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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2018

WOW! Eine deutsche Saga vom Feinsten!

Die Jahre der Schwalben
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Dies ist der 2. Teil einer Trilogie über eine Frau, geboren um die Jahrhundertwende und wie sie sich mit der Zeit, den Kriegen und dem Fortschritt verändert und ihr Leben meistert trotz vieler Rückschläge. ...

Dies ist der 2. Teil einer Trilogie über eine Frau, geboren um die Jahrhundertwende und wie sie sich mit der Zeit, den Kriegen und dem Fortschritt verändert und ihr Leben meistert trotz vieler Rückschläge. ‚Die Jahre der Schwalben‘ ist der Zeitraum vom Ende der Weimarer Republik (1930) bis kurz vor das Kriegsende (1944).
Zugleich muss man auch sofort erwähnen, dass man diesem Roman auch ohne den ersten Teil gelesen zu haben, sehr gut folgen kann. Denn alles Wissenswertes aus dem ersten Band wird in den ersten Seiten sehr charmant in den Text eingearbeitet. Wunderbar selbst für mich, ich kenne den ersten Teil und mir ist doch das ein und andere Detail in der Zwischenzeit entfallen.
Die Handlung setzt 1930 ein und es geht wieder um Frederike, die einen Tuberkulosekranken Mann heiratet und nun um sein Leben bangt. Sie muss sich um das Gut kümmern und lernt schnell Verantwortung zu nehmen und führt das Gut prosperierend.
Das ist der Beginn des Romans und es folgen viele viele Ereignisse auf den 560 Seiten, die man teilweise voraussehen kann und vieles eben auch nicht. Spannend geschrieben von Ulrike Renk,wirklich ergreifend und rührend. In diese Geschichte kann man sich wegdenken aus dem Alltag auch wenn die Zeiten des 2. Weltkrieges und unmittelbar davor natürlich keine „schöne“ Lektüre ist, eher ein sehr gut geschriebenes und nachvollziehbares Abbild der damaligen Zeit. Man fiebert mit und wünscht ihnen nur das Beste.
Der Roman endet mit einem fiesen Cliffhanger und nun muss ich noch bis Sommer nächsten Jahres (2018) warten bis der dritte und finale Roman der Trilogie erscheint!
Ein deutsches Downton Abbey! Tolles Figurenkabinett im historischen Kontext. Wunderbar unterhaltsam. Wenn das nicht verfilmt wird als Mini-Serie wäre ich enttäuscht!
Fazit: Wer gerne Familiengeschichten in historischem Kontext liest, ist mit diesem Roman bestens versorgt.

Veröffentlicht am 17.08.2018

Konbini Konbini Konbini !!!

Die Ladenhüterin
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Könnten Sie sich vorstellen 18 Jahre lang als Aushilfe in einem Ecklanden/Convenience Store zu arbeiten? Und sich dabei normal zu fühlen? Was ist normal und wer legt diese gesellschaftlichen Normen fest? ...

Könnten Sie sich vorstellen 18 Jahre lang als Aushilfe in einem Ecklanden/Convenience Store zu arbeiten? Und sich dabei normal zu fühlen? Was ist normal und wer legt diese gesellschaftlichen Normen fest?

Der schmale Roman „Die Ladenhüterin“ von Sayaka Murata ist eine tolle Reflexion über das was (in Japan wohlgemerkt) in einer der sehr traditionellen Gesellschaft von Frauen wie Männer erwartet wird. Er spiegelt durch die Protagonistin wider was als normal oder eben als unnormal gilt. Ohne Wertung wird es hier in den Raum gestellt und als Leser/in beginnt man sogleich seinen inneren Kompass in Frage zu stellen.

Nicht nur die weibliche Protagonistin spielt eine Zentrale Rolle, auch ihr Arbeitsplatz ist essentiell, der Konbini. Dieser japanische Ecklanden, der 24 Stunden offen hat und alles verkauft was der umtriebige Japaner brauchen könnte von Snacks, über Hygieneartikel, alles ist erhältlich.
Die Autorin beschreibt, aus eigener Erfahrung, wie es ist dort zu arbeiten. Wie die Konbini-Welt tickt.

Fazit: Diese Kombination aus gesellschaftlicher Reflexion und dem Eigenleben des Konbini auf nicht mal 150 Seiten ist ein sehr kurzweiliges & gelungenes Porträt einer Frau die in Japan aus dem Rahmen fällt.

Veröffentlicht am 17.08.2018

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Storm oder Die Erfindung des Fußballs
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Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und deshalb ist dieses Buch immer aktuell. WM hin oder her. ;0)
Wir haben uns sehr auf das Buch ‚Storm oder die Erfindung des Fußballs‘ von Jan Birck gefreut, weil wir ...

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und deshalb ist dieses Buch immer aktuell. WM hin oder her. ;0)
Wir haben uns sehr auf das Buch ‚Storm oder die Erfindung des Fußballs‘ von Jan Birck gefreut, weil wir große Fans seiner Zahra & Zottel-Reihe sind. Nun haben wir uns dieses Buch vorgenommen. Es geht um Fußballs eingebettet in eine Wikinger-Geschichte. Die Freude war groß beim Beginn des Lesens. Vor allem auch wegen der grandiosen Zeichnungen. Da macht schon das Blättern Spaß.

Nun kommt ein aber, was sich aber vor allem auf das Alter unserer Kinder bezieht! Wir haben das Buch unterschätzt für unsere 5jährigen! Das liegt vor allem an zwei Aspekten:

Zum einen mussten wir alleine auf den ersten 30 Seiten wahnsinnig viele Wörter erklären. Klar, ab und an ist ein neues Wort hoch erfreulich um den kindlichen Wortschatz zu erweitern, aber hier war es für 5 jährige einfach zu viel. Beispiele wären die Wörter Druide oder Sklave.
Die meisten Wörter benötigten eine längere Erklärung und der Lesefluss war unterbrochen.

Zum anderen war die Geschichte wirklich nicht ohne. Da muss der arme Kerl als Sklave auf ein Schiff nachdem schon einiges passiert war... Auch an dieser Stelle zu viel für ein behütetes 5jähriges Gemüt.

Wir haben die Lektüre abgebrochen für jetzt. Aber ich werde dieses Buch definitiv wieder in der ersten Klasse hervorholen, denn ich fand es spannend, toll geschrieben und eine gute Geschichte.
Ab 7 Jahren sicherlich eine treffende Lektüre. Vielleicht sogar für Lesebeginner, ab der 2. Klasse, da auch noch viele tolle Bilder enthalten sind!

Veröffentlicht am 17.08.2018

Mehr als nur ein bißchen Prenzlauer Berg Nostalgie

Skandinavisches Viertel
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Ostberlin, eine Kindheit im Prenzlauer Berg und heute immer noch da als alter Nostalgiker und wie es so schön auf dem Klappentext heißt: Anti-Gentrifizierer.
So könnte man diesen Roman über einen Mann, ...

Ostberlin, eine Kindheit im Prenzlauer Berg und heute immer noch da als alter Nostalgiker und wie es so schön auf dem Klappentext heißt: Anti-Gentrifizierer.
So könnte man diesen Roman über einen Mann, der unbedarft, nicht sehr wahrheitsliebend durchs Leben geht und doch immer wieder von seiner Vergangenheit eingeholt wird, zusammenfassen. Wir begleiten Matthias Weber in seinem Makler-Alltag sowie in Rückblenden in seine Kindheit und Jugend. Aber das würde diesem Buch nicht gerecht werden. Torsten Schulz schreibt hier nicht zitatreif, aber angenehm niveauvoll. Er schafft es die Kinder- und Jugendjahre so absolut skurril und auch komisch darzustellen, obwohl es im Roman in der Summe 5 Beerdigungen gibt! Das muss man erst mal schreiben können.
Ein Buch, dass mir Augenringe bescherte, da es mir schwer fiel es aus der Hand zulegen und das nicht der Spannung wegen sondern weil die Prosa so klangvoll ist. Der Autor, Torsten Schulz, vorrangig Drehbuchschreiber gibt das Geschehen eher narrativ wieder als mittels wörtlicher Rede. Unerwartet, aber gelungen.

Der Aufhänger des Romans „Das skandinavische Viertel“ ist Matthias Hirngespinst, das sich als roter Faden durch den Roman zieht. Er benennt als Kind für sich einfach ein paar Straßenzüge gedanklich im Prenzlauer Berg um, wie eine Flucht im Kleinen aus dem einengenden DDR-Leben.
Die Rückblenden in diese DDR-Zeiten haben mich in der Tat an den Buchpreisträger 2011 Eugen Ruge mit seinem Werk ‚In Zeiten des abnehmenden Lichts‘ erinnert und auch an ‚Sonnenallee‘ von Thomas Brussig. Gefühlt spielt der Roman aber mehr in der Gegenwart als in der Vergangenheit, wobei natürlich die Vergangenheit die Gegenwart bedingt.

Fazit: Wer gerne den Eugen Ruge ‚In Zeiten des abnehmenden Lichts‘ gelesen hat, könnte auch an diesem Werk Gefallen finden. Es ist eine Melange aus Coming-Of-Age & Midlife Crisis und großer Bewältigungsaufgabe des einsamen Protagonisten.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Wir lieben Lasse!

Lasse in der ersten Klasse
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Welch wunderbares Buch! Wir sind natürlich doppelt und dreifach begeistert, weil der Protagonist Lasse heißt!

Dieses Buch ist perfekt für Vorschüler. Es skizziert zum einen was es Bedeutet eingeschult ...

Welch wunderbares Buch! Wir sind natürlich doppelt und dreifach begeistert, weil der Protagonist Lasse heißt!

Dieses Buch ist perfekt für Vorschüler. Es skizziert zum einen was es Bedeutet eingeschult zu werden auf eine sehr positive Art und Weise und hat so nichts belehrendes, da es gepaart ist mit witzigen (und harmlosen) Geschichten drum herum. Noch dazu sehr lebensecht, wenn beispielsweise die Erstklässler von den Großen nicht auf die Schaukel gelassen werden.

Toll hat mir als Vorlesender gefallen wie gut die Autorin Sarah Welk sich in Lasse und die anderen Kinder hineinversetzten kann. Aus Erwachsenen-Sicht scheint die Einschulung die logische Konsequenz des Heranwachsens zu sein, aber die Kinder sind doch sehr aufgeregt und ehrfürchtig was da jetzt passiert in dieser Grundschule. Und natürlich auch die unterschiedlichen Herangehensweisen, da ist der eher schüchterne Lasse, der alles beäugt und sich zurück hält und auf der anderen Seite seine beste Freundin, ein selbstbewusstes Plappermäulchen. Sehr unterschiedlich und völlig ok – super Message.

Und gut, dass sehr bald bereits Band 2 erscheint. Da ist unser Lasse schon heiß drauf. Wird natürlich sofort gekauft und gelesen! :0)

Fazit: Super für Vorschüler zur Vorbereitung und zum Schmunzeln und dann sicherlich noch mal in der 1./2. Klasse zur eigenen Lektüre, da die Schrift groß und die Seiten übersichtlich sind.