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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.01.2019

Wunderbar kreativ!

Ein Affe an der Angel
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Einfach nur herrlich, wenn da ein kleiner Mann im 8. Stock hockt und Regenwürmer angeln will und allerlei andere Tiere in der Wohnung landen. Einer schlauer als der andere!
Das Buch 'Ein Affe an der Angel' ...

Einfach nur herrlich, wenn da ein kleiner Mann im 8. Stock hockt und Regenwürmer angeln will und allerlei andere Tiere in der Wohnung landen. Einer schlauer als der andere!
Das Buch 'Ein Affe an der Angel' ist in 3 große Abschnitte unterteilt und diese wiederum in kurze Kapitel. Immer geht es um Darko, der mit seinem Tierlexikon unterwegs ist und sich in langweiligen Situationen all die tollen Tiere aus dem Lexikon phantastisch zum Leben erweckt.
Dabei hat er immer eine MEGA coole Weste an. Wirklich ein gelungenes Buch. Meine Kinder liebten dieses Buch für die Phantasie und den Witz der 'drin steckt und auch besonders, weil es viele Bilder gibt. Das Buch ist toll illustriert, wirklich eine Freude es anzuschauen, beim Lesen bzw. beim Vorlesen.
Zum Vorlesen geeignet schon ab 4 Jahre (für smarte Lütte) und auch noch toll für Erstleser, bis 3. Klasse gut zu lesen!
Übrigens war mein Sohn so begeistert von dieser super Weste, die Darko hat, die wurde kurzerhand aus einer Papiertüte nachgebastelt!
Fazit: Was will man mehr als eine Lektüre, die einen so beflügelt, selbst aktiv und kreativ zu werden!

Veröffentlicht am 09.01.2019

Self-conscious!

Das weibliche Prinzip
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Feminismus ist ein Thema, dass sich im 20. Jahrhundert pulsierend in die Zeitgeschichte eingearbeitet hat. Mal mit mehr Kampfgeist (60er & 70er Jahre) und mal mit weniger Aufmerksamkeit (2000er Jahre).
Mit ...

Feminismus ist ein Thema, dass sich im 20. Jahrhundert pulsierend in die Zeitgeschichte eingearbeitet hat. Mal mit mehr Kampfgeist (60er & 70er Jahre) und mal mit weniger Aufmerksamkeit (2000er Jahre).
Mit einer neuen Generation an energetisch geladenen Frauen, die sich nicht scheuen für ihre Gleichwertigkeit und für eine gleichberechtigte Gesellschaft einzustehen, nimmt das Thema wieder an Fahrt auf.
Mit #metoo und viele andere feministische Bewegungen, die gerade wieder aktuell sind, hat sich das Thema Feminismus natürlich auch in der Literatur wieder eingefunden – zu Recht und auch noch saugut!

Das weibliche Prinzip von Meg Wolitzer hat eine junge Amerikanerin als Protagonistin Greer Kadetsky, die ihren Weg findet durch die teils widersprüchliche Welt. Der Roman ändert von Kapitel zu Kapitel (die aber zum Glück recht lang sind) die Perspektive und damit auch den Fokus was beleuchtet wird, mal aus der Sicht des Freundes Cory, mal aus der Sicht ihrer Mentorin, Faith Frank, die zugleich ihr großes Vorbild ist. Toll an dem Roman sind die an die Handlungen geknüpfte moralische Diskussionen, die hier behandelt werden.

Fazit: Zu recht ein „notable book of 2018“ wie die New York Times schon schrieb!

Veröffentlicht am 09.01.2019

Ergründen wo die Wurzeln sind

Der Apfelbaum
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Erst hieß es: Ein Schauspieler der ein Buch schreibt….geht doch gar nicht, bitte nicht!
Dann hieß es: Wow, ein Schauspieler der wirklich schreiben kann – bitte mehr davon!
Und nun? Habe ich mir mein eigenes ...

Erst hieß es: Ein Schauspieler der ein Buch schreibt….geht doch gar nicht, bitte nicht!
Dann hieß es: Wow, ein Schauspieler der wirklich schreiben kann – bitte mehr davon!
Und nun? Habe ich mir mein eigenes Bild gemacht und kann mir nun erklären wo der Jubel nach der Lektüre herkommt.

Der Apfelbaum ist ein sehr persönliches Buch des Schauspielers Christian Berkel über das Leben seiner Mutter.
Wunderbar wie Christian Berkel den Leser abholt und sich erklärt wie er dazu kam die Geschichte seiner Mutter aufzuschreiben.
Ein respektvoller Einstieg in die eigentliche Geschichte, die immer wieder gebrochen wird durch Einschübe aus der Gegenwart aus seiner heutigen Sicht, wenn er mit seiner Mutter die Vergangenheit ergründet.
Christian Berkel taucht in seine Kindheit ein, er ist als erwachsener Mann nun bereit zu ergründen warum seine Mutter sich so verhielt wie sie es hat. Dass vor seiner Zeit viel erlebt wurde, nicht immer Positives. Ganz im Gegenteil.
Behutsam und bedacht erkundet er das Leben und die Erlebnisse seiner Mutter – versucht zu rekonstruierte was passierte.

Fazit: Da möchte man ein Aufnahmegerät in die Hand nehmen und die Geschichte der eigenen Eltern aufschreiben um zu verstehen was sie zu dem gemacht hat, was sie sind. Nachspüren wo die eigenen Wurzeln sind.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Der Freund des Opfers

Ein Winter in Paris
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Durch und durch französisch ist dieser Text! Im Mittelpunkt als Handlungsort steht ein Pariser Lycée, in der die Schüler einen Vorbereitungskurs auf die Uni absolvieren nach dem Abitur.
Einige mit dem ...

Durch und durch französisch ist dieser Text! Im Mittelpunkt als Handlungsort steht ein Pariser Lycée, in der die Schüler einen Vorbereitungskurs auf die Uni absolvieren nach dem Abitur.
Einige mit dem Ziel um den berühmten Concours zu bestehen, eine staatliche Prüfung um in den Staatsdienst aufgenommen zu werden, zB Lehrer.
Der Protagonist, Victor, stammt aus der Provinz, wodurch ein zweiter Themenkomplex in den Text fließt: französische Provinz vs. Paris! Eine Hassliebe, die der Autor Jean-Philippe Blondel hier wunderbar raus arbeitet.
Und das Hauptthema des Romans ist der Suizid eines Mitstudenten aus einer anderen Klasse, Mathieu. Ein Roman der von unerwarteten Beziehungen handelt, Verknüpfungen die sich durch Zufälle, positive wie negative, im Leben ergeben.
Das Buch könnte auch den Titel „Der Freund des Opfers“ heißen und den Inhalt mehr auf den Punkt bringen als der Titel „Ein Winter in Paris“.

Jean-Philippe Blondel hat schon einige gute Werke vorgelegt, die ich allesamt wärmstens empfehlen kann. Vor allem „6 Uhr 41“ war aus seiner Feder mein Favorit.
Das Buch hat eine sehr persönliche Note. Jean-Philippe Blondel verarbeitet hier einen Stoff den erst selbst erlebt hat in seiner eignen Zeit an einem Lycée in Paris in den 80er Jahren. Ein Selbstmord in der Nachbarklasse, ein Schrei der mental nie verhallt.
Daher ist es auch etwas anders im Ton als die anderen seiner Romane, das Buch wirkt an mancher Stelle wie ein gedankenverlorenes Erzählen des Autors und hat eine düstere Färbung.
Aber, wie alle Roman von ihm, ist die Sprache wunderbar, wie immer. Wie auf Seite 138: „Es ist besser, ein Meister der Illustrationen zu werden als der Spielball seiner Umwelt.“

Fazit: Das erste Drittel hat mich angestrengt, das zweite irritiert und das letzte versöhnt.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Eher witzig als besinnlich, aber sehr gut!

Das letzte Schaf
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Erfrischend lustige Beleuchtung der Weihnachtsgeschichte aus schafiger Sicht. Da gab es mal diese verpeilte Schafherde, die auf einmal ohne Hirten waren, da diese sich wegen eines grellen Lichts auf die ...

Erfrischend lustige Beleuchtung der Weihnachtsgeschichte aus schafiger Sicht. Da gab es mal diese verpeilte Schafherde, die auf einmal ohne Hirten waren, da diese sich wegen eines grellen Lichts auf die Reise gemacht haben…und nun? Auch hinterher! Klar.
Außerordentlich witzig wird hier eine skurrile Herde beschrieben wie sie ihren Weg bahnen zu dem Neugeborenen…kommen sie alle an? Das lest mal alle lieber selbst!
Bei diesem kurzen Text kommt man schnell ins Grübeln für welche Altersklasse diese Geschichte ist und sie bekommt das altbekannte Prädikat: 5-99! Unsere 5-jährigen haben nicht jeden Wortwitz verstanden, aber fanden die Geschichte gut, ich habe mich köstlich amüsiert und die Oma war auch begeistert. Also: für alle etwas, vor allem weil es kurzweilig ist.
Fazit: Wer also noch eine witzige kurze Unterhaltung sucht für die Weihnachtsfeiertage bekommt hier genau das richtig. Eher witzig als besinnlich, aber das ist ja bekanntlich Geschmacksache.