere zu formulieren, sie lebendig werden zu lassen und dann in einem gesellschaftlichen Rahmen zu drapieren. Das macht er exzellent. Nur das große Ganze des Romans ist an der ein und anderen Stelle verzogen Aber das ist zu vernachlässigen, denn es ist eine Freude hier der Oberschicht beim Fallen zuzuschauen. Das deutsche Wort Schadenfreude passt äußerst trefflich.
Wir lernen die Erbin Majorie kennen, deren Vater De Kesel noch aus Kolonialzeiten viel Geld mit einem kongolesischen Bergwerk verdiente. Daraus ergab sich für sie ein sehr komfortables Leben mit Sommerresidenz in der Provence und einer Winterwohnung in Frankfurt am Main. Ihr Ehemann Ruprecht Dalandt genießt auch das Leben, aber wie seine Frau eher außerhalb der Ehe. Das Personal, wird unsäglich behandelt. Eine Szenerie an der ich nicht teilhaben wollen würde. An allen Ecken und Enden kracht es im moralischen Gebälk dieses Romans.
Es sei nur so viel verraten, dass Geld und Wohlstand endlich sind für diese reiche Familie und das Gemälde von Otto Schloderer „Taube und Wildente“ hier eine Schlüsselrolle einnimmt. Ohnehin ist der Roman gefüllt mit Kunstverstand.
Fazit: Ein Abstieg der oberen 10,000 herrlich beschrieben und literarisch umgesetzt.

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