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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2021

Auf der Flucht verschwunden

Der Tintenfischer
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Wo Donna Leon bisher ein Monopol hatte, nämlich auf einen ermittelnden Commissario in Venedig, kommt nun Morello dazu! Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo nutzen auch die Traumkulisse dieser eindrucksvollen ...

Wo Donna Leon bisher ein Monopol hatte, nämlich auf einen ermittelnden Commissario in Venedig, kommt nun Morello dazu! Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo nutzen auch die Traumkulisse dieser eindrucksvollen Stadt und gehen auf Verbrecherjagd und das auch schon zum zweiten Mal mit „Der Tintenfischer“, denn es gibt auch einen Vorgängerband „Der freie Hund“, den ich (noch) nicht kenne. Allerdings muss ich allen Vendigfans schon hier ein wenig Einhalt bieten, zwar beginnt auch dieser Fall in Venedig, aber Morello wird in seine Heimat Sizilien zurückkehren um eine junge Frau zu retten. Seine Kollegin Anna Klotz hilft ihm dabei und beide gerade in einen Strudel der Ereignisse.
Bei diesem Fall steht die Misere der Flüchtlinge im Mittelpunkt und ist mit diesem Thema brandaktuell.
Ganz praktisch an diesem Krimi ist, dass vorne alle Charaktere aufgelistet sind, die auftauchen, also wenn man mal einen vergesslichen Moment hat, kein Thema, einfach nachschlagen. Und wie sollte es bei einem italienischen Krimi anders sein, hier gibt es natürlich auch immerzu leckeres Essen und wir können teilhaben, denn hinten stehen ein paar Rezepte die vorkommen drin. Auch besonders hilfreich ist eine Doppelseite mit italienischen Begriffen und Eigennamen die im Text vorkommen. Diese Hilfestellungen sprechen stark für das gedruckte Buch!

Fazit: Spannend, unterhaltsam thematisiert dieser Krimi die aktuelle Flüchtlingskrise im Zusammenhang mit der Mafia!

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Veröffentlicht am 12.07.2021

Auch auf Madeira wird gestorben!

Tod auf Madeira (Ein Madeira-Krimi 1)
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Bei hohen Temperaturen im heimischen Garte oder am See, im Freibad könnte man mit diesem Krimi fast denke, dass man selbst im Urlaub verweilt!
Laura Flemming, eine Krimi-Autorin macht sich mit ihrer Freundin ...

Bei hohen Temperaturen im heimischen Garte oder am See, im Freibad könnte man mit diesem Krimi fast denke, dass man selbst im Urlaub verweilt!
Laura Flemming, eine Krimi-Autorin macht sich mit ihrer Freundin Britta auf nach Madeira. Sie will einfach nur raus und weg vom untreuen Ehemann. Sie wollen in ein Retreat mit weiteren Ehepaaren. Denn diese Gruppe fährt seit Jahren gemeinsam weg. Tja, und dann geschieht es einer wird ermordet – bloß wer war es? In diesem ersten Fall vom attraktiven Comissário Torres begibt er sich auf die Spuren des Mordes und Laura hilft ihm dabei den Fall zu lösen nachdem er ihre Qualitäten erkannt hat.
Der neue Krimiautor aus dem Ullstein-Verlag Tomás Bento ist neben seiner Schreibtätigkeit auch Germanist, Pädagoge und diplomierter Psychologe Kein Wunder also, dass er die Charaktere, deren Motivation und die einhergehenden Gefühle besonders gut abbilden kann.
Da ‚Tod auf Madeira‘ natürlich auf Madeira spielt, wird auch Flora & Fauna sowie Land und Leute entsprechend in Szene gesetzt. Ich kann die Authentizität nicht beurteilen, aber es erscheint recht stimmig, denn ich kenne die Insel (noch) nicht. Auf jeden Fall so einladend, dass ich nun irgendwann selbst mal auf die Insel muss! Oder den nächsten Fall vor Ort lese.
Fazit: Gute Unterhaltung im kompakten Taschenbuch! Sommerlese mit Spannung.

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Veröffentlicht am 06.07.2021

Ein Mutmachbuch für alle die sich trauen einen Schritt weiterzugehen

Happy Road
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Kennt ihr das: Immer der gleiche Trott? Immer die gleichen Abläufe und ein Tag gleicht dem anderen? Seufzt – tja, und dann gibt es da die Wenigen mit viel Mut und Wille etwas zu ändern und wagen ein Abenteuer. ...

Kennt ihr das: Immer der gleiche Trott? Immer die gleichen Abläufe und ein Tag gleicht dem anderen? Seufzt – tja, und dann gibt es da die Wenigen mit viel Mut und Wille etwas zu ändern und wagen ein Abenteuer. Reich belohnt mit einer komplett anderen Weltsicht und der inneren Stärke etwas aus eigenem Antrieb anders gemacht zu haben und vor allem: Das eigene Glück gefunden ohne auf Konventionen Rücksicht zu nehmen. Und so jemand ist: Sarah Kringe! Sie schrieb über ihr lebensverändernden Roadtrip ein Buch: „Happy Road“ mit dem sehr passenden Untertitel „Dem Weg ist das Ziel egal“.
Dieses Buch ist ein Einblick die das Leben von Sarah und Mathias. Die beiden kennen sich noch nicht lang und ihre Lebensrealitäten könnten nicht weiter von einander entfernt sein als sie sich trafen. Die hippe Frau aus Berlin und der naturliebende Skilehrer aus Österreich. Und dann diese Entscheidung: VW Bus packen und gemeinsam los – ohne Netz und doppeltem Boden. Es geht durch Osteuropa, den Balkan bis hoch hinauf nach Skandinavien.
Natürlich läuft nicht alles glatt und es gibt Höhen und Tiefen! Dieses ganze Sammelsurium an intensiven Gefühlen und Erlebnissen ist zwischen diesen Buchdeckeln zu finden gepaart mit stimmungsvollen Bildern.
Ich habe beim Lesen viel Respekt vor Sarah entwickelt, zum einen, weil sie so brutal ehrlich ist und uns auch auf ihre eigene innere Reise mitnimmt und weil es ECHT eine Veränderung war. Aber hier bewahrheitet sich auch der Grundsatz: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Und Sarah hat hier massiv an Lebensqualität gewonnen.
Daa Buch ist übrigens in einem sehr sehr jungen Verlag erschienen: Wenn nicht Jetzt-Verlag! Spannend wie auch hier zwei dynamische Personen den Mut hatten einen eigenen Verlag zu gründen und großartigerweise klimapositiv produzieren!
Fazit: Amüsant, bereichernd - großer Respekt vor dem Mut! Unbedingt lesen und mit den beiden die Reise gedanklich mitmachen!

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Wie „chicken soup for the soul“ auf japanische Art

Kleine Wunder um Mitternacht
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Immer wieder zieht mich die leise und feine Erzählkunst der Japaner:innen an und ich freue mich auch dieses Mal wieder eine wunderbare Entdeckung gemacht zu haben mit Keigo Higashino. Der Autor, der wohl ...

Immer wieder zieht mich die leise und feine Erzählkunst der Japaner:innen an und ich freue mich auch dieses Mal wieder eine wunderbare Entdeckung gemacht zu haben mit Keigo Higashino. Der Autor, der wohl für seine Krimis vielfach ausgezeichnet und weltweit bekannt geworden ist, legt mit „Kleine Wunder um Mitternacht“ eher eine märchenhafte schöne Erzählung vor als ein spannungsgeladenes Buch! Aber es lohnt sich, ist man gewillt in diese Geschichte einzutauchen.
Da sind sie nun die drei Gauner, die nach ihrem gedrehten Ding in dem verlassenen Gemischtwarenladen sitzen und eigentlich nur darauf warten wieder aus der Versenkung auftauchen zu dürfen. Aber was ist das? Plötzlich flattert ein Brief durch den Schlitz, den die 3 öffnen um dann ein handfestes Problem zu lösen, denn ignorieren lässt es sich nicht – so düster sind die Kleinkriminellen nun auch wieder nicht. Eine Frau sucht eigentlich Rat bei dem verstorbenen Besitzer des Ladens. Die Geschichte kommt ins Rollen.
Durch Zeitsprünge, durch perspektivische Wechsel und allerlei anderer Kniffe erfahren wir auch was es mit dem Laden auf sich hatte, um was es der Frau genau geht und wie die drei Halunken damit umgehen.
Eine in der Tat märchenhafte, leise nette Geschichte, die ans Herz geht. Und sehr ruhig und mit viel Bedacht erzählt wird. Mich hat sie überzeugt und ich erhoffe dem Buch noch so einige Leser:innen.

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Veröffentlicht am 03.07.2021

Zu viel Religion & zu veraltertes Rollenbild

Minimalismus Mom
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Wenn man Anne Löwen ein wenig recherchiert, merkt man schnell, dass diese Frau tief in ihrem christlichen Glauben verwurzelt ist und all ihre Lebensbereiche mit Bibel und Gott verzahnt.
Ich habe mich ...

Wenn man Anne Löwen ein wenig recherchiert, merkt man schnell, dass diese Frau tief in ihrem christlichen Glauben verwurzelt ist und all ihre Lebensbereiche mit Bibel und Gott verzahnt.
Ich habe mich unvoreingenommen dem Buch gewidmet, weil es mich thematisch angesprochen hat und vor allem von der Unterschrift auf dem Cover: Wie weniger deinen Familienalltag bereichert!
In der Tat ist das Buch sehr anschaulich gestaltet und enthält minimalistische, aber wenig authentische Fotos.
In der Kernbotschaft stimme ich Anne Löwen voll zu: Materieller Reichtum belastet mehr als er befreit und kann auf Dauer mehr Arbeit als Glück bringen. Ohne Frage!
Was ich an dem Buch etwas "too much" finde, sind die sehr sehr vielen Bibelreferenzen, Jesusreferenzen und was Gott für uns als Weg auserkoren hat. Hinzu kommt das sehr traditionelle Mutterbild das sie hier im Buch aufzeigt. Ja Mütter sind eminent wichtig, aber Väter genauso! Da gebe ich zu, hätte ich beim Titel schon stutzen sollen, denn heißt ja auch nicht: Minimalismus Parents oder Eltern!
Außerdem kreide ich dem Verlag an, dass der Klappentext keinen Hinweis auf die Spiritualität des Buches gibt. Auch wenn der Brunnenverlag ein christlicher Verlag ist, sollte man es für den übergeordneten Handel entsprechend kennzeichnen.
Fazit: Im Grunde die richtige Message, die mich ansprach, aber zu viel Glaube und zu traditionelle Rollenbilder. Nicht meines.

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