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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2018

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Storm oder Die Erfindung des Fußballs
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Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und deshalb ist dieses Buch immer aktuell. WM hin oder her. ;0)
Wir haben uns sehr auf das Buch ‚Storm oder die Erfindung des Fußballs‘ von Jan Birck gefreut, weil wir ...

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und deshalb ist dieses Buch immer aktuell. WM hin oder her. ;0)
Wir haben uns sehr auf das Buch ‚Storm oder die Erfindung des Fußballs‘ von Jan Birck gefreut, weil wir große Fans seiner Zahra & Zottel-Reihe sind. Nun haben wir uns dieses Buch vorgenommen. Es geht um Fußballs eingebettet in eine Wikinger-Geschichte. Die Freude war groß beim Beginn des Lesens. Vor allem auch wegen der grandiosen Zeichnungen. Da macht schon das Blättern Spaß.

Nun kommt ein aber, was sich aber vor allem auf das Alter unserer Kinder bezieht! Wir haben das Buch unterschätzt für unsere 5jährigen! Das liegt vor allem an zwei Aspekten:

Zum einen mussten wir alleine auf den ersten 30 Seiten wahnsinnig viele Wörter erklären. Klar, ab und an ist ein neues Wort hoch erfreulich um den kindlichen Wortschatz zu erweitern, aber hier war es für 5 jährige einfach zu viel. Beispiele wären die Wörter Druide oder Sklave.
Die meisten Wörter benötigten eine längere Erklärung und der Lesefluss war unterbrochen.

Zum anderen war die Geschichte wirklich nicht ohne. Da muss der arme Kerl als Sklave auf ein Schiff nachdem schon einiges passiert war... Auch an dieser Stelle zu viel für ein behütetes 5jähriges Gemüt.

Wir haben die Lektüre abgebrochen für jetzt. Aber ich werde dieses Buch definitiv wieder in der ersten Klasse hervorholen, denn ich fand es spannend, toll geschrieben und eine gute Geschichte.
Ab 7 Jahren sicherlich eine treffende Lektüre. Vielleicht sogar für Lesebeginner, ab der 2. Klasse, da auch noch viele tolle Bilder enthalten sind!

Veröffentlicht am 17.08.2018

Mehr als nur ein bißchen Prenzlauer Berg Nostalgie

Skandinavisches Viertel
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Ostberlin, eine Kindheit im Prenzlauer Berg und heute immer noch da als alter Nostalgiker und wie es so schön auf dem Klappentext heißt: Anti-Gentrifizierer.
So könnte man diesen Roman über einen Mann, ...

Ostberlin, eine Kindheit im Prenzlauer Berg und heute immer noch da als alter Nostalgiker und wie es so schön auf dem Klappentext heißt: Anti-Gentrifizierer.
So könnte man diesen Roman über einen Mann, der unbedarft, nicht sehr wahrheitsliebend durchs Leben geht und doch immer wieder von seiner Vergangenheit eingeholt wird, zusammenfassen. Wir begleiten Matthias Weber in seinem Makler-Alltag sowie in Rückblenden in seine Kindheit und Jugend. Aber das würde diesem Buch nicht gerecht werden. Torsten Schulz schreibt hier nicht zitatreif, aber angenehm niveauvoll. Er schafft es die Kinder- und Jugendjahre so absolut skurril und auch komisch darzustellen, obwohl es im Roman in der Summe 5 Beerdigungen gibt! Das muss man erst mal schreiben können.
Ein Buch, dass mir Augenringe bescherte, da es mir schwer fiel es aus der Hand zulegen und das nicht der Spannung wegen sondern weil die Prosa so klangvoll ist. Der Autor, Torsten Schulz, vorrangig Drehbuchschreiber gibt das Geschehen eher narrativ wieder als mittels wörtlicher Rede. Unerwartet, aber gelungen.

Der Aufhänger des Romans „Das skandinavische Viertel“ ist Matthias Hirngespinst, das sich als roter Faden durch den Roman zieht. Er benennt als Kind für sich einfach ein paar Straßenzüge gedanklich im Prenzlauer Berg um, wie eine Flucht im Kleinen aus dem einengenden DDR-Leben.
Die Rückblenden in diese DDR-Zeiten haben mich in der Tat an den Buchpreisträger 2011 Eugen Ruge mit seinem Werk ‚In Zeiten des abnehmenden Lichts‘ erinnert und auch an ‚Sonnenallee‘ von Thomas Brussig. Gefühlt spielt der Roman aber mehr in der Gegenwart als in der Vergangenheit, wobei natürlich die Vergangenheit die Gegenwart bedingt.

Fazit: Wer gerne den Eugen Ruge ‚In Zeiten des abnehmenden Lichts‘ gelesen hat, könnte auch an diesem Werk Gefallen finden. Es ist eine Melange aus Coming-Of-Age & Midlife Crisis und großer Bewältigungsaufgabe des einsamen Protagonisten.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Wir lieben Lasse!

Lasse in der ersten Klasse
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Welch wunderbares Buch! Wir sind natürlich doppelt und dreifach begeistert, weil der Protagonist Lasse heißt!

Dieses Buch ist perfekt für Vorschüler. Es skizziert zum einen was es Bedeutet eingeschult ...

Welch wunderbares Buch! Wir sind natürlich doppelt und dreifach begeistert, weil der Protagonist Lasse heißt!

Dieses Buch ist perfekt für Vorschüler. Es skizziert zum einen was es Bedeutet eingeschult zu werden auf eine sehr positive Art und Weise und hat so nichts belehrendes, da es gepaart ist mit witzigen (und harmlosen) Geschichten drum herum. Noch dazu sehr lebensecht, wenn beispielsweise die Erstklässler von den Großen nicht auf die Schaukel gelassen werden.

Toll hat mir als Vorlesender gefallen wie gut die Autorin Sarah Welk sich in Lasse und die anderen Kinder hineinversetzten kann. Aus Erwachsenen-Sicht scheint die Einschulung die logische Konsequenz des Heranwachsens zu sein, aber die Kinder sind doch sehr aufgeregt und ehrfürchtig was da jetzt passiert in dieser Grundschule. Und natürlich auch die unterschiedlichen Herangehensweisen, da ist der eher schüchterne Lasse, der alles beäugt und sich zurück hält und auf der anderen Seite seine beste Freundin, ein selbstbewusstes Plappermäulchen. Sehr unterschiedlich und völlig ok – super Message.

Und gut, dass sehr bald bereits Band 2 erscheint. Da ist unser Lasse schon heiß drauf. Wird natürlich sofort gekauft und gelesen! :0)

Fazit: Super für Vorschüler zur Vorbereitung und zum Schmunzeln und dann sicherlich noch mal in der 1./2. Klasse zur eigenen Lektüre, da die Schrift groß und die Seiten übersichtlich sind.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Hat uns nicht ganz überzeugt!

Das Hotel der verzauberten Träume - Fräulein Apfels Geheimnis (Das Hotel der verzauberten Träume 1)
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Mit großer Begeisterung haben wir nach der Lektüre des magischen Blumenladens (nicht alle, aber einige Bände) zu dem neusten Gina Mayer Werk gegriffen „Das Hotel der verzauberten Träume – Fräulein Apfels ...

Mit großer Begeisterung haben wir nach der Lektüre des magischen Blumenladens (nicht alle, aber einige Bände) zu dem neusten Gina Mayer Werk gegriffen „Das Hotel der verzauberten Träume – Fräulein Apfels Geheimnis“. Der Auftakt ihrer neuen Reihe.
Die Geschichte selbst und die Idee hat mir beim Vorlesen und den Kindern beim Zuhören gut gefallen. Den schön zusammengefassten Klappentext habt ihr sicher schon gelesen. Wir sind leider nicht so recht mit den Charakteren warm geworden, denn an vielen Stellen bleiben sie recht eindimensional.
Ich war (vielleicht auch nur aus erfahrener Muttersicht) etwas erstaunt wie nonchalant einfach Verbote übergangen werden und persönliche Grenzen überschritten „nur“ um die kindliche Neugier zu befriedigen. Da hätte ich mir mehr abwägen und Reflektion der Geschwister gewünscht.
Klar, auf diese Weise ist es schneller, entsprechend unterhaltsamer um des Rätsels Lösung auf die Spur zu kommen, das steht hier ja nun im Vordergrund. Und dann gibt es am Ende des Buches ein recht offenes Ende, klar hier ist zu bedenken, dass es der Auftakt einer Reihe ist und Band 2 bereits in den Startlöchern steht.
Mich haben noch die Vornamen der Kinder irritiert, Lancelot und Joelle. Klar, je abgefahrener desto besser momentan, aber das war aus meiner Sicht in einer Familie recht abwegig. Nun gut, literarische Freiheit.
Die Kindern fanden noch das es viel zu wenige Zeichnungen gab! Da lässt das aufwendige Cover auf mehr hoffen.

Trotz aller negativer Aspekte ist die Prosa leicht zu lesen für Leseanfänger (ab 3. Klasse) und auch zum Vorlesen geeignet. Das Buch selbst hat eine hohe Qualität, das haptische Erlebnis ist gegeben.
Unterhaltsam und spannend war es, nur sind wir uns noch nicht einig, ob wir Band 2 auch noch lesen werden trotz vagem Ende.

Veröffentlicht am 13.08.2018

ABC – der Tote liegt im Schnee…

Der Alphabetmörder (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 1)
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Der Alphabetmörder, den Lars Schütz erfunden hat, beschert uns ein neues Duo, zwei unkonventionelle Fallanalytiker, Jan Grall und Rabea Wyler. Beide haben ihre Vergangenheit, die sich immer mal wieder ...

Der Alphabetmörder, den Lars Schütz erfunden hat, beschert uns ein neues Duo, zwei unkonventionelle Fallanalytiker, Jan Grall und Rabea Wyler. Beide haben ihre Vergangenheit, die sich immer mal wieder in den Vordergrund drängt. Das macht die beiden sehr menschlich und nahbar. Keine Analytiker a la CSI, eher Tatort-Style. Auch wenn es abgedroschen ist, den ermittelnden Personen schwierige bis teamunfähige Charaktere anzudichten, beleben tut es diesen Fall ungemein. Ich würde es nicht missen wollen. Denn nicht nur die zwei haben ihre Last zu tragen, auch andere in der SOKO sind „anders“.
Der Fall selbst ist spannend, überzeugend durchdacht und ich konnte den Serienmörder während der Lektüre nicht erraten. Die Geschichte ist glaubhaft und logisch. Für mich zwei Aspekte die bei Krimis und Thriller für mich immanent wichtig sind.
Thriller steht auf dem Cover und das stimmt auch, es ist durchweg spannend. Was sehr angenehm ist, dieser Thriller lebt nicht von ständigem Blutfluss, die grausigen Szenen sind kurz gehalten und in Maßen. Von mir sehr geschätzt.
Super finde ich, dass der Autor Lars Schütz mal eine Region gewählt hat, die (aus meiner Sicht zumindest) nicht so oft als Plotgrundlage dient: Der Westerwald. Ich persönlich war noch nie da, kann also mit Orten und Dörfern weniger anfangen, aber das ist nebensächlich.
Wenn die Jahreszeit noch interessiert: dieser Thriller spielt im tiefsten Winter und es fröstelt einen beim Lesen.

Fazit: Guter Auftakt-Thriller in eine neue Serie. Super unterhaltsam und leicht lesbar!