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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2021

Sehr klischeehaft!

Die Fußball-Tornados - 1:0 für Jonas!
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Die Geschichte ist simple, ein Junge (Jonas) aus einer Klasse einer Kreuzberger Grundschule möchte die Klasse als Gemeinschaft zusammenbringen, dafür hat er nach einem scheiternden Versuch die Idee eine ...

Die Geschichte ist simple, ein Junge (Jonas) aus einer Klasse einer Kreuzberger Grundschule möchte die Klasse als Gemeinschaft zusammenbringen, dafür hat er nach einem scheiternden Versuch die Idee eine Fußballmannschaft zu gründen. Nach und nach machen viele mit (nur Jungs) und am Schluss gewinnen sie knapp gegen eine andere Grundschule und feiern es zusammen.
Idee ist nett und das Buch hat ein gutes Format, nicht zu lang mit 110 Seiten und durchsetzt mit Comic-Abbildungen.
Sprachlich im Fliestext gut, ABER wenn Mustafa zu Wort kommt, dann ist das aktueller Slang mit Bruda, "Ehre, Bruda" und viel Mann, "Was geht?" Man könnte nun argumentieren, dass es so nun auch so ist, klar. Andererseits finde ich es diskriminierend, dass der blonde Jonas der Held ist und Mustafa keinen gescheiten Satz sagen kann (sehr klischeebehaftet). Außerdem war das Lektorat schlampig, erst ist es eine 3a, dann auf Seite 51 eine 4a....und übersehene Fehler fand ich auch, was Erstleser sehr irritieren kann, z.B.: ICH statt IHN.
Auch klassisch und sicher auch lebensnäher, aber schade: keine Mädchen in der Mannschaft.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Sehr unmodernes Frauenbild

Liane und das Land der Geschichten
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Die Idee ist gut, aber von einer kosmopolitischen Schriftstellerin habe ich mehr erwartet. Da ich Elif Shafaks Werke für Erwachsene zum Teil gelesen habe und schätze, hatte ich eine ähnlich hohe Erwartungshaltung ...

Die Idee ist gut, aber von einer kosmopolitischen Schriftstellerin habe ich mehr erwartet. Da ich Elif Shafaks Werke für Erwachsene zum Teil gelesen habe und schätze, hatte ich eine ähnlich hohe Erwartungshaltung an dieses Kinderbuch „Liane und das Land der Geschichten – Ein Buch über die Magie des Lesens“. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Liane, ein Bücherwurm, die eine merkwürdige Kugel in der Schulbibliothek findet und mitnimmt. Mit dieser Kugel reist sie letztendlich in das Land der Geschichte, der 8. Kontinent auf Erden. So weit so gut, wie gesagt die Idee ist gut. Aber was mich an dem Buch massiv stört und das von einer Frau geschrieben, die eigentlich als Feministin bekannt ist, dass ein sehr klassisches Frauenbild transportiert wird und hier deutlich wird, was die traditionelle Lebensweise von Frauen ist. Warum sollte man sonst beim ersten Auftritt der Bibliothekarin überhaupt erwähnen, dass sie gewissenhaft war und alles sauber hielt!? Ihre Mutter ist Hausfrau und erklärt ihrer Tochter wie anstrengend es ist einen Haushalt zu führen, der Großvater geht außer Haus, wenn Nachbarinnen zu besuch kommen (er flüchtet). Die Liste könnte ich endlos weiterführen und finde es ärgerlich so was in einem neuen Kinderbuch von 2017 lesen zu müssen.
Hinzu kommt, dass ich das Buch nicht gut übersetzt finde, eine sehr einfach, wenig melodische Sprache und aus meiner Sicht etwas holprig.
Das Cover hat mich sehr angesprochen und wahrlich toll gezeichnet von Mila Marquis. Die Illustrationen im Buch selbst sind von Zafer Okur, die mir auch nicht sonderlich gefallen, fast manga-artig erscheinen sie.
Fazit: Mehr erhofft, zu traditionelles Frauenbild. Die Idee an sich war gut des Romans, aber auch dabei war die Umsetzung schwach. Nicht gelungen.

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Veröffentlicht am 11.12.2020

Eher anstrengend

Dreimal schwarzer Kater
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Wieland Freund schreibt literarisch hochwertig und komplex. Selbst ich als erwachsener Leser hatte auf den ersten Seiten Einstiegsschwierigkeiten, auch wenn alle Charaktere auf den ersten Seiten einzeln ...

Wieland Freund schreibt literarisch hochwertig und komplex. Selbst ich als erwachsener Leser hatte auf den ersten Seiten Einstiegsschwierigkeiten, auch wenn alle Charaktere auf den ersten Seiten einzeln vorgestellt werden. Aus meiner Sicht ein super tolles Vorlesebuch über mehrere Alterstufen hinweg, aber für Erstleser zum Selbstleser zu schwer. Ein umfangreichen und schön geschriebenes Märchen. Wenn überhaupt eher für Klasse 4-6 und dann ist fraglich ob der Inhalt noch spannend genug ist. Es geht um die Bieleburg, hier wohnt der Zauberer Medardus. Eines Tages landet die schwarze Katze Krispin in einem Sack im Burggraben. Nur schwierig, dass der Zauberer Medardus sich vor schwarzen Katzen fürchtet. Er befiehlt seinem Lehrling Famulus Makel den Kater verschwinden zu lassen. Aber dann hat der Zauberer noch eine andere etwas wirrte Idee, dass Friedel, ein schwarzes Huhn helfen kann.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Falsche Akzente gesetzt.

Schwarzer September
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Beirut - „Das Bombenbasteln hatte in dieser Stadt Tradition“ (S.51)
Sherko Fatah hat sich einem sehr interessanten Thema zugewandt mit seinem neusten Roman: dem schwarzen September. Das war zunächst der ...

Beirut - „Das Bombenbasteln hatte in dieser Stadt Tradition“ (S.51)
Sherko Fatah hat sich einem sehr interessanten Thema zugewandt mit seinem neusten Roman: dem schwarzen September. Das war zunächst der jordanische Bürgerkrieg im September 1970 und dann hat sich danach eine Terrorgruppe benannt, die in Europa (1972 das Attentat in München während der Olympischen Spiele) und im Nahen Osten ihr Unwesen trieben. Da ich persönlich sehr wenig zu diesen geschichtlichen Ereignissen weiß, habe ich mich sehr auf die fiktionale Lektüre gefreut um dadurch auch mein Wissen zu erweitern. Leider wurde ich in dieser Hinsicht enttäuscht, denn es braucht Vorwissen um diesem Roman folgen zu können. Wer ohne Informationen hier einsteigt, ist leicht verloren. Es gibt zu viele Gespräche und Andeutungen, die nicht voll ausformulieren oder hinterher erklärend gedeutet werden um den Leser abzuholen. Das machte es für mich ohne Sekundärliteratur sehr anstrengend.
Sherko Fatah kann wunderbar schreiben, ich lese seine Prosa sehr gern. Hier in diesem Roman hat es aus meiner sehr persönlichen Sicht immer dann einen Wechsel der Perspektive oder der Erzähleben genommen wo ich es mir anders gewünscht hätte. Da sind die interessanten Gedankengänge wie ein junger Araber Europa erlebt und was Städte damals ausmachte wie Paris, Frankfurt, Berlin, Beirut. Auch wie er durch mangelndes Geld zum Straftäter wird. Zu kurz aus meiner Sicht. Und dann andere Passagen über die innere Zerrissenheit der einzelnen Akteure hinsichtlich ihrer Loyalität, erschien mir zu ausufernd. Wie ein amerikanischer Geheimagent in Beirut mit sich ringt und versucht der Terrororganisation auf die Spur zu kommen. Recht langwierig und wenig spannend dargestellt.
Fazit: Tolles Thema, gut geschrieben, aber leider zu wenig Spannung aufgebaut und zu wenig erklärende Einschübe für den unwissenden Leser.

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Veröffentlicht am 22.02.2019

So lala

Mallorca, ein Jahr
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Ein Mann will von Deutschland und seinem alten Leben nichts mehr wissen und macht sich auf nach Marllorca, um dort über sich selbst nachzudenken. Er mietet ein Haus für ein Jahr und das grübeln beginnt...
Ein ...

Ein Mann will von Deutschland und seinem alten Leben nichts mehr wissen und macht sich auf nach Marllorca, um dort über sich selbst nachzudenken. Er mietet ein Haus für ein Jahr und das grübeln beginnt...
Ein nettes Buch, leider plätschert es vor sich hin und richtig spannend wird es auch nicht. Das einzige was mir diesem Buch gefallen hat sind Eindrücke von Mallorca in der Winterzeit, die ich hoch interessant fand.