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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2020

Ein bitterer Zufall

Nach Mattias
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Hier stirbt ein junger Mann Namens Mattias. Und mehr weiß man lange nicht. Dieser Roman „Nach Mattias“ ist nichts für Fakten-Leser, hier muss man erst einmal die eigene Unwissenheit aushalten, um dann ...

Hier stirbt ein junger Mann Namens Mattias. Und mehr weiß man lange nicht. Dieser Roman „Nach Mattias“ ist nichts für Fakten-Leser, hier muss man erst einmal die eigene Unwissenheit aushalten, um dann recht spät die Zusammenhänge zu verstehen. Es kommen 9 verschiedene Personen als Ich-Erzähler zu Wort, alle verbindet sie etwas mit Mattias, die einen sehr viel, die anderen nur ein Ereignis – die Bandbreite ist groß. Und so auch die Themenvielfalt der einzelnen Personen. Was sie beisteuern ist aus ihrem sehr persönlichen Blickwinkel erzählt. Mal verlierend in Details, mal hadernd, mal ausschweifend – mal mehr über Mattias, mal weniger. Sicher wächst die Erkenntnis im Laufe des Romans was überhaupt passiert ist und wie diese Personen zusammenhängen, aber durch die minimalistische Schreibkunst Peter Zantinghs bleibt viel unklar und die eigne Vorstellungskraft ist gefragt. Minimalistisch ist der Roman nicht nur auf inhaltlicher Ebene, auch die Sätze selbst, wirken zum Teil unnatürlich verkürzt. Wie beispielsweise auf Seite 153 “Dafür war sie Mutter: zu glauben, dass eine bessere Version ihrer selbst existierte, die das Glück länger festhalten und gesünder sein und sie unsterblich machen würde.“
Musik spielt in diesem Roman auch eine entscheidende Rolle, es gibt sogar eine Playliste am Ende des Buches, die auch der Autor beim Schreiben hörte. Es werden immer wieder Lieder benannt.
Der Autor, Peter Zantingh, hat den Roman geschrieben um den zufälligen Tod als Handlungsauslöser und Einflussgröße bei Dritten zu untersuchen. Was passiert wem, wenn eine Person jetzt verstirbt? Aus dieser Gedankenspiel entstand dieser Text, was ich als interessanten Untersuchungsgegenstand empfinde.
Insgesamt hat der Roman mich nicht überzeugt, vor allem durch die stakkatoartige Schreibweise und einzelne Inhalte wie Fußball. Meine Vermutung ist, dass es Leser geben wird, die dieses Buch feiern werden, mir fallen auch gleich ein paar Männer ein, die hier Freude am Lesen haben könnten – aber meins ist es nicht.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Nickel und Horn -Im Winter auf der Suche nach Frau Perle!

Nickel und Horn 2: Sondereinsatz für Frau Perle
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Nachdem die beiden Super-Detektive in dem ersten Band „Zwei Detektive mit Durchblick“ eine prächtige Glanzleistung hinlegen dürften und es bis zum Schluss spannend blieb, kommt nun die Fortsetzung mit ...

Nachdem die beiden Super-Detektive in dem ersten Band „Zwei Detektive mit Durchblick“ eine prächtige Glanzleistung hinlegen dürften und es bis zum Schluss spannend blieb, kommt nun die Fortsetzung mit „Sondereinsatz für Frau Perle“.
Wer den ersten Band nicht kennt, der wird weder Frau Perle kennen noch die anderen schrulligen und charmanten Charakteren dieser tollen Reihe, daher rate ich allen, die Band 1 noch nicht kennen, doch erstmal mit „Zwei Detektive mit Durchblick“ zu starten!
Unsere beiden rastlosen Schnüffler Horn (Piraten-Papagei im Ruhestand) und Nickel (bebrilltes Meerschweinchen) gehen wieder mal einem Fall nach und zwar: Wo ist Frau Perle hin? Da steht die Suppe auf dem Herd und alles sieht so aus als ob sie einfach verschwunden wäre…das wollen die beiden natürlich nicht einfach so hinnehmen und gehen auf die Suche und Schlappi (der eitelste Hund der Welt) wird auch mit eingespannt.
Das Setting ist im tiefsten Winter verankert, eignet sich also prima als Winterlektüre.
Wir lieben diese charakterstarken Tiere und wie sie zusammen als Team mal wieder unterwegs sind und diesen Fall lösen. Sprachlich wirklich toll geschrieben von Florian Beckerhoff. Super als Vorlesebuch geeignet ab der Vorschule. Zum Selbstlesen braucht es sehr geübte Leser, denn der Text ist eng auf die Seiten bedruckt, aber Ende der 3. Klasse sollte es machbar sein.
Nicht zu vergessen die Illustrationen von Barbara Scholz, die uns immer gefallen. Eine Illustratorin, bei der ich JEDES Buch in die Hand nehmen muss…und dann natürlich zur Kasse! ;0)
Fazit: Wir hoffen, dass Nickel und Horn bald den nächsten Fall lösen müssen und wir sind wieder dabei.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Im historischen Berlin nach dem 1. Weltkrieg beginnt wieder das Leben

Die Frauen vom Alexanderplatz
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Meine Devise lautet jedes Buch hat seine Leser und so verhält es sich auch mit dem Roman „Die Frauen vom Alexanderplatz“ von Elke Schneefuss. Mir fallen auf Anhieb einige Personen ein, die dieses Buch ...

Meine Devise lautet jedes Buch hat seine Leser und so verhält es sich auch mit dem Roman „Die Frauen vom Alexanderplatz“ von Elke Schneefuss. Mir fallen auf Anhieb einige Personen ein, die dieses Buch lieben werden, nur gehöre ich nach beendeter Lektüre nicht dazu und trotzdem möchte ich dem Roman nicht zu Unrecht abstrafen.
Hier werden im Grunde drei junge Frauen porträtiert und ein Stück beim Erwachsen werden begleitet. Alle drei haben sehr unterschiedliche Profile, die eine kommt vom Lande und sucht in Berlin ihren Verlobten, die andere stammt aus gutem Hause und möchte aber einen Beruf erlernen und die Dritte hat ihren Vater im Krieg verloren und muss ich nun mit dem Bruder arrangieren, der so ganz anders ist nachdem er aus dem Krieg heimkehrt. Natürlich gibt es im Laufe der Geschichte einen Zusammenhang zwischen den Damen. Aus meiner Sicht sind alle Figuren recht oberflächlich gehalten und wenig ausgearbeitet. Das beginnt schon mit dem Sprachgebrauch der wenig changiert obwohl hier mehrere Klassen und Bildungsschichten zu Wort kommen.
Klar, aus heutiger Sicht ist es eindeutig, dass die starken Frauen der damaligen Zeit durch ihr selbständigeres Handeln die Grundlagen für unsere heutigen Feminismus gelegt haben. Aber es war auch riskant und eben gar nicht einfach. Im Roman wird dieses innere Abwägen eher nebensächlich beleuchtet. Insgesamt überwiegt der Fokus auf dem Handlungsstrang und was passiert. Und diese Handlungen sind aus meiner persönlichen Sicht recht vorhersehbar und der Plot recht klar ausgearbeitet und leicht zu Durchschauen.
Der Schreibstil ist angenehm und der Roman lässt sich wunderbar „weglesen“. Da einiges doppelt erklärt wird und keine Interpretationen notwendig sind, konnte ich das Buch super in der Ubahn lesen. Entsprechend auch reisetauglich, ist auch wunderbar leicht dieses Taschenbuch.
Das historische Setting kommt auch gut durch. Straßen werden benannt und was dort damals ansässig war und wie man lebte. Das hat mich am Ende doch ein wenig versöhnt mit dem Roman, die akribische historische Auseinandersetzung die diesem Text scheinbar vorausgegangen ist!

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Veröffentlicht am 13.02.2020

Turbulentes Umzugs-Chaos mit drei Brüdern – zum Lachen und Lesen lernen!

Ich und meine Chaos-Brüder – Alarmstufe Umzug (Ich und meine Chaos-Brüder 1)
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Sarah Welk hat nun ein Gegenpool zu den „Ziemlich beste(n) Schwestern“ erfunden, nämlich „Ich und meine Chaos-Brüder“! Das sind der 5jährige Ben und der große Henry und der erzählende Bela, das klassische ...

Sarah Welk hat nun ein Gegenpool zu den „Ziemlich beste(n) Schwestern“ erfunden, nämlich „Ich und meine Chaos-Brüder“! Das sind der 5jährige Ben und der große Henry und der erzählende Bela, das klassische Sandwich-Kind. Der erste Band dieser sehr witzigen Reihe heißt „Alarmstufe Umzug“ und könnte momentan in JEDER Großstadt Deutschlands spielen, ach was, Europas, denn die Familie hat akuten Platzmangel und sucht Händeringend nach einer größeren Wohnung. Und hier läuft natürlich alles etwas anders und ist sehr amüsant und liebenswert. Die Charaktere sind nicht glattgebügelt, wie der dicke Kioskbesitzer Lolo und Zoff gibt es ohne Ende! Aber laut meiner Kinder ist das soooooo witzig wie nur was, wenn die sich alle gegenseitig in die Wolle bekommen.
Ach und dieses Buch eignet sich für alle unter 1,30m die Action-Figuren lieben…also 95% aller Jungs! Es gibt zwar die sehr femininen Ziemlich beste(n) Schwestern“ und diese klischeehaften „Chaos-Brüder“, aber ich muss deutlich sagen, dass meine beiden (ein Junge und ein Mädchen) beide Reihen super gut und lustig finden. Daher sind die Chaos-Brüder auch was für Mädchen!
Das schöne, wie immer an Sarah Welks Büchern ist die Nähe zum echten Leben! Mein Sohn ist verblüfft wie sehr die Aussagen der Mutter meinen eigenen ähneln. Und die Mama ist froh, dass es noch mehr von ihrer Sorte gibt! ;0)
Insgesamt ein Buch für Grundschüler, die schon ein wenig besser lesen können und vor allem eignet sich dieses Buch für das Motto „erst du ein Stück, dann ich ein Stück“. Ein gemeinsames Lesevergnügen!
Mit tollen Illustrationen von Alexander von Knorre, der die Kabeleine wunderbar in Szene setzt und sehr kreative Action-Figuren erfunden hat!
Fazit: Wie immer bei Sarah Welk: Wir wollen mehr!!! Die Chaos-Brüder sind spitze und wir hätten sie gerne als Nachbarn (und auf der anderen Seite die besten Schwestern!)

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Nicht mit und nicht ohne einander!

Ben und Teo
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Wie ist es wohl einen Bruder zu haben, der genauso aussieht wie man selbst? Wie ist es sich länger zu kennen als alle anderen, seit der Sekunde Null? Und wie geht man damit um, wenn der andere was besser ...

Wie ist es wohl einen Bruder zu haben, der genauso aussieht wie man selbst? Wie ist es sich länger zu kennen als alle anderen, seit der Sekunde Null? Und wie geht man damit um, wenn der andere was besser kann? Freude und Leid liegen bei Zwillingen oft sehr nah beieinander. Und wenn es dann auch noch eineiige Jungs sind – Holla, die Waldfee – dann kann es turbulent werden.
Solche zwei Prachtexemplare sind „Ben und Teo – Zwei sind einer zu viel“. Das Kinderbuch des Autors Martin Baltscheit greift seine eigenen Erfahrungen mit seinen Zwillingen auf und verewigt sie hier wunderbar in diesem Buch in einzelnen Sätzen und Randbemerkungen. Da ich selbst Zwillinge habe, finde ich viele Geschichten, Sorgen, Animositäten und Einfälle sehr treffend – natürlich alles etwas mehr ausgesponnen und mit viel Fantasie, damit die kleinen (und auch großen!) Leser ein herrliches Lesevergnügen haben. Und um was geht es? Genau, um Ben & Teo, die im Wechsel von ihrem Leben erzählen und es spielt ein ominöser Spiegel die Hauptrolle. Diesen Spiegel finden die beiden in einem Sperrmüllhaufen. Und es ist ein besonderer Spiegel, er ist ein Tor zu einer zweiten Welt und da die Zwillinge auch mal alleine sein wollen, verschwindet Ben! Aber oh schreck der Spiegel funktioniert nicht mehr dank Papa! Nun müssen sie auf die Suche gehen nach dem Spiegelmacher und ihm beweisen, dass sie doch zusammen gehören!
Sandra Brandstätter hat den Text mit ihren Illustrationen treffend in Szene gesetzt.
Diese super Kombination aus wenig Text pro Seite und den tollen Bildern, bereiten ein super Lesevergnügen ab dem Grundschulalter. Wer kleiner ist zum Vorlesen und wer schon die ersten Leseschritte gemacht hat auch selbst!

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