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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2020

Wann ist es stärkender Glaube und wann ist es blinder Gehorsam?

Ein wenig Glaube
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Der neue Roman von Nickolas Butler basierend auf einer wahren Gegebenheit aus dem Jahr 2008. Er nimmt sich dem Themengebiet Glaube an in seinem ähnlich betitelten Roman: „Ein wenig Glaube“.
Das Ehepaar ...

Der neue Roman von Nickolas Butler basierend auf einer wahren Gegebenheit aus dem Jahr 2008. Er nimmt sich dem Themengebiet Glaube an in seinem ähnlich betitelten Roman: „Ein wenig Glaube“.
Das Ehepaar Lyle und Peg haben ihren eigenen Sohn im ersten Jahr verloren und Lyle auch den Glaube an Gott. Später adoptieren sie Shiloh mit der sie sich auseinanderlebten. Als Shiloh Mutter wird und den Kindsvater verlässt, kehrt sie zu Lyle und Peg zurück. Mittlerweile findet sie Trost bei einer christlichen Glaubensgemeinschaft. Aus Nähe zu Shiloh begeleiten Lyle und Peg sie. Immer mehr wird Shiloh in diese Gemeinschaft hineingezogen und beginnt ein Verhältnis zum Pastor Steven. Issac, ihrem Sohn, werden heilerische Fähigkeiten unterstellt und so muss er oft mit zu den Kranken. Konflikte und Familiennähe schwingen auf vielen Ebenen bis das toxische Gemisch explodiert und mit einer Katastrophe endet.
Wirklich beeindruckend wie gut Nikolas Butler die innere Zerissenheit der Eltern genauso gut darstellen kann wie der Wille zu Glaube den Shiloh in die Arme des Pastors treibt und sie blind macht für die Gefahr in der ihr Sohn schwebt.
Ein iteressanter Roman in Zeiten in denen viele den Glauben nutzen um ihre Ideale zu verteidigen, ein Roman der uns zeigt, dass blinder Gehorsam sehr schädlich sein kann und auch der Glaube Grenzen haben sollte.
Aber er zeugt auch von warmherzigen familiären Beziehungen.
Das alles schreibt Nikolas Butler mit einer leisen, aber kraftvollen Sprache.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Wunderbares Buch für das Vorleseritual am Abend!

ministeps: Wenn kleine Kinder müde sind
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Die beiden Katjas haben hier ein sehr niedliches Buch für die Allerkleinsten gereimt und illustriert: Zum einen Katja Reider als Autorin der gereimten Texte und Katja Senner, die Illustratorin. Das kleine ...

Die beiden Katjas haben hier ein sehr niedliches Buch für die Allerkleinsten gereimt und illustriert: Zum einen Katja Reider als Autorin der gereimten Texte und Katja Senner, die Illustratorin. Das kleine feine Buch „Wenn kleine Kinder müde sind“, dass in der Ravensburger Reihe ministeps erschien, ist ein hervorragendes Büchlein um das Vorleseritual am Abend einzuführen. Selbst bei den Kleinen kann es ein schönes Abendabschlussritual sein, wenn man aus solch einem Buch vorliest, natürlich sehr langsam und immer wieder mit Betrachtung der schönen Bilder auf denen es unzähliges zu entdecken gibt, aber nichts aufwühlendes!
Auch wenn auf dem Cover 12m+ steht, eignet sich die Anschaffung schon vorher! Denn auch ein Buch will mal haptisch erkundet werden und das geht hiermit auch, denn die Seiten sind aus dickerer Pappe.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Eine Insiderin schreibt einen Roman!

Die Galerie am Potsdamer Platz
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Alexandra Cedrino ist Teil der bekannten Kunsthändlerfamilie Gurlitt und hat nun ihr Wissen um die Kunstszene gekonnt in eine fiktive Geschichte umgesetzt. Beim Lesen des Romans bekommt man das Gefühl; ...

Alexandra Cedrino ist Teil der bekannten Kunsthändlerfamilie Gurlitt und hat nun ihr Wissen um die Kunstszene gekonnt in eine fiktive Geschichte umgesetzt. Beim Lesen des Romans bekommt man das Gefühl; hier weiß die Autorin sehr wohl wovon sie schreibt.
Aber nun zum Inhalt! Um was geht es in diesem Roman? Es ist ein historisches Setting. Die junge Kunststudentin Alice Waldmann zieht nach dem Tod ihrer Mutter nach Berlin, wir befinden uns im Jahr 1930. Sie wählt Berlin, da sie an ihre Familie anknüpfen will, die sie noch nicht kannte, eine Kunsthändlerfamilie und spürt ihre eigene Großmutter auf. Hinzu kommt eine aufkeimende Liebe mit einem Deutsch-Iren und macht große Pläne einer Wiedereröffnung der Galerie. Dann kommt ein zweiter Mann zum Gesehen dazu: Erik, leider ein fanatischer Nazi mit großer Kunstsammlung. Die Zeiten stehen auf Rechts und Alice muss sich in den Wirren der Zeit zurecht finden.
Sprachlich gut umgesetzt und leicht zu lesen, machte der Roman viel Freude bei der Lektüre. Nur war die Tiefe der Charaktere manchmal etwas dürftig, da hätte noch mehr Modellierung statt finden können. Aber sonst ein solides Stück Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 22.12.2019

Was für eine simple Frage, die so viel verändern kann!

Umarmst du mich mal?
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Es gibt viele niedliche Bücher schon für die Allerkleinsten, aber dies hier trifft einen ins Herz durch die Schlichtheit und die Herzlichkeit der Botschaft, die es transportiert. Es mag nicht immer sofort ...

Es gibt viele niedliche Bücher schon für die Allerkleinsten, aber dies hier trifft einen ins Herz durch die Schlichtheit und die Herzlichkeit der Botschaft, die es transportiert. Es mag nicht immer sofort jemanden geben, der einem die Zärtlichkeit entgegenbringt, die man sich in dem Moment erhofft, aber irgendwann trifft man die Person und es ist umso schöner. Vor allem schätze ich an diesem Wendebuch, dass hier offen kommuniziert wird über die emotionalen Bedürfnisse. Vielleicht löst es etwas in den Kindern aus und sie werden offener mit ihren Emotionen umgehen und, wenn schon möglich, auch klar einfordern können was sie möchten.
Das Buch kann übrigens entweder aus der Perspektive der Schildkröte angeschaut werden oder aus der Perspektive des Igels – beide treffen sich und umarmen sich natürlich in der Mitte!
Sehr schlicht illustriert, aber mit viel Liebe. Es macht das Buch auch so intensiv, dass nichts von der so wichtigen Umarmung ablenkt!
Meine Hoffnung ist, dass die Zärtlichkeit im Text auf die Vorleser und die Situation „übergreift“ und das schnelllebige Miteinander wenigstens für einige Minuten beruhigt.

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Veröffentlicht am 12.12.2019

Es geht um die Optik

Die Zeit des Lichts
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Dieses Buch zog mich zunächst durch das sehr schöne Cover in den Bann. Es wirkte antiquiert und retro und doch so modern. Wunderbar wie sich im Buchcover schon ein entscheidender Aspekt des Romans von ...

Dieses Buch zog mich zunächst durch das sehr schöne Cover in den Bann. Es wirkte antiquiert und retro und doch so modern. Wunderbar wie sich im Buchcover schon ein entscheidender Aspekt des Romans von Whitney Scharer wiederspiegelt: die Optik. Auch der Titel hält dem ästhetischen Thema stand: „Zeit des Lichts“. Es geht nämlich um das bewegte Leben der Fotografin Lee Miller.
Ein Roman der mit einem Prolog im Jahr 1966 startet aus der Retroperspektive aus der Sicht von Lee Miller erzählt und somit das Ziel vorzeichnet wo der Roman als Weg hinführt. Mag für den ein oder anderen zunächst Langweilig erscheinen, ist es aber ganz und gar nicht. Der Roman ist mit diesem vorgezeichneten alten Ego von Lee Miller eine Voraussage. Aber wie wird sie zu dem was sie am Ende ihrer Lebzeit war?
Natürlich eine fiktionale Annäherung, aber eine interessante! Die eigentliche Geschichte wird dann chronologisch erzählt und der Leser startet im Jahr 1929 in Paris mit einer jungen lebenshungrigen Lee Miller, die bereit ist die Welt zu entdecken, aber für damalige Verhältnisse als Frau sehr unfrei war.
Mir gefällt der Roman sprachlich sehr gut, eine fein erzählte Geschichte. Eine Frau die sich durchgeboxt hat und ihren eigenen Weg ging.

Fazit: Eine Hommage an eine moderne Frau in unmodernen Zeiten!

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